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Pokémon Sleep – Das Spiel mit der Schlafüberwachung 

„Mit Pokémon Sleep kannst du deinen Schlaf in Unterhaltung verwandeln!“. Damit wirbt die Firma Pokémon Company für ihr neues Spiel – mit Erfolg. Mehr als 5 Millionen App-Downloads verzeichnet der Google Play Store seit der Veröffentlichung im Juli 2023. Der Haken: die App begleitet Kinder und Jugendliche bis ins Bett und sammelt dabei sensible Gesundheitsdaten. 

Kurz gefasst: 

  • Spiele-App für iOS und Android 
  • Anbieter: The Pokémon Company 
  • kostenfreier Download, In-App-Käufe 
  • USK ab 0 Jahren, laut Anbieter Nutzung für unter 16-Jährige nur nach Erlaubnis der Eltern möglich 
  • sammelt sensible Gesundheitsdaten 

Was kann das Spiel? 

Pokémon Sleep ist eine App, die den menschlichen Schlaf in ein Spielerlebnis einbettet. Spielende sollen auf einer Abenteuer-Insel Professor Neroli bei der Schlafforschung helfen und dabei mit dem Pokémon Relaxo zusammenarbeiten. Die App zeichnet Geräusche und Bewegungen in der Nacht auf und erstellt mithilfe der so gesammelten Daten ein Schlafprotokoll. Je länger Nutzende schlafen, desto höher ist ihr Punktestand am nächsten Morgen und desto mehr neue Pokémon erscheinen um Relaxo herum. Der Schlaf wird in drei Schlaftypen eingeteilt: Halbschlaf, Leichtschlaf oder Tiefschlaf. Am Morgen erscheinen Pokémon, die auf ähnliche Weise schlafen. Tagsüber können Spielende Schlafposen erforschen, die Pokémon füttern und weitere Spielaktionen durchführen. Ziel ist es, so viel Schlaf wie möglich aufzuzeichnen und dadurch viele verschiedene Pokémon und Posen zu sammeln. Die App ist auch mit Pokémon GO Plus kompatibel, welches das Gadget zum Spiel Pokémon GO ist. 

Was fasziniert Kinder/Jugendliche daran? 

Ob als Spielkarten, als TV-Serie oder Videospiel – viele Kinder und Jugendliche wachsen mit Pokémon auf und lieben die kleinen Monster. Pokémon zielt auf die Sammelleidenschaft von jungen Menschen ab. Mit Pokémon Sleep können Spielende ohne viel Aufwand an neue Pokémons gelangen und sich um sie kümmern. Informationen zum Schlafverhalten zu bekommen, spricht die Entdeckungsfreude von jungen Menschen an. Aufgaben vom freundlichen Professor Neroli und Belohnungen wie Bonuskekse machen Kindern und Jugendlichen Lust, Zeit in der Spielwelt mit den Pokémons zu verbringen. 

Was kann problematisch sein an dem Angebot? 

Der Verbraucherschutz warnt davor, dass Pokémon Sleep das Schlafverhalten von Kindern und Jugendlichen überwacht und mit dem Spielkonzept das Suchtverhalten fördern kann: 

  • Die App ist in Sachen Datenschutz äußerst kritisch zu betrachten. Das Smartphone oder Tablet muss beim Schlafen auf die Matratze gelegt werden. Die App sammelt über den Bewegungssensor und das Mikrofon Schlafdaten von Nutzenden. Diese gehören zu sensiblen Gesundheitsdaten und sind nach der DSGVO besonders geschützt.  
  • Mit Pokémon-Belohnungen soll Pokémon Sleep zu einem geregelten Schlafrhythmus beitragen. Das Spielkonzept nutzt jedoch den Spieltrieb von Kindern aus und kann exzessive Nutzung fördern. Das Tückische: Der letzte Gedanke am Abend und der erste Gedanke am Morgen gilt der App.  
  • Das Spiel beinhaltet In-App-Käufe. Als digitale Währung stehen Diamanten zur Verfügung, mit denen Pokékekse und mehr gekauft werden können. 
  • Wie bei anderen Systemen der Schlafüberwachung auch gilt: wer die ganze Nacht neben einem eingeschalteten und mit dem Internet verbundenen mobilen Endgerät schläft, setzt sich einer ständigen Strahlung aus. 
  • Pokémon Sleep ist im Google Play Store ohne Alterseinschränkung (USK 0), im Apple App Store ab 4 Jahren freigegeben. Beim Start erscheint der Hinweis, nach dem sich unter 16-Jährige die Nutzungsbedingungen mit einem Erziehungsberechtigten durchlesen sollen. Das können Kinder und Jugendliche jedoch leicht umgehen. 

Was meint der Anbieter? 

Die Datenschutz-Seite mobilsicher.de hat in diesem Test nachgewiesen, dass die App Daten an Werbetreibende schickt. Die Audioaufnahmen werden lokal gespeichert und nach 24 Stunden gelöscht. Schlafprofile von Nutzenden werden jedoch auf Firmen-Servern gespeichert. Die Pokémon Company gibt an, keine sensiblen Daten von Minderjährigen zu Werbezwecken zu verkaufen. Minderjährigen sei es nicht möglich, die Konten mit denen von Freundinnen und Freunden zu verknüpfen. Der Anbieter gibt den Hinweis, die Audioaufnahme-Funktion auszuschalten, um Daten zu sparen. 

Was sollten Eltern beachten? 

Schützen Sie die Privatsphäre Ihres Kindes im Netz und verzichten Sie auf datenhungrige Apps wie Pokémon Sleep. Gerade jüngere Kinder können von diesem Spiel direkt vor und nach dem Schlafen, aber auch tagsüber sehr vereinnahmt werden. Die Tragweite von Schlafüberwachung in Verbindung mit digitaler Währung können Kinder noch nicht gut abschätzen.  

Ist Ihr Kind schon älter und möchte unbedingt die App nutzen, beachten Sie folgende Hinweise: 

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über persönliche Daten im Internet, prüfen Sie gemeinsam die App-Berechtigungen und schalten Sie Push-Benachrichtigungen auf dem Gerät sowie die Audioaufnahme-Funktion in der App aus.  
  • Verhindern Sie, dass Ihr Kind aus Versehen teure In-App-Käufe tätigen kann und vermeiden Sie es, im Google Play Store oder Apple App Store ein Zahlungsmittel wie Ihre Kreditkarte zu hinterlegen. 
  • Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Regeln zur Gaming-Nutzung auf, achten Sie auf die Bildschirmzeit Ihres Kindes und begrenzen Sie die Zeit, die Ihr Kind mit Pokémon Sleep verbringt. Dazu können Sie in Absprache mit Ihrem Kind auch auf Apps und Programme des technischen Jugendmedienschutzes zurückgreifen. 
  • Und zu guter Letzt: machen Sie Ihrem Kind klar, dass die Informationen zum Schlafverhalten nur zur Unterhaltung gesammelt und ausgewertet werden. Sie sind weder präzise, noch sagen sie etwas über die wirkliche Schlafqualität aus.  

Apple App Store 

Ein gut sortierter Laden, der viele nützliche Anwendungen für Apple-Produkte bietet: der Apple App Store. Er lockt mit zahlreichen Apps, Spielen und Medieninhalten aus einem schier endlosen Angebot. Was es mit dem Apple App Store auf sich hat und wie Sie ihn kindersicher einrichten können, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Kurz gefasst 

  • Offizieller Marktplatz für alle iOS-Apps 
  • Über zwei Millionen Apps für Apple-Geräte wie iPhones, iPads und iPods 
  • Auf allen iOS-Geräten vorinstalliert, mit Apple-ID verknüpft 
  • Anbieter: Apple 
  • die App selbst ist kostenfrei, die angebotenen Apps teils kostenpflichtig 

Digitaler Basar 

Der Apple App Store ist eine digitale Plattform, auf der Benutzerinnen iOS- Apps für ihre Apple-Geräte wie iPhone, iPad oder iPod Touch herunterladen und installieren können. Er wurde 2008 von Apple eingeführt und hat seitdem einen erheblichen Einfluss auf die App-Entwicklungsbranche und das mobile Ökosystem. 

Von Spielen und Unterhaltungsapps bis hin zu nützlichen Werkzeugen und Produktivitätsapps bietet der App Store eine breite Palette. Benutzerinnen können nach Apps suchen, Bewertungen und Rezensionen lesen, Apps kaufen oder kostenlos herunterladen und Abonnements abschließen. Konkret gibt es dafür auf dem Startbildschirm die Kategorien ‚Heute‘ (von Apple ausgewählte Apps und Neuigkeiten), ‚Spiele‘ (verschiedene Arten von Spielen), ‚Apps‘ (Apps nach Kategorien), ‚Arcade‘ (exklusive Spiele im Rahmen des Apple-Arcade-Abonnements) und die allgemeine ‚Suche‘. Beim Stöbern werden allerdings beworbene Apps bevorzugt. Das heißt, dass selbst beim Suchen nach einer konkreten App die gesuchte App erst unter einem Werbepost erscheint.  

Entwicklern bietet der App Store eine Plattform zum Vermarkten. Dazu müssen die Apps bestimmte Richtlinien und Anforderungen von Apple erfüllen hinsichtlich Datenschutz, Sicherheit und Funktionen, die Benutzererfahrung verbessern. Jede App wird vor Veröffentlichung von Apple vorab darauf geprüft. Einige Entwicklerinnen kritisieren die hohen Gebühren, die Apple für den Verkauf von Apps im Apple App Store erhebt, andere haben Bedenken hinsichtlich der Überprüfungs- und Genehmigungsprozesse. 

Stöbern, Spiel und Spaß 

Spiele, Mal- und Zeichen-Apps, Musik- und Kreativ-Apps, Unterhaltungsapps und Lern-Apps – der Apple App Store bietet Kindern und Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten. Viele der Apps sind interaktiv, unterhaltsam und fördern die kognitive Entwicklung, die Sprachentwicklung oder die Feinmotorik. 

Für Kinder bis zwölf Jahre gibt es eine eigene Kategorie im Apple App Store: Sie heißt ‚Kinder‘. Die Apps dort sind in der Regel kinderfreundlich und pädagogisch wertvoll. Allerdings ist die Kategorie nicht intuitiv zu finden. Sie müssen dazu im Suchfeld ‚Kinder‘ eingeben. Nur so landen Sie im Kinderbereich mit Unterkategorien. 

Die Altersfreigaben werden von Apple selbst anhand des Inhalts der App und des Zielpublikums festgelegt. Dabei werden Faktoren wie Gewalt, sexueller Inhalt, Drogenkonsum oder Glücksspiel berücksichtigt. Für jede App wird dann eine Altersfreigabe von 4+, 9+, 12+, 17+ oder keine Freigabe vergeben. Apple setzt dabei seine eigenen Richtlinien und Standards ein. 

Was meint der Anbieter? 

Strenge Richtlinien für alle Apps für Kinder sollen für deren Sicherheit sorgen: Kindgerechte Inhalte. Keine Verwendung von Tracking-Technologien. Keine Werbung. Keine In-App-Käufe ohne Genehmigung der Eltern. Einfache Navigation und Bedienung. Keine Links zu externen Websites oder sozialen Medien ohne Genehmigung der Eltern. Pädagogischer Nutzen.  

Sie können auch die Einstellungen ihrer Apple-Geräte anpassen, um den Zugriff auf bestimmte Apps oder Inhalte zu beschränken und sicherzustellen, dass Ihr Kind nur auf kindergerechte Apps zugreifen kann.  

Was sollten Eltern beachten? 

  • Altersfreigaben: Der Apple App Store gibt für jede App eine Altersbeschränkung an. Diese Freigaben sind aber nur eine grobe Einschätzung. Achten Sie auf altersgerechte Angebote für Ihr Kind 
  • Kindersicherungen: Aktivieren Sie die Kindersicherung. Die Option „Bildschirmzeit“ in den Einstellungen Ihres iOS-Geräts ermöglicht es, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder sperren. Es lassen sich auch Apps mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren.  
  • Kosten und In-App-Käufe: Einige Apps sind vorerst kostenfrei, zusätzlicher Spaß kostet dann aber; weitere Level, bessere Geräte, mehr Spielgeld. Sprechen Sie – je nach Alter – mit Ihrem Kind über In-App-Käufe. Hinterlegen Sie keine Bankdaten zur freien Verfügung, laden Sie aber gerne das Guthaben mit Taschengeld auf zum freien Einteilen. Deaktivieren Sie bei jüngeren Kindern die In-App-Käufe oder genehmigen den Kaufprozess, bevor Ihr Kind etwas kaufen kann. Das geht sowohl in der App selbst als auch im App Store. Die Einstellungen können jedoch je nach Gerät und Betriebssystem variieren. 
  • Datenschutz: Einige Apps sammeln Daten über Benutzer, einschließlich persönlicher Informationen, oder Zugriff auf Funktionen des Geräts. Schränken Sie daher ggfs. App-Berechtigungen ein. Obwohl Apple alle Apps vorab prüft, gibt es sogar auch schädliche Apps, die persönliche Daten stehlen oder Viren auf das eigene Gerät schleusen. Prüfen Sie vor dem Download, ob es sich um eine seriöse App handelt, indem Sie den Anbieter, die Bewertungen und die Zahl der Downloads prüfen. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema Datenschutz und stellen Sie gemeinsam Regeln auf, ob und wie Ihr Kind allein Apps herunterladen darf.  

Tipps, wie Sie das Smartphone Ihres Kindes sicher einrichten gibt es in diesem Artikel.  

Wer mit TikTok Geld verdient

Die Kurzvideo-App TikTok erreicht Millionen von Menschen und hat besonders viele junge Nutzerinnen und Nutzer. Bei TikTok geht es um Spaß, Austausch und Kreativität. Für einige TikToker geht es vor allem darum, mit der App Geld zu verdienen.

Wie lässt sich mit TikTok Geld verdienen?

TikToker möchten mit ihren Videos auf die „Für Dich“-Seite (For You Page) kommen, damit möglichst viele Personen ihre Clips sehen. Dadurch können sie jede Menge neue Follower, also eine größere Reichweite bekommen. Viele TikTok-Stars sind so über Nacht berühmt geworden. Das macht sie für Unternehmen attraktiv, die sie als Influencerinnen oder Influencer für Werbung einsetzen.

Bezahlte Werbung

Unternehmen bezahlen TikToker mit hoher Reichweite dafür, dass sie eine Marke oder ein Produkt bewerben. Diese Kooperationen müssen deutlich als Werbung gekennzeichnet werden. Dabei setzen Unternehmen immer mehr auf sogenannte Mikro-Influencer und so kann es passieren, dass auch Nutzer mit lediglich ein paar Hundert Followern Kooperationsanfragen bekommen.

Spenden während Livestreams

In Livestreams können die Zuschauenden Influencern Geschenke machen. Diese virtuellen Gegenstände, wie z. B. ein Panda-Emoji, müssen vorher gekauft werden: Nutzer kaufen mit realem Geld Coins, die gegen Geschenke eingetauscht werden können. Die Influencer wiederum können die erhaltenen Geschenke zurück in Geld tauschen und sich auszahlen lassen. Ein Teil bleibt immer auch bei TikTok hängen und sie verdienen mit. 

Warum die Unterstützung des Lieblingsinfluencers für die Fans richtig teuer werden kann und wie Sie Ihr Kind davor schützen, lesen Sie in unserem Artikel Social-Media-Influencer und das liebe Geld.

Affiliate-Marketing

Das ist eine Vereinbarung zwischen einem TikToker oder einer TikTokerin und einem Unternehmen. Er oder sie verlinkt einen Online-Shop auf dem eigenen Profil und bekommt eine Provision für jeden Artikel, der über den Link verkauft wird. Das muss als Werbung erkennbar gemacht werden.

Eigene Produkte verkaufen

Viele Influencer verkaufen Artikel, die mit eigenem Design oder kreativen Sprüchen verziert sind. Dafür arbeiten sie mit Dienstleistern zusammen, die sich um Druck und Verkauf kümmern. Die Influencerin oder der Influencer bekommt einen vereinbarten Betrag pro verkauftem Artikel.

Möglichkeiten auf TikTok Geld zu verdienen, gibt es viele und der Einstieg ist oft unkompliziert. Gerade Kinder und Jugendliche sehen in den TikTok-Stars Vorbilder und wollen so sein wie sie. 

Worauf muss ich achten, wenn mein Kind mit TikTok Geld verdienen will?

Um für das Publikum und Unternehmen relevant zu bleiben, müssen TikTokerinnen und TikToker regelmäßig – möglichst mehrmals am Tag – interessante Bilder und Videos posten. Die Konkurrenz ist groß und die Trends auf TikTok sind schnelllebig. Das kann Leistungsdruck und Stress erzeugen, mit dem gerade Kinder und Jugendliche noch nicht gut umgehen können. Auch das Familienleben und die schulischen Leistungen können darunter leiden.

Besonders viel Aufmerksamkeit möchten TikToker mit Videos von gefährlichen Challenges erreichen oder indem sie sich auf provokante oder sexualisierte Weise darstellen. Um während eines Livestreams mehr Geschenke zu erhalten, die sich in Geld umwandeln lassen, werden oft Gegenleistungen angeboten. Das können namentliche Grüße aber auch die Handynummer oder ein privates Bild an Personen sein, die fremd sind. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie Ihr Kind vor Cybergrooming schützen. Besprechen Sie diese Risiken in Ruhe mit Ihrem Kind. Wenn es gern eigene Videos einstellen möchte und den Wunsch äußert, als TikToker Geld zu verdienen, überlegen Sie gemeinsam, ob und wie sich das mit Schule und anderen Hobbies verträgt und unter welchen Bedingungen es Ihre Erlaubnis bekommt. Außerdem ist Ihr Kind bis zur Volljährigkeit nur eingeschränkt geschäftsfähig und braucht auch für einen Account auf TikTok Ihr Einverständnis.

In unserem Beitrag Kinder-Influencer und Familien-Kanäle können Sie weitere Tipps dazu nachlesen.

Was ist eigentlich… eine Lootbox?

Eine Lootbox ist eine spezielle Art von In-App-Käufen. Der Begriff Lootbox lässt sich übersetzen mit “Beutekiste”. Solche eine Kiste kann man in vielen Konsolenspielen oder Spiele-Apps erwerben. Sie ähnelt einer Wundertüte, weil ihr Inhalt vor dem Kauf nicht bekannt ist. Häufig handelt es sich bei diesen kostenpflichtigen In-Game-Käufen um für das Spiel nicht relevante Gegenstände, z. B. ein neues Outfit für die Spielfigur oder zusätzliche Ausrüstung. Ein Spieler kann eine Lootbox gegen echtes Geld oder eine Spielwährung erstehen. Besonders wertvolle Gegenstände sind selten und der Anteil der Nieten ist hoch. Deshalb ist eine Lootbox wie ein Glücksspiel und steht seit einiger Zeit unter kritischer Beobachtung. Es wurde sogar schon überlegt, sie zu verbieten, da Glücksspiele für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht zugänglich sein dürfen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) schätzt Lootboxen nicht als Glücksspiel ein, rät jedoch Eltern, sich näher damit zu beschäftigen.

Damit Ihr Kind nicht in die Kostenfalle tappt, sollten Sie mit ihm besprechen, was Lootboxen sind und wie die Spielehersteller damit Geld machen wollen. Am besten probieren Sie ein neues Spiel zusammen mit Ihrem Kind aus, da vorher manchmal nicht zu erkennen ist, ob Lootboxen eine Rolle spielen.

Möchte Ihr Kind unbedingt eine Lootbox kaufen, können Sie dazu Regeln vereinbaren. Genau wie bei der Einteilung der Mediennutzungszeit können Sie in Absprache mit Ihrem Kind einen Teil des Taschengeldes in ein virtuelles Spielgeld umwandeln, das für solche Zwecke genutzt werden kann. So lernt Ihr Kind Stück für Stück den verantwortungsvollen Umgang mit seinem Taschengeld.

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