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05.03.2019

Das Internetphänomen Memes

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3 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Kreativität
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Social Media
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Wahrscheinlich sind Ihnen solche Bilder im Internet schon begegnet, vielleicht auch ohne dass Sie es wussten: Memes. Das sind meistens Bilder, auf denen ein lustiger Text steht. Man findet sie z. B. bei Facebook oder bekommt sie per WhatsApp geschickt. Vor allem bei jungen Menschen sind Memes beliebt, weil sie meistens witzig sind und schnell mit anderen geteilt werden können.

Was steckt dahinter und was begeistert Kinder und Jugendliche daran?

Ein Bild (oder auch ein Video oder Filmausschnitt) wird zu einem Meme, weil man es aus einem anderen Zusammenhang kennt und das Bekannte mit einem neuen Text kombiniert wird. Das heißt, witzig sind Memes vor allem dann, wenn man weiß, wie das Bild im Original aussieht oder woher es ist. Der Spruch zu einem Meme ist oft ironisch. Hinter einem Meme steckt eine bestimmte Idee, die von anderen immer wieder aufgegriffen und angepasst wird.

Memes werden geteilt, um Gefühle auszudrücken, aber auch um zu aktuellen (politischen) Ereignissen Stellung zu nehmen. Man lässt z. B. bekannte historische Figuren wie Goethe oder Napoleon oder Figuren aus Filmen und Zeichentrick Dinge sagen, die mit der Gegenwart und Realität zu tun haben.

Das Besondere an Memes ist, dass dieselben Bilder immer wieder verwendet und mit einem neuen Text versehen werden. Ein bekanntes Beispiel ist „Futurama Fry“. Darauf zu sehen ist die Figur Fry aus der Cartoonserie Futurama, wie er die Augen zusammenkneift. Benutzt wird das Bild meistens, um auszudrücken, dass man sich mit etwas nicht sicher ist. In diesem Beispiel ist Fry sich nicht sicher, ob er sein Passwort oder seinen Benutzernamen falsch eingegeben hat: Not sure if wrong password/or wrong username (Nicht sicher, ob das falsche Passwort/oder der falsche Benutzername).

Auf der Seite meme-generator.net lassen sich eigene Memes basteln. Wenn Sie etwas über die Entstehung eines bestimmten Memes erfahren wollen, lohnt sich ein Blick auf die Seite knowyourmeme.com, eine Art Wikipedia für Memes. Leider ist die Seite bisher nur in englischer Sprache verfügbar. Das hängt auch damit zusammen, dass die meisten Memes auf Englisch sind.

Mit Bildern kommunizieren ist gerade für Jugendliche typisch. Nachrichten schreiben ohne Emojis ist nicht vorstellbar. Bildkommunikation ersetzt teilweise das geschriebene Wort. Dazu kommt, dass Kinder gerne Witze machen, lachen und Spaß haben. Memes kombinieren diese Vorlieben und sie sind schnell verschickt.

Wenn Memes missbraucht werden

Möglich sind Memes, weil es das Internet und digitale Medien so einfach machen, Bilder zu finden und zu bearbeiten. Gleichzeitig kann es auch dazu führen, dass damit verbundene Rechte missachtet waren. Der Urheber eines Bildes wird nicht gefragt, ob man es nutzen, verändern und veröffentlichen darf. Oder abgebildete Personen haben nicht zugestimmt, dass ein Bild von ihnen im Internet verbreitet werden darf. Leider entsteht für manche Leute der Witz eines Memes dadurch, dass die dargestellte Person vorgeführt wird, z. B. weil sie ein sichtbares Handicap hat. Wenn ein solches Meme viral geht, also immer wieder verändert und geteilt wird, wird diese Person möglicherweise immer mit diesem negativen Zusammenhang verbunden.

Gerade die Viralität, also die schnelle und weite Verbreitung solcher Memes, machen sich auch Menschen mit extremen politischen Ansichten zunutze, um ihre Meinung auf witzige Weise in die Welt zu tragen. Das spricht gerade junge Menschen besonders an, ohne dass sie genau darüber nachdenken, welche möglicherweise populistische und extremistische Aussage hinter einem Meme steckt.

Aber auch Menschen, die sich gegen Extremismus und Hate Speech im Netz stark machen, versuchen Memes zu nutzen, um diesen Personen etwas entgegenzusetzen. Eine Sammlung von Memes zum Kontern von extremen poltischen Ansichten gibt es auf der Seite no-hate-speech.de.

In einem Bildungsprojekt haben Jugendliche selbst Memes erstellt. Die können Sie sich hier anschauen und selbst Memes basteln: https://www.bildmachen.net/hall-of-meme/

Wenn Sie und Ihre Kinder selbst gern Memes anschauen und teilen, hinterfragen Sie den Inhalt auch mal. Erstellen Sie gemeinsam lustige Memes, denn das fördert die Kreativität und Auseinandersetzung mit Bildern und Texten.

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