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05.11.2019

Die Oma winkt aus dem Smartphone – Videotelefonie in der Familie

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2 Minuten Lesezeit
0-17 Jahre
Kommunikation
Sicherheit
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Copyright: Ute Grabowsky/photothek.net

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Familien nicht immer am selben Ort sind: Papa wohnt in einer anderen Stadt, die Großeltern sogar in einem anderen Land und die Lieblingstante ist viel auf Reisen. Dank digitaler Medien und Internet kann man sich trotzdem austauschen und regelmäßig “sehen”.

Videotelefonie kurz erklärt

Zur Videotelefonie benötigt man ein internetfähiges Endgerät mit schneller Internetverbindung. Um sein Datenvolumen nicht schnell aufzubrauchen, nutzen Sie am besten WLAN. Sonst kann das auch die Bildqualität verschlechtern. Außerdem sollten in Ihrem jeweiligen Gerät ein Mikrofon und eine Kamera integriert sein. Und dann kann es schon losgehen!

Man “telefoniert” entweder über die gleiche App, mit der man sich auch Nachrichten schreibt, also einen Messenger. Auch Online-Anwendungen wie Skype eignen sich für Videotelefonie. Alle benutzen beim Gespräch dasselbe Tool. Man kann mit WhatsApp nicht Oma und Opa auf FaceTime anrufen.

Bei einigen Anbietern können mehrere Personen am Gespräch teilnehmen.  Gruppenvideo-Chats gibt es bei WhatsApp (bis zu vier Personen) und im Facebook Messenger (bis zu 50 Personen). Der Bildschirm wird dann z. B. in drei Hälften geteilt, wenn Sie zusammen mit Ihrem Kind, den Großeltern in der Ferne und dem Onkel von unterwegs telefonieren. Mit Tablet, Laptop und Smartphone in der Hand kann der Onkel sogar zeigen, wo er gerade ist.

Die Vorteile für Familien auf einem Blick

Telefonieren und sich dabei via Kamera zu sehen, ermöglicht einen engeren Austausch zwischen Familienmitgliedern als “bloßes” Telefonieren. Großeltern, die weit weg wohnen und die man nur selten sieht, bekommen trotzdem mit, wie ihre Enkelkinder groß werden und haben regelmäßig Kontakt. Wenn Ihr Kind mit getrennt lebenden Elternteilen aufwächst, kann es sich während einer Mama-Woche enger mit dem anderen Elternteil verbunden fühlen. Durch die Videofunktion ist man viel dichter am Alltag des anderen dran. Nebenher können auch andere Dinge erledigt werden, sodass das Gespräch einen lockeren Rahmen hat. Videotelefonie ist einem „echten“ Gespräch sehr ähnlich. Durch Mimik und Gestik können Sie sich mit Ihrem Kind auch ganz ohne Worte besser verstehen. Das ist auch hilfreich wenn ein Familienmitglied sprachliche Handicaps hat.

Auf was Sie achten sollten

Machen Sie sich schlau, ab wieviel Jahren die jeweilige App genutzt werden darf, wenn Ihr Kind auch ohne Ihr Beisein mit Oma oder dem Patenonkel “telefoniert”. WhatsApp ist eigentlich erst ab 16 Jahren, mit Einverständnis der Eltern aber auch schon früher erlaubt. Viber und die Skype-App sind laut USK ab 12 Jahren geeignet.

Schauen Sie gemeinsam, welche Funktionen der App kostenlos sind. Seien Sie sich bewusst, dass Sie durch Nutzung der App dem Anbieter einige Berechtigungen einräumen. Recherchieren Sie, welche Sie möglicherweise selbst einstellen bzw. verbieten können. Zum Schutz der Privatsphäre gibt es die Option, dass Ihr Kind nur mit gespeicherten Personen Kontakt aufnehmen kann. Suchen Sie sich einen Anbieter mit sicherer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, damit Ihre und die Daten Ihrer Familie geschützt sind.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren von Videotelefonie. Mit (unbekannten) Bekanntschaften, die über Instagram oder Snapchat gemacht werden, wollen Jugendliche gerne „skypen“, um sich besser kennenzulernen. Das fördert das Risiko von Cybergrooming, da man nicht genau weiß, wer dahinter steckt.

So ist Videotelefonie eine praktische Hilfe für den Alltag, die Kontakt zu den Freunden und Familie möglich macht, wenn man nicht am selben Ort ist.

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