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Google Play Store

„Papa, darf ich die App haben?“, „Mama, kannst du mir bitte das Handyspiel hier kaufen?“ – wer ein Android-Gerät hat, kommt am Google Play Store nicht vorbei. Er lockt mit zahlreichen Apps, Spielen und Medieninhalten aus einem schier endlosen Angebot. Was es mit dem Play Store auf sich hat und wie Sie ihn kindersicher einrichten können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kurz gefasst:

  • App zum Download von Spielen, Medieninhalten und Apps
  • App für mobile Android-Geräte und Web-App für Browser
  • auf allen Android-Geräten vorinstalliert, mit Google-Konto verknüpft
  • Anbieter: Google
  • die App selbst ist kostenfrei, die angebotenen Apps sind zum Teil kostenpflichtig

Digitaler Basar

Der Google Play Store ist ein App-Marktplatz für alle Smartphones, Tablets, Smart TVs und Smartwatches mit dem Betriebssystem Android. Auch über den Browser ist das Angebot nutzbar. Wer den Google Play Store verwenden möchte, benötigt ein Google-Konto.

In der App gibt es eine riesige Auswahl an kostenfreien und kostenpflichtigen Apps, Spielen und Medieninhalten wie Bücher, Musik, Filme und Serien. Die Apps sind in Kategorien eingeteilt von Unterhaltung und Shopping über Wissenschaft und Nachrichten bis zu Gesundheit und Sport.

Wer auf einen Artikel klickt, bekommt die Detailseite angezeigt. Hier finden sich folgende Informationen:

  • Anbieter
  • Zahl der Downloads
  • Alterskennzeichnung
  • Spielbeschreibung
  • Datensicherheit
  • Bewertungen und Rezensionen
  • Kontaktdaten des Entwicklers

Über den grünen Button „Installieren“ lassen sich Apps, Spiele und Medieninhalte herunterladen. Dafür wird bei kostenfreien Angeboten ausreichend Speicherplatz sowie eine Verbindung zum Internet benötigt. Wer kostenpflichtige Apps kaufen möchte, klickt auf den Button mit dem Preis und muss zusätzlich im Google Play Store eine Zahlungsmöglichkeit hinterlegen wie zum Beispiel die Kreditkarte oder eine Guthabenkarte.

Stöbern, Spiel und Spaß

Kinder und Jugendliche sind neugierig, wissenshungrig und lieben es, Neues auszuprobieren. Durch die Peergroup bekommen sie mit, welche Apps gerade angesagt sind und möchten sie auch installieren, um sich mit Apps und Spielen die Zeit zu vertreiben, ein Hobby zu vertiefen oder sich Wissen anzueignen.  Der Google Play Store bietet zahlreiche Möglichkeiten.  

Was meint der Anbieter?

Viele Apps im Google Play Store sind mit Alterskennzeichnungen versehen. Weil täglich zahlreiche neue Apps hinzukommen, sind nicht alle Apps geprüft. Deshalb gibt es auch Apps ohne Alterskennzeichnung. Sie werden so behandelt, wie nicht jugendfreie Apps.

Unter dem Reiter „Kinder“ finden sich Apps und Spiele, die Pädagoginnen und Pädagogen empfehlen. Sie sind in drei Alterskategorien eingeteilt und sollen Eltern erleichtern, sich im großen Angebot an Apps zurechtzufinden. Diese Apps kommen meist ohne Werbung und In-App-Käufe aus und sind pädagogisch wertvoll.

Was sollten Eltern beachten?

Beim Umgang mit dem Google Play Store sind drei Punkte wichtig: altersgerechte Angebote wählen, Kosten abwägen und Datenschutz beachten.

Wenn Ihr Kind Ihr ungesichertes Gerät verwendet, lassen Sie Ihr Kind nicht allein damit. Es könnte über den Google Play Store kostenpflichtige Apps herunterladen, In-App-Käufe tätigen oder Angebote herunterladen, die nicht sicher oder nicht altersgerecht sind.

Benutzt Ihr Kind ein eigenes Gerät, richten Sie den Google Play Store kindersicher ein:

  • Altersfreigaben: Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Apps es auf dem eigenen Smartphone installieren darf. Informieren Sie sich über altersgerechte Angebote und achten Sie auf die Alterskennzeichnungen der Apps. Wählen Sie unter „Einstellungen“ die Kategorie „Familie“ und „Jugendschutzeinstellungen“. Hier können Sie eine PIN aktivieren und eine Altersstufe auswählen.
  • Kosten: Viele Apps sind vorerst kostenfrei, bringen aber durch Bezahlung von neuen Levels oder erweiterten Funktionen zusätzlichen Spaß. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über In-App-Käufe und vereinbaren Sie, ob und wie viel Geld Ihr Kind ausgeben darf. Vermeiden Sie es, im Play Store des Geräts Ihres Kindes eine Zahlungsmöglichkeit zu hinterlegen. Falls dies schon geschehen ist, können Sie die Angabe entfernen. Auf medien-kindersicher.de finden Sie eine detaillierte Anleitung dazu unter Punkt 4.2. Eine Gutscheinkarte hat den Vorteil, dass sich Ihr Kind einteilen kann, wie viel Geld es im Play Store ausgeben möchte und lernt, verantwortungsvoll mit Budgets umzugehen.
  • Datenschutz: viele Apps sind datenhungrig und möchten Zugriff auf Funktionen des Smartphones erhalten, die zur Benutzung der App nicht unbedingt notwendig sind. Klären Sie Ihr Kind über App-Berechtigungen auf und gehen Sie gemeinsam die Einstellungen am Smartphone durch. Apps im Google Play Store sind von Google geprüft. Trotzdem könnten sich darunter schädliche Apps befinden, die persönliche Daten stehlen oder Viren auf das eigene Gerät schleusen. Prüfen Sie vor dem Download genau, ob es sich um eine seriöse App handelt, indem Sie den Anbieter, die Bewertungen und die Zahl der Downloads prüfen. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema Datenschutz und stellen Sie gemeinsam Regeln auf, ob und wie Ihr Kind allein Apps herunterladen darf.

Tipps, wie Sie das Smartphone Ihres Kindes sicher einrichten gibt es in diesem Artikel

Suchmaschinen für Kinder und Jugendliche

„EM 2021“, „Bundestagswahl“ und „Corona“ – diese Begriffe wurden im Jahr 2021 am häufigsten gegoogelt. Doch Google und andere Suchmaschinen wurden nicht in erster Linie für Kinder entwickelt. Ohne Filterung können Kinder schnell auf Seiten mit ungeeigneten Inhalten landen. Deshalb gibt es Kindersuchmaschinen.

Kindersuchmaschinen – was ist das? 

Kindersuchmaschinen sind einfach zu bedienen und setzen kindgerechte Sprache und Bilder ein. Außerdem gibt es Tipps und Hinweise, wie Suchmaschinen am besten genutzt werden können, etwa mit welchen Begriffen genau die Informationen gefunden werden, die man sucht. Die meisten Angebote richten sich an Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Kindersuchmaschinen verlinken nur auf unbedenkliche und für Kinder interessante Inhalte. Alle Webseiten werden vorab von Medienpädagoginnen geprüft und freigegeben. Damit ist ein sicheres Surfen im Netz möglich. Außerdem können Kinder üben, im Internet nach Websites und für sie wichtige Informationen zu suchen. Sie erwerben so wichtige Fähigkeiten. Ältere Kinder können nach dieser Übungsphase an Suchmaschinen für Erwachsene herangeführt werden. 

Welche Suchmaschinen gibt es? 

Für Kinder von 6 bis 12 Jahren eignet sich die Suchmaschine fragFINNHelles Köpfchen richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren. Diese Webseiten enthalten kindgerechte Artikel und Verlinkungen zu sicheren Online-Spielen und Videos. Bis auf Helles Köpfchen sind die Suchmaschinen werbefrei. Ältere Kinder können gängige Suchmaschinen wie GoogleEcosiaYahoo und Bing nutzen. Dort können bestimmte Filter aktiviert werden, die verhindern, dass ungeeignete Inhalte in den Suchergebnissen angezeigt werden. Diese Filter heißen bei GoogleBing und Yahoo “SafeSearch”. Bei einigen Suchmaschinen kann ein Account angelegt werden, mit dem Filter dann dauerhaft und passwortgeschützt aktiviert werden können. 

Was sollten Eltern beachten? 

Kindersuchmaschinen sind so aufbereitet, dass Kinder sie selbständig nutzen können und sie bei ihren ersten Schritten im Internet möglichst positive Surferfahrungen machen. Begleiten Sie Ihr Kind bei der ersten Nutzung und erkunden Sie gemeinsam die Suchmaschine. So können Sie wichtige Funktionen für die Suche genauer erklären. Nach dem ersten gemeinsamen Testen können Kinder die jeweilige Kindersuchmaschine ohne Bedenken selbständig nutzen. Dafür ist es empfehlenswert, eine Kindersuchmaschine für die Standardsuche im Browser einzurichten. Zusätzlich kann eine Kindersuchmaschine als Startseite eingerichtet werden.  

Falls Ihre Kinder bereits den Umgang mit Suchmaschinen beherrschen und Suchmaschinen wie Google nutzen, aktivieren Sie einen Filter. Beachten Sie, dass die Suche trotz Filter nie so sicher ist wie die Überprüfung der Inhalte durch Medienpädagogen und dass Filter selbständig aktiviert und deaktiviert werden können. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, wie es reagieren soll, wenn es auf ungeeignete Inhalte stößt. Sie können unpassende Inhalte, die trotz Filtereinstellungen angezeigt werden, den jeweiligen Suchmaschinen melden.  

Skills – Nützliche Zusatzfunktionen für Sprachassistenten

„Alexa, schalte das Licht an!“ Digitale Sprachassistenten helfen vielen Familien in der Organisation ihres Alltags. Sie tragen Namen wie Alexa, Echo, Siri oder Cortana und werden über sogenannte intelligente Lautsprecher oder Smartphones genutzt.

Um die Nutzung der Sprachassistenten an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, können sogenannte „Skills“ aktiviert werden. Skills sind, ähnlich wie Apps auf Smartphones, kleine Hilfsprogramme von Drittanbietern. Je nach Gerät werden sie auch als „Actions“ (Google) oder „Zusatzbefehle“ (Apple) bezeichnet. Genutzt werden Skills ebenfalls über Sprachbefehle.

Mit ihnen erhalten die Sprachassistenten zusätzliche Funktionen und können somit individuell genutzt werden. Smart-Home Skills sorgen z. B. dafür, dass man Lampen, Thermostate oder den Fernseher mithilfe der Sprachassistenten steuern kann. Mit Service-Skills können Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. So kann man sich eine passende Zugverbindung suchen, eine Pizza beim Lieferdienst bestellen oder die Tagesnachrichten anhören. So ein Sprachbefehl lautet z. B.: „Alexa, frage Deutsche Bahn nach einer Verbindung von Berlin nach München morgen um 12 Uhr”

Inhalte für Kinder

Die Auswahl an Skills ist groß. Nicht nur für Erwachsene sind Skills praktische Unterstützer für den Alltag. Auch für Heranwachsende gibt es ein vielfältiges Angebot. Kinder können z. B. über Lern-Skills spielerisch etwas über die Länder der Erde lernen oder interaktive Hörgeschichten ihrer Lieblingscharaktere anhören. Viele Unternehmen, aber auch öffentlich-rechtliche Sender, stellen ihr Angebot in Form von Skills zur Verfügung, wie z. B. die Kindernachrichten von KiRaKa oder Mikado. Die Vielfalt an kindgerechten Skills eröffnet auch für Familien viele Anwendungsmöglichkeiten. Stundenplan-Skills informieren Eltern und Kinder schnell und unkompliziert. Mit dem Zähneputzen-Skill wird die tägliche Routine erleichtert. Auch gemeinsame Spiele über Skills mit digitalen Würfelbechern oder imaginären Memory-Karten können den Familienalltag bereichern. So besteht beispielsweise beim Memory ein Paar immer aus zwei gleichen Geräuschen und ist nummeriert, damit eine Zuordnung mündlich erfolgen kann.

Datenschutz, Privatsphäre und Kosten

Bei der Nutzung von Sprachassistenten und Skills sollte man sich bewusst sein, dass diese im eingeschalteten Zustand immer mithören. Somit werden sehr viele persönliche Daten und Informationen gesammelt. Wie diese gespeichert und verarbeitet werden, hängt vom jeweiligen Anbieter ab und wird nicht immer transparent kommuniziert. Bei einigen Anbietern können die Verläufe der Sprachaufnahmen gelöscht werden. Lesen Sie mehr in unserem Beitrag Smarter Familienalltag mit Alexa & Co.?.

Die Datenverarbeitung der einzelnen Skills sollte ebenfalls beim jeweiligen externen Anbieter vor der Installation geprüft werden. Denn mit Nutzung der Skills stimmt man der Übermittlung der Nutzungsdaten an den Drittanbieter zu. Bei der Auswahl sollte sich daher gut informiert werden.

Skills sind zum großen Teil kostenlos erhältlich. Inzwischen gibt es aber vereinzelt sogenannte In-Skill-Käufe. Das sind, ähnlich wie bei Apps, erweiterte Funktionen, die kostenpflichtig sind. Bei der Suche nach Skills für Kinder sollten Sie darauf achten.

Was Eltern beachten sollten

So hilfreich die digitalen Helfer auch sind, sollte man sich trotzdem vor jeder Aktivierung genau informieren. Es gibt eine große Auswahl an Erweiterungen. Manche Skills erscheinen auf den ersten Blick in Ordnung, mit ihnen können aber Inhalte abgerufen werden, die nicht für Heranwachsende geeignet sind. Deshalb empfiehlt sich auch eine Absicherung nicht-jugendfreier Inhalte und Bestellungen über einen Code. Weiterhin sollten die Sprachassistenten über Nacht ausgeschaltet werden, mindestens aber dann, wenn Sie oder Ihre Familie nicht zu Hause ist. Klären Sie Ihr Kind darüber auf, wie Sprachassistenten und Skills funktionieren und welche Nachteile sie mit sich bringen.

Sicher surfen mit der fragFINN-App

Kurz gefasst:

  • Kinderschutz-App für 6- bis 12-Jährige
  • sicherer Surfraum aus mehreren tausend geprüften Internetseiten (Kinderseiten und andere unbedenkliche Webseiten)
  • kostenlos verfügbar für Smartphones und Tablets (Android, iOS und Fire OS)

Was ist die fragFINN-App?

fragFINN ist eine Kindersuchmaschine, die Heranwachsenden einen geschützten Surfraum mit unbedenklichen Inhalten zur Verfügung stellt. Mit der Kinderschutz-App von fragFINN bewegen Kinder sich nur in diesem Surfraum. Grundlage der Kindersuchmaschine ist die sogenannte Positivliste. Das ist eine Liste mit geprüften und für sicher eingestuften Webseiten. Die Suchmaschine durchsucht also nur die Webseiten, die sich auf der Positivliste befinden. Da sich Ihr Kind mit der App in einem geschlossenen Surfraum bewegt, kann es also nur die Webseiten aufrufen, die in die sichere Liste aufgenommen wurden. Befindet sich Ihr Kind auf einer geprüften Webseite und klickt auf einen externen Link, der nicht freigegeben ist (z. B. YouTube oder Amazon), erscheint eine sogenannte Stopp-Seite mit dem Hinweis, dass die Website nicht Teil des fragFINN-Surfraums ist. Ihr Kind kann diese Seite also nicht aufrufen.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Viele Kinder nutzen die Kindersuchmaschine fragFINN, weil sie dort leichter Inhalte finden, die speziell für sie gemacht sind. Denn viele Kinderseiten sind über die gängigen Suchmaschinen schlecht auffindbar. Bei fragFINN werden diese bevorzugt angezeigt. So kann die fragFINN-App sowohl für die Hausaufgabenrecherche als auch in der Freizeit zum Spielen genutzt werden.

Was meint der Anbieter?

Der Anbieter fragFINN e.V. verfolgt mit der Kindersuchmaschine das Ziel, Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren einen geschützten digitalen Raum zur Verfügung zu stellen und insbesondere jungen Kindern einen sicheren Start im Internet zu bieten.

Was sollten Eltern beachten?

Kindersuchmaschinen sind ein sehr guter Einstieg in das Internet. Mit ihnen lernen Kinder den richtigen Umgang mit Suchmaschinen. Sie erlernen Suchtechniken und verstehen das Prinzip einer Suchmaschine. Bedenken Sie aber, dass Kindersuchmaschinen wie fragFINN händisch gepflegt werden, d. h. nur die Webseiten, die vorab geprüft und aufgenommen wurden, sind zu finden. Seien Sie sich also darüber bewusst, dass Ihr Kind nicht jede Information findet, die es sucht und Kindersuchmaschinen irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Nutzen Sie die Möglichkeit, den Anbieter darauf aufmerksam zu machen, wenn Ihnen Inhalte angezeigt werden, die nicht kindgerecht sind oder Ihnen Kinderseiten fehlen. So kann der fragFINN-Surfraum verbessert und erweitert werden. Mehr erfahren Sie hier.

Was müssen wir beachten, wenn wir einen Sprachassistenten für die Familie anschaffen möchten?

Alexa, Google Assist oder Apple Home Pod halten immer mehr Einzug in Haushalte. Welche Vor- und Nachteile diese Geräte besonders für Familien mit sich bringen, erklärt unsere Medienpädagogin Lidia de Reese.

Google Family Link – die Handynutzung eines Teenagers kontrollieren?

Sie haben Sorge, dass Ihr 14-jähriger Sohn zu viel Zeit mit seinem Smartphone verbringt und Apps nutzt, die eigentlich nicht für sein Alter geeignet sind? Mit der App Family Link möchte Google einen Beitrag für die Medienerziehung in Familien sein. Aber inwieweit ist das auch für Teenager sinnvoll?

In unserem Beitrag Google Family Link für Kinder haben wir zusammengefasst, was die App alles kann, die Nutzungsmöglichkeiten für Kinder erklärt, aber auch Risiken der App erläutert. Für Jugendliche, die mindestens 16 Jahre alt sind, sind nicht alle Funktionen sinnvoll. Denn ab diesem Alter darf man laut Google in Deutschland ein eigenes Konto haben, um verschiedene Google-Dienste, vor allem auf Android-Geräten, vollständig nutzen zu können. Aber auch für Jugendliche unter 16 Jahren müssen nicht mehr alle Kontrollfunktionen aktiv sein. Entscheiden sollte Sie dies nach dem Grad der Selbstständigkeit Ihres Kindes im Umgang mit Medien.

Ist ein Kinderkonto weiterhin sinnvoll?

Wenn Sie für das Smartphones Ihres Kindes ein Kinderkonto eingerichtet haben, kann dieses ab dem 16. Lebensjahr in ein reguläres Konto umgewandelt werden, das Ihr Kind dann vollständig alleine verwaltet. Sie werden per Mail darüber informiert. Ihr Kind kann dann entscheiden, ob es selbst die Installation und Einschränkung von Apps vornimmt oder es weiterhin Ihnen als Eltern überlässt. Überlegen Sie gemeinsam, inwieweit das sinnvoll ist. Fühlt sich Ihr Kind reif genug, einschätzen zu können, welche App altersgerecht ist und wieviel Zeit es mit dem Handy verbringt?

Je älter Ihr Kind wird, desto selbstständiger wird es. Sie können z. B. die Elternaufsicht – also die Kontrolle, wie viel Zeit es mit bestimmten Apps verbringt – anfangs aktiviert lassen, aber die Verwaltung des eigenen Handys Ihrem Kind überlassen. Beachten Sie aber, dass das einen Eingriff in die Privatsphäre darstellen kann, falls Ihr Kind darüber nicht Bescheid weiß. Außerdem kann Ihr Kind die Elternaufsicht mit einem eigenen Google-Konto jederzeit deaktivieren.

Bestimmte Funktionen wie z. B. die Ortung über den Standort sind gerade für Teenager nicht mehr altersgemäß. Bringen Sie Ihrem Kind Vertrauen entgegen und reden Sie offen darüber, wenn Sie Angst haben, dass ihm etwas passieren kann.

Vereinbaren Sie Mediennutzungsregeln, die regelmäßig neu besprochen werden sollten. Dazu gehört auch, ob die Nutzung von Google Family Link weiterhin sinnvoll ist.

Was ist bei der Anschaffung eines Sprachassistenten für die Familie zu beachten?

Jana überlegt, für ihre Familie einen Sprachassistenten anzuschaffen. Doch worauf sollte man dabei achten? Lidia de Reese von Elternguide.online gibt Ihnen Tipps und Hinweise.

 

Google Family Link – die Smartphonenutzung von Kindern kontrollieren?

Haben Sie Sorge, dass Ihr Kind, sobald es ein eigenes Smartphone hat, zu viel Zeit damit verbringt und auf Inhalte zugreift, die nicht altersgemäß sind?  Die App Google Family Link für Eltern und für Kinder möchte Abhilfe schaffen und bietet einige Möglichkeiten, die Handynutzung des Kindes gemeinsam zu regulieren.

Kurz gefasst:

  • Kinderkontos für Google-Dienste erstellen und verwalten
  • Die App ist kostenlos für iOS und Android
  • Zielgruppe der App sind Eltern
  • Einrichtung verschiedener Accounts je nach Alter, aber auch Kontrolle und “Überwachung” der kindlichen Handynutzung

Was ist Google Family Link für Eltern?

Mit Google Family Link können Eltern für Kinder unter 16 Jahren einen eingeschränkten Google-Account einrichten und die Smartphone-Nutzung Ihres Kindes im Blick behalten, wenn es sich um ein Android-Gerät handelt. Dafür muss Google Family Link für Kinder zunächst auf dem Smartphone Ihres Kindes eingerichtet werden. Auf Ihrem Gerät können Sie über die App Google Family Link für Eltern Einstellungen für das Gerät Ihres Kindes vornehmen.

Über die App lassen sich unter anderem Nutzungszeiten für das Smartphone festlegen, der Zugriff auf bestimmte Apps beschränken oder In-App-Käufe sperren. Man kann damit nachvollziehen, welche Apps das Kind wie oft verwendet. Auch die Nutzung des Handys selbst lässt sich einschränken und das Handy des Kindes kann mit der App geortet werden. Die Einstellungen lassen sich auch online – ohne Smartphone – über ein Google-Konto der Eltern vornehmen.

Seit dem Update im September 2019 hat die App noch weitere Funktionen: Nun können Eltern die maximale Nutzungsdauer für jede App einzeln bestimmen. Außerdem ist es möglich, nach Ablauf der festgelegten maximalen Nutzungsdauer eine Bonuszeit draufzulegen (in Schritten von 5 Minuten).

Was kann problematisch an Google Family Link sein?

Aus Elternsicht sind die angebotenen Funktionen sinnvoll, weil verhindert werden kann, dass Kinder zu viel Zeit mit ihrem Smartphone verbringen oder dass ungeeignete Apps genutzt werden. Kritisch zu sehen ist die App, wenn sie nicht zum Schutz der Kinder eingesetzt wird, sondern um sie zu kontrollieren oder gar zu überwachen. Deshalb sollte die Nutzung der App vorher unbedingt mit dem Kind besprochen und mit ihm gemeinsam eingerichtet werden!

Da es eine Google-App ist, kann sie vorrangig für Google-Dienste und Android-Geräte genutzt werden. Andere Apps lassen sich darüber nicht steuern. Hinzu kommt, dass Google Family Link selbst keine unangemessenen oder jugendgefährdenden Inhalte blockiert, sondern ganze Angebote zulässt oder freigibt – je nach Einstellung, die Sie als Eltern getroffen haben. Es kann z. B. sein, dass Ihr Kind trotz App bei YouTube Videos vorgeschlagen bekommt, die Gewalt beinhalten. Um Inhalte bei YouTube einzuschränken, müssen Sie in der YouTube-App selbst Filtereinstellungen vornehmen. Auch Werbung innerhalb der Google-Apps kann mit der Google Family Link nicht ausgeschaltet werden.

Das Unternehmen Google erhält durch die Einrichtung eines Kinderkontos Zugang zu den Daten und dem gesamten Nutzungsverhalten Ihres Kindes.

Was sagt der Anbieter?

Für Google stellt Family Link eine Unterstützung der Medienerziehung in der Familie dar, da gemeinsame Nutzungsregeln vereinbart und über die App kontrolliert werden können. Es soll ermöglicht werden, Kinder bei der Handynutzung zu beaufsichtigen.

Auch wenn keine unangemessenen Inhalte mit der App gefiltert werden können, werden Eltern gezielt auf Filtermöglichkeiten bestimmter Dienste, wie die SafeSearch-Funktion in der Google-Suche, den Jugendschutzfilter im Google-Browser Chrome oder den eingeschränkten Modus von YouTube, hingewiesen. Mehr dazu in der Hilfe von Google.

Was sollten Eltern beachten?

Überlegen Sie genau, ob die Nutzung einer solchen App für Ihre Familie das Richtige ist. Bei jüngeren Kindern kann es sinnvoll sein, ein gewisses Maß an Kontrolle auszuüben. Egal, wofür Sie sich entscheiden, ist dies ein guter Anlass, sich gemeinsam Nutzungsregeln für Smartphone & Co. zu überlegen.

Die Verwendung von Google Family Link erfordert immer, dass das Handy Ihres Kindes Internetzugang hat. Möglicherweise ist das nicht gegeben oder Ihr Kind soll nicht ständig online sein.
Wenn Sie sich für die Nutzung entscheiden, sollten Sie die App zusammen mit Ihrem Kind installieren und einrichten. Sprechen Sie  darüber, welche Funktionen sinnvoll sind, um die Nutzungsregeln einzuhalten. Welche Einstellungen sind nicht notwendig, weil Ihr Kind schon reif genug ist, selbst darauf zu achten? Besprechen Sie sich in regelmäßigen Abständen, ob die App und ihre Einstellungen noch sinnvoll sind oder sie deaktiviert werden können. Wenn Sie die App für mehrere Handys nutzen wollen, können Sie verschiedene Unterkonten je nach Alter des Kindes einrichten.

Auch was die Datennutzung durch Google angeht, sollten Sie die Einstellungen genau prüfen. Bei der Datenspeicherung sind automatisch bestimmte Funktionen aktiviert, die Sie ausschalten können. Lesen Sie mehr zu Installation und Einrichtung der App bei mobilsicher.de.

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