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08.06.2018

Virtuelle Realitäten erkunden mit VR und AR

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2 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Unterhaltung
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Spiele
Video
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© photothek.net

Virtual Reality  (kurz VR) ist nicht mehr nur eine ferne Zukunftsvision, sondern mit VR-Brillen aus Pappe und Videospielen in der Realität angekommen. Es ist ein Trend, der auch für Kinder und Jugendliche spannend ist.

Um die Angebote in der virtuellen Realität zu nutzen, braucht man sogenannte VR-Brillen. Es müssen nicht gleich die teuren Modelle von Google & Co. sein. Mit günstigen Bastelsätzen aus Pappe können Sie die virtuelle Realität ganz einfach nach Hause holen – siehe auch unsere Anleitung dazu. Das Smartphone wird in die fertige Brille eingesteckt und schon hat man einen 360°-Rundum-Blick. Bilder und Videos lassen sich aus einer 3D-Perspektive ansehen. Man hat das Gefühl, als wäre man Teil der Welt, die man über das Smartphone sieht. Spannend daran ist, dass man in Welten eintauchen kann, die in der Realität nicht so einfach erreichbar sind, z. B. eine Unterwasserwelt oder der Weltraum. Es gibt auch Spiele-Apps, die auf 3D setzen.

Erinnern Sie sich an den Hype um Pokémon Go? Dabei kommt eine ähnliche Technik wie VR zum Einsatz, nämlich Augmented Reality (AR). Das kann man sich wie eine computergestützte Erweiterung der Realität vorstellen, also visuelle Darstellungen auf dem Handy oder einem Bildschirm, die die eigene Realität „ergänzen“. Man kennt das z. B. aus dem Fernsehen von Fußballübertragungen. Da werden Entfernungen bei Freistößen eingeblendet. Bei Pókemon Go erscheinen auf den Handybildschirmen der Spielenden Pokémons dreidimensional und virtuell, scheinbar aber in der realen Umgebung. Vielleicht war auch Ihr Kind im Sommer 2016 ganz verrückt nach dem Spiel und hat die Stadt zu Fuß mit dem Smartphone nach seltenen Pokémons abgesucht, um diese zu fangen. Gefährlich wird das dann, wenn der Blick nicht mehr vom Smartphone genommen und die wirkliche Welt ohne Pokémons, wie etwa der Straßenverkehr, ausgeblendet wird.

Welche Risiken bergen diese neuen Arten der digitalen Kommunikation noch für Kinder und Jugendliche und ab welchem Alter ist das Erleben einer „VR-Sitzung“ geeignet?

Das nutzen von AR- und VR-Technik wird generell ab 13 Jahren empfohlen. Vorher müssen Kinder bereits einen sicheren Umgang mit digitalen Geräten allgemein erlernt haben. Da vor allem die VR-Technik alle Sinne anspricht und somit eine sehr intensive Erfahrung darstellt, sollten Sie die ersten Berührungen mit virtueller Realität begleiten. Stellen Sie als Elternteil sicher, dass die VR-Sessions nicht zu lange andauern und regelmäßig Pausen eingelegt werden. Es besteht allgemein die Gefahr einer verzerrten Zeitwahrnehmung. Analoge und digitale Realität können sich überschneiden, dieses Risiko besteht vor allem für Kinder. Auch eine Überlastung der Augen, verschwommenes Sehen und Schwindel sind Nebenwirkungen, die bei dem Eintauchen in virtuelle Realitäten mit VR-Brillen auftreten können. Man kann das mit der Seekrankheit vergleichen. Achten Sie aus diesem Grund darauf, dass die ersten Erfahrungen in einer ruhigen VR-Realität gemacht werden und nicht unbedingt im Sitz einer Achterbahn oder als Fallschirmspringer.

Bisher fehlen aussagekräftigen Studien über die Wirkungen von VR und AR auf die Gesundheit, vor allem auf Gehirne, die noch in der Entwicklung sind. Hat Ihr Kind bereits einen sicheren Umgang mit Smartphone, Tablet und Co.? Ist es alt genug, um analoge von virtueller Realität klar voneinander unterscheiden zu können? Wenn ja, können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind erste Erfahrungen mit der VR- und AR-Technik wagen und die Potentiale ausschöpfen. Denn Unmögliches wird in der virtuellen Realität möglich, wie zum Beispiel ein Ausflug auf die andere Seite der Erde, ins All oder auf den Mars. Bleiben Sie in jedem Fall mit Ihrem Kind über die Inhalte und die Wirkung, die es selbst erlebt, im Gespräch. Letzten Endes müssen Sie einschätzen, ob VR und AR für Ihr Kind geeignet ist.

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