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Virtueller Elternabend am 3.6.2024 von 17 bis 18 Uhr

Spielen, aber sicher! Was Eltern bei Games beachten sollten

Die Auswahl an digitalen Spielen scheint endlos, die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Games können unterhalten, Wissen vermitteln, spezifische Fähigkeiten fördern oder sogar als Fitness-Trainer fungieren. Doch wie bei allen Medien ist auch hier ein verantwortungsvoller Umgang wichtig. Dabei sind die Alterskennzeichen der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) eine wichtige Orientierungshilfe für Eltern, um herauszufinden, ob ein Spiel für das jeweilige Alter des Kindes geeignet ist oder nicht. Zusätzlich geben die Kennzeichen wichtige Hinweise darüber, ob ein Spiel über Funktionen wie “Chats”, “In-Game-Käufe” oder “Standortweitergabe” verfügt, die beachtet werden sollten. 

Aber wie genau werden diese Alterskennzeichen vergeben? Welche Faktoren werden dabei berücksichtigt und was sollten Eltern generell beim Umgang mit Games beachten? Beim virtuellen Elternabend von Elternguide.online werden diese Frage direkt von einem Experten der USK beantwortet.

Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unseren Experten – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!

Informationen und Anmeldung

Datum: 03.06.2024 | Zeit: 17 bis 18 Uhr

Referent: Maurice Matthieu, Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)

Moderation: FSM e.V.

Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.

Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

Anmeldung:

    Hiermit melde ich mich zum virtuellen Elternabend von Elternguide.online am 03.06.2024 um 17.00 Uhr verbindlich an.

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    Das erste Smartphone

    Mit Freund*innen chatten, auf Social Media aktiv sein, sich kreativ ausdrücken – mit dem Smartphone eröffnet sich für Kinder eine neue Welt. Viele Eltern fragen sich: „Wann ist mein Kind alt genug für ein eigenes Smartphone?“. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Denn bei der Entscheidung spielt vor allem der Entwicklungsstand des Kindes eine Rolle.

    Der richtige Zeitpunkt für das erste Smartphone

    Der Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule ist für viele Eltern ein geeigneter Zeitpunkt, ein Smartphone anzuschaffen. Viele Kinder haben einen längeren Schulweg, den sie häufig allein zurücklegen. Über ein Handy oder Smartphone können sie schnell Kontakt aufnehmen. Die ständige Erreichbarkeit sollte nicht der Hauptgrund sein. Gerade für ältere Kinder und Jugendliche ist der wichtigste Grund für das eigene Smartphone der Kontakt mit ihren Freund*innen. Sie möchten dazugehören und mitreden können, wenn es um angesagte Apps und Social-Media-Trends geht.

    Eine Checkliste hilft bei der Entscheidung

    Überlegen Sie, ob Ihr Kind schon bereit für ein eigenes Smartphone ist? Dann sollten Sie sich über diese Dinge Gedanken machen:

    • Hat mein Kind schon Erfahrung, weil es gelegentlich das Smartphone eines Familienmitglieds wie Mutter, Bruder oder Onkel nutzt? 
    • Weiß mein Kind, dass es persönliche Daten gibt und was das bedeutet? 
    • Kann mein Kind verstehen, dass es Sicherheitseinstellungen und App-Berechtigungen gibt und wofür sie gut sind?
    • Kann mein Kind verstehen, dass durch ein Handy Kosten entstehen (können) z. B. bei In-App-Käufen über Spiele? 
    • Weiß mein Kind, dass es auch im Netz Regeln gibt, z. B. bei der Kommunikation in Gruppenchats

    Diese und weitere Fragen hat klicksafe in einer Checkliste zum Abhaken für Eltern zusammengestellt. Gehen Sie die Checkliste allein oder gemeinsam mit Ihrem Kind durch. Je mehr Punkte Sie ankreuzen, desto eher ist Ihr Kind bereit für ein eigenes Smartphone. Sie kennen es jedoch am besten und können seine Medienerfahrung und sein Verantwortungsbewusstsein einschätzen. Für jüngere Kinder eignet sich vielleicht erstmal ein Handy ohne Internetzugang. Früher oder später sollten Sie Ihrem Kind jedoch das eigene Smartphone zugestehen.

    Surfen, posten und chatten – Herausforderungen bei der Smartphone-Nutzung

    Der Zugang zum Internet birgt für Ihr Kind viele Potenziale, aber auch Risiken:

    Wie Sie Ihr Kind vor sexueller Gewalt im Internet schützen können, erfahren Sie in dieser Broschüre von klicksafe.

    Ein Gerät auswählen und einrichten

    Wählen Sie das erste Smartphone sorgfältig aus und beziehen Sie Kosten, Ausstattungen mit ein. Ein gebrauchtes Handy kann eine gute Wahl sein. Nehmen Sie sich Zeit, das Smartphone in Ruhe einzurichten. Achten Sie auf Altersfreigaben von Apps und aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen am Gerät. Besprechen Sie zusammen, welche Apps Ihr Kind nutzen darf und welche erst einmal nicht. Zu Beginn reicht eventuell ein Prepaid-Vertrag und keine Flatrate. So lernt ihr Kind, wie viel es das Handy eigentlich benutzt und wie es mit mobilen Daten und WLAN angemessen umgehen kann. Auch Einstellungen im Smartphone können ein Bewusstsein für die Bildschirmzeit schaffen. Weitere Tipps, wie Sie die Handynutzung Ihres Kindes sicherer gestalten können, finden Sie in unserem Beitrag dazu.

    Tipps für einen sicheren Umgang mit dem ersten Smartphone

    Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten mit seinem Smartphone. Klären Sie Ihr Kind immer wieder über mögliche Risiken auf. Sprechen Sie schon vor der Entscheidung für ein eigenes Smartphone mit Ihrem Kind darüber. Hilfreich kann es auch sein, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Denn meistens stehen diese vor den gleichen Fragen.

    Gestalten Sie gemeinsame Regeln für die Mediennutzung, an die sich alle Familienmitglieder halten. Behalten Sie die Nutzungszeiten Ihres Kindes und Anzeichen für digitalen Stress im Auge.

    Informieren Sie sich über kindgerechte Angebote und Apps, wie zum Beispiel die fragFINN-App. Beim Spieleratgeber NRW finden Sie pädagogische Beurteilungen für Handy-Games.

    Versuchen Sie mit gutem Beispiel voranzugehen. Missbrauchen Sie nicht das Vertrauen Ihres Kindes, indem Sie das Handy heimlich kontrollieren – ein offenes Gespräch ist der bessere Weg. Wenn Sie unsicher sind oder ernste Probleme auftreten, wenden Sie sich an pädagogische Fachkräfte wie die Schulsozialarbeit oder kontaktieren Sie (Online-)Beratungsstellen.

    Beim Einstieg in das Thema können kindgerechte Informationen helfen. Das Magazin „Genial digital“ des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) vermittelt Kindern von 8 bis 11 Jahren spielerisch Informationen rund um das Internet und das erste Smartphone.

    So wird das Smartphone Ihres Kindes sicherer

    Im Laufe der Grundschulzeit bekommen viele Kinder ein eigenes Smartphone. Damit können sie unterschiedliche Dinge machen und haben Zugang zum Internet. Neben vielen tollen Möglichkeiten sind Kinder damit aber auch Risiken ausgesetzt. Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren sprechen und gemeinsam Sicherheitseinstellungen am Smartphone vornehmen.

    Datenschutz

    Ohne, dass Ihr Kind etwas bemerkt, hinterlässt es durch die Benutzung eines Messengers und anderer Apps sowie durch das Surfen im Netz Datenspuren. Erklären Sie Ihrem Kind die verschiedenen Smartphone-Funktionen, und wie es diese sinnvoll einstellen kann: WLAN, Bluetooth und der Standort sollen standardmäßig ausgeschaltet bleiben und nur aktiviert werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Zum Beispiel ist GPS nötig, wenn Ihr Kind den Weg zu einem bestimmten Ort mit Hilfe einer Karten-App sucht. Überprüfen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die App-Berechtigungen in den Einstellungen. So vermeiden Sie zum Beispiel, dass Apps ohne Grund auf die Kamera zugreifen oder Daten mit anderen Geräten und Netzwerken austauschen. Klären Sie Ihr Kind über Betrugsmaschen im Netz auf, wie zum Beispiel Spam-Mails oder Phishing. Eine zusätzliche Sicherheit bieten Virenscanner-Apps, die vor unerwünschten Viren und vor Gefahren wie dem Diebstahl von Daten, Abofallen oder Fake-Angeboten schützen können.

    Passwortschutz

    Für eine sichere Nutzung von Gerät und Apps ist es wichtig, Codes und Passwörter zu nutzen. Das Handy Ihres Kindes sollte nur nach Eingabe eines Codes (PIN, Wischcode o. Ä.) zu benutzen sein, damit Fremde keinen Zugriff auf persönliche Daten haben. Richten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen sicheren Passwortschutz ein. Das gilt auch für die Registrierung bei Social-Media-Diensten und Apps. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten neben Buchstaben auch Sonderzeichen und Zahlen. Je nach Gerät kann zum Entsperren auch ein Fingerabdruck Ihres Kindes verwendet werden (z. B. Touch-ID bei iOS). Tipps zur Erstellung von sicheren Passwörtern gibt es – z. B. bei Handysektor. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass mindestens auch ein Elternteil die Kombination zur Bildschirmentsperrung und das Passwort kennt.

    Jugendschutzeinstellungen bei Android und iOS

    An jedem Smartphone lassen sich in den Einstellungen Sicherheits- und Jugendschutzeinstellungen vornehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie unter anderem im Artikel zum technischen Jugendmedienschutz.

    Bei Android können Sie im Play Store die Installation von Apps sperren lassen bzw. für die Installation oder In-App-Käufe ein Passwort festlegen. Aktivieren Sie hierfür die Jugendschutzeinstellungen. Sie können auswählen, welche Apps Ihr Kind auch ohne Passwort installieren kann.

    iOS-Geräte bieten noch mehr Möglichkeiten in den eigenen Geräteeinstellungen. Unter Bildschirmzeit haben Sie die Option, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder sperren und In-App-Käufe mit einem Passwort beschränken. Es lassen sich auch Filme, Musik, Apps und TV-Sendungen mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren. iOS kann Web-Inhalte in Safari und Apps automatisch filtern und ausblenden.

    Darüber hinaus sind zusätzliche Apps empfehlenswert:

    • JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Software filtert Internetadressen und blockiert nicht-altersgerechte Websites. Durch die individuellen Einstellungen können Sie das Schutzniveau an das Alter Ihres Kindes anpassen.
    • Für Android-Geräte gibt es außerdem die Salfeld Sie ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.
    • Mit der App Kids Place können Sie z. B. eine Zeitbeschränkung der Bildschirmzeit festlegen, nur die Nutzung bestimmter Apps erlauben oder ungeeignete Websites sperren.
    • Die App Google Family Link bietet ebenfalls einige Möglichkeiten, die Handynutzung Ihres Kindes zu regulieren.

    Weitere Tipps für eine sichere Smartphone-Nutzung

    Um Kostenfallen zu vermeiden, kann ein Tarif mit beschränktem Datenvolumen nützlich sein. Achten Sie darauf, auch bei Social-Media-Apps gewisse Einstellungen für die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes vorzunehmen und zum Beispiel Instagram sicher zu nutzen. Hier können Sie gezielt die Sichtbarkeit des Profils Ihres Kindes und die grundsätzlichen Kontaktmöglichkeiten regulieren. Manche Plattformen bieten einen sichereren Alternativ-Modus für Minderjährige an – z. B. der begleitete Modus bei TikTok.

    Empfehlenswert ist auch die Installation der fragFINN-App. Diese Kindersuchmaschine bietet einen geschützten Surfraum mit geprüften Internetseiten. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte und unbedenkliche Inhalte zugreifen kann, sowohl für schulische Recherche als auch für Freizeitaktivitäten.

    Für weitere Informationen zu sicheren Smartphone-Einstellungen lohnt es sich, die Seite medien-kindersicher.de zu besuchen. Hier gibt es hilfreiche, technische Schutzlösungen für alle Geräte, Dienste und Apps Ihres Kindes Schritt für Schritt erklärt.

    Denken Sie auch daran, auf dem Smartphone Ihres Kindes regelmäßig Software-Updates durchzuführen, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko von z. B. Viren zu minimieren

    Begleitung durch die Eltern

    Smartphones bringen einige Funktionen mit, um das Chatten, Surfen im Netz und die Nutzung von Apps für Ihr Kind sicherer zu gestalten. Dennoch ersetzen diese Einstellungen am Gerät oder Jugendschutz-Apps nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Ihr Kind sollte immer verstehen, warum gewisse Websites oder Apps gesperrt oder die GPS-Ortung deaktiviert bleiben sollte. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle und Sicherheit außerdem immer am Alter und der Entwicklung Ihres Kindes. Greifen Sie besonders bei Jugendlichen nicht zu stark in die Privatsphäre Ihres Kindes ein. Versuchen Sie aber immer im Gespräch mit Ihrem Kind zu bleiben und als Ansprechperson bei Fragen oder Unsicherheiten da zu sein.

    JusProg – das digitale Jugendschutzprogramm

    Viele Kinder surfen schon mit jungen Jahren selbstständig im Internet. Wenn Sie als Eltern daneben sitzen, bekommen Sie mit, welche Webseiten und Inhalte Ihr Kind sieht. Gerade ältere Kinder – etwa ab der weiterführenden Schule – sollten aber auch selbstbestimmt im Internet unterwegs sein dürfen. Leider können sie dabei auch auf Inhalte stoßen, die ungeeignet oder verstörend für sie sind. Angebote wie das Filterprogramm JusProg sollen dabei helfen, Kinder und Jugendliche im Netz besser zu schützen

    Kurz gefasst:

    • staatlich anerkanntes, digitales Jugendschutzprogramm 
    • kostenlos und ohne Registrierung
    • lässt sich auf verschiedenen Geräten installieren: PCs ab Windows 10, Android- und iOS-Geräte
    • datenschutzfreundlich und werbefrei
    • individuelle Einschränkungen für unterschiedliche Altersstufen: ab 0, 6, 12 und 16 Jahre

    Was kann das?

    Die Software filtert aufgerufene Webadressen und blockiert nicht-altersgerechte Seiten im Internet. JusProg läuft während des Surfens im Hintergrund: Ist eine Webseite als nicht altersgerecht im System verzeichnet, wird sie geblockt – es erscheint dann ein entsprechender Hinweis. Bei der Einschätzung der Seiten orientiert sich JusProg am Alter der Kinder, das die Eltern vorher angeben. Nicht bekannte Webadressen werden für Kinder von 0 bis 12 Jahren automatisch geblockt. Bei Kindern ab 12 Jahren ist es etwas anders: Für sie werden alle Seiten, die nicht im System vermerkt sind, automatisch freigeschaltet. Das macht den Surfraum mit JusProg für ab 12-Jährige sehr groß.

    JusProg kann auf den meisten Endgeräten von iOS und Android installiert werden. Neben den gelisteten Webadressen können weitere Seiten manuell gesperrt oder freigegeben werden. Auf einem Gerät lassen sich mehrere Nutzerprofile anlegen, sodass Eltern und Kinder an einem Computer surfen können und das Schutzniveau individuell an das Alter des Familienmitglieds angepasst ist. So sieht z. B. ein Kind Inhalte für unter 12-Jährige, während das ältere Geschwisterkind Webseiten ab 16 Jahren besuchen kann. Das Programm wurde von der Gutachterkommission der FSM freigegeben und von der Stiftung Warentest mit „gut“ bewertet.

    Was meint der Anbieter?

    Das System von JusProg basiert auf Negativ- (Blocklist) und Positivlisten (Passlist), auf denen verschiedene Webseiten vermerkt sind. Dies bietet natürlich keine hundertprozentige Sicherheit, da das Internet sehr groß ist und sehr schnell wächst – gerade nicht-deutsche Internetseiten und Inhalte auf Social-Media-Kanälen sind schwer zu erfassen. Entsprechend wurden auch bereits Probleme festgestellt, etwa eine Tendenz zum Overblocking, also zum „lieber zu viel als zu wenig“-Sperren, bestimmter Seiten. JusProg verspricht, Seiten auch redaktionell stets nachzuprüfen, um Over- oder auch Underblocking zu verhindern. Für Eltern ist es dennoch sinnvoll, die Möglichkeit der Individualisierung zu nutzen, wenn bestimmte Seiten aus ihrer Sicht falsch eingeordnet sind.

    Darüber hinaus bietet JusProg eine Melde-Funktion auf ihrer Webseite an. Seiten, die aus Elternsicht auf einer falschen Liste stehen, können hier gemeldet werden. Diese werden dann laut Anbieter redaktionell geprüft und ihre Einschätzung eventuell angepasst.

    JusProg weist darauf hin, dass freigegebene Seiten lediglich als kindertauglich und nicht entwicklungsschädigend eingestuft wurden. Eltern müssen selbst einschätzen bzw. andere Empfehlungen recherchieren, ob die Inhalte für ihr Kind geeignet sind. Auf der Elternseite von JusProg erhalten Sie nähere Informationen zum Angebot und seinen Funktionen.

    Was sollten Eltern beachten?

    JusProg ist ein gutes Angebot und in Deutschland das einzige staatlich anerkannte Jugendschutzprogramm, das alle Vorgaben erfüllt. Es kann die Medienerziehung und den Jugendschutz im Netz unterstützen und ist vor allem bei jüngeren Kindern sinnvoll. Ab 12 Jahren ist der Surfraum mit JusProg sehr groß, der Schutz ist deshalb niedriger. Internetseiten wie Google, FacebookX und Instagram sind für das System schwer zu filtern und müssen manuell eingestellt werden. Oftmals bieten die Seiten selbst Sicherheitseinstellungen an, die sich leicht aktivieren lassen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Sicherheitseinstellungen am Smartphone Ihres Kindes samt Apps treffen können.

    Ihnen als Elternteil sollte bewusst sein, dass eine Software die persönliche Begleitung der Mediennutzung Ihres Kindes nicht ersetzen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über sein Medienverhalten und vereinbaren Sie Regeln für die Mediennutzung in der Familie. Wenn Sie die ersten Schritte im Netz gut begleitet und Ihrem Kind erklärt haben, worauf es achten sollte, wird es sich später auch allein einigermaßen sicher online bewegen können bzw. weiß besser mit Gefahren im Netz umzugehen. Eine offene, interessierte Kommunikation kann zudem ermöglichen, dass Ihr Kind sich bei Problemen an Sie oder andere Vertrauenspersonen wendet. Wenn Sie sich für die Nutzung von JusProg entscheiden, geben Sie Ihrem Kind nicht das Gefühl, dass Sie ihm nicht vertrauen. Erklären Sie Ihrem Kind, warum JusProg bestimmte Seiten blockiert und entscheiden Sie gemeinsam, wann Ihr Kind für einen offeneren Internetzugang bereit ist.

    Was tun, wenn mein Kind im Netz ungewollt auf Pornos trifft?

    Ob im Klassenchat, in Social Media oder über eine Suchmaschine – viele Kinder und Jugendliche treffen beim Surfen mit oder ohne Absicht auf Pornos. Der Erstkontakt liegt nach einer Studie der Landesanstalt für Medien NRW von 2023 im Durchschnitt bei 13 Jahren und ist nichts Ungewöhnliches.

    Laut JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest 2023 kam jedoch von den befragten 12-19-Jährigen jedes vierte Kind bzw. Jugendliche*r ungewollt mit Pornografie in Kontakt. Wenn Kinder und Jugendliche unbeabsichtigt pornografische Fotos oder Videos zu sehen bekommen, kann sie das überfordern und belasten. Besonders kritisch wird es, wenn es sich dabei um die sogenannte „harte Pornografie“ handelt.

    Einfache und harte Pornografie – was ist das?

    Bei pornografischen Inhalten wird unterschieden in einfache und harte Pornografie:

    • Einfache Pornografie zeigt sexuelle Handlungen von Erwachsenen, zum Beispiel als Fotos, Videos, Audios oder Comics. Einfache Pornografie ist im Internet leicht zugänglich, zum Beispiel über spezielle Webseiten, aber auch via Chats in Messengern und auf Social Media. Die Nutzung ist für Erwachsene ab 18 Jahren erlaubt. Minderjährigen Zugang zu einfacher Pornografie zu verschaffen, ist in Deutschland verboten. Internet-Portale in Deutschland müssen dafür sorgen, dass eine Überprüfung des Alters stattfindet.
    • Harte Pornografie zeigt Gewalt, sexuelle Handlungen mit Tieren, sexuelle Posen oder sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Die Nutzung und der Besitz von harter Pornografie ist in Deutschland absolut verboten und kann zu Freiheitsstrafen führen. Trotzdem werden diese Inhalte im Internet verbreitet, zum Beispiel über Webseiten, Kommentar-Funktionen auf Social Media oder in Chats.  

    Mehr zu den gesetzlichen Bestimmungen von Pornografie im Internet finden Sie hier bei klicksafe.

    Was tun, wenn mein Kind ungewollt auf einfache Pornografie stößt?

    Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet und erläutern Sie ihm, dass es auf Inhalte stoßen kann, die es als unangenehm empfindet. Falls es versehentlich in Kontakt mit einfacher Pornografie gelangt, seien Sie als Ansprechperson für Ihr Kind da. Insbesondere bei jüngeren Kindern ist es wichtig, sie mit solchen Erfahrungen nicht allein zu lassen. Sie können das Gesehene oft nicht richtig einordnen, da es außerhalb ihres eigenen Erfahrungsbereichs liegt. Sorgen Sie für eine altersgemäße Aufklärung, wenn Ihr Kind Fragen zu Liebe und Sexualität stellt. Falls Sie unsicher sind, suchen Sie Unterstützung, beispielsweise beim Elterntelefon der Nummer gegen Kummer.

    Was tun, wenn mein Kind im Netz auf harte Pornografie trifft?

    Zeigt Ihnen Ihr Kind verbotene Inhalte harter Pornografie im Internet, zum Beispiel auf einer Webseite oder Social Media, gehen Sie wie folgt vor:

    Was tun, wenn harte Pornografie ungewollt im Chat meines Kindes landet?

    Der Besitz von Missbrauchsdarstellungen ist strafbar, Jugendliche ab 14 Jahren sind in Deutschland strafmündig. Wenn Ihr Kind per Chat ein Foto oder Video zugeschickt bekommt, das mutmaßlich eine Darstellung von Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zeigt, sollten Sie sofort handeln:

    • Bleiben Sie ruhig.
    • Fertigen Sie keine Screenshots an.
    • Speichern Sie die Inhalte nicht.
    • Leiten Sie die Inhalte nicht an andere Personen weiter.
    • Sichern Sie das Gerät, bringen Sie es zur Polizei und erstatten Sie Anzeige.
    • Löschen Sie die Inhalte vom Gerät und melden Sie die Inhalte dem Dienst.
    • Wenn Sie oder Ihr Kind unsicher oder emotional belastet sind, holen Sie sich Hilfe bei digitalen Beratungsangeboten.

    Besprechen Sie diese Punkte mit Ihrem Kind. Weitere Informationen zum Umgang mit Missbrauchsdarstellungen im Netz hat die Internet-Beschwerdestelle in diesem PDF-Dokument zusammengefasst.

    Wie kann ich mein Kind schützen?

    Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung im Gespräch und bereiten Sie es darauf vor, dass es im Netz mit problematischen Inhalten oder Kommunikationsrisiken konfrontiert wird. Stellen Sie Medienregeln in der Familie auf, an die sich alle halten. Zum Beispiel, nicht auf die Kontaktaufnahme Unbekannter zu reagieren oder nicht auf Links zu klicken, die Fremde in Chatnachrichten oder E-Mails teilen. Nutzen Sie, gerade bei jüngeren Kindern, technische Maßnahmen des Jugendmedienschutzes wie Filterprogramme zum Surfen oder Kinderkonten bei Apps. Treffen Sie Einstellungen wie die Deaktivierung des automatischen Medien-Downloads bei WhatsApp, sodass Ihr Kind nicht aus Versehen verbotenes Material speichert. Erklären Sie Ihrem Kind, was in Bezug auf Pornografie erlaubt ist und was nicht. Machen Sie Ihrem Kind klar, wann es sich beim Weiterleiten von pornografischen Inhalten strafbar macht. Weitere Hinweise, wie Sie Ihr Kind beim Umgang mit Pornografie im Netz gut begleiten und wie Sie es mithilfe des technischen Jugendmedienschutzes vor jugendgefährdenden Inhalten bewahren können, lesen Sie in diesem Artikel.

    Netflix – gutes Streaming für Familien?

    Netflix gehört zu den beliebtesten Streaming-Portalen in Familien. Wir erklären, was es zu beachten gilt, wenn Ihr Kind dort Filme oder Serien ansehen möchte.

    Kurz gefasst

    • Streaming-Plattform des US-amerikanischen Unternehmens Netflix, Inc.
    • In Deutschland verfügbar seit Dezember 2014
    • Flexibles Monatsabo: 4,99 € (mit Werbung), 12,99 € und 17,99 € (ohne Werbung, für zwei bis vier Geräte parallel)
    • Bis zu fünf Profile anlegbar
    • zertifizierte Jugendschutzfunktionen nach deutschem Recht

    Was ist Netflix?

    Netflix ist ein Videostreaming-Dienst, bei dem man mit einem eigenen Account uneingeschränkten Zugriff auf eine riesige Auswahl von Filmen und Serien hat. Das Unternehmen hat die Nutzungsrechte dafür und produziert teilweise auch selbst Filme und Serien. Wer Netflix nutzen möchte, muss monatlich zwischen 4,99 € und 17,99 € zahlen. Im günstigsten Abo läuft zwischendurch Werbung – es soll aber bald komplett gestrichen werden. Wer deutlich mehr bezahlt (mindestens 12,99 Euro), kann auf zwei bzw. vier Geräten gleichzeitig streamen. Pro Account können bis zu fünf Profile angelegt werden mit unterschiedlichen Einstellungen, z. B. Alterseinstufung, Altersfreigabe, Untertitel-Anzeige oder Wiedergabe-Einstellungen. Auch die Film- und Serien-Vorschläge im Profil halten sich an diese Einstellungen, was aber wirklich vorgeschlagen wird, errechnet ein Algorithmus aus dem Sehverhalten der einzelnen Nutzer*innen.

    Das Account-Sharing, also das Nutzen eines Accounts von mehreren Personen gleichzeitig, ist je nach Abo eingeschränkt möglich. Erlaubt ist dies mit Personen, die im selben Haushalt leben. Mit Personen aus anderen Haushalten ist dies nur gegen einen Aufpreis erlaubt. Verstöße dagegen prüft der Anbieter auf verschiedenen Wegen und verlangt Schadenersatz.

    Im Abo enthalten ist auch Netflix-Spiele. Kund*innen erhalten Zugang zu eigens entwickelten oder lizenzierten Games für mobile Geräte. Diese können im Apple App Store oder im Google Play Store als eigene Spiele-Apps heruntergeladen werden. Werbung oder In-App-Käufe gibt es bei den Spielen nicht.

    Was ist problematisch an dem Angebot?

    Netflix bietet Inhalte für jedes Alter. Für die Filme und Serien übernimmt der Streaming-Dienst die vorhandene FSK-Freigabe. Gibt es keine FSK-Bewertung, werden die Altersbewertungen selbst vorgenommen, dabei muss sich Netflix an deutsches Recht halten.

    Aufgrund des umfangreichen Angebots gibt es auch unzählige Inhalte für ältere Jugendliche (ab 16 Jahren) und Erwachsene (ab 18 Jahren), die für Kinder und Jugendliche verängstigend und problematisch sein können. Kindersicherungen lassen sich mittels Eingabe eines PINs für ausgewählte Alterseinstufungen oder bestimmte Film-/Serientitel einrichten. Zusätzlich können Profile mit einer PIN geschützt und spezielle Kinderprofile eingerichtet werden.

    Anders als beim analogen, linearen Fernsehen kann man angebotene Serien theoretisch von Anfang bis Ende anschauen. Der Reiz, sehr viel Zeit auf Netflix zu verbringen, ist daher hoch. Hier ist Eigenverantwortung gefragt, die eigene Sehzeit zu begrenzen. Was manchem Erwachsenen schon schwer fällt, ist für Kinder und auch Jugendliche noch schwieriger zu kontrollieren.

    Was meint der Anbieter?

    Netflix zeigt die jeweilige Altersfreigabe für Filme/Serien an verschiedenen Stellen an, auf der Überblicksseite zum Film, bei den Detailinformationen oder als Einblendung zu Beginn beim Abspielen. Auch können einzelne Titel für einzelne Profile gesperrt werden. Diese tauchen dann auch in der Suche oder in der Vorschlagsliste nicht mehr auf. Zusätzlich können einzelne Profile – z. B. das Profil für Erwachsene oder ältere Kinder – mit einer PIN versehen werden, so dass jüngere Kinder keinen Zugriff haben. Auch ist das Anlegen von Kinderprofilen möglich. Sie als Eltern haben damit die Möglichkeit, dem Alter ihres Kindes entsprechende Einstellungen vorzunehmen. So können Sie beispielsweise nachvollziehen, welche Inhalte Ihr Kind in den letzten Tagen gesehen hat oder Sie können das automatische Abspielen der nächsten Folge einer Serie verhindern.

    Was sollten Eltern beachten?

    Achten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien. Verwenden Sie die Kinder- bzw. Jugendschutz-Optionen, indem Sie entsprechende Profile anlegen und diese mit einer sicheren PIN schützen. Nur so können Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind nicht vom Kinderprofil aus im Erwachsenenbereich landen kann.

    Lassen Sie sich im Kinderprofil ausschließlich kindgerechte Titel anzeigen, diese richten sich nach den Altersfreigaben 0, 6, 12, 16 oder ab 18 Jahren. Überlegen Sie, ob das automatische Abspielen weiterer Folgen für Sie wirklich sinnvoll ist. Auch können Sie im Kinderprofil Animationseffekte beim Navigieren auf dem Fernseher reduzieren lassen. Nutzen Sie beim Schauen auf portablen Geräten gerne die Bildschirmsperre, so dass vor allem kleinere Kinder am Gerät nichts selbst verstellen können.

    Behalten Sie die Bildschirmzeit Ihres Kindes im Auge. Legen Sie am besten gemeinsam Medienregeln fest – und gehen selbst mit gutem Beispiel voran. Die Medienzeit sollte nur eine von vielen anderen, nicht-medienbezogenen Aktivitäten sein. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Zeit Ihr Kind vor dem Fernseher oder Laptop verbringen sollte, schauen Sie doch mal in unser Video: „Wie viel Medienzeit ist zu viel?“

    Fragen Sie Ihr Kind nach seinen Lieblingsserien oder -filmen und schauen Sie sich diese am besten gemeinsam an, so dass sich Ihr Kind auch bei gruseligen Szenen nicht allein gelassen fühlt. Auch kann so aus dem gemeinsamen Erlebnis ein schönes Ritual entstehen.

    Der Streamingdienst Cliq – ein Dienst für alles?

    Der Streamingdienst Cliq lockt mit einem breitgefächerten Multimedia-Angebot für Filme, Serien, Sport, Musik, Hörbücher und Games. Eine App, alles drin, sozusagen. Zudem möchte der Dienst der günstigste Anbieter in Deutschland sein. Wir erklären, was hinter steckt.

    Kurz gesagt

    • Streamingdienst für Filme und Serien, Sport, Musik, Hörbücher und Games
    • App für iOS und Android, Fire-TV-Stick, Chromecast-TV oder per Webbrowser
    • 6,99 Euro/Monat, jederzeit kündbar
    • Kinderprofil für 0- bis 12-Jährige möglich
    • Rubrik Games: KEIN ausreichender Schutz für Kinder und Jugendliche

    Was steckt hinter dem Angebot?

    Cliq ist ein Streamingdienst mit einer vielfältigen Auswahl: zahlreiche deutsche und internationale Filme, oft eher älter, aber auch Blockbuster, etwas weniger Serien mit auch Doku- und History-Reihen, Sportübertragungen, Musik mit Video, dafür ohne eigene Playlisten, diverse Cloud-Games und einige Hörbücher, wenn auch ohne Timer-Funktion. Cliq bietet praktische Funktionen wie Download-Möglichkeiten, Kindersicherung und gleichzeitiges Streaming auf mehreren Geräten ohne Werbung bei Spielen und Hörbüchern. Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es nur ein Abomodell, mit dem alle Multimedia-Bereiche zu erreichen sind. Zudem gibt es ein Verleihmodell, im Abo ist ein Verleih-Film im Monat enthalten.

    Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

    Cliq spricht die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Lebensphasen an, indem es altersgerechte Inhalte bietet. Unter „Kids“ gibt es einen Bereich für Kinder mit einer überschaubaren Auswahl an eher älteren Unterhaltungsmedien: von Kinderfilmen über Zeichentrickserien, Music Stations zum Toben oder Einschlafen bis hin zu Games. Das Angebot von „Kids“ richtet sich an Kinder unter 12 Jahren, deshalb haben alle Filme, Serien und Games dort eine entsprechende Altersfreigabe. Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft), also mit FSK 0 der FSK 6 gekennzeichnet.

    Was kann problematisch sein?

    Zahlreiche Inhalte des Streamingdienstes sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet, und können verängstigend oder problematisch sein. Eltern sollten Ihr Profil mit einer PIN schützen und ein spezielles Kinderprofil einrichten. Im Kinderprofil sind Filme und Serien mit den entsprechenden offiziellen Altersfreigaben gekennzeichnet. Es lässt sich allerdings nichts filtern, so dass immer alle Inhalte bis 12 Jahre sicht- und damit anklickbar sind für Kinder. Musik, Hörbücher und Games haben bei Cliq gar keine sichtbare Altersfreigabe oder -empfehlung. Anhand der Cover lässt sich teilweise leider nicht erkennen, für welches Alter es geeignet bzw. ungeeignet sein könnte.

    Bei vielen Spielen ist absolut nicht nachvollziehbar, warum sie überhaupt im Kinderbereich auffindbar sind. Ohne jegliche Hinweise finden sich dort Spiele, die eine offizielle Altersfreigabe ab 16 oder 18 Jahren haben (wie USK 18 oder PEGI 18). Eltern wird so ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Kinder sollten dort keinesfalls unbeobachtet spielen.

    Ab 13 Jahre werden Jugendliche bei Cliq dem Erwachsenenbereich zugeordnet. Dort werden sie komplett ungeschützt mit allen vorhandenen Inhalten konfrontiert – auch mit denen, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Es gibt keinerlei Altersfreigaben und auch keine entsprechenden Empfehlungen oder Filterfunktionen.
    Die Jugendschutzgesetze in Deutschland verlangen, dass alle Inhalte (Spiele/Filme) eine zutreffende Alterskennzeichnung sowie eine entsprechende Schutzvorkehrung haben – beides erfüllt Cliq zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

    Der Reiz, bei einem Streamingdienst sehr viel Zeit zu verbringen, ist sehr hoch. Hier ist Eigenverantwortung gefragt, die eigene Sehzeit zu begrenzen. Was manchem Erwachsenen schon schwer fällt, ist für Kinder und auch Jugendliche noch schwieriger zu kontrollieren.

    Was meint der Anbieter?

    Der Anbieter betont die Bedeutung von Datenschutz und Sicherheit und stellt Eltern Werkzeuge zur Verfügung, um die Nutzung zu überwachen und einzuschränken. Eltern können Ihr Profil mit einer PIN schützen und ein spezielles Kinderprofil einrichten.

    Das sollten Eltern beachten

    Verwenden Sie das Kinderprofil und schützen Sie es mit einer sicheren PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234), so dass Ihr Kind nicht zwischen den Profilen wechseln kann. Achten Sie dennoch unbedingt selbst auf die Altersfreigaben der Filme, Serien und Games. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut oder Spiele spielt. Behalten Sie im Blick, wie viel Zeit Ihr Kind mit dem Streamingdienst verbringt. Zu Bingewatching kann es beispielsweise auch bei Kindern und Jugendlichen kommen.

    Wählen Sie gemeinsam Inhalte aus und legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Medienregeln fest. Und informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen.

    In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:

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    https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=kLyG6-nQXAk_%_

    Mein Kind per Bluetooth-Tracking überwachen?

    Ein Knöpfchen an die Jacke, eine App auf’s Handy – und alle elterlichen Sorgen über verlorengegangene Kinder gehören ein für alle Mal der Vergangenheit an, weil das Kind im Notfall einfach per getrackt werden kann. Klingt super? Bluetooth-Tracking hat aber seine Tücken …

    Bluetooth-Tracking – was ist das eigentlich?

    Die Zeiten, in denen Kinder wie bei Hänsel und Gretel ihre Wege noch mit Brotkrumen markieren mussten sind vorbei. Heute leben wir in modernen Medienwelten und können Kinder tracken, statt sie zu suchen. Das funktioniert zum Beispiel über Geräte wie Smartwatches, die sich per GPS orten und die kindlichen Standorte sogleich an die Eltern weitergeben.

    Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit und das sind Bluetooth-Tracker. Am bekanntesten sind wohl die Apple Airtags oder Samsung SmartTags, es gibt aber auch viele weitere Tracker von anderen Anbieter*innen. Diese kleinen Apparate in Größe und Optik von Schlüsselanhängern waren ursprünglich dafür gedacht, Gegenstände auffindbar zu machen. Wer sie am Schlüsselbund, am Geldbeutel, am Bobbycar – oder eben am Kind – befestigt, kann sie bei Bedarf per Bluetooth orten. Die Verbindung zwischen Tracker und Smartphone(-App) funktioniert dabei nicht über Satelliten wie beim GPS, sondern direkt per Funkwellen. Der Tracker verbindet sich mit einem erreichbaren Smartphone mit Tracker-App und kann so einen ungefähren Standort ermitteln und senden. Im Vergleich zu GPS-Trackern sind Bluetooth-Tracker oft kleiner und leichter, die Batterie hält lange und es fallen keine monatlichen Gebühren an. Gerade in der Natur, wenn nur wenige Smartphones in der Nähe sind, arbeiten sie aber auch etwas ungenauer.

    Was am Bluetooth-Tracking problematisch sein kann

    Das Zaubermittel für entspannte Kinderbetreuung sind Bluetooth-Tracker nicht.

    Zum einen ist Bluetooth technisch nicht das Nonplusultra bei der Suche: Die Tracker funktionieren nur wirklich, wenn viele passende Geräte in der Nähe sind. Deshalb ist es auch sinnvoll, eine populäre Tracking-App zu nutzen, die auch auf vielen anderen Smartphones installiert ist und bei der Standort-Ermittlung hilft. Im Wald etwa ergeben sie keinerlei Sinn. Zudem können sie nur einen ungefähren Standort übermitteln. Deshalb muss in großen Menschenmengen trotzdem noch ein bestimmtes Gebiet abgesucht werden.

    Zum anderen ist die rechtliche Lage noch ein bisschen unklar. Auch Kinder haben schließlich Persönlichkeitsrechte – und die schließen ein, dass Personen nicht ohne ihr Einverständnis überwacht werden dürfen. Es ist also zumindest ein Gespräch und das Einverständnis des Kindes nötig, um es mit einem Tracker auszustatten. Auch zu bedenken ist der Aspekt der Datensparsamkeit: wenn Kinder permanent Bluetooth-Daten senden und empfangen, können auch Fremde an Standort-Informationen kommen, die sie nichts angehen.

    Und dann bleibt da noch der Beziehungsaspekt: Ein Kind heimlich zu überwachen, ist nicht förderlich für die Vertrauensbasis der Beziehung.

    Tracken oder nicht tracken – das sollten Eltern beachten

    Was also tun, wenn die Frage nach einem Tracker im Raum steht?

    Führen Sie mit Ihrem Kind ein offenes Gespräch und besprechen Sie die Argumente und Szenarien altersgerecht miteinander. Bestimmt gibt es Situationen – etwa in Freizeitparks, auf Veranstaltungen o.ä. – bei denen ein Tracker sowohl Ihnen als Eltern als auch Ihrem Kind eine gewisse (Bewegungs-)Freiheit und Sicherheit gibt. Gerade ängstliche Kinder trauen sich mit einem Tracker in der Tasche vielleicht auch eigenständigere Schritte zu. In anderen, weniger gefährlichen Momenten darf Ihr Kind auch Ihr Vertrauen genießen, und so eigene Strategien lernen, sich zurechtzufinden.

    Wichtig ist bei alldem, dass Ihr Kind nicht das Gefühl bekommt, es würde überwacht oder Sie würden ihm nichts zutrauen. Sprechen Sie deshalb unbedingt über die Ideen und Argumente, Möglichkeiten und Grenzen von Trackern – und entscheiden Sie gemeinsam, in welchen Situationen diese allen Familienmitgliedern sinnvoll und hilfreich erscheinen und wann nicht. Im Alter von etwa 6 bis 7 Jahren können Sie Ihrem Kind die Tracking-maßnahme schon gut kindgerecht erklären.

    Hilfe, mein Kind schaut Pornos!

    Ob über Suchmaschinen, Messenger oder Social Media – viele Kinder und Jugendliche kommen im Netz schon früh in Kontakt mit pornografischen Inhalten, zufällig und ohne Absicht genauso wie aus Neugierde und Interesse. Für Eltern kann das erschreckend sein, wenn sie irgendwann mitbekommen, dass ihr Kind Pornos schaut. Warum das nichts Unnormales ist, welche pornografischen Inhalte problematisch sein können und wie Sie damit umgehen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

    Zugang zu Pornos

    Während Pornos früher vor allem in speziellen Geschäften oder Videotheken zu finden und nur Erwachsenen zugänglich waren, kommt man heute im Internet ganz leicht dran. Außerdem wird man nicht gesehen und es kostet nicht unbedingt etwas. Das gilt nicht nur für Erwachsene. Kinder und Jugendliche entwickeln spätestens in der Pubertät eine eigene Sexualität. Dafür suchen sie Orientierung und Vorbilder. Da Sex häufig immer noch ein Tabuthema ist, wird gern die Anonymität des Netzes gesucht. Hier können sie sich unbeobachtet schlau machen, bevor die Sexualität mit anderen ausgelebt wird. Doch können auch ganz unabsichtlich plötzlich aufreizende Nacktbilder von Männern und Frauen auf dem Handydisplay aufploppen, wenn Ihr Kind eigentlich nur eine Serie gucken möchte, für die Schule im Netz recherchiert oder im Klassenchat schreibt.

    Auch auf beliebten Plattformen wie YouTube und Instagram finden sich Fotos und Videos, auf denen Menschen mit wenig Kleidung und in erotischen Posen dargestellt sind. Solche Inhalte sind keine Pornografie und deshalb für alle einsehbar. Sie können aber für manche – vor allem jüngere – Kinder trotzdem unangenehm oder sogar verstörend sein.

    Schutz vor Pornografie

    In Deutschland sorgt der Jugendmedienschutz dafür, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren vor Inhalten im Internet zu schützen, die sie gefährden oder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen können. Manche Inhalte, z.B. gewalthaltige Pornografie oder Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sind grundsätzlich für alle verboten!

    Pornografische Inhalte, bei denen der Sex detailliert dargestellt wird, sind in Deutschland erlaubt, aber nur für Erwachsene ab 18 Jahren. Das bedeutet, dass der Zugang nur nach einer sicheren Prüfung des Alters möglich sein darf. Bei Porno-Seiten aus Deutschland wird das streng überprüft.

    Anders sieht es bei Seiten aus anderen Ländern aus, deren Porno-Inhalte teilweise frei zugänglich sind. Viele Plattformen mit pornografischen Inhalten wie zum Beispiel OnlyFans sind zwar nicht für Minderjährige freigegeben. Eine Nutzung ist jedoch oft mit einem Klick auf den Button „Ich bin 18 Jahre oder älter“ möglich. Große Porno-Webseiten müssen allerdings nun das Digitale-Dienste-Gesetz der Europäischen Union erfüllen und jetzt wesentlich strengere Regeln umsetzen.

    Warum Pornos problematisch sein können

    Gerade für Jugendliche in der Pubertät sind Pornos reizvoll – auch weil sie verboten sind. Sie sind für solche Reize besonders anfällig und begeben sich auf die Suche nach pornografischen Inhalten oder klicken neugierig auf die Seiten, die ihnen zufällig begegnen. Besonders wenn das Thema Sexualität zu Hause ein Tabu ist und sie nicht mit ihren Eltern darüber sprechen möchten, greifen sie auf das zurück, was sie im Netz finden. Und das ist nicht unbedingt altersgerecht.

    Die schnelle Verfügbarkeit solcher Inhalte kann besonders anziehend wirken, wenn man z. B. gerade Ablenkung sucht oder vor seinen Alltagsproblemen fliehen möchte. Aus einer Gewohnheit kann bei manchen Jugendlichen Abhängigkeit werden. Außerdem können sich beim regelmäßigen Anschauen von Pornos Vorstellungen von Sex entwickeln, die nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun haben. Sex und Pornografie werden mit Liebe und Beziehung gleichgesetzt. Einige Jugendliche erwarten dann, dass ihr eigenes Liebesleben genauso aussehen muss. Dazu gehört auch die Entwicklung des eigenen Körpers. Das kann Jugendliche stressen, wenn sie selbst sexuell aktiv werden wollen. Oder die Freundin oder der Freund wird unter Druck gesetzt, sich ebenso darzustellen, dabei zu filmen und das Video zu verschicken. Freiwilliges und einvernehmliches Sexting ist okay, die Bilder dürfen aber nicht erpresst oder missbraucht werden. Mehr zum Thema Sexting erfahren Sie in unserem Beitrag dazu.

    Was Sie als Eltern beachten sollten

    Sex gehört zu unserem Leben dazu. Tabuisieren Sie das Thema nicht und seien Sie immer offen und gesprächsbereit. Sorgen Sie für eine altersgerechte Aufklärung, wenn Ihr Kind Fragen rund um Liebe und Sexualität stellt. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich Hilfe, zum Beispiel beim Elterntelefon der Nummer gegen Kummer. Weitere digitale Beratungsangebote für Jugendliche und Eltern stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

    Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet und erklären Sie ihm, dass man auf Inhalte stoßen kann, die unangenehm sind. Sollten bestimmte Seiten unabsichtlich erscheinen, sollte Ihr Kind mit Ihnen darüber reden können. Vor allem jüngere Kinder dürfen mit solchen Erfahrungen nicht allein gelassen werden. Sie können das Gesehene nicht richtig einordnen, weil es nichts mit ihrem eigenen Erfahrungsspektrum zu tun hat.

    Beachten Sie folgende Punkte:

    • Ist Ihr Kind noch jünger, geben Sie ihm Zugang zu altersgerechten Inhalten und lassen Sie es über Kindersuchmaschinen im Internet surfen. Damit reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind auf für sein Alter unangemessene Inhalte stößt.
    • Nutzen Sie Jugendschutzprogramme und Filtermöglichkeiten Ihres Browsers, Smartphones oder Tablets, so dass jugendgefährdende Inhalte erst gar nicht angezeigt werden.
    • Solche technischen Einstellungen können aber immer nur unterstützen, da sie keinen hundertprozentigen Schutz vor solchen Inhalten bieten. Viel wichtiger ist, dass Ihr Kind weiß, dass es im Netz auch solche Inhalte gibt und es Wege kennt, damit umzugehen.
    • Wenn Kinder älter werden und in die Pubertät kommen, brauchen sie aber auch ihren Freiraum und möchten nicht unbedingt mit den Eltern über die Veränderung ihres Körpers sprechen. Ältere Geschwister können gute Gesprächspartner sein. Außerdem gibt es jugendgerechte Aufklärungsseiten im Netz, wie z. B. Loveline oder Liebesleben.
    • Wenn Sie mitbekommen, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter Pornos schaut, sprechen Sie ihn oder sie darauf an, aber verurteilen Sie Ihr Kind nicht. Machen Sie ihm klar, dass Pornografie nicht realistisch ist, sondern sich jemand die “Geschichten” ausgedacht hat, die Körper professionell dargestellt sind und die Lust inszeniert ist. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über Schönheitsideale und Rollenbilder.
    • Reine Verbote und Filtermaßnahmen werden vor allem bei Jugendlichen nicht helfen. Sie suchen sich ihre Wege, Pornos zu schauen. Verbote wirken eher noch reizvoller. Deshalb ist ein offener Umgang mit dem Thema Sex wirksamer.
    • Klären Sie Ihr Kind auf, was in Sachen Pornografie erlaubt ist und was nicht. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es verbotene Inhalte im Netz melden kann, zum Beispiel über eine Beschwerdestelle.

    Ausführliche Informationen zum Thema bietet Klicksafe im Rahmen des Safer Internet Day 2024. Hier geht es zum Infoblatt für Eltern: https://www.klicksafe.de/materialien/voll-porno-wie-spreche-ich-mit-meinem-kind-ueber-pornografische-inhalte-im-netz

    Medienerziehung in Leichter Sprache

    Beim Aufwachsen mit Smartphones, Konsolen und Co. ist die Medienerziehung in der Familie von entscheidender Bedeutung. Angebote in Leichter Sprache unterstützen Eltern in dieser wichtigen Aufgabe, und zwar in einer klaren und leicht verständlichen Sprache. Wir stellen einige Webseiten vor.

    Was ist Leichte Sprache?

    Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der deutschen Sprache, die Informationen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder anderen Beeinträchtigungen verständlich macht. Kennzeichen sind einfache Wörter, eine klare Struktur, ein begrenzter Wortschatz, unterstützende Elemente wie Bilder und Grafiken und der Verzicht auf Fachbegriffe. Sie wurde entwickelt, um Barrieren in der Kommunikation abzubauen und sicherzustellen, dass Informationen für eine breitere Bevölkerung leicht zugänglich sind.

    Informationen zur Medienerziehung verschiedener Altersgruppen auf Elternguide.online

    Angebote zum Thema Medienerziehung in Leichter Sprache ermöglicht es allen Eltern, die notwendigen Informationen zu erhalten, um ihre Kinder sicher und verantwortungsbewusst in der digitalen Welt zu begleiten. Elternguide.online bietet klare und leicht verständliche Erklärungen zu wichtigen Aspekten der Medienerziehung aller Altersgruppen von 0 bis 17 Jahren. Die Themen reichen vom Umgang mit Bildschirmzeit über der Auswahl von altersgerechten Inhalten bis zur Sicherheit im Internet. Das Angebot von Elternguide.onlne in Leichter Sprache finden Sie hier: https://elternguide.online/leichte-sprache

    Umgang mit Social Media und Co auf Webhelm

    Webhelm ist ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis e. V. und bietet Artikel und Informationsmaterial für pädagogische Fachkräfte und Eltern, damit sie Kinder und Jugendliche beim kompetenten Umgang mit Online-Medien unterstützen können. Auf der Webseite finden sich Texte zum Thema Medien und Medienerziehung zum Download. Die Themen reichen von Datenschutz über Online-Mobbing bis Social Media. Außerdem bietet Webhelm Beschreibungen von verschiedenen Plattformen wie Instagram, Twitch oder TikTok. Zum Angebot von Webhelm in Leichter Sprache geht es hier: https://webhelm.de/leichte-sprache/

    Hilfsangebote für Kinder und Eltern

    Problematische oder rechtswidrige Inhalte im Internet wie Kinderpornographie, Hate Speech oder extremistische Posts verstoßen oft gegen Gesetze des Jugendmedienschutzes. Deshalb ist es wichtig, dass Nutzer*innen solche Inhalte melden. Entweder über die Plattform selbst oder bei Beschwerdestellen wie zum Beispiel bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter. Zur FSM-Beschwerdestelle in Leichter Sprache geht es hier: https://www.fsm.de/leichte-sprache/beschwerdestelle/

    Ob Online-Mobbing, exzessives Gaming oder ständiger Streit um die Bildschirmzeit – die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen kann für alle Familienmitglieder große Herausforderungen mit sich bringen. Manchmal ist es gut, sich dabei professionelle Hilfe zu suchen. Im Internet stehen dafür eine Vielzahl an Beratungsstellen zur Verfügung. Das Beratungsangebot der Nummer gegen Kummer für Kinder, Jugendliche und Eltern in Leichter Sprache finden Sie hier: https://www.nummergegenkummer.de/leichte-sprache/

    Sicherheitseinstellungen

    Die Webseite medien-kindersicher.de bietet Informationen zum technischen Jugendmedienschutz und gibt Eltern Anleitungen, wie sie Geräte, Dienste und Apps kindersicher einstellen können. Die Anleitungen in Leichter Sprache finden Sie hier: https://www.medien-kindersicher.de/leichte-sprache/startseite-medien-kindersicherde

    Kinderrechte in der digitalen Welt

    Kinder haben Rechte, die bereits seit 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben sind. Hierzu zählen unter anderem das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Spiel und Freizeit. Doch seitdem hat sich viel verändert. Die rapide Entwicklung digitaler Medien und Technologien hat die Art und Weise, wie Kinder aufwachsen, maßgeblich verändert. Schon im frühesten Lebensalter spielen digitale Medien eine bedeutende Rolle. Wir erklären die wesentlichen Aspekte der Kinderrechte in der digitalen Welt.

    Die digitale Welt und die Rechte der Kinder verstehen

    Die digitale Welt umfasst verschiedene digitale Technologien, vom Internet und mobilen Geräten bis hin zu Online-Spielen und sozialen Medien. Überall dort gelten auch alle Kinderrechte. Einige Rechte spielen eine besondere Rolle:

    Recht auf Zugang zu Medien

    Jedes Kind hat das Recht auf einen uneingeschränkten und gleichberechtigten Zugang zur digitalen Welt. Das bedeutet allerdings nicht, dass Kinder Medien uneingeschränkt nutzen sollten. Abhängig vom Alter und Entwicklungsstand Ihres Kindes können Sie als Eltern gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln vereinbaren, wie lange und welche Medien genutzt werden dürfen.

    Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit

    Wie Erwachsene haben auch Kinder das Recht, ihre Meinung frei zu äußern und sich zu informieren. Das Internet bietet Kindern die Chance, auf vielfältige Weise altersgerechte Informationen zu erhalten und ihre eigene Meinung auszudrücken und zu verbreiten. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nur auf Internetseiten gelangt, die unbedenklich und für Kinder geeignet sind.

    Recht auf Privatsphäre und Datenschutz

    Jedes Kind hat das Recht auf Privatsphäre. Als Eltern sollten Sie daher bewusst und rücksichtsvoll mit den Persönlichkeitsrechten Ihres Kindes im Internet umgehen. Vermeiden Sie die Preisgabe personenbezogener Daten wie Name oder Adresse Ihres Kindes. Fragen Sie Ihr Kind um Einverständnis, bevor Sie Fotos von ihm online posten oder per Messenger versenden. Die Privatsphäre Ihres Kindes zu respektieren heißt auch, nicht aus Neugier das Smartphone Ihres Kindes zu kontrollieren. Sollten Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen, suchen Sie ein vertrauensvolles Gespräch mit ihm.

    Recht auf Freizeit und Spiel

    Digitale Medien bieten Kindern vielfältige Möglichkeiten, sich kreativ auszudrücken, zu lernen und sich mit Gleichaltrigen zu vernetzen. Ermutigen Sie Ihr Kind, altersgerechte Plattformen wie die Foto-Community Knipsclub und digitale Spielwelten zu erkunden. Achten Sie dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis zu anderen Aktivitäten. Die Förderung von kreativem Spiel in der digitalen Welt ermöglicht es Ihrem Kind, seine Vorstellungskraft zu entfalten.

    Recht auf Bildung und Medienkompetenz

    Jedes Kind hat Anspruch auf gleichberechtigten Zugang zu Bildung. Bezogen auf die digitalisierte Lebenswelt ist eine Begleitung durch Familie, Kita und Schule wichtig, damit Kinder sicher und verantwortungsbewusst mit den Chancen und Risiken in der Medienwelt umgehen lernen. Das Recht auf Medienzugang ist heute auch immer ein Recht auf Zugang zu medialen Bildungsangeboten wie spielerische Lernseiten.

    Recht auf Schutz und Sicherheit

    Die Kinderrechte stellen das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt. Kinder müssen in allen Lebensbereichen, also auch im digitalen Raum, vor jeder Form von Gewalt, Missbrauch und schlechter Behandlung (wie Cybermobbing, Cybergrooming, Hate Speech) geschützt werden. Spezielle Jugendschutzprogramme können dabei helfen, Risiken zu minimieren. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Sicherheitsrisiken und problematische Inhalte im Netz, um es zum Selbstschutz zu befähigen.

    Recht auf Vereinigung und Versammlung

    Kinder haben das Recht, sich online mit Gleichaltrigen zu vernetzen, gemeinsame Interessen zu teilen und digitale Gemeinschaften zu bilden. Eltern sollten ihre Kinder dazu ermutigen, Online-Plattformen wie die Hilfeseite helpando oder Beteiligungsplattformen zu nutzen, die altersgerecht und sicherheitsbewusst gestaltet sind und positive Interaktionen fördern. So können Kinder digitale Freundschaften pflegen und wichtige soziale Kompetenzen für das Leben in einer zunehmend vernetzten Welt entwickeln – stets im Bewusstsein der Herausforderungen und Chancen, die die digitale Umgebung bietet.

    Das sollten Eltern beachten

    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Rechte. Die Familie spielt für die Kinderrechte im digitalen Raum eine wichtige Rolle. Sie als Eltern haben die Aufgabe, Ihrem Kind ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Dazu gehört auch, ihm grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Medien sowie Werte zu vermitteln. Informieren Sie sich daher über die Mediennutzung Ihres Kindes, bleiben Sie im Gespräch und treffen Sie (gemeinsame) Entscheidungen, die dem Alter Ihres Kindes und seiner Entwicklung entsprechen. Ein kooperatives Miteinander sowie ein respekt- und vertrauensvolles Verhältnis sind Grundvoraussetzung, dass sich ihr Kind im Falle von Problemen an Sie als Ansprechperson wendet. Kinder müssen ihre Rechte kennen. Erst dann können sie diese für sich in Anspruch nehmen und sich für diese einsetzen. Ihre Bedeutung als Eltern für die Entwicklung und das Wohl Ihres Kindes wird übrigens auch in der UN-Kinderrechtskonvention ausdrücklich betont.

    Weitere Informationen rund um die Kinderrechtegibt es unter anderem kindgerecht aufbereitet auf Kindersache und beim Deutschen Kinderhilfswerk.

    Sicher streamen bei Netflix, Disney+ und Co.

    In vielen Familien wird nicht mehr auf lineares Fernsehen gesetzt, d. h. anschauen, was gerade läuft. Stattdessen wird über den Smart-TV oder das Tablet das Angebot von Streamingdiensten genutzt – immer dann, wenn gerade Zeit und Lust zum Fernsehen ist.

    Kinder und Jugendliche streamen gern

    Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist bei Streamingdiensten und Mediatheken quasi unbegrenzt und jederzeit verfügbar. Kinder schauen zum Teil selbstständig Filme und Serien. Umso wichtiger ist es, die Dienste so einzustellen, dass sie nur auf kindgerechte und altersgemäße Inhalte zugreifen können.

    Behalten Sie im Blick, wie viel Ihr Kind schaut. Zu Bingewatching kann es auch bei Kindern und Jugendlichen kommen, wenn sie in ihrer Mediennutzung nicht begleitet werden.

    Jugendschutzeinstellungen nutzen

    Jugendschutzmaßnahmen sollen Kinder und Jugendliche davor bewahren, altersunangemessene Erfahrungen zu machen. Das sind beispielsweise Inhalte, die sie ängstigen oder verstören können, oder die ungewollte Kontaktaufnahme durch Fremde. Streamingdienste müssen über bestimmte Einstellungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass eine sichere Nutzung ihres Angebots für Kinder und Jugendliche möglich ist.

    Jeder Streamingdienst hat eigene Jugendschutzeinstellungen, die immer mal wieder angepasst werden. Deshalb können wir nur jeweils einen aktuellen Stand (Dezember 2022) der beliebtesten Dienste wiedergeben.

    Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen „Ihres“ Streaminganbieters. Viele verfügen über eigene Informationsportale für Eltern.

    Amazon Prime Video

    Die Kindersicherung in Prime Video finden Sie entweder in Ihrem Amazon-Konto über den Browser (Zahnrad: Einstellungen) oder in der App bei „Mein Bereich“. Hier können Sie eine PIN einrichten, nach deren Eingabe sich gesicherte Inhalte trotzdem anschauen lassen. Zudem lassen sich mit der Kindersicherung Kaufbeschränkungen und Wiedergabebeschränkungen aktivieren. Über das kostenpflichtige Zusatzabo Amazon Kids+ können Eltern einen eigenen Kinderbereich bei Amazon anlegen. Lesen Sie hier genauer nach, wie die Einrichtung der Amazon-Kindersicherung funktioniert.

    Disney+

    Auch bei Disney+ können Kinderprofile mit einer kindgerechten Bedienoberfläche angelegt werden. In diesen werden ausschließlich Inhalte mit Altersfreigaben von FSK 0 bis einschließlich FSK 6 angezeigt. Die Angabe von Vorlieben für bestimmte Altersfreigaben von Inhalten ist allerdings nicht möglich. Mit einer PIN kann das Anlegen neuer Profile verhindert werden. Lesen Sie mehr auf der Hilfeseite von Disney+.

    Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender

    Bei ARD und ZDF ist der Jugendschutz auf zwei Wegen umgesetzt: Filme, Serien und Sendungen, die für Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren nicht geeignet sind, können ohne Anmeldung erst ab 22 bzw. 23 Uhr (bis 6 Uhr) angeschaut werden. Außerdem gibt es einen Kinderbereich, der nur kindgerechte Inhalte anzeigt. Sobald dieser verlassen wird, gibt es einen Hinweis. Wer ein Konto für die Nutzung der Mediatheken einrichtet, kann zusätzlich individuelle Einstellungen vornehmen, z. B. zusätzliche Altersfreigaben, Festlegung eines Codes und das Anlegen einer personalisierten Mediathek. Mehr dazu auf den Hilfeseiten von ARD und ZDF.

    Netflix

    Mit der Netflix Kids-Umgebung können Sie eines oder mehrere Kinderprofile für Netflix anlegen. Diese Kindersicherung erlaubt es, Altersfreigaben für ein Profil festzulegen, einzelne Titel zu blockieren, eine PIN einzurichten und die automatische Wiedergabe zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Mit einem Kinderprofil können keine Änderungen am eigenen oder einem
    anderen Profil vorgenommen werden. Die Netflix Kids-Umgebung bezieht sich nicht nur auf Filme und Serien, auch der Zugriff Netflix-Spiele kann damit eingeschränkt werden. Auf der entsprechenden Hilfe-Seite von Netflix erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung der Kindersicherung.

    Technik schützt nur teilweise

    Technische Jugendschutz-Einstellungen bringen vor allem etwas, wenn Kinder darüber Bescheid wissen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren und das Ziel der Einstellungen. Sie sollten regelmäßig überdenken, ob Einstellungen angepasst werden können – gemeinsam mit Ihrem Kind.

    Trotz einer Kindersicherung braucht Ihr Kind Begleitung bei seiner Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut. Wählen Sie vorab gemeinsam Inhalte aus – dann können Sie Ihr Kind auch mal allein eine Folge anschauen lassen. Wenn Sie zusammen Medienregeln festlegen, unterstützen Sie die Förderung von Medienkompetenz.

    Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten und genaue Anleitungen können Sie im Leitfaden von klicksafe nachlesen.

    Disney+ – Nemo, Eiskönigin & Co. als Streamingangebot

    Auf Disney+ scheint für Groß und Klein etwas dabei zu sein: von Zeichentrick-Klassikern wie Schneewittchen und Mickey Mouse über große Blockbuster wie Star Wars bis zu den beliebtesten Disney-Filmen der letzten Jahre wie Die Eiskönigin. Das sollten Eltern über das Angebot wissen.

    Kurz gefasst:

    • seit Ende März 2020 in Deutschland verfügbar
    • familien- und kinderfreundliches Streamingportal
    • monatliches Abo: 5,99 € mit Werbung, 8,99 € Standard, 11,99 € Premium [zunächst keine Preisänderungen für Bestandskundinnen]
    • Kinderprofil anlegbar
    • zertifizierte Jugendschutzfunktionen nach deutschem Recht

    Was bietet Disney+?

    Das Streamingportal hat ein große Auswahl an Filmen und Serien zu bieten, ähnlich wie Netflix, Amazon Prime und Co. Neben erfolgreichen Kinofilmen von Walt Disney und Pixar der letzten Jahre sind auch ältere Disneyfilmeim Angebot. Zusätzlich gibt es spannende Dokus von National Geographic. Auch Folgen aktueller Serien des Disney Channels werden in wöchentlichen Abständen auf der Plattform veröffentlicht. So besteht weniger die Gefahr, eine ganze Staffel ohne Pause durchzusehen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Inhalte herunterzuladen (gilt nicht für das Abomodell mit Werbung). Im Standard- und Premium-Abo kann Disney+ auch von unterwegs mit jedem internetfähigen Gerät genutzt werden. Das Angebot ist bisher nicht so groß wie z. B. auf Netflix. Es kommen allerdings immer mehr Filme hinzu.

    Was fasziniert Jüngere und Ältere an dem Angebot?

    Disney+ ist übersichtlich und für Kinder leicht bedienbar. Die breite Palette von beliebten Franchises wie Marvel und Star Wars bietet sowohl vertraute als auch neue Abenteuer. Bis Februar 2021 gab es keine Filme mit der Altersfreigabe über FSK 12 bzw. wurden bei einzelnen Filmen bestimmte Szenen herausgeschnitten, so dass sie auch für jüngere Kinder geeignet sind. In der dann hinzugefügten Kategorie „Star“ stehen nun auch nicht jugendfreie Inhalte zur Verfügung. Erwachsene erfreuen sich an den Lieblingsfilmen ihrer eigenen Kindheit.

    Was Eltern wissen sollten

    Disney+ hat trotz vorrangig jugendfreier Inhalte zusätzliche Jugendschutzeinstellungen. Doch auch Filme ab 12 Jahren sind im Angebot zu finden. Gerade kleinere Kinder können von solchen Filmen noch verängstigt werden. Es ist daher wichtig, Kinder bei ihrer Filmauswahl und dem Anschauen zu begleiten.

    Durch das Anlegen eines Kinderprofils (Junior-Modus genannt) werden die Filme, die keine Freigabe für jüngere Kinder haben, nicht angezeigt. Es gibt dort keine konkrete Altersfreigabe. Disney+ entscheidet, was im Junior-Modus angezeigt wird. Dadurch fehlen in Kinderprofil auch Filme und Serien mit FSK 0. Im Kinderprofil können Sie z. B. das automatische Abspielen der nächsten Folge einer Serie verhindern und die Benutzeroberfläche ist vereinfacht. Mittels Kindersicherung können einzelne Profile – z. B. das Profil für Erwachsene oder ältere Kinder – mit einer PIN versehen werden, so dass jüngere Kinder keinen Zugriff haben. Einzelne Titel können nicht verborgen werden.

    Wenn Sie die Altersfreigabe selbst festlegen wollen, können Sie ein normales Profil (ohne Kindersicherung, ohne Junior-Modus) mit einer Altersfreigabe versehen werden: 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahre. Allerdings läuft in einem solchen Profil je nach Abomodell dann Werbung.

    Jedes Profil, bis auf das Hauptprofil, kann auch nachträglich in ein Kinderprofil (Junior-Modus) umgewandelt werden.

    Disney gibt an, dass Werbeinhalte wie Clips und Trailer zu auf Disney+ verfügbaren Inhalten oder zu anderen Disney-Produkten gezeigt werden können. Auch in Live-Inhalten können traditionelle Werbepausen und andere Werbeformate enthalten sein. Im Junior-Modus läuft keinerlei Werbung. Es gibt übrigens bei Disney+ keine In-App-Käufe, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu ungewollten Kosten führen können. Und wenn in einem Film Tabakwaren zu sehen sind, macht Disney mit einem Warnhinweis zu Beginn darauf aufmerksam.

    Das Account-Sharing, also das Nutzen eines Accounts von mehreren Personen gleichzeitig, ist laut AGB verboten, aber möglich. Ab 2024 wird Disney+ entschieden gegen diesen Regelverstoß vorgehen.

    Worauf sollten Sie als Eltern bei der Nutzung von Disney+ achten?

    Da Disney+ sich vor allem an Kinder richtet, werden diese schnell daran gewöhnt, jederzeit Zugriff auf ihre Lieblingsserien und -filme zu haben.

    Begleiten Sie vor allem kleine Kinder beim Schauen von Filmen. Informieren Sie sich vorab über bestimmte Filme und Serien. Wählen Sie altersgerechte Angebote, bei einem jüngeren Kind eher kurze Folgen statt langer Filme. Planen Sie außerdem viel bildschirmfreie Zeit für andere Aktivitäten wie Spaziergänge an der frischen Luft oder Hobbies ein. Sprechen Sie über feste Medienzeiten innerhalb der Familie.

    Die TikTok-Nutzung meines Kindes kontrollieren!?

    Es gibt Kinder und Jugendliche, die viel Zeit auf TikTok verbringen. Sie schauen sich Kurzvideos von anderen an oder produzieren eigene TikToks. Was genau sie sich dort anschauen und selbst veröffentlichen, wissen viele Eltern nicht und machen sich Sorgen – auch darum, dass ihr Kind mit Fremden in Kontakt kommen kann.

    Als Reaktion auf Kritik hat TikTok bereits 2020 den “Begleiteten Modus” für die elterliche Kontrolle eingeführt, der 2023 noch einmal überarbeitet wurde. Damit können Sie als Erziehungsberechtigte steuern, wie lange die Anwendung genutzt werden kann, ob private Nachrichten verschickt und empfangen werden können und welche Inhalte auf der „Für dich“-Seite angezeigt werden. Hier kommen Sie zur ausführlichen Vorstellung der App.

    Vertrauen und Begleitung sind besser als Kontrolle

    Es ist nachvollziehbar, dass Sie sich als Eltern Sorgen machen, wenn Ihr Kind auf Social Media-Plattformen unterwegs ist. Deshalb sollten Sie vor der Nutzung solcher Apps in Ruhe mit Ihrem Kind darüber sprechen, was es daran interessiert. Erklären Sie ihm Ihre Sorgen und machen Sie verständlich, welche Risiken es bei der Nutzung gibt. Wenn es für Sie in Ordnung ist, dass Ihr Kind TikTok nutzt, fragen Sie regelmäßig nach und bleiben Sie interessiert. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind dort macht.

    Die App ist für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet – so steht es auch in den Nutzungsbedingungen von TikTok. Bis 16 Jahre müssen Eltern der Nutzung außerdem zustimmen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind wirklich sein richtiges Geburtsdatum angibt. Denn dies hat Auswirkungen auf die Standard-Einstellungen der App und auf den begleiteten Modus. TikTok selbst ist dort automatisch auf „privat“ gestellt und hat eine maximale Nutzungsdauer von 60 Minuten am Tag für die jüngsten Nutzerinnen und Nutzer.

    Häufig sind Kinder schon vorher an der App interessiert. Wenn Ihr Kind TikTok nutzen möchte, überlegen Sie, ob es vielleicht auch erst mal ohne eigenen Account TikTok-Videos anschaut. Denn das ist über einen Browser möglich!

    Begleiteten Modus aktivieren

    Wenn Ihr Kind mit Ihrer Erlaubnis einen TikTok-Account anlegen darf und Sie sich für die Nutzung des Begleiteten Modus‘ entscheiden, richten Sie diesen wie folgt ein:

    TikTok muss auf dem Smartphone Ihres Kindes und auf Ihrem eigenen Gerät installiert sein. Sie finden den Begleiteten Modus in den „Digital Wellbeing“-Einstellungen unter „Privatsphäre und Einstellungen“. Auf dem Gerät des Elternteils öffnet sich mit Klick darauf ein QR-Code, der mit dem Smartphone Ihres Kindes gescannt wird. Damit willigt Ihr Kind ein, dass Sie als Eltern die Nutzung steuern dürfen. WICHTIG: Sprechen Sie vorher mit Ihrem Kind über die Funktionen im Begleiteten Modus und überlegen Sie gemeinsam, was in welchem Umfang eingeschaltet werden soll:

    • Sie können eine tägliche Nutzungszeit von 40, 60, 90 oder 120 Minuten pro Tag einstellen. Die Zeiten können für verschiedene Wochentage oder Zeiten (Schulzeit/Ferien) unterschiedlich festgelegt werden. Nach Ablauf der Zeit muss ein Passwort eingegeben werden, um TikTok weiter nutzen zu können.
    • Wenn der eingeschränkte Modus aktiviert wird, sollen bestimmte Inhalte, die nicht für Kinder geeignet sind, herausgefiltert, d. h. nicht mehr auf der “For You-Page” angezeigt werden. Kinder und Eltern können zudem Begriffe und Hashtags eingeben, um selbst Inhalte zu herauszufiltern.
    • Sie können einstellen, dass nur Freundinnen und Freunde Ihrem Kind Nachrichten senden können. Es ist auch möglich, den Empfang von Nachrichten komplett zu deaktivieren.
    • Zudem lässt sich regulieren, ob und wann die App Benachrichtigungen sendet – Eltern können also einstellen, dass etwa während der Schulzeit oder nachts keine Push-Benachrichtigungen ankommen.
    • Seit 2023 enthält die Eltern-App ein „Bildschirmzeit-Dashboard“, in dem Eltern genau sehen können, wann, wie oft und wie lange ihr Kind TikTok genutzt hat.

    TikTok möchte im Laufe des Jahres 2023  einen „TikTok Jugendbeirat“ einrichten, um sich mit der Community selbst darüber auszutauschen, wie die App weiterentwickelt werden soll.

    Was Eltern noch beachten sollten

    Beachten Sie, dass es weitere Einstellungsmöglichkeiten bei TikTok außerhalb des Begleiteten Modus’ gibt, die unbedingt aktiviert werden sollten. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass das Konto auf privat eingestellt ist, so dass die Videos Ihres Kindes nicht von Fremden gesehen werden können. Bei Nutzerinnen und Nutzern zwischen 13 und 15 Jahren macht TikTok diese Einstellung zwar automatisch – Sie sollten aber unbedingt mit Ihrem Kind darüber sprechen, was der Vorteil ist und warum es das auch dabei belassen bzw. ab 16 selbst so einstellen sollte.

    Als Eltern können Sie nicht nachverfolgen, welche Inhalte angesehen werden. Sie können auch keine Nachrichten oder Kommentare lesen, so dass die Privatsphäre Ihres Kindes weitestgehend gewahrt bleibt. Wenn Sie Ihrem Kind vertrauen und es Medien bereits bewusst und sicher nutzen kann, ist es sicherlich schöner, auf diese Kontrollmöglichkeit verzichten zu können. Besprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind, ob die Einstellungen so noch passen, oder Sie bestimmte Einstellungen verändern können.

    Hörboxen: Quadratisch, praktisch, gut!?

    Ein Leben ohne Benjamin Blümchen, Meine Freundin Connie und den Grüffelo ist gerade für jüngere Kinder undenkbar. Sie erinnern sich bestimmt noch an die eigenen Lieblingskassetten oder Hörspiel-CDs aus Ihrer Kindheit. Als moderne Variante der klassischen Hörmedien gibt es heutzutage sogenannte Hörboxen. Doch was genau können Tonie, Tigerbox und Co. eigentlich?

    Was sind Hörboxen?

    Hörboxen, auch Musikboxen genannt, gibt es von verschiedenen Anbietern. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Preise, liegen aber zumeist unter 100,- €. Beim Kauf einer Box werden oft Geschichten mitgeliefert. Wenn Sie mehr Hörgeschichten oder Lieder für Ihr Kind haben möchten, können allerdings Folgekosten entstehen.

    Die Boxen funktionieren alle nach einem ähnlichen Prinzip: Sie sind kindgemäß und meist wie ein Würfel gestaltet. Vor allem sind sie leicht zu bedienen. Durch bunte Stifte oder Figuren in Form von Tieren, die man auf die Hörbox steckt, oder via Bluetooth verbindet, lassen sich allerlei Geschichten abspielen. Sie können auch selbst kreativ werden und (eigene) Geschichten aufnehmen.

    Welche Vorteile bietet die Hörbox meinem Kind?

    Hörboxen sind speziell auf die Bedürfnisse und motorischen Fähigkeiten jüngerer Kinder ausgerichtet und so konzipiert, dass sie nicht schnell kaputt gehen. Die wenigen Funktionen sind einfach ausführbar, sodass Ihr Kind die Box selbstständig bedienen kann. Geschichten selbst aussuchen und starten, nach Bedarf pausieren, stoppen oder austauschen – all das können die jungen Nutzer und Nutzerinnen alleine. Bereits Kinder ab ca. zwei Jahren können die Geräte intuitiv bedienen. Das kann das Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken.

    Manche Boxen bieten die Möglichkeit, eine Zeitbegrenzung einzustellen. Das hilft Ihrem Kind, sich an vereinbarte Hörzeiten zu halten.

    Mit Hörboxen lassen sich Hörspiele und Musik abspielen, ob zur Unterhaltung oder um Neues zu lernen. Sind die Geschichten auf Tierfiguren oder Ähnlichem abgespeichert, können diese Figuren auch als Spielzeug benutzt werden.

    Was sollten Sie als Eltern beachten?

    Informieren Sie sich über die verschieden Hörboxen, um zu entscheiden, welche die geeignete für Ihr Kind ist. Welche Form ist die richtige? Sind die Geschichten auf einer Art USB-Stick gespeichert oder muss die Box immer mit dem Internet verbunden sein? Was kosten neue Geschichten?

    Recherchieren Sie, für welches Alter die Geschichten, die man mit der Box anhören möchte, geeignet sind. Da Ihr Kind die Hörbox auch alleine nutzen kann, ist eine altersgerechte Auswahl besonders wichtig. Erkundigen Sie sich auch zum Datenschutz der jeweiligen Box: Welche privaten Daten werden gesammelt? Wie werden die persönlichen Angaben der Nutzerinnen geschützt?

    Die beliebtesten Boxen stellen wir Ihnen auf dem Elternguide genauer vor: Tigerbox, Toniebox und Hörbert.

    Eine Hörbox ersetzt nicht die Zweisamkeit beim eigenen Vorlesen: Nehmen Sie sich regelmäßig die Zeit, Ihrem Kind aus dem Lieblingsbuch vorzulesen oder lauschen Sie gemeinsam den Hörgeschichten aus der Box.

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