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DIY-Kanäle auf Social Media – Influencerinnen und Influencer im Portrait 

Einladungen für den Kindergeburtstag, Weihnachtsgeschenke für die Eltern, selbstgemachter Schmuck – oder gleich ein neuer Wohnzimmerschrank aus Omas alter Kommode? Wer Lust hat, sich handwerklich kreativ zu betätigen, muss heutzutage nicht lange nach Anleitungen und Ideen suchen, denn auf Videoplattformen wie YouTube und auf Social-Media-Apps wie Instagram tummeln sich jede Menge Selbermach-Profis, die ihre Ideen und Anleitungen gerne weitergeben: Die DIY-Influencerinnen und -Influencer. 

Basteln, bauen, dekorieren … was tun DIY-Influencer? 

DIY kommt vom englischen „Do it yourself“, also „mach es selber“. Und die machen vom Kuchen über die Winterjacke bis zum Rennrad wirklich alles selbst, erklären die Arbeitsschritte – und haben meist auch noch die passenden Produkt-Tipps im Gepäck. 

Und wer bastelt da eigentlich? 

Wer sich einmal auf den gängigen Plattformen umgesehen hat, weiß: Selbermachen lässt sich fast alles. Mit genug Geduld, Motivation und den richtigen Materialien. Entsprechend gibt es DIY-Kanäle zu allen möglichen Themen, wir stellen drei vor.   

Sally Özcan etwa hat ihre Leidenschaft für Süßes zum Beruf gemacht. Auf ihrem Account „Sallys Welt“ bäckt Sally alles, vom Keks bis zur aufwändigen Motivtorte – und alle können mitmachen. Der Spaß an hübschen Süßspeisen hat bereits 2 Millionen YouTube-Abonnentinnen und -Abonnenten angelockt, so dass Sally neben Video und ihrem Blog auch einen Podcast und einen eigenen Shop betreibt.   

Wer statt Mehl und Zucker lieber Holz und Stein mag, findet etwa bei Easy Alex jede Menge Ideen und Anleitungen. Der Heimwerker füllt seinen Instagram-Account mit Ideen zum Thema „Hausumbau, Room Makeovers“ und mehr und spricht damit etwa 250 000 Follower*innen an.  
Und wenn das Haus fertig ist und die Deko noch fehlt? Dann gibt es eine ganze Menge „Deko“-Kanäle, auf denen die Ideen zur Haus- und Lebens-Gestaltung scheinbar nie ausgehen. Linda Seel etwa zeigt uns allerlei kreative Beschäftigungs-Ideen, von Sticken über IKEA-Hacks bis zur kompletten Raumgestaltung und hat damit auf YouTube 130.000  
Abonnent*innen gefunden. 

Per Klick zum Selbermach-Glück. Was finden Kinder und Jugendliche daran? 

Während Basteln mit Mama und Papa irgendwann im Grundschulalter meist deutlich absinkt im Coolness-Ranking, ist Selbermachen mit dem Tablet plötzlich der letzte Schrei. Für Kinder und Jugendliche sind die DIY-Erklärbären im Internet teilweise echte Stars und Vorbilder. Denn hier finden alle genau die Nische, die ihnen Spaß macht. Ob es aufwändige Cupcakes sind oder Papp-Kunstwerke, die Palette ist schier unerschöpflich. Junge Kreative können genau die Anleitungen und Ideen finden, die ihnen gefallen und Spaß machen – auch weit jenseits des elterlichen Repertoires. Hier können Kinder und Jugendliche etwas lernen und gestalten, auf das sie selbst stolz sind. Oft sind es aufwändige Dinge, die selbst die Erwachsenen nicht können und deshalb umso mehr bewundern. In einer Lebensphase, in der junge Menschen ständig auf der Suche sind nach eigenen Talenten, Themen und ihrer Identität, kann das sinnstiftend sein. Und als netter Nebeneffekt springen bisweilen Geschenke für die ganze Familie dabei raus. 

Was sollten Eltern beachten? 

Eltern dürfen sich grundsätzlich einmal freuen, wenn das eigene Kind per Online-Bastelbuch seine kreative Seite entdeckt. Dennoch gibt es auch hier ein paar Punkte zu besprechen:  
Nicht alle Anleitungen sind tatsächlich so einfach mit einem Fingerschnipsen umgesetzt, wie es im Video scheint. Damit Ihr Kind nicht schnell frustriert ist und die Lust am Selbermachen wieder verliert: Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Anleitungen zu finden, die im Schwierigkeitsgrad dem Können und den Erfahrungen Ihres Kindes entsprechen.  

Zudem ist es bei DIY-Influencerinnen und -Influencern wie bei anderen in der Branche auch: Sie verdienen mit ihren Inhalten Geld. Sie empfehlen Produkte oder Inhalte, die sie von Firmen als Werbepartnerschaft bezahlt bekommen – aber nicht unbedingt, weil diese inhaltlich tatsächlich überzeugen. Fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes, indem sie ihm helfen, diese Zusammenhänge zu verstehen und die Videos entsprechend kritisch zu hinterfragen.  

Beliebte Spiele: Roblox

Aus Bausteinen eigene Welten bauen, in fantasievolle Rollen schlüpfen und spannende Missionen erfüllen – die Onlinespiele-Plattform Roblox ist bei Kindern und Jugendlichen aktuell sehr beliebt.

Kurz gefasst

  • USK-Altersempfehlung ab 12 Jahren
  • Nutzende können eigene Spiele erstellen und die Spiele anderer Spielerinnen und Spieler nutzen
  • mit Windows, Mac, iOS, Android, Amazon-Geräten und Xbox spielbar
  • größtenteils kostenlos
  • In-App-Käufe

Was ist Roblox?

Die beiden Wörter Robots (dt.: Roboter) und Blocks (dt.: Blöcke) ergeben zusammen den Namen der Spieleplattform Roblox. Hier lassen sich virtuelle Welten im Lego-Stil erschaffen und spielen, was vor allem Kinder und Jugendliche begeistert, die 14 Jahre alt und jünger sind. Roblox ist eine Mischung aus Spielewelt und sozialem Netzwerk und erinnert an Minecraft.

Nach der Registrierung auf roblox.com erhalten die Spielenden eine vorgefertigte Spielfigur (Avatar), die sie nach Belieben anpassen können. Kleidung oder eine andere Frisur sind kostenlos. Einige Extra-Accessoires kosten Geld in Form der eigenen Währung Robux. Funktionen wie das Erstellen von Spielen sowie das Spielen selbst sind frei verfügbar.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Viele Kinder lieben das Spiel, weil sie ganz einfach selbst Spiele entwickeln können. Registrierte Nutzende können mit dem Bau-Tool “Roblox-Studio” ihre eigenen Spiele erstellen und sie mit anderen teilen. Es lassen sich einfache Bauwerke, aber auch komplexe Erlebniswelten wie Städte und Freizeitparks gestalten. In der Community von Roblox können sich Kinder und Jugendlichen miteinander kreativ austoben und chatten.

Roblox ist als Plattform für junge Spieleentwicklerinnen und Spieleentwickler bekannt und lockt damit, mit den eigenen Spielen Geld zu verdienen: Erstellt Ihr Kind ein Spiel, das bei den anderen gut ankommt, so dass diese Geld dafür investieren, erhält auch Ihr Kind als Entwickler oder Entwicklerin mit etwas Glück einen Teil davon.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Da man über Roblox mit anderen Kontakt aufnehmen kann, bestehen Risiken wie z. B. Cybermobbing, Cybergrooming und Hate Speech. Roblox wird immer wieder vorgeworfen, sowohl die Inhalte als auch die Kommunikation der Nutzenden untereinander nicht ausreichend zu moderieren und nicht konsequent genug gegenüber Verstößen der Community-Richtlinien vorzugehen.

Es kann verlockend für Kinder sein, echtes Geld in eine Fantasiewährung zu investieren oder eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abzuschließen, um mehr Möglichkeiten im Spiel zu haben. Beim Tausch von Objekten durch Spielende untereinander, kann es zu Betrug kommen, da nicht alle Mitspielenden echte Robux anbieten. Wer darauf hofft, mit dem Entwickeln von eigenen Spielen auf Roblox viel Geld zu verdienen, wird enttäuscht. Roblox steht in der Kritik, junge Spieleentwicklerinnen und Spieleentwickler auszunutzen und den Großteil der Gewinne selbst einzubehalten.

Stiftung Warentest nahm das Spiel 2019 unter die Lupe und bewertete es mit “Inakzeptabel“. Nicht alle Inhalte seien kindgerecht, in der riesigen Spieleauswahl gäbe es beispielsweise auch Shooter, die für Kinder nicht geeignet seien. Beim Datenschutz erhielt Roblox ebenfalls Abzüge.

Das sagt der Anbieter

Der Anbieter betont auf seiner Plattform, Sicherheit und Datenschutz sehr ernst zu nehmen. Es gibt ein Meldesystem für unangemessene Chatnachrichten und einen Chatfilter. Nach der Registrierung wird bei Nutzenden unter 13 Jahren automatisch ein Konto im „Datenschutzmodus“ erstellt. Jüngere Kinder haben dann z. B. keinen Zugriff auf die Plug-Ins der sozialen Medien oder einige Benachrichtigungsmeldungen. Manche Spiele sind außerdem erst ab einem bestimmten Alter freigegeben. Moderatorinnen und Moderatoren prüfen, ob hochgeladenes Bild- und Videomaterial den Ansprüchen zu kindgerechten Inhalten genügt. Unangemessene Inhalte werden aktiv gefiltert und gelöscht. All das setzt jedoch voraus, dass die Altersangabe der Spielerinnen und Spieler bei der Anmeldung sicher geprüft wird.

Über die die Webseite „Handbuch für Eltern“ können Sie sich informieren. Roblox bietet verschiedene Sicherheitsfunktionen an, mit denen Sie das Spiel Ihres Kindes besser im Blick haben können.

Das sollten Eltern beachten

Nehmen Sie die Registrierung und die Erstellung eines Profils gemeinsam mit Ihrem Kind vor und entdecken Sie zusammen die Roblox-Spielewelt. Setzen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Kind zusammen, um über seine Spielerlebnisse zu sprechen. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind anschaut und spielt und fragen Sie nach, warum es bestimmte Spiele mag und mit wem es Kontakt hat. 

Stellen Sie das Konto so ein, dass Ihrem Kind nur altersgerechte Spiele angezeigt werden. Verwenden Sie eine Eltern-PIN, sodass nur Sie die Einstellungen ändern können. Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, über die Plattform keine privaten Daten weiterzugeben. Klären Sie Ihr Kind über Kommunikationsrisiken im Netz auf und ermuntern Sie es, verdächtige oder unangenehme Kontakte zu blockieren und zu melden. Chat-Möglichkeiten lassen sich einschränken oder sogar deaktivieren und die Sichtbarkeit des Alters ausschalten. Alle wichtigen Schritte zur Kindersicherung bei Roblox finden Sie auch auf medien-kindersicher.de.

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