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29.08.2019

Das Internetphänomen Game Master: Gibt es ihn wirklich?

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2 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Kommunikation
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Der sogenannte Game Master steht bei Kindern und Jugendlichen seit einer Weile hoch im Kurs. Er taucht in Videos und Kettenbriefen in WhatsApp auf. Doch wer steckt hinter der Figur mit Maske?

Was oder wer ist ein Game Master?

Ein dunkel gekleideter, maskierter Unbekannter kontaktiert YouTuber per WhatsApp oder Brief und stellt ihnen gruselige oder gefährlich Aufgaben, die sie lösen müssen. YouTuber zeigen in ihren Videos, wie sie diesem Game Masters anscheinend hilflos ausgeliefert sind. Erfüllt der YouTuber die gestellte Aufgabe nicht, drohen ihm Strafen. Laut einiger YouTuber nimmt der sogenannte Game Master Kontakt zu seinen “Opfern” auf, z. B. über Social Media oder Zettel vor der Haustür. In einem Fall der YouTuberin Rebekah Wing scheint es, als hätte sich der Game Master in ihre Videos gehackt und spielt dort sein Video ab. Nur wenn Rebekah Wing eine Aufgabe des Game Masters erfüllt, gibt er ihren Kanal wieder frei. Teilweise sind die Aktionen des Game Masters auch grenzüberschreitend. Er taucht angeblich beim jeweiligen YouTuber zu Hause auf oder bricht dort ein und zerstört dessen Eigentum. In einem Video der YouTuber TwoBrokeBoys ist zu sehen, wie der Game Master einen der beiden mit einem Messer bedroht.

Haben Sie schon einmal ein YouTube-Video gesehen, in dem der vermeintliche Game Master auftritt? Dann ist Ihnen bestimmt schnell aufgefallen, dass die Figur sowie die Story drumherum ausgedacht sind. Vermutlich hat sich ein Freund oder Bekannter des YouTubers dunkle Kleidung und eine Maske angezogen. Die Interaktion zwischen YouTuber und Game Master ist gespielt.

Der Reiz für Kinder und Jugendliche

Für Kindern und Jugendlichen ist die Inszenierung des Game Masters oft noch schwer zu durchschauen. Die gefährlichen Aufgaben des Game Masters sind für sie spannend und flößen Angst ein. Je gruseliger ein Video ist, desto mehr Klicks auf YouTube-Videos gibt es in der Regel. Es ist eine kleine Herausforderung für Kinder, sich zu trauen, ein solches Video anzuschauen.

Worauf Eltern achten sollten

Videos des Game Masters sind – wie andere Kettenbriefe oder die Figur Momo auch – darauf ausgelegt, Angst und Grusel unter den jungen Zuschauern zu verbreiten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was hinter dem Phänomen Game Master steckt und dass solche Videos oder Kettenbriefe nicht echt sein können. Stellen Sie sich z. B. gemeinsam die Frage, wie Sie reagieren würden, wenn eine unbekannte Person, ungewollt zu Ihnen nach Hause kommt und ihnen schaden will.

Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass es mit Ihnen spricht, wenn es unheimliche Kettenbriefe wie die des Game Masters erhält. Zudem sollten diese nicht weitergeleitet, auch zum Schutz anderer Kinder. Um einen Kettenbrief als Quatsch zu enttarnen, hilft es auch, online danach zu suchen. Zu fast jedem Kettenbrief gibt es hier Infos. Und um keine weitere Energie an die ungewollte Nachricht zu verschwenden, gilt zu guter Letzt: Einfach aus dem Smartphone löschen!

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