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Instagram

Instagram gehört unter Jugendlichen zu den beliebtesten Apps. Dort werden Erlebnisse als Story geteilt, Influencer*innen zeigen, was gerade angesagt ist, Nutzende informieren sich über einen News-Feed oder lassen sich einfach unterhalten.

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Kurz gefasst:

  • soziales Netzwerk, das kostenlos nach einer Registrierung über die App genutzt werden kann
  • Veröffentlichen und Anschauen von Fotos, kurzen Videos (Reels), Live-Streams und sogenannten Stories
  • Mindestalter: Laut eigenen AGB ist die App ab 13 Jahren erlaubt.
  • Vorsicht: beinhaltet viel Werbung, Kinder und Jugendliche können mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert werden,
  • Anbieter: Instagram ist wie Facebook ein Dienst des großen US-Internetkonzerns Meta

Was ist Instagram?

Instagram, oder kurz Insta, ist mehr als eine Bilder-Plattform. Oberhalb des eigenen Feeds (in der App über das Haus-Symbol zu erreichen) gibt es aktuelle Stories und Live-Streams von Nutzer*innen, denen man folgt. Diese verschwinden nach 24 Stunden wieder, können jedoch von der Person, die die Story gepostet hat, auch auf dem eigenen Account als sogenanntes Highlight gespeichert werden. Außerdem werden im Feed die neugeposteten Fotos und Videos der abonnierten Kanäle und Personen angezeigt.

User*innen finden bei Insta eine große Vielfalt an Inhalten: Postings von Stars und Sternchen, zu Marken und Produkten, aktuelle Challenges bis hin zu persönlichen Profilen von Freund*innen. Sie können mit Likes und Kommentaren darauf reagieren.

Eigene Postings lassen sich mit FilternEmojis, Schriftarten usw. direkt in der App erstellen und bearbeiten. In Bildunterschriften kann der eigene Content – also Fotos und Videos – mit einem Hashtag Themen zugeordnet werden. Unter Instagram Reels (unterhalb des Feeds über das Videosymbol zu erreichen) finden sich Kurzvideos im TikTok-Style.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche besonders an Instagram?

Die Beliebtheit von Instagram liegt unter anderem in der Konzentration auf Fotos und Videos. Verschiedene und kinderleicht zu nutzende Tools helfen dabei, das Beste aus dem eigenen Bild herauszuholen. Gerade für Jugendliche ist es reizvoll, sich ins beste Licht rücken und ihre Wirkung auf andere auszutesten. Außerdem lassen sich mit der App schnell und unkompliziert die schönsten Momente mit Freund*innen oder der Familie dokumentieren und teilen.

Kinder und Jugendliche finden auf Instagram immer neue Inhalte zu ihren Idolen. Sie können quasi rund um die Uhr verfolgen, was diese gerade tun, Bilder kommentieren, liken, speichern und an andere Personen weiterleiten. Mit Insta lässt sich schnell mal die Wartezeit auf den Bus vertreiben oder man kann unbeobachtet verfolgen, was der Schwarm aus der Nachbarklasse in seiner Freizeit macht.

Influencer*innen, Stars und Personen mit einem Creator-Account, können sogenannte Broadcast-Channels erstellen. Mithilfe eines Einladungslinks können Nutzer*innen beitreten und weitere Personen einladen. Kinder und Jugendliche erfahren in den Broadcast-Channels noch mehr aus dem (öffentlichen) Leben ihrer Stars und erhalten News noch vor Personen außerhalb dieses Channels.

Ende 2023 hat Meta auch in Deutschland die App Threads veröffentlicht. Diese ist (eng) mit Instagram verknüpft.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die gemeinsame Datenschutzerklärung von Facebook und Instagram, der alle User*innen bei der Registrierung zustimmen, erlaubt das Teilen von Nutzerdaten mit anderen Diensten der des Mutterkonzerns Meta und mit Dritten. Die App ermöglicht sogenanntes Crossposting. Das bedeutet, dass ein Foto mit einem Klick auch auf Facebook geteilt werden kann. Wer ein Facebook-Konto hat, sollte bei der Veröffentlichung von Beiträgen die Einstellungen gut überprüfen.

Über die geposteten Beiträge kann Instagram den Standort von Nutzenden bestimmen. Privat eingestellte Konten verhindern das. Zudem lässt sich sowohl in der App als auch in den App-Berechtigungen am eignen Smartphone und Tablet der Zugriff auf den Standort einstellen. Dann kann Instagram auch bei öffentlichen Konten den Standort nicht einsehen. Zu jedem geposteten Bild kann jedoch manuell nachträglich ein Standort hinzugefügt werden.

Zahlungspflichtig werden Inhalte auf Instagram, wenn Kinder und Jugendliche einem Account nicht nur folgen, sondern diesen auch abonnieren. Der monatliche Preis wird von den Creator*innen selbst festgelegt und das Abo ist in der Regel monatlich kündbar. Abonnierende haben Zugriff auf exklusive Inhalte wie Bilder, Reels und Storys. Wer ein Account abonnieren möchte, findet auf dem Profil neben “Folgen”/”Gefolgt” und “Nachrichten” ein Button mit “Abonnieren”. Ein einzelner Klick auf diesen Button führt noch nicht zu einem Abo, sondern muss erst mit weiteren Klicks bestätigt werden.

Bestimmte Inhalte auf Instagram können für Jugendliche problematisch sein:  Ungeeignete Inhalte wie erotische Bilder, gefährliche Challenges und Desinformationen, aber auch Werbung. Hier spielen Geschäftsmodelle von Influencer*innen  eine besondere Rolle, die Jugendliche nicht immer erkennen.

Durch Funktionen wie Chats und Kommentare birgt Instagram verschiedene Kommunikationsrisiken. Es kann beispielsweise zur Kontaktaufnahme von Fremden, Hate Speech oder Online-Mobbing kommen.

Was meint der Anbieter?

Das offizielle Mindestalter für die Nutzung von Instagram liegt bei 13 Jahren, es findet jedoch bisher keine wirksame Alterskontrolle statt. Bis Ihr Kind 18 Jahre alt ist, müssen Sie der Nutzung zustimmen. Es gibt umfangreiche Nutzungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Ist Ihr Kind unter 13 Jahren, kann es Instagram nutzen, wenn Sie das Konto verwalten. Dies muss in der Profilbeschreibung mit angegeben werden.  Konten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nach dem Erstellen automatisch auf privat gestellt. Dies kann in den Einstellungen im Nachhinein jedoch auch wieder geändert und das Profil auf öffentlich gestellt werden. Bei Handysektor können Sie die Nutzungsbedingungen in Kurzfassung nachlesen und einen Flyer mit den wichtigsten Sicherheits-Informationen über Instagram für Jugendliche herunterladen.

Seit Juni 2022 gibt es die „Elternaufsicht”, mit der Eltern ihr Konto mit dem ihres Kindes verknüpfen können. Alle Einstellungsmöglichkeiten stellen wir in diesem Artikel vor. Wie Instagram selbst die App für Jugendliche sicherer machen möchte, erfahren Sie direkt auf der Webseite von Instagram.

Was sollten Eltern beachten?

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ab welchem Alter und nach welchen Regeln es Instagram nutzen darf. Treffen Sie gemeinsam verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, damit Ihr Kind Instagram möglichst sicher nutzen kann. Nicht alle Fotos müssen mit allen oder auch nur mit Freund*innen über das Internet geteilt werden!

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Kommunikationsrisiken bei Instagram von Online-Mobbing bis zu Cybergrooming. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es andere Nutzer*innen blockieren oder melden kann und erklären Sie ihm, wann diese Funktionen sinnvoll sind – beispielsweise wenn jemand Ihr Kind in den Kommentaren beleidigt. Ihr Kind sollte auch nicht einfach Abo-Anfragen von Fremden annehmen und sparsam mit den eigenen Daten wie dem Standort umgehen. 

Klären Sie Ihr Kind über Risiken wie gefährdende InhalteHate SpeechDesinformation und politische Meinungsmache auf. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über kritische Verhaltensweisen von Influencer*innen und bleiben Sie mit ihm über einseitige Rollenbilder und Klischees im Gespräch. Bleiben Sie interessiert und fragen Sie regelmäßig nach, wem Ihr Kind auf Instagram und wer ihm folgt. Es ist wichtig, dass ihr Kind weiß, dass es Sie immer ansprechen kann, falls es unangenehme Erfahrungen auf der Plattform macht.

Snapchat

Snapchat ist ein kostenfreier Messenger zum Versenden von Fotos und kurzen Videos. Die Besonderheit: Das lustige Selfie mit den Hasenohren oder ähnliche Bilder „verschwinden“ nach kurzer Zeit vom Bildschirm des Empfängers.

Kurz gefasst:

  • kostenlose Messenger-App für Android oder iOS
  • kostenpflichtige Version mit zusätzlichen Features: Snapchat+
  • Funktionen: kreative Bilder, Videos, witzige Emojis und Filter mit Freunden teilen
  • laut Anbieter ab 13 Jahren erlaubt (nach DSGVO ab 16 Jahren)
  • diverse Kontaktrisiken, u. a. ermöglicht die Ortungsfunktion die Nachverfolgung des eigenen Aufenthaltsortes

Was ist Snapchat?

Mit Snapchat können Fotos und kurze Videos als Nachricht oder als Story an Kontakte versendet werden. Diese Snaps, also Schnappschüsse, sind nur für bis zu 24 Stunden sichtbar und „zerstören“ sich danach selbst. Die Fotos und Videos können mit unzähligen Filtern bearbeitet werden. Mit der „Memorys-Funktion“ können Nutzerinnen bestimmte Inhalte abspeichern. Neben den privaten Storys von Freunden gibt es Inhalte von Stars und Marken. Über die Funktion „Spotlight” lassen sich außerdem kreative Kurzvideos im TikTok-Stil veröffentlichen. Userinnen können über sogenannte „Snap Codes“ sowie über ihre Handynummer gefunden werden, wenn dies in den Einstellungen aktiviert ist. Das eigene Profil enthält nur Bilder und Videos, andere persönliche Angaben werden nicht gemacht. Mit der Kartenfunktion „Snap Map“ kann man sehen, wo sich die eigenen Kontakte gerade aufhalten.

Wer Snapchat nutzt, ist seit Februar 2023 automatisch mit dem Chatbot My AI befreundet. Dahinter steckt eine künstliche Intelligenz, die Fragen beantwortet, chattet und insgesamt wie ein „echter“ Freund daherkommt. Für die Nutzerinnen kann das ein nettes Spielzeug sein – ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. Löschen lässt sich der Chatbot nur sehr umständlich und mit einem kostenpflichtigen Snapchat+-Abonnement.

Snapchat+ bietet für 4,49 Euro/Monat die Premium-Version, dort testen die Anbieter noch nicht veröffentlichte Features. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das reizvoll: Es gibt mehr Optionen, den eigenen Avatar (genannt „BitMoji“) zu gestalten, und mehr Informationen über Freundeskonstellationen als mit einem regulären Snapchat-Konto.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Die App gehört zu den beliebtesten Anwendungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren. Teenager nutzen Snapchat sehr gern, um sich mit ihren Freundinnen auszutauschen. Dazu werden statt Text einfach Bilder und Videos versendet. Die Nutzung der Spaßfilter, Videos, die mit Musik unterlegt werden können, und selbst verschwindende Nachrichten machen den Reiz der App aus. Snapchat wirkt jugendlicher und verspielter als z. B. Instagram. Die Kommunikation erscheint Jugendlichen privater, da nur mit einzelnen oder in Gruppen Inhalte ausgetauscht werden. Auf der „Snap Map“ werden Personen als Avatare dargestellt, weshalb sie wie ein Spiel wirkt.

Was kann problematisch sein an Snapchat?

Alle Inhalte auf Snapchat zerstören sich nicht wirklich selbst, sondern sie lassen sich nach einer bestimmten Zeit nur nicht mehr aufrufen. Mit etwas technischem Know-how sind sie auf dem Gerät wiederherzustellen. Oder es wird einfach ein Screenshot gemacht – darüber wird der Versender des Bildes allerdings informiert. Trotzdem kann es problematisch werden, wenn Kinder und Jugendliche sehr persönliche – vielleicht sogar intime – Bilder und Videos von sich versenden und diese z. B. über Cybermobbing gegen sie verwendet werden. Durch die Vielzahl der versendeten Inhalte ist die Kontrolle darüber schwierig. Kinder und Jugendliche sollten daher genau wissen, wie sie die Melde- und Blockierfunktionen nutzen können. Das ist im Falle der unerwünschten Kontaktaufnahme besonders sinnvoll. Unter anderem deswegen ist auch die Funktion „Snap Map” kritisch zu sehen. Denn jedes Mal, wenn man Snapchat öffnet, wird auch die Snap Map aktualisiert. Und aus diesen Informationen lassen sich ziemlich viele Schlüsse ziehen wie Adresse, Schule oder Hobbys; auch von eher unbekannten Online-Freunden. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, sich gut zu überlegen, wen man in den eigenen Kontakten aufnimmt.

Auch bestimmte Inhalte können für Jugendliche problematisch sein. Dazu zählen nicht altersgemäße Bilder ebenso wie unangemessene Werbung oder Snaps von Marken und Produkten.

Was meint der Anbieter?

Nutzende müssen sich an die Regeln der Plattform Snap halten. Die Nutzung von Snapchat ist Jugendlichen ab 13 Jahren nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern gestattet. Es erfolgt allerdings keine technische Prüfung der Altersangabe.

Generell ist es verboten, nicht jugendfreie Inhalte, wie z. B. pornografische Bilder, zu verbreiten oder zu bewerben. Minderjährige dürfen keine Nacktbilder oder sexuell aufreizende Inhalte von sich posten oder versenden. Sicherheitsprobleme können innerhalb des deutschsprachigen Sicherheitscenters des Dienstes gemeldet werden. Außerdem ist es möglich, andere Nutzende zu blockieren und zu melden. Sogenannte Content-Manager prüfen Verstöße gegen die Snapchat-Richtlinien.

Snapchat sammelt jede Menge Daten von seinen Nutzern und erläutert das sehr offen in seinen Datenschutzbestimmungen – auch, dass Daten teilweise an Dritte weitergegeben werden. Die Daten, die man über Snapchat versendet, werden bei der Übertragung verschlüsselt. Über das Family Center können Eltern in der App verschiedene Kontrollfunktionen nutzen.

Was sollten Eltern beachten?

Über das Family Center von Snapchat erhalten Eltern Möglichkeiten über Kontrollfunktionen, z.B. einen Überblick zu den Aktivitäten ihres Kindes oder die Einrichtung von Inhaltskontrollen in der App. Um sich mit dem Konto des Kindes zu verbinden, wird allerdings ein eigener Snapchat-Account benötigt. Jugendliche müssen der Verbindung auch selbst zustimmen.

Wenn Ihr Kind die App gern nutzen möchte, sollten Sie unbedingt über mögliche Gefahren sprechen. Regeln Sie, wer die geteilten Inhalte sehen kann und wer nicht. Gehen Sie gemeinsam die Einstellungen durch. Erklären Sie Ihrem Kind, dass versendete Bilder per Screenshot vom Empfänger abgespeichert werden können. Es ist dringend zu empfehlen, dass Jugendliche nur Freundinnen und Freunde zu ihrer Liste hinzufügen, die sie tatsächlich kennen. Eine gute Übersicht zum sicheren Umgang mit Snapchat bietet Jugendlichen das Angebot Handysektor.

Sprechen Sie über die Funktion Snap Map: Was bedeutet die Sichtbarmachung des eigenen Standorts, welche Folgen und Risiken gehen damit einher und wird die Funktion überhaupt gebraucht? Das Teilen des Standortes kann auch unbewusst passieren (beim Öffnen der App). Dies kann im sogenannten „Geistmodus“ (Ghost Mode) verhindert werden. Auch kann der App die Berechtigung entzogen werden, auf den Standort zuzugreifen. Wenn eine Freundin Ihres Kindes Snapchat+ nutzt, sollte besonders darauf geachtet werden, die Tracking-Funktion zu deaktivieren oder die Person zu blockieren.

Face-Filter – von lustigen Hasenohren bis zu verzerrter Selbstwahrnehmung

Fotos machen und bei Instagram oder WhatsApp teilen, ist nicht nur für Jugendliche kinderleicht und selbstverständlich. Es geht um das Teilen von Erlebnissen und darum, sich selbst im besten Licht darzustellen. Früher konnten nur Profis Fotos bearbeiten, um das Motiv perfekt aussehen zu lassen. Heute bringen Smartphone und Apps solche Möglichkeiten mit.

Was sind Face-Filter?

Besonders häufig werden Fotos von der eigenen Person – meistens Selfies – veröffentlicht. Auf Instagram und Snapchat kann man sie direkt in der App machen und vorher einen Filter auswählen. Dieser wird virtuell über das gemachte Foto oder Video gelegt. So lassen sich schnell und einfach lustige Elemente wie z. B. Elfenohren, Bärte oder Schmetterlinge in das Foto oder das Video integrieren. Neben Spaß-Filtern sind sogenannte Beauty-Filter sehr beliebt. Diese verändern das Gesicht der Person und passen es bestimmten Vorgaben an. So können Merkmale wie Hautbild, Haar-und Augenfarbe oder Gesichtszüge verändert werden.  

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran? 

Die Auswahl an Filtern ist unbegrenzt und sie wird immer größer. Kinder und Jugendliche finden das witzig und unterhaltsam. Außerdem können sie mit Filtern in andere Rollen schlüpfen und sich ausprobieren. Manchmal sorgen Filter sogar für mehr Anonymität, da das Gesicht nicht immer erkennbar ist.

Mit Beauty-Filtern wird das eigene Gesicht schnell “aufgehübscht” und einem bestimmten Schönheitsideal angepasst. Jugendliche finden das faszinierend und einige fühlen sich mit gefilterten Selfies wohler, als ihr wahres Selbst in der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Mit Apps wie “Spark AR Studio” lassen sich eigene Filter gestalten und auf Instagram nutzen. Junge Menschen können so die Filter ihrer Vorbilder nachahmen. Es entwickeln sich sogar kleine Trends und Challenges mit Face-Filtern. So fühlen sich Nutzende einer Gemeinschaft zugehörig und ihren Idolen näher. 

Welche Risiken gibt es? 

Große Augen, schmale Nase, Schmollmund und perfekter Teint. Durch Face-Filter kann ein sehr einseitiges Bild von Schönheit vermittelt werden. Junge Menschen denken, das wäre normal und sie müssten ebenso perfekt aussehen. Die durch Filter entstandenen Fotos verfälschen das eigene Ich. Bei jungen Menschen ist das Selbstbewusstsein noch nicht gefestigt. Deshalb vergleichen sich stark mit anderen Personen und mit verbreiteten Schönheitsidealen. Bilder von sich ohne Filter bzw. wie sie wirklich aussehen, mögen sie möglicherweise nicht. Dabei sind die wenigsten Menschen perfekt. Mehr zu den Gefahren dieser Schönheitsideale können Sie in unserem Beitrag “Selbstwahrnehmung in Zeiten von Instagram & Co.” nachlesen. Eine Gegenbewegung in Social Media heißt Body Positivity oder #nofilter. Bilder, die unter diesen Hashtags veröffentlicht werden, wollen echte Menschen zeigen, ohne dass Filter genutzt werden.

Was können Sie als Eltern tun?

Haben Sie Verständnis für die Begeisterung Ihres Kindes für Face-Filter, wenn es vor allem um Spaß und Kreativität geht. Lassen Sie sich zeigen, welche Filter Ihr Kind benutzt. Sprechen Sie mit ihm über Filter, die vermeintlich schöner machen sollen, und was wirklich dahinter steckt. Machen Sie deutlich, dass gefilterte Bilder wenig mit der Realität zu tun haben. Stöbern Sie gemeinsam nach Fotos im Netz, die mit den Hashtags #nofilter oder #facepositivity versehen sind. Sprechen Sie über das eigene Selbstbild und bestärken Sie Ihr Kind darin, sich selbst zu akzeptieren und als schön zu empfinden.

Was ist eigentlich … ein Hashtag?

Hashtags sind einzelne Wörter oder Wortgruppen unter Beiträgen in den sozialen Medien, meist in der Bildbeschreibung oder im Titel eines Beitrags. Sie funktionieren wir ein Stichwort oder Filter: Wenn man auf einen Hashtag klickt, werden alle Beiträge angezeigt, die mit diesem Hashtag versehen wurden. 

Woher kommt der Hashtag?

Twitter (heute X) hat den Hashtag als erstes eingeführt, damit Nutzer und Nutzerinnen alle Beiträge zu einem Thema, das sie interessiert, verfolgen können. Ob unter Bildern auf Instagram oder Videobeiträgen auf TikTok und YouTube – aus allen weltweit beliebten sozialen Plattformen sind Hashtags heute nicht mehr wegzudenken. 

Wie setzt man Hashtags?

Ein Hashtag besteht immer aus dem Rautezeichen „#“ (engl. hash) und einer dahinterstehenden Beschreibung (tag = Stichwort). Wortgruppen werden ohne Leer- und Satzzeichen hintereinander weg geschrieben. Meist werden gleich mehrere Hashtags unter bzw. hinter einem Post verwendet. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass andere Personen auf den Beitrag aufmerksam werden. Da das Internet ein Raum ohne Landesgrenzen ist, werden häufig englische Hashtags verwendet, so können Menschen aus vielen Ländern danach suchen.

Welche Bedeutung hat ein Hashtag in Social Media?

Hashtags sind eine gute Methode, um viele Menschen zu erreichen. Influencer und Influencerinnen nutzen sie, um bekannter zu werden. Zu den Hashtags mit den meisten Beiträgen auf Instagram zählen #fashion und #style, unter denen meist neue Outfits präsentiert werden. Für viele Modemarken ist Instagram daher auch ein wichtiger Kanal, um Werbung zu machen. 

Doch auch für politische Themen werden Hashtags genutzt, z. B. um auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam zu machen und um Menschen zum Nachdenken und Handeln anzuregen. Ganze Bewegungen sind erst durch Hashtags entstanden, wie z. B. #bodypositivity, unter dem Bilder von realen Körpern gesammelt werden, um unrealistischen Schönheitsidealen etwas entgegenzusetzen. Auch die Klimabewegung konnte mit #fridaysforfuture viele Menschen im Netz erreichen und die Problematik des Klimawandels zum Thema auf der ganzen Welt machen. Hashtags sind also auch ein Mittel, um Diskussionen zu Themen anzuregen, die sonst wenig Beachtung finden. Viele Frauen haben weltweit über #metoo ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung geteilt. Schnell wurde es zum großen Thema in der Öffentlichkeit. So konnten auch Fälle von Belästigung und Missbrauch öffentlich gemacht. Die Grenzen der Onlinewelt und der Welt außerhalb des Internets sind immer mehr miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. 

Hashtags können Menschen motivieren und ein Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen: Während der Coronakrise haben Nutzer und Nutzerinnen Bilder und Storys unter #wirbleibenzuhause von ihrer Zeit im Homeoffice oder zu Hause mit der Familie geteilt. Hashtags sind also auch ein Mittel, um sich miteinander verbunden zu fühlen, was in einer schwierigen Zeit sehr schön und unterhaltsam sein kann.

Jugendschutzeinstellungen mit der FRITZ!Box

Eigentlich sollte Leon schon längst schlafen, um morgen fit zu sein für die Klassenarbeit. Stattdessen chattet er wahrscheinlich schon wieder die ganze Nacht mit seinen Kumpels oder die eingehenden Nachrichten in der Klassengruppe halten ihn wach. Doch den WLAN-Anschluss ausschalten wollen Sie nicht, denn Sie müssen noch eine wichtige E-Mail schreiben. Praktisch, dass es Router gibt, bei denen man Nutzerprofile zuweisen kann, so dass Leon nach einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr auf das WLAN zugreifen und ruhig schlafen kann.

Was ist die FRITZ!Box?

Einen Internetanschluss gibt es in fast jeder Familie. Meistens sorgt ein WLAN-Router im Flur für stabiles Internet. Diesen bekommt man in der Regel von seinem Internetanbieter ausgeliehen. Oder man kauft sich eine FRITZ!Box. Mit den Einstellungsmöglichkeiten dieses Routers kann die Internetnutzung einzelner Geräte beschränkt und angepasst werden. Diese Kinderschutz-Einstellungen sind eine Möglichkeit, um das Surfen für Ihr Kind sicherer zu gestalten.

Bei der FRITZ!Box können Sie im Browser unter http://fritz.box auf alle im Netzwerk angemeldeten Geräte zugreifen und Einstellungen vornehmen. Neben Einstellungen zum Konto, zur Telefonie und zur Software, können Sie hier auch die Internetnutzung einzelner Geräte begrenzen und anpassen.

Kindersicherheitseinstellungen bei der FRITZ!Box

Um Kindersicherheitseinstellungen vorzunehmen, gehen Sie in der linken Spalte über „Internet“ auf „Filter“. Dort können Sie für alle Geräte, die in Ihrem Heimnetz angemeldet sind, den Internetzugang regeln. Unter „Kindersicherung“ weisen Sie einzelnen Geräten Zugangsprofile zu. Diese können Sie selber unter „Zugangsprofile“ festlegen und individuell anpassen. Sie legen damit fest, wie die Netzwerkgeräte, ob Smartphone oder Computer, das Internet nutzen dürfen. Für jedes Profil können Sie die Online-Zeit begrenzen, Netzwerkanwendungen freigeben oder beschränken und bestimmte Internetseiten sperren. Es gibt außerdem die Möglichkeit, jugendgefährdende Internetseiten zu blockieren, sowie eine Black- und Whitelist, also erlaubte und unerlaubte Internetseiten, zu hinterlegen. Diese lassen sich unter „Listen“ bearbeiten.

Ist das sinnvoll?

Leider denken Jugendliche in der Pubertät nicht immer an die Folgen ihres Handelns. Leon macht sich also wahrscheinlich keine Gedanken darüber, dass er morgen vielleicht übermüdet eine Klassenarbeit schreiben muss. Deshalb können technische Lösungen wie Einstellungen beim WLAN-Router die Medienerziehung zu Hause unterstützen. Sie können Ihr Kind teilweise vor jugendgefährdenden Inhalten schützen und die Online-Zeit begrenzen, wenn es nicht selbst daran denkt und Sie es nicht überprüfen können. Besprechen Sie solche Einstellungen vorher mit Ihrem Kind und lassen Sie ihm trotzdem den notwendigen Freiraum, über seine Mediennutzung selbst zu entscheiden. Technische Einstellungen ersetzen nicht das gemeinsame Aushandeln und Aufstellen von klar verständlichen Medienregeln für alle.

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