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17.01.2020

Beliebte Spiele-Apps: Coin Master

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2 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
Sicherheit
Unterhaltung
Apps
Spiele
Toolbeschreibung

Niedliche Tiere und eine bunte Abenteuerwelt machen das Spiel für Kinder interessant, allerdings kommt es auch als virtueller Glückspielautomat daher und ist deshalb nicht für Kinder geeignet.

Kurz gefasst:

  • Spiele-App, in der man Dörfer bauen und diese gegen andere verteidigen muss
  • kostenlos für Android und iOS, aber enthält In-App-Käufe
  • Altersfreigabe nach USK: ab 16 Jahre
  • birgt die Gefahr, Kinder an Glücksspiel heranzuführen

Was ist Coin Master?

In diesem interaktiven Spiel werden für virtuelles Spielgeld (Coins) eigene Dörfer aufgebaut, andere Dörfer geplündert und erobert. Außerdem geht es darum, einen Coin Master, also den Meister der Münzen, anzugreifen und selbst zum Coin Master zu werden. Coins kann man durch die Betätigung eines virtuellen Glücksrads sammeln. Das Glücksrad kann aber nur einige Male pro Stunde gedreht werden. Über In-App-Käufe kann man mehr Coins kaufen. Generell erscheinen in der App ständig Fenster mit Angeboten zum Kauf von Spielelementen. Je weiter man kommt, desto schwieriger wird es ohne In-App-Käufe ins nächste Level aufzusteigen.

Man kann die App mit dem eigenen Facebook-Konto und seinen Facebook-Kontakten verknüpfen, um mit bzw. gegen die eigenen Freunde zu spielen.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Coin Master?

Die Spiele-App ist bei Kindern und Jugendlichen vor allem bekannt, weil einige der bekanntesten Youtuber Deutschlands Werbung dafür gemacht haben. Das Spielprinzip, sein Dorf gegen Freunde zu schützen und selbst fremde Dörfer zu erobern, stellt einen großen Spielanreiz dar. Obwohl die Altersempfehlung laut USK bei über 16 Jahren liegt, ist die bunte Welt mit niedlichen Tieren und bunten Grafiken für Jüngere sehr ansprechend. Kinder spielen gerne und das Drehen an einem Glücksrad fasziniert Kinder besonders.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Gerade Jüngere, für die das Spiel nicht geeignet ist, lassen sich schneller von der Werbung beeinflussen und sich zu In-App-Käufen verleiten. Obwohl alle Funktionen des Spiels nur durch die Betätigung eines virtuellen Spielautomaten zu erreichen sind, deklariert der Anbieter die App nicht als Glücksspiel. Er wird deshalb dafür kritisiert, Kinder an Glücksspiel heranzuführen, ohne dies offensichtlich zu machen. Die Verleitung zu In-App-Käufen ist groß, da ständig Fenster mit Angeboten auf dem Bildschirm erscheinen.

Der Zugang zu Glücksspiel ist laut Jugendschutzgesetz erst ab 18 Jahren erlaubt, da damit eine Suchtgefahr verbunden ist. Weil bei Coin Master kein echtes Geld gewonnen werden kann, fallen Onlinespiele dieser Art derzeit nicht in die Zuständigkeit des Jugendschutzgesetzes. Trotzdem kann es nicht nur Minderjährige an Glücksspiel heranführen. Nachdem die App in die Kritik geraten ist, hat Apple die Altersfreigabe in seinem App Store auf 17+ geändert und mit dem Hinweis “Stark ausgeprägt: simuliertes Glücksspiel” versehen.

Problematisch ist auch der Datenschutz in der App. Man kann seinen Spiel-Account und die damit verbundenen personenbezogenen Daten beim Anbieter nicht ohne weiteres löschen. Man muss erst den Anbieter direkt kontaktieren.

Was sagt der Anbieter?

Der Anbieter Moon Active weist in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hin, ist das Spiel nicht für Personen unter 16 Jahren erhältlich ist. Allerdings gibt es keine Altersprüfung. Der Anbieter steht dafür in der Kritik von Glücksspiel-Betreibern finanziert zu werden und somit Minderjährige heranführen zu wollen.

Was sollten Eltern beachten?

Es handelt sich bei der App um simuliertes Glücksspiel, dass für Minderjährige ungeeignet ist. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es darum geht, echtes Geld zu bezahlen, ohne dafür echtes Geld gewinnen zu können.

Seien Sie sich bewusst, dass eine Altersbeschränkung im App Store bzw. im Google Play Store den Zugang für jüngere Kinder nicht verhindert. Mit einem Klick kann das Spiel ohne Altersprüfung frei heruntergeladen werden. Das lässt sich nur auf dem Smartphone selbst bzw. über entsprechende Kindersicherungseinstellungen verhindern. Achten Sie gerade bei jüngeren Kindern darauf, die Möglichkeit von In-App-Käufen für dieses Spiel auf dem Smartphone zu deaktivieren.

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