In vielen Familien mit Geschwistern gibt es Streit über die Mediennutzung: Die Kleineren fühlen sich ungerecht behandelt, wenn sie weniger dürfen als die Großen. Was die einen begeistert, finden die anderen langweilig. Andersherum überfordern manche Medienangebote die Jüngeren. Die Älteren haben das Gefühl, ständig Rücksicht auf ihre jüngeren Geschwister nehmen zu müssen. Wie können Eltern den Spagat zwischen den Bedürfnissen der Geschwister meistern und bei ihren Kindern einen kompetenten Umgang mit Medien fördern?
Egal ob Einzelkind oder Geschwister – Regeln zur Mediennutzung in der Familie geben Kindern Struktur und Sicherheit für ihren Alltag mit Medien. Die Bedürfnisse und Entwicklungsstufen jedes Kindes sollten dabei berücksichtigt werden. So kann es sinnvoll sein, älteren Geschwistern mehr Freiheiten bei der Mediennutzung einzuräumen, während für jüngere Kinder engere Grenzen gelten. Zum Beispiel dürfen die Großen schon bestimmte Geräte ins eigene Zimmer mitnehmen, während die Kleinen Medien nur in den gemeinsamen Wohnräumen nutzen sollen. Die Nutzungszeiten müssen zum Alter der Kinder passen. Jüngere sollten weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen als Ältere. Legen Sie die Regeln gemeinsam fest und achten Sie darauf, dass sie für alle gerecht und verständlich sind. Dabei kann zum Beispiel ein Mediennutzungsvertrag helfen, den Sie für jedes Kind individuell gestalten. An grundsätzliche Medienregeln wie „Keine Medien am Esstisch“ sollten sich alle in der Familie halten.
„Gib mir sofort mein Tablet zurück!“, „Das ist doch für Babys, ich will was Spannendes anhören!“, „Warum muss ich ausmachen, wenn sie noch schauen darf?“. Kommen Ihnen solche Sätze bekannt vor? Ist der Altersabstand groß, gelten unterschiedliche Regeln für jedes Kind. Das kann leicht zu Streit zwischen Geschwistern führen, sei es um den Zugang zu bestimmten Geräten oder die Wahl von Inhalten. Machen Sie Ihren Kindern die Regeln transparent und helfen sie ihnen, sich in das Geschwister hineinzuversetzen. Zum Beispiel so: „Deine große Schwester durfte im Grundschulalter auch noch nicht länger als eine Stunde Video schauen.“. Achten Sie darauf, Konflikte rechtzeitig zu erkennen und sie gut zu begleiten. Das stärkt die Beziehung der Geschwister und sie lernen, zu verhandeln, Kompromisse einzugehen und Konflikte immer selbstständiger zu lösen.
Zusammen Filme schauen oder zocken macht Spaß und schafft Verbindung. Eltern sollten ihre Kinder dabei unterstützen, passende Medieninhalte für die gemeinsame Mediennutzung auszuwählen. Gemeinsame Medienrituale wie das Schauen einer Wissenssendung am Sonntag oder das Musikhören im Auto machen Spaß und stärken den Zusammenhalt in der Familie. Oft verarbeiten Geschwister Medieninhalte gemeinsam und spielen Szenen aus Serien nach oder tauchen im Rollenspiel in die Welt ihrer Lieblingsfiguren ein. Viel voneinander lernen können Geschwister besonders dann, wenn sie gemeinsam kreativ mit Medien sind und Hörspiele, Stopp-Trickfilme oder Foto-Collagen selbst gestalten.
Das überwältigende Angebot an Filmen, Serien, Apps und anderen Medien stellt Eltern vor die Herausforderung einen Überblick zu bekommen, um die passenden Inhalte für ihre Kinder auszuwählen. Denn die Auswahl sollte nicht nur altersgerecht, sondern auch unterhaltsam und am besten noch lehrreich sein. Wir haben ein paar Anregungen zusammengestellt, wo Sie altersgerechte Medien für Ihr Kind finden können.
Die Auswahl der Medien sollte sich stets am Entwicklungsstand Ihres Kindes orientieren. Medienangebote sind auf unterschiedliche Altersgruppen zugeschnitten, und es ist wichtig, dass Sie als Eltern darauf achten. Altersempfehlungen und Beschreibungen der Inhalte können hilfreiche Hinweise geben. Sie kennen Ihr Kind jedoch am besten, daher können Sie auf Basis dessen auch am besten daraus ableiten, ob das Angebot zu Ihrem Kind passen könnte.
In Beschreibungen von Medienangeboten – egal ob Apps, Filme oder Games – gibt es manchmal unterschiedliche Altersangaben. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Empfehlungen, AGB-Vorgaben und Altersfreigaben. Vorgaben und Freigaben haben in der Regel einen rechtlichen Hintergrund. Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) legt beispielsweise fest, dass bestimmte Apps , wie WhatsApp und TikTok, erst ab 13 Jahren genutzt werden dürfen.
In der Beschreibung in den App-Stores taucht häufig eine andere Altersangabe auf – nämlich die Freigabe durch den Jugendmedienschutz. Die Altersfreigaben durch Selbstkontrollen wie FSK oder USK bewerten Medien nach gesetzlichen Jugendschutzkriterien. Dabei wird jeweils geprüft, ob Medieninhalte gefährlich für die Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sein könnten. Beispielsweise durch die Darstellung von Gewalt oder Pornografie. Oder auch, ob Kinder durch die Nutzung eines Angebots Kontaktrisiken ausgesetzt sein können. Nicht geprüft wird, ob eine Handlung in einer Serie und Figuren in einem bestimmten Alter verstanden werden. Das bedeutet, dass ein Disneyfilm, der ab „0 Jahren” freigegeben ist, noch lange nicht für Babys geeignet ist. Er stellt nur kein Risiko für sie dar. Über Alterskennzeichen und technische Schutzmaßnahmen soll der Zugang zu Medien für Kinder geregelt werden. Aber das funktioniert nur, wenn auch Sie als Eltern darauf achten.
Wenn es um die Auswahl der Inhalte geht, helfen Altersempfehlungen, die beispielsweise von pädagogischen Einrichtungen vorgenommen wurden. Diese basieren darauf, ob die Inhalte der Lebenswelt der jeweiligen Altersgruppe entsprechen und verständlich sind.
Die Medienlandschaft für Kinder im Kita- und Grundschulalter ist riesig, ältere Kinder und Jugendliche weichen häufig auf Erwachsenenangebote aus, weil es weniger auf sie zugeschnittene Angebote gibt.
Hier können Sie gute Medienangebote finden bzw. sich informieren:
Die Auswahl und Prüfung von Medienangeboten erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Doch durch bewusste Entscheidungen und eine offene Kommunikation können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind positive und entwicklungsrelevante Medieninhalte nutzt.
Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Empfehlungen, da jedes Kind sich unterschiedlich entwickelt. Begleiten Sie Ihr Kind von Anfang an aktiv beim Medienkonsum, um zu verstehen, wie es auf bestimmte Inhalte reagiert.
Ob im Klassenchat, in Social Media oder über eine Suchmaschine – viele Kinder und Jugendliche treffen beim Surfen mit oder ohne Absicht auf Pornos. Der Erstkontakt liegt nach einer Studie der Landesanstalt für Medien NRW von 2023 im Durchschnitt bei 13 Jahren und ist nichts Ungewöhnliches.
Laut JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest 2023 kam jedoch von den befragten 12-19-Jährigen jedes vierte Kind bzw. Jugendliche*r ungewollt mit Pornografie in Kontakt. Wenn Kinder und Jugendliche unbeabsichtigt pornografische Fotos oder Videos zu sehen bekommen, kann sie das überfordern und belasten. Besonders kritisch wird es, wenn es sich dabei um die sogenannte „harte Pornografie“ handelt.
Bei pornografischen Inhalten wird unterschieden in einfache und harte Pornografie:
Mehr zu den gesetzlichen Bestimmungen von Pornografie im Internet finden Sie hier bei klicksafe.
Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet und erläutern Sie ihm, dass es auf Inhalte stoßen kann, die es als unangenehm empfindet. Falls es versehentlich in Kontakt mit einfacher Pornografie gelangt, seien Sie als Ansprechperson für Ihr Kind da. Insbesondere bei jüngeren Kindern ist es wichtig, sie mit solchen Erfahrungen nicht allein zu lassen. Sie können das Gesehene oft nicht richtig einordnen, da es außerhalb ihres eigenen Erfahrungsbereichs liegt. Sorgen Sie für eine altersgemäße Aufklärung, wenn Ihr Kind Fragen zu Liebe und Sexualität stellt. Falls Sie unsicher sind, suchen Sie Unterstützung, beispielsweise beim Elterntelefon der Nummer gegen Kummer.
Zeigt Ihnen Ihr Kind verbotene Inhalte harter Pornografie im Internet, zum Beispiel auf einer Webseite oder Social Media, gehen Sie wie folgt vor:
Der Besitz von Missbrauchsdarstellungen ist strafbar, Jugendliche ab 14 Jahren sind in Deutschland strafmündig. Wenn Ihr Kind per Chat ein Foto oder Video zugeschickt bekommt, das mutmaßlich eine Darstellung von Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zeigt, sollten Sie sofort handeln:
Besprechen Sie diese Punkte mit Ihrem Kind. Weitere Informationen zum Umgang mit Missbrauchsdarstellungen im Netz hat die Internet-Beschwerdestelle in diesem PDF-Dokument zusammengefasst.
Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung im Gespräch und bereiten Sie es darauf vor, dass es im Netz mit problematischen Inhalten oder Kommunikationsrisiken konfrontiert wird. Stellen Sie Medienregeln in der Familie auf, an die sich alle halten. Zum Beispiel, nicht auf die Kontaktaufnahme Unbekannter zu reagieren oder nicht auf Links zu klicken, die Fremde in Chatnachrichten oder E-Mails teilen. Nutzen Sie, gerade bei jüngeren Kindern, technische Maßnahmen des Jugendmedienschutzes wie Filterprogramme zum Surfen oder Kinderkonten bei Apps. Treffen Sie Einstellungen wie die Deaktivierung des automatischen Medien-Downloads bei WhatsApp, sodass Ihr Kind nicht aus Versehen verbotenes Material speichert. Erklären Sie Ihrem Kind, was in Bezug auf Pornografie erlaubt ist und was nicht. Machen Sie Ihrem Kind klar, wann es sich beim Weiterleiten von pornografischen Inhalten strafbar macht. Weitere Hinweise, wie Sie Ihr Kind beim Umgang mit Pornografie im Netz gut begleiten und wie Sie es mithilfe des technischen Jugendmedienschutzes vor jugendgefährdenden Inhalten bewahren können, lesen Sie in diesem Artikel.
Wann ist mein Kind eigentlich alt genug für ein eigenes Smartphone? Es ist nicht einfach, eine für jedes Kind gültige Antwort auf die Frage zu geben. Denn bei der Entscheidung spielt neben dem Nutzen des Smartphones auch der Entwicklungsstand Ihres Kindes eine Rolle. Sie kennen es am besten und können seine Medienerfahrung und sein allgemeines Verantwortungsbewusstsein einschätzen.
Wann der richtige Zeitpunkt sein kann, wie Sie mit Herausforderungen umgehen, welche Sicherheitseinstellungen Sie vorab vornehmen sollten und wie Sie Ihr Kind bei einer möglichst sicheren Nutzung begleiten können, erfahren Sie beim virtuellen Elternabend von Elternguide.online!
Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unsere Expertinnen – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!
Datum: 23.04.2024 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Referentinnen: Sophia Mellitzer (JFF) und Sophie Pohle (Deutsches Kinderhilfswerk)
Moderation: FSM e.V.
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.
Anmeldung:
Beim Aufwachsen mit Smartphones, Konsolen und Co. ist die Medienerziehung in der Familie von entscheidender Bedeutung. Angebote in Leichter Sprache unterstützen Eltern in dieser wichtigen Aufgabe, und zwar in einer klaren und leicht verständlichen Sprache. Wir stellen einige Webseiten vor.
Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der deutschen Sprache, die Informationen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder anderen Beeinträchtigungen verständlich macht. Kennzeichen sind einfache Wörter, eine klare Struktur, ein begrenzter Wortschatz, unterstützende Elemente wie Bilder und Grafiken und der Verzicht auf Fachbegriffe. Sie wurde entwickelt, um Barrieren in der Kommunikation abzubauen und sicherzustellen, dass Informationen für eine breitere Bevölkerung leicht zugänglich sind.
Angebote zum Thema Medienerziehung in Leichter Sprache ermöglicht es allen Eltern, die notwendigen Informationen zu erhalten, um ihre Kinder sicher und verantwortungsbewusst in der digitalen Welt zu begleiten. Elternguide.online bietet klare und leicht verständliche Erklärungen zu wichtigen Aspekten der Medienerziehung aller Altersgruppen von 0 bis 17 Jahren. Die Themen reichen vom Umgang mit Bildschirmzeit über der Auswahl von altersgerechten Inhalten bis zur Sicherheit im Internet. Das Angebot von Elternguide.onlne in Leichter Sprache finden Sie hier: https://elternguide.online/leichte-sprache
Webhelm ist ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis e. V. und bietet Artikel und Informationsmaterial für pädagogische Fachkräfte und Eltern, damit sie Kinder und Jugendliche beim kompetenten Umgang mit Online-Medien unterstützen können. Auf der Webseite finden sich Texte zum Thema Medien und Medienerziehung zum Download. Die Themen reichen von Datenschutz über Online-Mobbing bis Social Media. Außerdem bietet Webhelm Beschreibungen von verschiedenen Plattformen wie Instagram, Twitch oder TikTok. Zum Angebot von Webhelm in Leichter Sprache geht es hier: https://webhelm.de/leichte-sprache/
Problematische oder rechtswidrige Inhalte im Internet wie Kinderpornographie, Hate Speech oder extremistische Posts verstoßen oft gegen Gesetze des Jugendmedienschutzes. Deshalb ist es wichtig, dass Nutzer*innen solche Inhalte melden. Entweder über die Plattform selbst oder bei Beschwerdestellen wie zum Beispiel bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter. Zur FSM-Beschwerdestelle in Leichter Sprache geht es hier: https://www.fsm.de/leichte-sprache/beschwerdestelle/
Ob Online-Mobbing, exzessives Gaming oder ständiger Streit um die Bildschirmzeit – die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen kann für alle Familienmitglieder große Herausforderungen mit sich bringen. Manchmal ist es gut, sich dabei professionelle Hilfe zu suchen. Im Internet stehen dafür eine Vielzahl an Beratungsstellen zur Verfügung. Das Beratungsangebot der Nummer gegen Kummer für Kinder, Jugendliche und Eltern in Leichter Sprache finden Sie hier: https://www.nummergegenkummer.de/leichte-sprache/
Die Webseite medien-kindersicher.de bietet Informationen zum technischen Jugendmedienschutz und gibt Eltern Anleitungen, wie sie Geräte, Dienste und Apps kindersicher einstellen können. Die Anleitungen in Leichter Sprache finden Sie hier: https://www.medien-kindersicher.de/leichte-sprache/startseite-medien-kindersicherde
Vom Bingewatching zum Zocken – der beliebte Streamingdienst Netflix bietet seit Ende 2021 neben Filmen und Serien ein weiteres Angebot. Mit Netflix-Spiele erhalten Netflix-Kund*innen Zugang zu eigens entwickelten oder lizenzierten Games für mobile Geräte. Diese können im Apple App Store oder im Google Play Store als eigene Spiele-Apps heruntergeladen werden.
Mit Netflix-Spiele versucht der bekannte Streaminganbieter neben Filmen und Serien seinen Kund*innen noch weiteren Inhalt für ihr Abonnement zu bieten. Dazu hat Netflix eigens eine Spielefirma übernommen, um selbst Spiele entwickeln zu können. Bis jetzt hat Netflix schon mehr als 50 Spiele entwickelt und plant, das Angebot über die Zeit weiter zu steigern.
Für Netflix-Kund*innen hat der Dienst den großen Vorteil, dass er im Abonnement inklusive ist. Das bedeutet, dass beim Spielen von Netflix-Spielen keinerlei Zusatzkosten entstehen. Auch Werbung oder In-App-Käufe gibt es bei den Spielen nicht. Das ist auch unabhängig vom gewählten Abo-Modell. Selbst mit dem günstigsten Netflix-Abo sind Netflix-Spiele verfügbar. Es handelt sich bei dem Angebot nicht um eine eigene „Netflix-Spiele-App“, sondern um den Zugriff auf verschiedene Apps via Netflix-Konto. Wer sich eine der Spiele-Apps herunterladen möchte, muss sich zum Spielen dafür mit seinem Netflix-Account anmelden und ein abgeschlossenes Abonnement vorweisen.
Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbreite verschiedener Genres an Spielen, von Action- und Abenteuer- über Puzzle- bis hin zu Rollen- und Strategiespielen. Momentan gibt es 14 Kategorien von Spielen. Besonders interessant für Kinder und Jugendliche sind sicherlich Games, die auf bekannten Serien wie Stranger Things aufbauen. Netflix arbeitet stetig daran, die Attraktivität des Angebotes zu verbessern. Seit kurzem sind etwa auch die Spieleklassiker GTA III, GTA Vice City und GTA San Andreas im Angebot enthalten. Daneben gibt es viele Spiele, die auch für Kinder und jüngere Jugendliche geeignet sind, wie Puzzles und Fußballspiele.
Da Netflix verschiedene Genres von Spielen anbieten will, von denen nicht alle für Kinder und Jugendliche geeignet sind, sind Netflix-Spiele nicht für Netflix-Kinderprofile verfügbar. Eltern müssen ihren Kindern über ihr Erwachsenen-Konto einzelne Spiele-Apps auf das Smartphone oder Tablet laden. Alle Netflix-Spiele sind durch Altersfreigaben im Google Play Store bzw. App Store gekennzeichnet, damit Eltern eine fundierte Entscheidung treffen können, welche Spiele sie ihrem Kind zugänglich machen.
Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbeite an verschiedenen Spielen aus verschiedensten Genres. Manche dieser Spiele können daher Gewaltdarstellungen oder sexuelle Inhalte enthalten und sind nicht für Kinder geeignet.
Wenn Sie Ihrem Kind Zugang zu Netflix-Spielen gewähren, achten Sie auf die Altersfreigaben und machen Sie nur solche Spiele für Ihr Kind zugänglich, die für das Alter und den Entwicklungsstand Ihres Kindes geeignet sind. Beachten Sie, dass Netflix-Spiele nur mit einem aktiven Netflix-Account und -Abo genutzt werden können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht über diesen Umweg Zugang zu Ihrem Netflix-Account bekommt, und geben Sie Ihrem Kind für das Spielen von Netflix-Spielen nicht die Zugangsdaten zu Ihrem regulären Netflix-Account. Denn dort könnte es auf nicht altersgerechte Streaming-Inhalte zugreifen.
Im Umgang mit mobilen Games ist es allgemein wichtig, Regeln zur Mediennutzung innerhalb der Familie zu besprechen. Treffen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Absprachen zum Gaming, zur Smartphone-Nutzung und Bildschirmzeit. Nutzen Sie hierfür auch technische Vorsorgemaßnahmen, um Spielzeit und -titel dem Alter entsprechend einzustellen.
Apps, ferngesteuerte Autos, Automaten – unsere Welt wird zunehmend von digitalen Technologien geprägt, vieles davon ist programmiert. Um souverän mit Medien und IT-Systemen umzugehen, bildet Coding (engl. für programmieren) einen immer wichtigeren Baustein innerhalb der Medienkompetenz. Altersgerechte Apps und Programme führen Kinder mit interaktiven Spielen, Animationen und kleinen Coding-Projekten spielerisch an das Programmieren heran. Lassen Sie ihr Kind loslegen und die Welt der Einsen und Nullen im eigenen Lerntempo erobern!
Scratch ist eine bildorientierte, visuelle Programmiersprache und eine Online-Plattform. Es gibt auch eine App-Version, die offline genutzt werden kann. Das Programm wurde vom MIT Media Lab speziell für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren entwickelt und wird von der Scratch Foundation designt und moderiert. Scratch ermöglicht das schrittweise, spielerische Erlernen des Programmierens. Mit Bausteinen können junge Programmierer*innen Bewegungsabläufe, interaktive Geschichten, kleine Spiele und Animationen gestalten. Scratch wird zunehmend auch an Schulen als Lernmedium genutzt.
Das Schöne an Scratch: Ihr Kind kann seine Fantasie in Charakteren, Soundeffekten und Hintergründen ausleben. Die Möglichkeit, Animationen und Spiele zu erstellen, ist äußerst ansprechend und gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, seine eigenen Welten zu gestalten. Scratch bietet zudem eine Online-Community, in dem Ihr Kind Coding-Projekte teilen und sich von anderen inspirieren lassen kann.
Mehr Infos: https://scratch.mit.edu/
ScratchJr ist eine Programmiersprache für jüngere Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren und ermöglicht, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu gestalten. In dem Programm fügen Kinder grafische Programmblöcke aneinander, um Figuren zu bewegen und sie hüpfen, tanzen und singen zu lassen. Die Figuren lassen sich im Maleditor anpassen und eigene Stimmen und Geräusche hinzufügen. Wer mag, kann Fotos von sich selbst einfügen und die Programmblöcke verwenden, um damit die eignen Figuren lebendig werden zu lassen. ScratchJr wurde inspiriert durch die populäre Programmiersprache Scratch und überzeugt für jüngere Kinder durch seine einfache Bedienbarkeit und das kindgerechte Design.
Mehr Infos: https://scratchjr.org
Diese Webseite richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und vermittelt spielerisch Programmiergrundlagen, inspiriert von „Die Sendung mit der Maus„. Die beliebte TV-Figur aus der Sendung weckt das Interesse am Coding und begleitet die Kinder durch das Programm. Die Webanwendung nutzt Scratch als Basis, erlaubt jedoch nicht, ein eigenes Projekt zu veröffentlichen. Programmieren mit der Maus setzt auf unterhaltsame Spiele und Aktivitäten zur ansprechenden Wissensvermittlung. Die Plattform bietet strukturierte Anleitungen, die Kinder Schritt für Schritt durch die Programmierwelt führen. Das erfolgreiche Lösen von Aufgaben stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und macht Spaß. Die Webseite fördert kreatives Lernen und macht Programmieren für Kinder zugänglich.
Mehr Infos: https://programmieren.wdrmaus.de/
Ronjas Roboter führt Kinder in die aufregende Welt der Programmierung und Robotik ein – und das auf unterhaltsame Weise! Die App für iOS und Android wurde von der Stiftung Kinder Forschen entwickelt und ist für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet. Die App besteht aus zwei pfiffigen Spielen, in denen Ronjas Roboter namens Roberta die Superheldin des Codes ist!
Im Spiel „Roberta rast“ beschäftigen sich Kinder spielerisch mit Programmierkonzepten und steuern dabei den kleinen Roboter durch den digitalen Garten. In „Sprich wie Roberta“ erlernen Kinder die Computersprache (Binärcode aus 1 und 0) und unterhalten sich so mit Roberta.
Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/spiel/ronjas-roboter
Hat Ihr Kind Spaß an der App? Für größere Kinder gibt es mit der grafischen Programmiersprache OPEN Roberta eine noch tiefergehende Möglichkeit, in die Welt des Programmierens einzusteigen. Hierbei wird kreatives Denken gefördert und Ihr Kind kann eigene Lösungen für knifflige Herausforderungen ausbrüten. Wer hätte gedacht, dass Programmieren so kreativ sein kann? Ihr Kind kann sich im Spiel Abzeichen und Belohnungen verdienen und Coding-Projekte mit anderen Kindern zusammen im Teamwork gestalten.
Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/fuer-erwachsene/tipps-zur-lernbegleitung/ronjas-roboter
Coding macht Spaß, Ihr Kind kann dabei aber auch schnell die Zeit vergessen. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln zur Medienzeit auf. Das Programmieren lernen findet komplett am Bildschirm und meist allein statt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind soziale Kontakte pflegt und zum Ausgleich Zeit im Freien verbringt. Gelegentlich könnte Ihr Kind frustriert sein, wenn es auf Herausforderungen stößt. Programmieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ermutigen und unterstützen Sie es – und lernen Sie dabei selbst noch etwas dazu. Es gibt mittlerweile auch Schul- und Freizeitangebote, bei denen Kinder diese Programme erlernen können. Mit der Suchmaschine für Kinder fragFINN finden Sie Angebote in Ihrer Nähe.
„Mit Pokémon Sleep kannst du deinen Schlaf in Unterhaltung verwandeln!“. Damit wirbt die Firma Pokémon Company für ihr neues Spiel – mit Erfolg. Mehr als 5 Millionen App-Downloads verzeichnet der Google Play Store seit der Veröffentlichung im Juli 2023. Der Haken: die App begleitet Kinder und Jugendliche bis ins Bett und sammelt dabei sensible Gesundheitsdaten.
Pokémon Sleep ist eine App, die den menschlichen Schlaf in ein Spielerlebnis einbettet. Spielende sollen auf einer Abenteuer-Insel Professor Neroli bei der Schlafforschung helfen und dabei mit dem Pokémon Relaxo zusammenarbeiten. Die App zeichnet Geräusche und Bewegungen in der Nacht auf und erstellt mithilfe der so gesammelten Daten ein Schlafprotokoll. Je länger Nutzende schlafen, desto höher ist ihr Punktestand am nächsten Morgen und desto mehr neue Pokémon erscheinen um Relaxo herum. Der Schlaf wird in drei Schlaftypen eingeteilt: Halbschlaf, Leichtschlaf oder Tiefschlaf. Am Morgen erscheinen Pokémon, die auf ähnliche Weise schlafen. Tagsüber können Spielende Schlafposen erforschen, die Pokémon füttern und weitere Spielaktionen durchführen. Ziel ist es, so viel Schlaf wie möglich aufzuzeichnen und dadurch viele verschiedene Pokémon und Posen zu sammeln. Die App ist auch mit Pokémon GO Plus kompatibel, welches das Gadget zum Spiel Pokémon GO ist.
Ob als Spielkarten, als TV-Serie oder Videospiel – viele Kinder und Jugendliche wachsen mit Pokémon auf und lieben die kleinen Monster. Pokémon zielt auf die Sammelleidenschaft von jungen Menschen ab. Mit Pokémon Sleep können Spielende ohne viel Aufwand an neue Pokémons gelangen und sich um sie kümmern. Informationen zum Schlafverhalten zu bekommen, spricht die Entdeckungsfreude von jungen Menschen an. Aufgaben vom freundlichen Professor Neroli und Belohnungen wie Bonuskekse machen Kindern und Jugendlichen Lust, Zeit in der Spielwelt mit den Pokémons zu verbringen.
Der Verbraucherschutz warnt davor, dass Pokémon Sleep das Schlafverhalten von Kindern und Jugendlichen überwacht und mit dem Spielkonzept das Suchtverhalten fördern kann:
Die Datenschutz-Seite mobilsicher.de hat in diesem Test nachgewiesen, dass die App Daten an Werbetreibende schickt. Die Audioaufnahmen werden lokal gespeichert und nach 24 Stunden gelöscht. Schlafprofile von Nutzenden werden jedoch auf Firmen-Servern gespeichert. Die Pokémon Company gibt an, keine sensiblen Daten von Minderjährigen zu Werbezwecken zu verkaufen. Minderjährigen sei es nicht möglich, die Konten mit denen von Freundinnen und Freunden zu verknüpfen. Der Anbieter gibt den Hinweis, die Audioaufnahme-Funktion auszuschalten, um Daten zu sparen.
Schützen Sie die Privatsphäre Ihres Kindes im Netz und verzichten Sie auf datenhungrige Apps wie Pokémon Sleep. Gerade jüngere Kinder können von diesem Spiel direkt vor und nach dem Schlafen, aber auch tagsüber sehr vereinnahmt werden. Die Tragweite von Schlafüberwachung in Verbindung mit digitaler Währung können Kinder noch nicht gut abschätzen.
Ist Ihr Kind schon älter und möchte unbedingt die App nutzen, beachten Sie folgende Hinweise:
„Nur noch ein bisschen, ich bin fast fertig.“, „Aber wenn ich das jetzt nicht mache, dann ist alles weg!“ – kennen Sie solche Aussagen Ihres spielbegeisterten Kindes? Es sind nicht nur bunte Spielwelten und unterhaltsame Spielmechaniken, mit denen Games Spielerinnen und Spieler faszinieren. In manchen Videospielen treten undurchsichtige Gewinnabsichten auf, mit denen Spielefirmen Geld verdienen wollen. Oder es gibt Spielmechaniken, die dazu verleiten können, viel zu lange zu spielen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Mechanismen hierzu vor und zeigen Einstellungsmöglichkeiten von Geräten und Plattformen, um Ihr Kind beim bewussten Gaming zu unterstützen.
Wie werden Gamerinnen und Gamer im Spiel gehalten? Dafür haben sich Entwicklerstudios verschiedene Methoden einfallen lassen:
Mit solchen Mechaniken verstärken Spielentwickler den „FOMO“-Effekt (steht für „fear of missing out“, engl. für „Angst davor, etwas zu verpassen“) und binden gerade jüngere und unerfahrenere Spielende an das Spiel.
Die unabhängigen Prüfgremien der USK beurteilen, wie stark diese Mechaniken im Spiel vorhanden sind und wie sie das Spielerlebnis beeinflussen. Die Altersfreigabe hängt dabei von der Umsetzung und den technischen Sicherheitseinstellungen im Spiel ab. Falls diese Mechaniken einen wesentlichen Einfluss auf die Altersfreigabe haben, werden sie als Zusatzhinweis in den Kennzeichen angegeben. Dazu zählen Zusatzhinweise wie “Druck zum Vielspielen” oder “Erhöhte Kaufanreize”.
Spielen ist ein beliebter Zeitvertreib für Kinder und Jugendliche. Damit Ihr Kind einen guten und verantwortungsvollen Umgang mit Games lernt, stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln auf und setzen Sie klare Grenzen. Nutzen Sie in Absprache mit Ihrem Kind die Elternoptionen und Jugendschutzeinstellungen von Spieleplattformen und Geräten, mit denen beispielsweise die Spielzeit beschränkt werden kann.
Wir haben hier die gängigsten Plattformen und deren Einstellungen für Sie gesammelt:
Zudem lassen sich bei beiden Betriebssystemen die App-Berechtigungen verwalten. Dort können Sie beispielsweise Push-Nachrichten für Spiele-Apps ausschalten, sodass Ihr Kind nicht automatisch Erinnerungen zum Weiterspielen erhält.
Darüber hinaus finden sich auch in vielen Spielen direkt Kindersicherungen. So beispielsweise in dem beliebten Online-Shooter Fortnite. Ausführliche Anleitungen zu Geräten, Apps und Programmen finden Sie auf der Plattform medien-kindersicher.
Generell gilt: Jugendschutzeinstellungen können nicht vor allen Gefahren und Risikos schützen. Nutzen Sie solche Einstellungen nur in Absprache mit Ihrem Kind und passen Sie sie an sein Alter und seinen Entwicklungsstand an. Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch über die Tricks der Game-Industrie wie Login-Belohnungen und fördern Sie damit seine bewusste Game-Nutzung.
Schreckliche Raketenangriffe, traumatisierte Kriegsopfer, Familien auf der Flucht – Bilder von Gewalt und Zerstörung vom Krieg in Nahost und der Ukraine bestimmen die Nachrichtenlage. Auf Elternguide.online finden Sie folgende Informationen zum Umgang mit dem Thema Krieg in den Medien:
Die aktuelle Zeit ist geprägt von Krisen, immer wieder flammen neue Konflikte und Kriege auf. Auf dem Smartphone, in Gesprächen auf dem Pausenhof oder im Fernsehen – auch Kinder bekommen von diesen schrecklichen Ereignissen mit. Kinder gänzlich von Nachrichten fernzuhalten ist weder möglich noch ratsam. Vielmehr sollten Sie die Fragen und Sorgen Ihres Kindes ernst nehmen und es bei der Verarbeitung von belastenden Meldungen unterstützen. In diesem Artikel erläutern wir, wie Sie Ihr Kind in Bezug auf Nachrichten vom Krieg begleiten können und wo Sie kindgerechte Informationen zum Thema Krieg finden.
Nachrichtensendungen für Erwachsene wie die Tagesschau sind für Kinder nicht geeignet. Die drastischen Bilder können Ängste auslösen und der Inhalt ist für Kinder oft schwer verständlich. Das heißt jedoch nicht, dass Ihr Kind von Nachrichten völlig ferngehalten werden muss. Es gibt hochwertige Medienangebote, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich einen Überblick über die aktuelle Weltlage zu verschaffen. Dort erhalten sie verständliche Antworten auf ihre Fragen und sichere, altersgerechte Informationen zu globalen Krisen. Empfehlenswerte Webseiten, Videos, Audios und Social-Media-Kanäle, die speziell auf die Bedürfnisse von jungen Menschen zugeschnitten sind, stellen wir in diesem Artikel vor. Eine ausführliche Liste kindgerechter Nachrichten zum Krieg im Nahen Osten sowie zum Krieg in der Ukraine finden Sie auf Flimmo.
Social-Media-Nutzende bekommen ungefiltert Kriegsinhalte in ihre Timelines gespült. Durch Algorithmen auf Instagram, YouTube und Co geraten auch Kinder und Jugendliche ungewollt an Inhalte, die sie nicht sehen möchten oder die für sie ungeeignet sind. Zudem nutzen Kinder und Jugendliche Social-Media-Angebote aktiv als Suchmaschine und Informationsquelle. Neben erschütternden Live-Berichten von Betroffenen aus Krisengebieten befinden sich unter den Posts auch Desinformationen, Fake News und Verschwörungsmythen. Besonders herausfordernd ist dabei TikTok. Der Endlos-Feed an Kurzvideos begünstigt Doomscrolling und die Plattform wird besonders stark zur Propaganda und Meinungsbeeinflussung verwendet. Wie Sie Ihr Kind im Umgang mit Kriegsinhalten auf TikTok unterstützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bleiben Sie mit Ihrem Kind zu aktuellen Krisenthemen im Gespräch, machen Sie ihm geeignete Nachrichtenquellen zugänglich und lassen Sie es mit schlimmen Nachrichten nicht allein. Ist Ihr Kind schon älter, stärken Sie die Informationskompetenz Ihres Kindes und klären Sie es über Herausforderungen bei der Social-Media-Nutzung wie Fake News auf. Seien Sie Vorbild, indem Sie selbst Nachrichten aus geprüften Quellen verwenden und nutzen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind altersgerechte Informationsangebote. Hinschauen und mitfühlen ist wichtig. Doch wenn Sie merken, dass es Ihrem Kind zu viel wird – schalten Sie bewusst aus und helfen Sie Ihrem Kind, übermäßigen digitalen Stress zu vermeiden.
Sucht, Gewalt, Verschwörungstheorien, Cybermobbing – manchmal kann man den Eindruck bekommen, das Internet ruft nur das Schlechteste in uns hervor.
Doch es gibt sie auch: Die guten Seiten im weltweiten Netz. Die positiven und altersangemessenen Inhalte, die guten Nachrichten, die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Wir stellen Ihnen wertvolle digitale Angebote für Kinder und Jugendliche vor.
Für die jüngsten Nutzerinnen und Nutzer ist das Internet ein riesiger und erst einmal schwer zu durchblickender Raum. Es gibt ein gigantisches Angebot an Seiten und Inhalten. Aber Vorsicht: Die meisten Seiten richten sich an Erwachsene.
Gerade der klassische Einstieg ins Netz via Google-Suchmaschine führt häufig zu Ergebnissen, die für Kinder im besten Fall langweilig und unverständlich, im schlechteren Fall erschreckend und traumatisierend sind. Doch es gibt andere Wege: Mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter biegen Eltern am besten noch vor Google ab – und nutzen Kindersuchmaschinen. Die bekannteste Suchmaschine ist fragFINN. Hier werden bei jeder Suche kindgerechte, geprüfte Seiten angezeigt, die garantiert Spaß machen.
Wer gute Webseiten oder Apps sucht, muss nicht an der Flut des Angebots verzweifeln, sondern findet Empfehlungen und Tipps gebündelt. Auf Seitenstark finden sich über 60 geprüfte Kinder-Webseiten mit hohem Anspruch an Qualität und Kinder- und Jugendmedienschutz. Hier finden Kinder alles zu Themen wie z. B. Natur und Umwelt, Musik und Film, Geschichte und Politik oder Religion. Gute Kinder-Apps stellt die App-Datenbank des DJI (Deutsches Jugendinstitut) vor. Wer sich für Nachrichten interessiert, findet auf Nachrichtenseiten für Kinder altersgerechte Informationen. Die EU-Initiative klicksafe gibt Kindern wertvolle Tipps zum sicheren Umgang mit Medien.
Doch das Angebot muss nicht rein passiv bleiben: viele Webseiten bieten Möglichkeiten zum Mitmachen wie die sichere Fotocommunity Knipsclub, das Portal Kindersache oder andere Beteiligungsplattformen.
Und wenn die Kinder älter werden? Dann sind meist nicht mehr unpassende Such-Ergebnisse das Problem. Jugendliche bewegen sich selbständiger im Netz, nutzen gerade Social-Media-Plattformen zur Information und zum Austausch. Dort sind sie mit vielem konfrontiert – von negativen Schlagzeilen über politische Extreme bis hin zu Kommunikationsrisiken wie Hass und Mobbing. Und auch zweifelhafte Vorbilder, unrealistische Lebensziele, wie sie etwa Influencerinnen und Influecer vermitteln, können problematisch sein.
Für Eltern ist es wichtig, mit ihrem Kind in Austausch zu bleiben, welche Inhalte es im Netz begegnet, welche in Ordnung sind – und wo sie lieber einen Bogen darum machen sollten.
Außerdem können Eltern Anregungen zu wertvollen Seiten im Netz geben. Wer etwa auf der Suche nach positiven Nachrichten ist, wird auf Seiten wie https://goodnews.eu/ oder auch bei den „Good News“ des ZDF fündig. Und schafft so vielleicht einen Ausgleich zur ewigen negativen Nachrichtenspirale, dem Doomscrolling.
Auf Social-Media-Plattformen tummeln sich viele Personen und Anbieter, die für gute, positive Themen und Werte – und auch einen guten Umgang stehen. Angefangen bei Aktivistinnen und Aktivisten wie Luisa Neubauer auf Instagram für das Klima oder Raul Krauthausen auf Facebook für Inklusion. Unter Hashtags wie #bodypositivity vermitteln Stars wie Sarah Nicole Landry ein positives Körperbild. Das kann Jugendlichen in der Pubertät gut tun.
Und das Schöne ist: Wer damit beginnt, positiven Personen und Inhalten zu folgen, dem hilft der Algorithmus gleich mit und spült noch mehr angenehmen Content auf den Bildschirm. So kann ganz schnell eine freundlichere, positivere Blase entstehen, in der Jugendliche sich wohler und sicherer fühlen können, als in der ungefilterten Social-Media-Welt.
Ob für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, klar ist: Im Internet gibt es alles. Die guten Nachrichten und die schlechten, die schönen Seiten und die furchtbaren, die netten Begegnungen und die unangenehmen. Eben alles, was Menschen so in petto haben. Und on- wie offline können und müssen wir selbst gut auswählen, womit wir uns beschäftigen wollen.
Begleiten Sie Ihr Kind deshalb ins Netz. Nutzen Sie – in Absprache mit Ihrem Kind – Lösungen zum technischen Jugendmedienschutz wie Einstellungen am Smartphone, Jugendschutz-Apps oder spezielle Software. Darüber lassen sich Geräte sichern und nicht altersgerechte Inhalte herausfiltern.
Zeigen Sie Ihrem Kind die „guten Seiten“, schlagen Sie Inhalte vor und sprechen Sie auch darüber, wie es Inhalte auswählen kann, warum es kritisch aussuchen sollte und welchen Einfluss die Personen und Themen auf uns haben können, mit denen wir uns täglich beschäftigen. Für Gespräche über Mediennutzung oder um miteinander Regeln auszumachen, eignen sich etwa die Materialien von klicksafe.
Und falls es doch unangenehme Begegnungen mit Hass, Extremismus oder ähnlichem gibt, ist es auch gut, die richtigen Anlaufstellen zu kennen. Diese stellen wir Ihnen im Artikel „Digitale Beratungsangebote für Jugendliche und Eltern“ vor.
„Papa, wie schreibt man „Schwester“?“ – viele Kinder rund um das Vorschulalter sind wissbegierig, wenn es um das Schreiben lernen geht. Die ersten Versuche mit Zettel und Stift können manchmal frustrierend sein. Es braucht ein bisschen Übung, bis alle Buchstaben eindeutig zu erkennen sind und Ihr Kind seine eigene Druckschrift findet. Die Lernapp Ich schreibe in Druckschrift will hierbei helfen.
Ich schreibe in Druckschrift ist eine Lernapp für Kinder, um das Schreiben und Lesen der Druckschrift zu erlernen. Es gibt fünf verschiedene Kategorien. In der einfachsten Kategorie geht es darum, einfache Symbole nachzuzeichnen. Grundsätzlich wird Ihrem Kind in jeder Kategorie gezeigt, wie es den Finger bewegen muss. Hat es seine Aufgabe gut erledigt, bekommt es zur Belohnung kleine witzige Animationen gezeigt, die es selbst ein wenig beeinflussen kann. Die nächsten Kategorien sind ähnlich aufgebaut und beinhalten das Alphabet in großen und kleinen Buchstaben sowie die Zahlen von null bis neun. Es stehen verschiedene Schriftarten zur Verfügung, zum Beispiel Deutschland (Nord), Deutschland (Bayern) oder die Deutschschweiz.
Per Audio-Wiedergabe bekommt Ihr Kind zusätzlich immer vorgelesen, welcher Buchstabe oder welche Zahl gerade zu sehen ist. In der letzten Kategorie geht es dann darum, ganze Wörter zu schreiben. Hier kommen die besonderen Funktionen von Ich schreibe in Druckschrift zur Geltung, denn in der App können Sie vieles selbst konfigurieren. Zu den bereits vorgegeben Wörter lassen sich beliebig viele Wörter selbst hinzufügen. Auch die entsprechenden Audio-Wiedergaben können Sie selbst einsprechen. Außerdem unterstützt die App verschiedene Benutzer-Konten, so dass mehrere Kinder die App gleichzeitig verwenden können. Ich schreibe in Druckschrift speichert sogar sämtliche Eingaben der Kinder – Sie können sich so in Berichten anschauen, welche Aufgaben Ihr Kind erledigt, wie genau es dabei war und ob es mögliche Fehlerquellen gibt.
Spätestens wenn Ihr Kind mit älteren Kindern in Kontakt kommt, z. B. mit älteren Geschwistern, die bereits Schreiben können, entsteht bei vielen der Wunsch, selbst mit Stift und Papier umgehen zu können. Die Lernapp gibt spielerisch Übung im Druckschrift schreiben und lesen, was den Kindern häufig sehr viel Spaß macht. Der „5 Sterne-Modus“ mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad motiviert Kinder, immer besser zu werden und für jeden erfolgreichen Versuch einen Stern als Belohnung zu erhalten.
Die App wird ab vier Jahren empfohlen, jedoch wird Schreiben und Lesen eigentlich erst in der Grundschule beigebracht. Kinder, die dann schon Kompetenzen haben, neigen dazu, sich häufig im Unterricht zu langweilen. Jedoch ist es ein gutes Zeichen, wenn Ihr Kind lernbegeistert ist und Lust hat, schreiben zu lernen.
Der App-Entwickler L’Escapadou gibt an, keine Benutzerdaten außerhalb der App zu speichern. Die App ist werbefrei und bietet vielfältige Einstellungsmöglichkeiten, um die Lernapp auf den Lernfortschritt des Kindes anzupassen. So lassen sich zum Beispiel Aussehen, Klänge, Animationen und Geschwindigkeiten der Aufgaben individuell anpassen. Beim „5-Sterne-Modus“ kann der Schwierigkeitsgrad verändert werden. Eine Kindersicherung sorgt dafür, dass das Kind bei einer Aufgabe bleibt. Die Spielzeitbegrenzung verkürzt das Spiel mit den Animationen pro Aufgabe auf wenige Sekunden oder Minuten. Aus den Aufgaben kann ein PDF erstellt und ausgedruckt werden, um das Schreiben auch mit Stift und Papier zu üben.
Verspürt Ihr wissbegieriges Kind schon vor der Einschulung von sich aus den Wunsch, Lesen und Schreiben zu lernen, sollten Sie dem positiv gegenüber eingestellt sein und es dabei unterstützen. Ich schreibe in Druckschrift ist ein kindgerechtes Angebot, das spielerisch an das Schreiben heranführt. Jedoch neigen manche Eltern dazu, zu früh zu viel von Ihren Kindern zu erwarten. Ihr Kind muss noch nicht vor der Schule lesen und schreiben können! Dafür geht es ja schließlich in die Schule.
Wenn Ihr Kind in die Schule geht, kann die App eine gute Begleitung zum Unterricht sein. Auf dem Tablet oder Smartphone mit dem Finger zu schreiben, macht Kindern Spaß. Spätestens in der Schule muss es lernen, auch mit dem Stift zu schreiben. Ist Ihr Kind schon fortgeschritten, verwenden Sie einen Tablet-Stift oder erstellen Sie aus der App individuelle Arbeitsblätter, damit Ihr Kind parallel mit dem Schreibgerät üben kann.
Begleiten Sie Ihr Kind in jedem Fall bei den ersten Schritten und stehen Sie für Fragen zur Seite.
Für Eltern ist es eine Herausforderung, angesichts des riesigen Angebots im Fernsehen und auf Streaming-Plattformen den Überblick zu behalten: Kino- und Fernsehfilme, Serien, nichtfiktionale Formate wie Reportagen und Dokumentationen, Casting-, Stunt- und Gameshows, Erotikangebote, Musikvideos sowie Doku-Soaps oder Coaching-Sendungen. Welche Medieninhalte sind für mein Kind altersgerecht, welche sind ungeeignet und vor welchen sollte ich mein Kind schützen? Eine erste Orientierung für altersgerechte Sendungen bieten die Altersfreigaben und die damit verbundenen Sendezeiten – sie beruhen oft auf einer Bewertung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF).
Die FSF ist ein gemeinnütziger, gesetzlich anerkannter Verein, der private Fernsehveranstalter, Telemedienanbieter und Streamingdienste darin unterstützt, die Jugendschutzbestimmungen in Deutschland umzusetzen. Dazu bietet die FSF die Prüfung von Inhalten durch unabhängige Fachleute an, die Altersfreigaben und Sendezeiten festlegen, unzulässige Inhalte identifizieren und ggf. Schnitte empfehlen.
Grundlage der Prüfung ist der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), der den Schutz Minderjähriger vor ungeeigneten Medieninhalten regelt. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu schützen, z.B. vor drastischen Gewaltdarstellungen, übermäßig ängstigenden Szenen oder fragwürdigen Vorbildern. Diese Inhalte werden mit Blick auf die Fähigkeiten der verschiedenen Altersgruppen bewertet und mit den Freigaben 6, 12, 16 oder 18 versehen. In Mediatheken oder Streamingdiensten werden diese Alterskennzeichen angezeigt, im Fernsehen sind sie mit bestimmten Sendezeiten verbunden:
Die Altersfreigaben sind bei vielen Anbietern darüber hinaus als technische Kennzeichen hinterlegt, die von Jugendschutzprogrammen erkannt werden können. Weitere Informationen gibt es hier auf der FSF-Webseite.
Die FSF prüft Inhalte aller Genres, vor allem Serien, Dokumentationen und Filme, die im Fernsehen oder auf Online-Plattformen gezeigt werden. Aber auch Werbespots und Programmtrailer, Musikvideos, Showformate, Doku-Soaps oder Reportage- und Nachrichtensendungen können jugendschutzrelevant sein und zur Prüfung eingereicht werden.
Die FSF prüft auf Antrag die Inhalte, die Fernsehsender oder Anbieter von Streamingdiensten vorlegen. Die Bewertung erfolgt in Prüfausschüssen mit drei oder fünf unabhängigen Prüferinnen und Prüfern. Diese kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Medienbildung, Psychologie, Medienwissenschaft oder Recht. Ein Programm wird gesichtet und mögliche Risken werden diskutiert. Die Entscheidung für die angemessene Altersfreigabe wird mit einfacher Mehrheit getroffen. Nähere Informationen zur Programmprüfung finden sich auf der FSF-Webseite.
Die zentralen Risikobereiche sind Gewalt, Angst und Desorientierung. Wesentlich für die Bewertung ist der Zusammenhang.
Bei Gewaltdarstellungen geht es beispielsweise darum, ob die Gewalt im Gesamten positiv erscheint und so die Gewalt- und Konfliktbereitschaft von Kindern und Jugendlichen erhöhen könnte: Wird die dargestellte Gewalt eher befürwortet oder abgelehnt? Wird sie als etwas Faszinierendes dargestellt? Wirkt sie eher künstlich oder realistisch? Wird sie vom Bösewicht oder vom Helden bzw. von der Heldin ausgeübt? Und ist sie am Ende erfolgreich?
Ähnliche Fragen stellen sich auch beim Wirkungsrisiko der Desorientierung, z.B. bei Darstellungen von Vorurteilen oder Rollenklischees, von Drogenmissbrauch oder von Risikoverhalten: Erscheinen problematische Verhaltensweisen attraktiv und nachahmenswert oder werden sie kritisch kommentiert oder abgelehnt?
Risiken einer übermäßigen Ängstigung kommen vor allem bei den unteren Altersgruppen in Betracht. Jüngere Kinder können Schreckmomente oder Bilder von Gewalt oder Verletzungen oft nicht angemessen verarbeiten oder sich von belastenden Themen wie Trennung der Eltern abgrenzen.
Inwieweit Medieninhalte geeignet sind, Ängste auszulösen oder das Wertebild von Kindern und Jugendlichen negativ zu beeinflussen, hängt von der Fähigkeit der jeweiligen Altersgruppe ab, belastende Szenen zu verkraften und problematische Aussagen einzuordnen und zu hinterfragen. Mehr Informationen zu den Wirkungsrisiken bietet die FSF-Webseite.
Alterskennzeichnungen und Sendezeiten sind eine Orientierungshilfe, sollten aber nicht alleinige Grundlage für die Medienauswahl sein. Jedes Kind entwickelt sich individuell und hat unterschiedliche Bedürfnisse und Reifegrade. Nutzen Sie daher weitere Informationen, um einzuschätzen, ob ein Inhalt für Ihr Kind geeignet ist und seiner persönlichen Situation entspricht. Altersfreigaben sind keine Empfehlungen!
Begleiten Sie die Mediennutzung Ihres Kindes. Sprechen Sie mit ihm über seine Medienerlebnisse und helfen Sie ihm dabei Medieninhalte zu verstehen und einzuordnen. Die Bewertungen der FSF können Sie dabei unterstützen, eine bewusste und altersgerechte Auswahl zu treffen.
Eltern können sich mit Anmerkungen und Beschwerden zu TV- oder Streaming-Inhalten an die FSF-Beschwerdestelle richten. In begründeten Fällen wird eine Prüfung eingeleitet.
Ob im Kino, auf DVDs, beim Streamen von Serien oder Fernsehen schauen – die Alterskennzeichen der FSK begegnen Kindern, Jugendlichen und Eltern häufig in ihrem Medienalltag. Was sich hinter den FSK-Bewertungen verbirgt, wie die Einstufungen Eltern bei der Auswahl geeigneter Filme unterstützen und junge Menschen vor potentiell ungeeigneten Inhalten schützen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die FSK steht für „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft.“ Sie ist eine deutsche Institution, die sich mit der Altersfreigabe von filmischen Inhalten auf allen Vertriebswegen wie Kino, DVD/Blu-ray und Streaming beschäftigt.
Die Aufgabe der FSK besteht darin, filmische Inhalte altersgerecht einzustufen und zu kennzeichnen. Dabei prüfen sie den gesamten Inhalt und die Darstellung von problematischen Aspekten wie Gewalt und Sexualität. Die Kennzeichnung mit einer Altersfreigabe erfolgt in Form von farbigen Symbolen wie „ab 0“ oder „ab 6“. Die Symbole sind z. B. auf Verpackungen wie der DVD-Hülle zu finden.
Die FSK-Bewertungen beruhen auf dem Jugendschutzgesetz (JuSchG). Es enthält rechtliche Bestimmungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor ungeeigneten Inhalten. Die FSK ist keine staatliche Institution, sondern eine Selbstkontrolleinrichtung der Filmwirtschaft, die in Deutschland von verschiedenen Interessenverbänden unter dem Dach der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft getragen wird. Staatliche Vertreterinnen und Vertreter sind in den Prüfungen aber unmittelbar beteiligt.
Die FSK bewertet verschiedene Medien der Film- und Unterhaltungsbranche, wenn eine Prüfung beantragt wird, insbesondere
Nicht alle Medien werden von der FSK bewertet. Computerspiele prüft die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), für bestimmte Fernsehinhalte und Streaming-Angebote ist (auch) die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF e.V.) zuständig.
Die Altersbeschränkungen dienen dem Jugendschutz in Deutschland und richten sich nach der Medienkompetenz, die verschiedenen Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen zugesprochen wird. Bei der FSK arbeiten ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer aus ganz Deutschland. Sie kommen aus unterschiedlichen Berufsfeldern, z. B. aus dem Journalismus, der Medienwissenschaft, der Pädagogik und Justiz.
Die Ausschussprüfungen finden bei der FSK in Wiesbaden statt. Nach der gemeinsamen Sichtung der filmischen Inhalte wird diskutiert und über die Altersfreigabe abgestimmt. Grundlage für die Bewertung sind das Jugendschutzgesetz und die Grundsätze der FSK. Berücksichtigt werden die Handlung, die Dialoge, die Darstellung der Charaktere, die visuelle Gestaltung, bestimmte Themen wie Gewalt und Sexualität sowie die Musik.
Alternativ können Antragstellende nach einer Schulung ihre Inhalte mit dem FSK-Klassifizierungstool bewerten lassen. Die endgültige Entscheidung über das Prüfergebnis treffen dann die staatlichen Vertreter*innen bei der FSK. Mehr Informationen zu den Prüfverfahren finden sich in den Grundsätzen der FSK sowie auf der FSK-Website.
Folgende Anhaltspunkte und Problembereiche haben für die jeweiligen Freigabe eine besondere Relevanz:
Seit 2023 setzt die FSK eine neue Bestimmung im Jugendschutzgesetz um und ergänzt die bekannten Altersfreigaben um zusätzliche Hinweise. Diese sogenannten „Deskriptoren“ sollen die wesentlichen Gründe für die Freigabe erklären und Familien so mehr Orientierung bei der Auswahl von Filmen und Serien bieten. Nähere Informationen finden sich auf der Webseite der FSK.
Die Altersfreigaben der FSK dienen dem Jugendschutz, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche nicht durch für sie ungeeignete Inhalte beeinträchtigt werden. Die Freigaben sind verbindlich, das heißt zum Beispiel: Filme ab 12 Jahren dürfen von jüngeren Kindern im Kino nur in Begleitung eines Erwachsenen besucht werden.
Der Staat legt nicht fest, welche Filme Kinder zu Hause anschauen dürfen. Eltern können ihren Kindern auch Medien zugänglich machen, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Sie dürfend dabei ihre Erziehungspflicht nicht vernachlässigen:
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist die freiwillige Selbstkontrolle der Games-Branche. Sie ist zuständig für die Prüfung zur Alterseinstufung von digitalen Spielen in Deutschland.
Die USK ist sowohl nach dem Jugendschutzgesetz des Bundes als auch nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder als zuständige Selbstkontrolle anerkannt. Im Bereich des Jugendschutzgesetzes erteilen staatliche Vertreter*innen auf Empfehlung von unabhängigen Jugendschutzsachverständigen am Ende eines USK-Verfahrens die gesetzlichen Alterskennzeichen.
Darüber hinaus vergibt die USK Alterskennzeichen innerhalb des internationalen IARC-Systems (International Age Rating Coalition) für Online-Spiele und Apps. Zudem unterstützt die USK Unternehmen aus der Games-Branche bei der Einhaltung und Weiterentwicklung des Jugendschutzes im Gaming-Bereich, zum Beispiel im Bereich des technischen Jugendschutzes und engagiert sich im Bereich der Medienbildung, unter anderem mit Initiativen wie dem Elternguide.online.
Die zur USK-Prüfung beantragten Spiele werden durch dafür geschulte ehrenamtliche Sichterinnen und Sichter komplett durchgespielt und danach einem von der Games-Branche unabhängigen Prüfgremium präsentiert. Das Prüfgremium besteht aus vier Jugendschutzsachverständigen und einer Ständigen Vertretung der Obersten Landesjugendbehörden (OLJB). Die Jugendschutzsachverständigen stammen aus der Wissenschaft, der Medienpädagogik, aus kirchlichen Einrichtungen und Jugendeinrichtungen, die Erfahrungen in der Arbeit mit Medien sowie mit Kindern und Jugendlichen haben. Nach ausführlicher Diskussion empfehlen die Jugendschutzsachverständigen eine Altersfreigabe. Die Ständige Vertretung der OLJB kann diese Altersfreigabe übernehmen oder Berufung einlegen. Anschließend nimmt die USK das Prüfergebnis entgegen und teilt es den Antragstellenden mit. Wenn diese ebenfalls nicht in Berufung gehen und so eine erneute Prüfung auslösen, erhält das Spiel das gesetzliche Alterskennzeichen durch die Ständige Vertretung der OLJB bei der USK.
Im Online-Bereich vergibt die USK Alterskennzeichen im Rahmen des internationalen Systems IARC (International Age Rating Coalition). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der verschiedenen verantwortlichen Organisationen, zur weltweiten Altersbewertung wie beispielsweise ESRB (Entertainment Software Rating Board) in den USA, PEGI (Pan European Game Information) in Europa, ClassInd (Classificação Indicativa) in Brasilien, GRAC (Game Rating and Administration Commitee) in Südkorea, ACB (Australian Classification Board) in Australien und die USK in Deutschland. Bei IARC durchlaufen die Anbieter von Online-Spielen und Apps einen Fragebogen zu jugendschutzrelevanten Inhalten. Aus den jeweiligen Eingaben wird dann eine Alterseinstufung nach den Vorgaben und Kriterien der jeweiligen nationalen Selbstkontrolle (für Deutschland die USK) ausgegeben. In allen an dieses System angeschlossenen Vertriebsplattformen sind damit Alterskennzeichen der USK verfügbar. Zu den angeschlossenen Systemen gehören unter anderem der Google Playstore, der Nintendo eShop, der Xbox Store, der Sony Playstation Store und der Oculus Store.
Für die Alterseinstufung von digitalen Spielen gibt es festgelegte Kriterien. Diese Leitkriterien werden durch den Beirat der USK, der sich aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammensetzt, beschlossen und angepasst. Die Leitkriterien dienen als Grundlage für die Prüfgremien bei der Einschätzung der Risiken einer möglichen Entwicklungsbeeinträchtigung von Kindern und Jugendlichen beim Spielen nicht altersgemäßer Spiele. Sie unterstützen bei der Entscheidungsfindung.
Im Fokus steht die Wirkungsvermutung, also inwiefern Jugendliche in ihrer Entwicklung beeinträchtigen oder sogar gefährden könnten. Dazu gehören unter anderem Kriterien wie die Atmosphäre im Spiel, Gewalt oder Handlungsdruck. Seit 2023 werden auch sogenannte „Nutzungsrisiken“, beispielsweise Funktionen wie Chats, In-Game-Käufe oder Standortweitergabe bei der jugendschutzrechtlichen Prüfung berücksichtigt und können Einfluss auf die Altersfreigabe haben. Mehr Informationen zu den Leitkriterien der USK finden sich auf der Webseite der USK.
Bei den vergebenen Alterskennzeichen gibt es die USK 0 (Freigegeben ohne Altersbeschränkung), die USK 6, USK 12, USK 16 und die USK 18 (keine Jugendfreigabe).
Seit Januar 2023 enthalten die Alterskennzeichen der USK zusätzliche Hinweise zu den Gründen der Altersfreigabe sowie zu vorhandenen Online-Funktionen im Spiel. Somit erkennen Eltern auf einen Blick, welche Gründe zur Altersfreigabe geführt haben (beispielsweise „Comic-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“) und welche Risiken bei der Mediennutzung im Auge behalten werden sollten (beispielsweise „Chats“, „In-Game-Käufe“ oder „Standortweitergabe“). Die Hinweise sind auf der Rückseite der Spieleverpackung, auf den entsprechenden Online-Plattformen sowie in der USK-Titeldatenbank zu finden.
Grundsätzlich regelt der Staat mit seinen Alterskennzeichen nicht, wie und welche Medieninhalte Eltern zu Hause ihren Kindern zugänglich machen. Eltern sollten ihren Kindern jedoch nur solche Spiele geben oder erlauben zu spielen, die eine passende Altersfreigabe haben. Die Kennzeichen geben jedoch keine Auskunft über den Schwierigkeitsgrad eines Spiels oder die jeweilige pädagogische Eignung. Eine pädagogische Beurteilung zu digitalen Spielen bietet zum Beispiel der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Spieleratgeber NRW.
Drei Eltern-Tipps der USK: