Künstliche Intelligenz ist Zukunftsmusik? Von wegen! KI ist längst Teil unseres Familienalltags. Von der Gesichtserkennung im Smartphone über ‚intelligentes‘ Spielzeug im Kinderzimmer bis zur Arbeitserleichterung in der Schule oder im Job. Was bedeutet das für uns Eltern und wie sollten wir damit umgehen?
Wo steckt überall KI drin?
KI, also Künstliche Intelligenz, hält immer stärker Einzug in unser Leben. Unter diesem Begriff verstehen wir Computersysteme, die so trainiert sind, dass sie sich verhalten können wie intelligente Wesen. Sie können beispielsweise Aufgaben lösen, Fragen beantworten, Gesichter erkennen – und sie können aus ihren eigenen Fehlern lernen. Und bei alledem wirken sie für uns als Anwender*innen gar nicht mehr wie technische Geräte, sondern fast wie ein „echtes“ Gegenüber. Im Alltag kommen wir deshalb öfter mit KI-Tools in Kontakt, als wir denken.
Diese KI-Tools nutzen wir im Familienalltag
Manchmal nutzen wir die Angebote ganz bewusst – manchmal steckt KI drin, wo wir vielleicht gar nicht damit gerechnet hätten. Denn die intelligenten Systeme sind wirklich schon überall:
- Schon die kleinsten Familienmitglieder bestellen ihre Lieblingshits bei Alexa und Co. Digitale Assistenzen warten nur darauf, für uns Musik zu spielen, einen Wecker zu stellen oder neue Socken zu bestellen. Die KI-Systeme sind darauf trainiert, Sprachbefehle zu verstehen und umzusetzen. Sie beantworten unsere Fragen und suchen die richtigen Informationen für uns heraus.
- Manche Lern- und Wissens-Apps nutzen KI-Systeme. So können Kinder zum Beispiel Blumen, Vogelstimmen oder Tiere mit Natur-Apps oder Google Lens bestimmen.
- Schulkinder lassen sich ihre Lektüre von Chatprogrammen wie ChatGPT zusammenfassen. Und manchmal können uns die auf Sprachmodellen basierten Systeme auch spontan eine Gutenacht-Geschichte erfinden oder ein Rezept für die Reste im Kühlschrank präsentieren und uns Eltern damit vor einer Schieflage des Familiensegens bewahren.
- Grußkarten designen, Gedichte vertonen oder Actionclips erstellen – kreative KI-Tools zur Bearbeitung von Bild, Ton oder Video machen Spaß und die ganze Familie kann sich kreativ ausprobieren. Webhelm stellt auf seiner Website einige KI-Tools vor.
- Soziale Medien wie TikTok und Messenger wie WhatsApp finden ständig neue Wege, KI nutzbar zu machen. Ob für die Gesichtserkennung, für Foto-Filter, bei der Suche nach Kontakten oder auch als Chatpartner wie der Chatbot Snapchat AI– Kinder und Jugendliche finden die ständig neuen Funktionen spannend und probieren sich gerne damit aus.
- Shoppen bei Amazon, Filme schauen bei Disney+ oder Musik hören über Spotify – da steckt überall eine KI drin, die unser Nutzungsverhalten genau beobachtet, um uns bestimmte Inhalte anzuzeigen, Preise zu gestalten oder auch Fragen zu beantworten.
- Auch nützliche Angebote wie Online-Banking oder das Navi sind oft KI-gestützt. Firmen nutzen KI-Tools, um ihr Produktangebot auf uns zuzuschneiden, zur Beratung und zur Betrugsvermeidung.
Ganz schön schlau – oder doch problematisch?
All diese Anwendungen sind mittlerweile ziemlich ausgereift und in vielen Situationen bequem und hilfreich. Kein Wunder, dass wir sie im Familienalltag gerne annehmen.
Dennoch ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, was hinter den smarten Geräten steckt und auch die Stolpersteine und Herausforderungen in der Nutzung im Blick haben. Diese sind beispielsweise:
- Fehleranfälligkeit: KI-Systeme greifen auf große Datenmengen zu – doch sie können auch irren. Gerade wenn wir KI nutzen, um etwas Hausaufgaben oder Informationssuche zu erleichtern, müssen wir die Ergebnisse stets doppelt prüfen und selbst nachbearbeiten.
- Monetäre Ziele: Neben den Vorteilen für uns haben KI-Angebote für die Hersteller vor allem das Ziel, Geld zu verdienen. Das sollten wir uns unbedingt bewusst machen und Angebote vor dem Hintergrund prüfen.
- Datenschutz: Jede KI-Anwendung spuckt nicht nur Daten aus – sie sammelt auch immer Daten ein. Wir sollten daher gut überlegen, mit welchen Informationen und Daten wir sie füttern wollen.
- Nachhaltigkeit: Hinter KI-Anwendungen stecken immense Server-Leistungen und damit ein hoher Energieverbrauch.
Wie können Eltern damit umgehen?
Für Eltern ergibt sich daraus eine besondere Herausforderung: Wir nutzen KI-Tools selbst im Alltag, wollen unsere Kinder im Umgang mit aktuellen Medienangeboten fit machen – und sie zugleich vor den Gefahren schützen. Wichtig ist da zunächst einmal, sich zu informieren und im Gespräch zu bleiben. Nutzen Sie Informationsangebote und Elternabende, machen Sie sich selbst schlau und hinterfragen Sie Ihre eigene Nutzung. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche KI-Tools Sie im Familienalltag verwenden möchten, wo KI Ihnen nutzt und wo sie mit Vorsicht zu genießen ist. Machen Sie – gerade zum Thema Datenschutz – gemeinsam Regeln aus und entscheiden Sie, was und wie genutzt wird.
Dazu gehört auch, Geräte sicher einzustellen und zum Beispiel die Datennutzung von Apps bewusst zu kontrollieren. Dabei helfen zum Beispiel Angebote wie die Website medien-kindersicher.