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06.12.2024

Kreativ werden mit KI – Tools für Kinder und Jugendliche

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
Kreativität
Apps
Artikel
Toolbeschreibung
Leonardo.AI

Ob Chatbots wie My AI oder digitale Assistenten wie AlexaKünstliche Intelligenz hat längst den Einzug in den Familienalltag genommen. Das macht neugierig und regt zum selbst Ausprobieren an. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen ein paar Möglichkeiten, wie Kinder und Jugendliche KI-Tools kreativ nutzen können.

Kunstwerke generieren mit Leonardo.AI

KI-Bildgeneratoren ermöglichen Ihrem Kind, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und spannende Kunstwerke zu erschaffen. Es kann zum Beispiel Bilder im Stil verschiedener Kunstrichtungen wie Impressionismus oder Pop-Art gestalten oder sich von berühmten Künstler*innen inspirieren lassen. Eine Möglichkeit der Umsetzung bietet Leonardo.AI. Das Tool gibt es als App für Android und iOS oder kann direkt im Internet-Browser genutzt werden. Pro Tag stehen in der kostenfreien Version 150 Tokens (eine Art digitale Währung) zur Verfügung, womit sich mindestens 10 Bilder generieren lassen. Ihr Kind kann auch eigene Bilder und Videos hochladen und im Stil berühmter Künstler*innen bearbeiten. Achten Sie hierbei jedoch auf Datenschutz und Privatsphäre Ihres Kindes. Leonardo AI hat eine USK-Freigabe ab 12 Jahren.

Weitere Infos: https://leonardo.ai/

Prompt: Van-Gogh-Gemälde mit Schmetterling | Leonardo.AI

Musik produzieren mit Suno

Vom Geburtstagslied bis zum Hip-Hop-Song – mit dem Tool Suno kann Ihr Kind vielfältige Songs aus Instrumenten und Gesang generieren lassen. Das Programm erstellt Lieder basierend auf Eingaben von Anweisungen (genannt: Prompts). Zum Beispiel: „Erstelle einen fröhlichen Popsong über den Wandertag der 4b in den Stadtwald“. Täglich können bis zu zehn Songs generiert werden, mit jedem Prompt erhält Ihr Kind zwei Lied-Vorschläge. Diese kann es sich direkt anhören und gegebenenfalls herunterladen. Die Liedtexte kann Ihr Kind entweder selbst schreiben oder automatisch vom Programm generieren lassen. Die entstandenen Songs dürfen für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden. Für die Nutzung ist eine kostenfreie Registrierung, zum Beispiel mit einem Google-Konto, notwendig. Laut AGB darf das Tool ab 13 Jahren verwendet werden, die USK Altersfreigabe hinsichtlich des Jugendschutzes lautet „ab 12 Jahren“. Suno steht als App für Android und iOS sowie als Browser-Anwendung zur Verfügung.

Weitere Infos: https://suno.com/

Malvorlagen erstellen mit ChatGPT

Draußen regnet es und alle Aktivitäten für zuhause scheinen ausgeschöpft zu sein? Wie wäre es mit einer besonderen Malaktion? Mit ChatGPT lassen sich nicht nur Schulaufgaben unterstützen, sondern auch Malvorlagen ganz nach den Wünschen Ihres Kindes erstellen. Dazu gibt Ihr Kind den Befehl, wie das Bild aussehen soll, in das Chatfenster ein und erhält von dem Chatbot ein generiertes Bild. ChatGPT hat eine USK-Freigabe ab 0 Jahren und darf laut AGB ab 13 Jahren mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten genutzt werden. Wie das Tool genau funktioniert und was Sie beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel: https://www.elternguide.online/chatgpt/

Prompt: Erstelle ein leeres Ausmalbild für Kinder mit einem Hund im Park in schwarz-weiß | ChatGPT

Comics gestalten mit Canva

Mit dem niedrigschwelligen Designprogramm Canva kann Ihr Kind mit vielfältigen KI-Tools und Bearbeitungsfunktionen selbst kreativ werden. Das Programm lässt sich entweder über die Website oder über die Canva-App für Android und iOS verwenden. Es eignet sich hervorragend dafür, eigene Comics oder Fotostorys zu gestalten. Das geht so:

  • Ihr Kind überlegt sich eine Geschichte und hält sie auf einem Notizzettel fest.
  • Nun gibt Ihr Kind unter „Design“ à „Vorlagen“ in das Suchfeld „Comic-Vorlage“ ein und erhält eine große Auswahl an leeren Comicseiten.
  • Um die Seiten zu befüllen, benötigt Ihr Kind Bildmaterial. Es kann entweder eigene Fotos hochladen, Inhalte aus der Canva-Datenbank aussuchen oder mithilfe von Künstlicher Intelligenz Bildmaterial generieren. Unter „Apps“ à „KI-gestützt“ steht eine große Auswahl an unterschiedlichen KI-Tools zur Verfügung. Auch bei der Bildbearbeitung kann KI unterstützen und zum Beispiel den Hintergrund von Fotos entfernen.
  • Mit der Textfunktion kann Ihr Kind Schrift hinzufügen und unter „Elemente“ das Comic mit Sprechblasen, Grafiken oder Stickern vervollständigen.

Um mit Canva zu arbeiten, ist eine Anmeldung erforderlich. Laut AGB ist das Tool für Kinder bis 13 Jahre nur mit Einwilligung der Eltern erlaubt, die USK Altersfreigabe lautet „ab 0 Jahren“. Das Tool ist kostenfrei, zusätzliche Inhalte können mit einem kostenpflichtigen Abo freigeschalten werden.

Weitere Infos: https://canva.com

Das sollten Eltern beachten

Wenn Ihr Kind kreative KI-Tools nutzen möchte, sollten Sie als Eltern auf folgende Punkte achten:

  • Gefährdende Inhalte im Netz: Erklären Sie Ihrem Kind, dass KI-Tools auch mit Inhalten trainiert wurde, die möglicherweise nicht altersgerecht sind. Ist Ihr Kind noch jünger, nutzen Sie KI-Tools vorerst gemeinsam und legen Sie dann gemeinsam klare Regeln und Grenzen für die Nutzung fest.
  • Schutz der Privatsphäre: Ihr Kind sollte keine persönlichen Daten oder Fotos eingeben oder hochladen. Klären Sie es darüber auf, wie es seine Privatsphäre im Netz schützen kann.
  • Nachhaltigkeit: Weisen Sie auf den hohen Energieverbrauch von KI-Programmen hin, verwenden Sie Prompts gezielt und sparsam und fördern Sie damit einen bewussten Umgang.
  • Fehler: Die Person auf dem Foto hat sechs Finger und der Hund nur drei Beine? KI-Systeme arbeiten mit umfangreichen Datenmengen, können jedoch Fehler machen. Es ist daher wichtig, die Ergebnisse sorgfältig zu überprüfen und bei Bedarf selbst anzupassen.
  • Diversität und Stereotype: KI-Systeme werden von Menschen erstellt und reproduzieren Stereotype. Thematisieren Sie, dass KI-Systeme oft klischeehafte oder diskriminierende Darstellungen erzeugen und fördern Sie Vielfalt bei der Mediennutzung Ihres Kindes.
  • Kostenfalle: Viele KI-Tools sind vorerst kostenfrei, locken aber mit erweiterten, kostenpflichtigen Angeboten. Machen Sie Ihr Kind auf versteckte Gebühren oder In-App-Käufe aufmerksam und hinterlegen Sie kein Zahlungsmittel in den App-Stores und im Programm selbst.

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