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28.10.2025

Eltern-Check-In: Was tun, wenn mein Kind online Gewaltvideos sieht?

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2 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
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Es kann passieren, dass Kinder oder Jugendliche online auf Inhalte mit Gewaltdarstellungen stoßen. Beim Scrollen auf Social Media, auf Video-Plattformen oder wenn solche Videos in Gruppenchats im Messenger geteilt werden. Dabei kann es sich um Prügeleien, Misshandlungen, Unfälle oder drastisches Bildmaterial aus Kriegsgebieten handeln. Solche Inhalte können Kinder oder Jugendliche verängstigen und verstören. Sie verletzten außerdem das Recht am eigenen Bild der Betroffenen und können sogar strafbar sein.

Was zu tun ist: Nicht weiter teilen, sondern melden

Auf keinen Fall sollten solche Inhalte weiterverbreitet werden. So lässt sich verhindern, dass noch mehr Menschen den Inhalt sehen. Wenn es sich um illegale Aufnahmen handelt, kann die Veröffentlichung und Weiterverbreitung sogar strafrechtliche Folgen haben.

Jugendliche können wir auch ermutigen, noch mehr zu tun, indem sie solche Inhalte nicht ignorieren, sondern aktiv melden. Schauen Sie gemeinsam, wo auf den genutzten Plattformen wie Instagram, Snapchat, TikTok oder YouTube die Meldefunktion zu finden ist. Denn laut Nutzungsbedingungen sind gewalthaltige und grausame Inhalte nicht erlaubt und sollten gelöscht werden. Auch auf WhatsApp können Nachrichten oder Personen gemeldet werden.

Die Online-Beratungsplattform für junge Menschen Juuuport bietet sogar eine eigene Meldemöglichkeit für Jugendliche, z. B. für Gewaltvideos, Extremismus oder Hate Speech. Die Internet-Beschwerdestellen FSM, eco und jugendschutz.net kümmern sich dann um diese Beschwerden.

Aufklärung und Schutz

Gewalt spielt auch eine Rolle bei fiktionalen Medieninhalten, wie Filmen, Serien oder Spielen. Inhalte, die für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene leicht zu verarbeiten sind, können junge Kinder verängstigen. Deshalb gibt es für Gewaltdarstellungen in den Medien Altersbeschränkungen, die durch den Jugendmedienschutz geregelt sind. Die Alterskennzeichen von Filmen oder Computerspielen zeigen Ihnen als Eltern, ab welchem Alter die dargestellten Inhalte geeignet sind.

Online können Kinder und Jugendliche aber auch auf reale Gewaltdarstellungen stoßen. Ein Erfahrungsbericht von Juuuport zeigt anschaulich, wie unterschiedlich Jugendliche mit Gewaltvideos online umgehen, und kann Ihnen den Gesprächseinstieg erleichtern.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche negative Erfahrungen online-. Zeigen Sie die Melde- und Blockierfunktionen auf den relevanten Plattformen und besprechen Sie, wie Algorithmen Inhalte auswählen. Erklären Sie auch, wie man diese Inhalte „pflegen“ oder zurücksetzen kann, damit das Online-Erlebnis Ihres Kindes sicherer und gesünder bleibt. Sprechen Sie darüber, was es bedeutet, wenn Fotos oder Videos mit einer „Warnung vor sensiblen Inhalten“ versehen wurden und was Ihr Kind dann tun soll. Informieren Sie sich auch über die rechtlichen Regelungen des Jugendmedienschutzes sowie über technische Schutzmöglichkeiten über Apps und Einstellungen für Ihr Kind auf Geräten oder in einzelnen Diensten.

Sie finden keine Antwort auf Ihre Frage? Stellen Sie Ihre persönlichen Fragen rund um die Mediennutzung Ihres Kindes direkt und bequem per Messenger-Service über WhatsApp oder Threema. Mehr Infos finden Sie hier.

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