Elternguide Logo

Lernen mit TikTok – Wie sinnvoll sind die Lernsnacks im Videoformat?

Die Plattform TikTok wird besonders von jungen Menschen viel und gerne genutzt. Die App ist allerdings nicht unumstritten. Aufgrund mangelnder Jugendschutzmaßnahmen und fraglichen Challenges haben vor allem Eltern Bedenken.TikTok möchte das Image der Plattform mit Kampagnen rund um positiven Content verbessern. Beispielsweise werden Experten und Expertinnen aufgefordert, ihr Fachwissen auf TikTok zu teilen. User bekommen unter dem Hashtag #lernenmittiktok kleine Lernsnacks in Form von TikTok-Videos. Von Fakten aus der Medizin und Wissenschaft, Lernhilfen bei Fremdsprachen bis hin zu Kochtipps – die Themen sind breit gefächert und Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen machen mit. 

Lernen ganz nebenbei 

Die Videos mit Aha-Effekt können Kinder und Jugendliche motivieren, sich mit Lerninhalten auseinanderzusetzen. Themen, die sonst in der Schule besprochen werden, werden in kurzweiligen Videos verpackt und von TikTokern und TikTokerinnen unterhaltsam vermittelt. Die Jugendlichen können sich ohne schulischen Druck weiterbilden. Sie werden emotional angesprochen und Inhalte können besser hängenbleiben.

Solche Lerninhalte können ganz gezielt auf TikTok gesucht werden. Neben #lernenauftiktok und #lernen, können auch weitere Begriffe in das Suchfeld eingegeben werden. Wenn Ihr Kind sich z. B. besonders für kreatives Schreiben interessiert oder Hilfe beim Deutschlernen braucht, können Sie gemeinsam nach geeigneten Videos und Profilen stöbern. Durch die Kommentarfunktion unter einzelnen Videos kann Ihr Kind Fragen stellen und sich mit anderen Usern über die Inhalte austauschen.

TikTok ist keine Lernplattform 

Die Plattform ist und bleibt ein Unterhaltungsmedium. Lerninhalte sind nicht getrennt von anderen Inhalten auf TikTok. Wenn Ihr Kind die App nutzt, um Lernsnacks anzuschauen, kann es schnell auf anderen Profilen oder Videos landen, die einfach nur unterhaltsam sind und ablenken. Es ist also eher ein schöner Mehrwert, der mit dieser Kampagne einhergeht, als ein ernstzunehmendes Lernangebot. 

Jede TikTokerin oder jeder TikToker kann ihre bzw. seine Videos mit dem Hashtag #lernenmittiktok versehen. Niemand prüft, ob die Inhalte richtig und hilfreich zum Lernen sind. So können auch falsche und weniger gut recherchierte Informationen verbreitet werden. Kinder und Jugendliche können oftmals nur schwer einschätzen, wie vertrauenswürdig eine Quelle ist. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind über Fake News und sehen Sie sich die Profile und Inhalte genau an. 

Einige Kanäle von Experten und Expertinnen aus verschiedenen Fachbereichen können wir empfehlen: 

  • Auf @dein_sprachcoach, verrät die Deutschlehrerin Maria ihre Tricks und Tipps und hilft allen Usern, die Deutsch lernen möchten. 
  • Der Mathelehrer @daniel.jung hilft Kindern und Jugendlichen mit seinen Videos Mathe besser verstehen zu können. 
  • @Doc.felix gibt Gesundheitstipps und klärt über medizinische Fakten auf.
  • Rechtsfragen werden sehr verständlich und jugendgerecht von @herr.anwalt beantwortet und dabei Tipps im Umgang mit juristischen Sachverhalten gegeben. 
  • @simpleclub und @simpleclub.history machen kurzweilige Lernvideos zu Themen rund um die Welt. 
  • Fragen rund um Menstruation und die weibliche Gesundheit werden auf @thefemalecompany geklärt.
  • @charly_schwarz ist Fotograf und hilft mit seinen Videos allen, die auch professionell fotografieren möchten.
  • Auf @quarks gibt es Lernsnacks zu Wissenschaft und Umwelt.
  • Das Team von @safespace.offiziell spricht über intime Themen zu körperlicher und mentaler Gesundheit.
  • Selbst die @tagesschau ist mit verschiedenen Kanälen auf TikTok aktiv und erklärt in kurzen und verständlichen Happen, was auf der Welt passiert.

Es ist schön, wenn Kinder auch diese Inhalte auf TikTok kennenlernen oder vielleicht sogar eigene Bildungshäppchen für Freundinnen und Freunde erstellen. So kann die Plattform eine motivierende Unterstützung des Lernens sein.
Die negativen Seiten der App verschwinden damit nicht. Da es sich um eine Social-Media-Plattform handelt und User miteinander kommunizieren, besteht auch die Gefahr von ungeeigneten Inhalten und Mobbing in den Kommentarspalten. Klären Sie Ihr Kind über die Risiken der App auf und bieten Sie Ihre Unterstützung an. Versichern Sie Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, sollte es mit Cybermobbing oder Beleidigungen im Netz konfrontiert werden.

Schule zu Hause – Bildung im Fernsehen

Wenn die Schulen geschlossen haben, muss zu Hause gelernt werden. Doch nicht in jeder Familie geht das so einfach: Zum Beispiel weil es nur einen Computer gibt, den der große Bruder benutzt, um an einer Videokonferenz mit seiner Klasse teilzunehmen. Oder, weil das Internet zu Hause zu schlecht ist, um im Internet Schulaufgaben zu lösen. Sie müssen selbst im Homeoffice arbeiten und können Ihrem Kind nicht die ganze Zeit beim Lernen helfen. Außerdem können Sie nicht alles wissen, was in der Schule gerade durchgenommen wird.

Es gibt aber in den meisten Familien mindestens einen Fernseher und oft auch Smartphones und Tablets. Damit jedes Kind zu Hause lernen kann, haben die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ihr Programm im Januar 2021 umgestellt und das Angebot in den Mediatheken und auf ihren YouTube-Kanälen erweitert.

Vormittags gibt’s Schulfernsehen

Einige Sender zeigen von Montag bis Freitag mehrere Stunden Bildungsprogramm:

  • Im WDR (Westdeutscher Rundfunk) gibt es morgens (ab 7.20 Uhr) Clips von Planet Schule, z. B. “Deutsch mit Socke” für Vorschul- und Grundschulkinder, “Elli online” zum Thema Medienerziehung oder “Die Klangkiste” zu Musik für die Klassenstufen 3 bis 7 und einiges mehr. Später (gegen 11.25 Uhr) kommt für Grundschulkinder jeden Tag “Die Sendung mit der Maus” und eine Folge von “Der etwas André Unterricht”.
  • Bei ARD-alpha können sich die älteren Schülerinnen und Schüler bei GRIPS auf ihren Schulabschluss in Chemie, Mathe, Deutsch oder anderen Fächern vorbereiten. Den ganzen Vormittag gibt es weitere Sendungen zu unterschiedlichen Themen und Fächern, ob Sprache, Technik oder Gesellschaft und Politik.

Eigenes Bildungsprogramm mit den Mediatheken zusammenstellen

Noch größer ist das Angebot auf den Internetseiten und in den Mediatheken der Sender. Hier kann man nach Themen, Interessen, Altersgruppen und Schulstufen suchen und die passenden Sendungen anschauen. Auf einigen Seiten gibt es sogar noch zusätzliches Lernmaterial.

  • Unter #Zeit für Wissen oder #Zeit für schlaue Snacks gibt es in der Mediathek des Kika (dem Kinderkanal von ARD und ZDF) – auch für Kita-Kinder. Außerdem bietet der Kika auf seiner Internetseite Informationsangebote für Eltern rund um Homeschooling und Homeoffice.
  • Beim MDR heißt das Lernangebot #Gernelernen und ist sowohl auf der Mediathek als auch auf der Website von MDR Wissen zu finden.
  • In der ZDFmediathek gibt es ein “Virtuelles Klassenzimmer” mit Lernvideos ab dem Vorschulalter. Ergänzend dazu bietet der umfangreiche Bereich Terra X plus Schule für Schüler und Schülerinnen sowie Eltern und Lehrende Filme, die das Lernen unterstützen können – nach Fächern und Themen geordnet. 
  • Das multimediale Schulfernsehen von SWR und WDRPlanet Schule” ist nicht neu, aber sicherlich eines der umfangreichsten. Sehr übersichtlich bietet es neben Filmen auch viele weitere Lernangebote.
  • Das Lern- und Bildungsprogramm des WDR findet man zusätzlich auf einem eigenen Kinder-Bereich der Website. Dort gibt es auch Lerninhalte für jüngere Kinder, die noch nicht zur Schule gehen.
  • Schule daheim” vom BR (Bayerischen Rundfunk) ist ebenfalls ein sehr breites und gut sortiertes Angebot. Außerdem gibt es auf dem Portal alphalernen neben Videos viele weitere Lernmaterialien für alle Fächer und Klassenstufen. Der YouTube-Kanal des Angebots ist ebenfalls zu empfehlen.

Sie können viele der Inhalte gesammelt über die ARD-Mediathek abrufen und müssen sich nicht durch alle Mediatheken einzeln klicken. Dort gibt es die Rubrik „Zu Hause lernen“, wo Sendungen nach Klassenstufen sortiert sind. 

Unabhängig von Fernsehsendern gibt es die Bildungsmediathek Mundo, die von allen Bundesländern betrieben wird. Sie hilft Eltern und Lehrenden, aus den vielen kostenlosen Lernangeboten, die es im Internet gibt, die passenden herauszusuchen.

Was noch wichtig zu wissen ist

Bei einigen Angeboten sind die Altersempfehlungen nicht gut erkennbar, deshalb sollten Sie sich diese vorher anschauen. Nicht alle Videos orientieren sich an den Lehrplänen der Schulen, können aber trotzdem interessant für Ihr Kind sein, wenn es gerne lernt und die Aufgaben von der Schule vielleicht nicht ausreichen. 

Wer einen Smart-TV zu Hause hat, also einen Fernseher, der ans Internet angeschlossen ist, kann über das Gerät auf die Mediatheken der Sender zugreifen.

Viele Inhalte haben die Sender zusätzlich in ihren YouTube-Kanälen. Sie lassen sich also auch übers Smartphone oder Tablet anschauen. Sie können passende Inhalte gemeinsam mit Ihrem Kind heraussuchen und jederzeit nutzen.

Einige Sender bieten auf ihrer Internetseite nicht nur Videos, sondern auch Podcasts zum Lernen an. Dann ist es nicht nötig, die ganze Zeit in einen Bildschirm zu schauen, sondern Ihr Kind kann sich mit Kopfhörern auf das Sofa oder ins Kinderzimmer zurückziehen.

Medienumgang in der Familie – Austausch mit anderen Eltern

“Aber der Paul darf das!”. Vielleicht kommt Ihnen diese Aussage von Ihrem Kind bekannt vor. Andere Kinder dürfen, wenn es um Medien geht, offenbar immer viel mehr, früher und länger. Und wahrscheinlich stellen Sie sich selbst auch bestimmte Fragen: „Ab wann sollte ich meinem Kind das erste Handy erlauben? Wie geht das mit den Einstellungen? Welche Lern-Apps sind gut?“. Um diese Fragen zu beantworten, kann das Gespräch mit anderen Eltern ein guter Weg sein. Sie können gemeinsam Ideen und Erfahrungen zur Medienerziehung austauschen und überlegen, ob Sie ähnliche Regeln zum Medienumgang in der Familie aufstellen möchten.

Warum der Austausch sinnvoll ist

Das ist in vielen Fällen sinnvoll, kann aber auch mal nervig oder problematisch werden. Zwischen Tür und Angel, bei Besuchen oder in Chat-Gruppen, z. B. auf WhatsApp, suchen und finden Eltern Gelegenheit über das Medienverhalten ihrer Kinder, Regeln und Erlebnisse zu sprechen. Je nach Alter des Kindes sind die Themen und Fragen unterschiedlich. Am stärksten ist der Bedarf an gegenseitiger Beratung dort, wo die höchste Verunsicherung herrscht; wenn das Kind neue Medien kennenlernt und sich seine Medienbedürfnisse ändern. Ein Top-Thema ist z. B. die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für das erste Handy. Mit dem Gerätezugang allein ist es jedoch nicht getan. Es ist wichtig, den Austausch darüber zu führen, was Kind genau mit Medien macht, was gut funktioniert und welche Regeln gelten.

Fluch und Segen im Elternchat

Elterngruppen-Chats sind aus vielen Gründen nützlich, aber können auch sehr nervig werden. Die meisten Eltern sind in einer oder mehreren solcher Chats, um schnell und unkompliziert informiert zu sein und auf einfache Weise über Anregungen, Wünsche und Ideen zu kommunizieren.

Solche Chats haben auch einige Nachteile und Konfliktpotential. Sie sind ungeordnet und manchmal voller Belanglosigkeiten und Missverständnisse. So unterschiedlich die Eltern sind, so gehen sie auch mit möglichen Konflikten um. Kindererziehung ist ein Reizthema für manche. Gruppen erzeugen oft einen Druck, dabei sein zu müssen, um mitreden zu können. Einige Eltern werden da von vornherein ausgeschlossen.

Das Ziel der Gruppe sollte klar formuliert werden. Ebenso wichtig sind ein respektvoller Umgang und Toleranz bei allen Beteiligten. Denken Sie daran: Alle Eltern nutzen selbst Medien auf ihre persönliche Weise und sind dadurch immer auch Vorbilder für Ihr Kind.

Guter Austausch und sinnvolle Unterstützung

Sie als Eltern haben die Medienerziehung Ihres Kindes zu verantworten, deshalb sitzen Sie mit anderen Eltern in einem Boot, in dem Unterstützung sehr wertvoll sein kann. Sie müssen über Rechte und Verbote aufklären und grundsätzliche Regeln der Mediennutzung durchsetzen. Kinder können vieles nicht wissen und auch Sie als Eltern wissen sicherlich nicht alles. Umso hilfreicher sind die Erfahrungen anderer Eltern zu neuen Trends, Apps oder Medienerlebnissen. Durch den geschützten Raum ohne Kinder und Lehrkräfte herrscht eine vertrauliche Ebene, bei denen sich besprechen lässt, was Kinder können und dürfen oder welche Regeln bei gegenseitigen Besuchen gelten.

Eltern können sich auch mithilfe der Schule oder des Sportvereins der Kinder zusammenschließen, um gemeinsame Wege in der Medienerziehung zu gehen. Suchen Sie ab der Einschulung oder einem Schulwechsel das Gespräch mit der leitenden Lehrkraft.

Nehmen Sie auch Angebote der Schule wie Elternabende wahr. In einigen Bundesländern (derzeit in NRW, Niedersachsen und Bayern) gibt es sogenannte Elterntalks, bei dem sich Eltern in privater untereinander austauschen und weiterbilden können.

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, alles richtig machen zu müssen. Informieren Sie sich auch an geeigneten anderen Stellen, wie z. B. hier auf Elternguide.online.

Lernen mit TheSimpleClub

Alles fing als Nachhilfe-Kanal auf YouTube an. Heute ist simpleclub viel mehr und die dort zu findenden Erklärvideos werden z. B. auch im Unterricht eingesetzt. Mit der simpleclub-Lernapp sollen sich Schülerinnen und Schüler effektiv auf eine Prüfung vorbereiten können.

Kurz gefasst:

  • bietet ein sehr großes Angebot an Lern- und Erklärvideos auf verschiedenen YouTube-Kanälen und in der Lernapp
  • Lernmaterialien ab Klassenstufe 7
  • App als kostenlose und kostenpflichtige Version (Basic, Unlimited Version) für alle Betriebssysteme erhältlich

Was ist simpleclub?

Das Angebot wird als “die intelligenteste Lernapp Deutschlands beworben”, weil die Lerninhalte an den jeweiligen Nutzer angepasst werden sollen. Ursprünglich gab es von simpleclub nur Erklärvideos auf YouTube. Mittlerweile gibt es mit der App neben Lernvideos auch Übungsaufgaben und Zusammenfassungen, mit denen schulische Themen erarbeitet werden können.

Durch die einfache Sprache und die visuelle Unterstützung mit z. B. Pfeilen, Bildern und Symbolen eignen sich die Videos sehr gut, um bestimmte Themen besser verstehen zu können oder den Inhalt des Themas zu festigen.

Die Youtube-Präsenz von simpleclub besteht aus mehreren Kanälen, nach verschiedenen Fachgebieten (Deutsch, Biologie, Geografie, Geschichte, Mathematik, Wirtschaft usw.) unterteilt. Es gibt regelmäßig neue Lernvideos zu verschiedenen Themen (wie z. B. Biologie: Nervenzelle, Mathematik: Sinus- und Kosinus-Ableitung). Die Videos sind maximal zehn Minuten lang und erklären auf einfache und interessante Art verschiedene Thematiken. Auffällig ist, dass in den Videos immer eine lockere Sprache verwendet wird.

Über die App lässt sich zusätzlich ein individueller Lernplan erstellen, der eine bessere Vorbereitung auf kommende Klausuren möglich macht.  In der kostenlosen Version der App gibt es nur ein Auswahl der Videos. Die kostenpflichtige Basisversion (ca. 4,- €/Monat) enthält alle Videos. Mit der Unlimited Version (ca. 8,- €/Monat) können die individuellen Lernpläne erstellt werden inklusive interaktiver Übungsaufgaben, ausführlichen Lösungswegen und einer fertigen Zusammenfassung als Download. Die individuelle Anpassung der Inhalte erfolgt durch Angabe des eigenen Bundeslandes und welche Schulform man besucht.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Die Aufmachung der Videos spricht Jugendliche an, weil sie nicht so dröge und sachlich daherkommen, sondern stattdessen eine lockere Sprache verwendet wird. Zwischendurch werden lustige Videosequenzen oder Emojis eingeblendet, die das Lernen mit Spaß verbinden. Die Videos sind kurz und erfordern keine lange Aufmerksamkeitsspanne. Grundsätzlich kennen Kinder und Jugendliche Erklärvideos auf YouTube und nutzen sie gerne.

Die Macher von simpleclub wirken sympathisch und sind vom Alter her näher an der Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen als so mancher Lehrer. Für viele Jugendliche sind sie sicher Vorbilder und bieten eine Abwechslung zum monotonen Schulunterricht.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Es ist nicht ganz klar, wer die Videos erstellt. Auf der Website des Anbieters heißt es, es sei ein Team “aus Studenten der besten Universitäten Deutschlands”. Ob diese neben fachlichem Wissen auch Erfahrung mit der Erstellung von Lernmaterialien haben, bleibt unklar.

Die Aufmachung von simpleclub ist sehr professionell, wirkt aber gleichzeitig wie ein großes Werbeangebot. Sowohl auf der Website, in der App als auch bei YouTube – überall gibt es Werbeanzeigen und Hinweise darauf, dass man sich kostenpflichtig bei simpleclub registrieren soll.

Auf den verschiedenen YouTube-Kanälen gibt es eine große Menge an Videos. Es ist nicht einfach, dort das richtige für sich zu finden. Auch hier wollen die Anbieter, dass man ihr kostenpflichtiges Angebot nutzt und macht es Nutzern der kostenlosen Videos schwer.

Was meint der Anbieter?

Die Betreiber von simpleclub – Alexander Giesecke und Nicolai Schork – lesen sich nach eigener Aussage regelmäßig Anfragen zu neuen Videos und Verbesserungsvorschläge durch und gehen in ihren Videos auch darauf ein. Sie haben z. B. mit der Preissenkung ihrer App darauf reagiert, dass einige Schüler Sorge hatten, sich diese nicht mehr leisten zu können. Während der Corona-Krise bieten sie Schulen kostenlose Hilfspakete ihrer Videos.

Was sollten Eltern beachten?

Wie bei allen Videos im Netz sollte man beachten, dass nicht alle gut und richtig sind. Deshalb ist bei der Auswahl am besten darauf zu achten, wie andere Nutzer die Videos kommentieren. Wenn man unsicher ist, ob ein Video stimmt, kann man auch Lehrern und anderen Erwachsenen, die sich mit dem Thema auskennen, ein Video vorspielen und um Rat fragen. Dann können die Videos eine gute Ergänzung zum Schulunterricht und für das Lernen zu Hause sein.

Testen Sie die Angebote von simpleclub erst über YouTube oder die kostenlose Version der App aus, bevor Sie ein Abo abschließen. Probieren Sie, ob Ihr Kind damit lernen kann und tauschen Sie sich darüber mit Ihrem Kind aus.

Schule und Kita zu! Was nun? – Tipps zum Lernen zu Hause

Was tun, wenn das Kind zu Hause sitzt, weil die Schule geschlossen hat, obwohl keine Ferien sind. Elternguide.online hat ein paar Vorschläge, wie man auch ohne Schulunterricht lernen kann:

– In unserem Beitrag Nachhilfe im Internet – der Unterricht ist nur einen Klick entfernt geht es um den Nutzen von Lernvideos, Online-Nachhilfe-Angebote und einiges mehr.

YouTube gehört zu den beliebtesten Online-Plattformen von Kindern und Jugendlichen. Dort gibt es nicht nur lustige Videos mit hohem Unterhaltungswert. Wie in unserem Beitrag Wenn Videos im Internet das Lexikon ersetzen nachzulesen ist, kann man hier auch einiges lernen.

– In Krisenzeiten ist es für Kinder besonders wichtig zu verstehen, warum Erwachsene unruhig sind. Dafür eignen sich am besten Nachrichten für Kinder, da diese aktuelle Informationen kindgerecht erklären.

– Selbst beim Filme- oder Serienschauen lässt sich etwas lernen! Versuchen Sie doch mal, sich die Lieblingsserie Ihres Kindes gemeinsam auf Englisch anzuschauen.

– Auch Computerspiele können helfen, etwas zu lernen, wie unser Beitrag Mit Online-Gaming Fähigkeiten verbessern erklärt. Spielen ist auch ein Prinzip von verschiedenen Lernangeboten: Das Leben zum Spiel machen mit Gamification.

– Für jüngere Kinder, die noch nicht in die Schule, sondern normalerweise in die Kita gehen, eignen sich zum Lernen z. B. Digitale Geschichten-Apps.

– Wenn es nicht immer der Fernseher oder das Tablet sein soll: Die Palette an Podcasts zu unterschiedlichsten Themen für Kinder jeden Alters ist riesengroß.

Smartwatches in der Schule

An immer mehr Armen von Erwachsenen, aber auch von Kindern sieht man sie: Smartwatches. Hat Ihr Kind so eine schlaue Armbanduhr? Wenn es die Uhr auch in der Schule trägt, sollten Sie wissen, was es dabei zu beachten gibt.

Smartwatch kann Schwierigkeiten im Schulalltag machen

Gerade speziell für Kinder entwickelte Smartwatches können Probleme mit sich bringen. Einige Geräte ermöglichen es nämlich, mit dem eingebauten Mikrofon Geräusche aufzunehmen. Kinder oder sogar Eltern können aus der Ferne unbemerkt Gespräche abhören und aufzeichnen. Man darf aber nicht einfach heimlich Aufnahmen von anderen machen! Smartwatches mit einer solchen Funktion sind sogar verboten. Wenn Sie bzw. Ihr Kind eine Smartwatch hat, auf der Apps sind, die „Voice Monitoring“, „Babyphonefunktion“ oder „One-way Conversation“ ermöglichen, muss diese Uhr vernichtet werden. Wer sich nicht daran hält, dem drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe.

Aber auch Uhren, die diese Funktion nicht haben, können zu Konflikten führen. Sie laden z. B. zum Schummeln ein oder es werden heimlich Fotos von anderen im Unterricht gemacht. Denn man kann sie nicht immer eindeutig von “normalen” Armbanduhren unterscheiden. Das erhöht auch das Risiko von Cybermobbing, wenn z. B. unvorteilhafte Fotos von anderen in Umlauf gebracht werden.

Um Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Lehrkräfte zu schützen, sind Smartwatches teilweise an Schulen verboten. Lehrer dürfen sie einsammeln und müssen sie erst nach dem Unterricht zurückgeben.

Darauf sollten Sie als Eltern achten

Nicht alle Uhren mit integriertem Handy oder Kamera sind verboten, sondern nur solche, mit denen man unbemerkt Tonaufnahmen machen und diese anderen zeigen kann. Falls Sie überlegen, eine Smartwatch anzuschaffen, sollten Sie ebenfalls darauf achten – auch wenn Uhren mit Abhörmöglichkeit eigentlich gar nicht mehr verkauft werden dürfen!

Auch wenn Ihr Kind eine erlaubte Smartwatch hat, ist es wichtig, vorher mit ihm über die Nutzung zu sprechen. Erklären Sie ihm, dass man z. B. nicht einfach Fotos von anderen machen darf, ohne sie vorher um Erlaubnis zu bitten. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Beitrag: Die Smartwatch als Einstieg in die digitale Welt?.

Nachhilfe im Internet – der Unterricht ist nur einen Klick entfernt

Wieder so eine Woche: Dienstag Vokabeltest in Englisch und am Donnerstag steht die Mathearbeit an. Vielen Eltern fehlt allerdings schlichtweg die Zeit, jeden Tag mit dem Kind zu lernen. Eine Unterstützung könnte Nachhilfe aus dem Netz sein. Der Markt ist mittlerweile riesig.

Was ist Online-Nachhilfe genau?

Lernen im Internet kann ganz unterschiedlich aussehen: Lernvideos vermitteln den Lernstoff oft auf unterhaltsame Art, wodurch Kinder und Jugendliche in den Bann gezogen werden und die Videos gern anschauen. Einige Videos erklären Sachverhalte eher oberflächlich, andere vertiefen einen bestimmten inhaltlichen Aspekt. Bei den sogenannten Lernspielen rückt die Wissensvermittlung anscheinend in den Hintergrund, sodass der Lernstoff spielerisch und ganz nebenbei verankert wird.

Die klassische Nachhilfe kann man auch online „live“ in Anspruch nehmen: Lehrer und Schüler kommen dabei über eine Plattform in Kontakt und vereinbaren individuelle Termine. Bei der Nachhilfestunde wird dann über Webcam und Headset kommuniziert, z. B. über Skype.

Vorteile von Online-Nachhilfe

Vor allem die Flexibilität beim Online-Lernen überzeugt. Dies funktioniert mit Lernvideos, die beliebig oft angeschaut werden können. Zeitlich flexibel ist auch die Nachhilfe mit einer persönlichen Ansprechpartnerin über das Internet. Ihr Kind kann sich theoretisch jede Woche einzelne Termine heraussuchen, an dem es lernen möchte und die in den Familienalltag passen. Die Nachhilfestunden sind somit nicht an einen festen Tag in der Woche gebunden. Das kann die Lernmotivation steigern, da es Ihrem Kind einen gewissen Freiraum bietet. Außerdem ist Online-Nachhilfe von jedem Ort aus möglich – auch wenn Ihr Kind z. B. bei den Großeltern ist, lässt sich der Unterricht über das Internet realisieren. Oft ist Online-Nachhilfe auch kostengünstiger als Offline-Angebote.

Viele Nachhilfe-Portale speichern zudem den Lernstand Ihres Kindes. So können sowohl Ihr Kind als auch Sie als Eltern die Lernerfolge verfolgen. Die Motivation Ihres Kindes kann durch das Lernen mit digitalen Medien insgesamt gesteigert werden, da sie ohnehin täglich von Heranwachsenden genutzt und daher auch beim Lernen einbezogen werden sollten.

Das sollten Eltern beachten

Wenn Sie Nachhilfe online für Kind nutzen möchten, sollten Sie sich genau über Inhalte, Funktionen und Kosten der verschiedenen Angebote informieren. Der Nachhilfe-Markt im Netz ist unübersichtlich. Hilfreich bei der Auswahl können Bewertungen von anderen Lernenden sowie Vergleichstests sein. Nutzen Sie objektive Bewertungen nutzen, wie z. B. vom Internet-ABC.

Klicken Sie sich gemeinsam durch die Angebote, um entscheiden zu können, was für Ihr Kind am geeignetsten ist. Viele Angebote bieten Probezeiträume von bis zu einem Monat. Neben den Inhalten ist auch entscheidend, ob Ihr Kind mit der Bedienung und den Funktionen zurechtkommt.

Grundsätzlich kann kein Online-Programm den direkten Kontakt und eine persönliche Beziehung zu einem Nachhilfelehrer leisten. Deshalb ist ein solches Angebot nicht für jedes Kind geeignet. Sie sollten sich bewusst sein, dass Online-Nachhilfe Ihrem Kind viel Eigenverantwortung abverlangt. Es muss  genau über seine Lernlücken Bescheid wissen. Die eigene (Lern)-Motivation sollte hoch genug sein, um eigenständig „am Ball“ zu bleiben, da keine „echte“ Nachhilfelehrerin an die Übungsstunden erinnert. Versuchen Sie einzuschätzen, ob Ihr Kind dafür schon alt genug ist.

Gerade bei ernsthaften schulischen Problemen ist es nicht unbedingt ratsam, nur auf Online-Nachhilfe zu setzen.

Wenn Videos im Internet das Lexikon ersetzen

Sie sitzen mit der Familie beisammen und unterhalten sich. Das Gespräch kommt auf ein bestimmtes Thema und die Frage nach der Bedeutung von etwas oder wie etwas funktioniert. Der erste Griff Ihres Kindes geht zum Smartphone. Bei YouTube wird die entsprechende Suchanfrage eingegeben und schon wird ein passendes Erklärvideo abgespielt, das die Frage (hoffentlich) beantwortet.

YouTube und Erklärfilmchen sind bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Fragen, bei denen wir früher zum Lexikon gegriffen haben, werden heute mit YouTube und ähnlichen Videoportalen beantwortet. Kinder und Jugendliche nutzen sie für Alltagsfragen genauso wie als Hilfe für Schulaufgaben. Denn die Auswahl an Erklärvideos im Netz ist riesengroß. Dabei handelt es sich um Filme, in denen kurz und knapp ganz unterschiedliche Sachverhalte und Themen behandelt und abstrakte Zusammenhänge erklärt werden. Das Themenspektrum geht von Beauty über Kochen, von Musik über Soziales oder Internet-Themen und vieles mehr.

Was macht Erklärvideos so besonders?

Vielleicht kennen Sie das noch aus Ihrer Schulzeit: Im Unterricht werden Filme zu geschichtlichen Ereignissen oder Ähnlichem gezeigt. Diese Lehrvideos wurden professionell dafür produziert, dass sie in der Schule eingesetzt werden. Im Gegensatz dazu sind Erklärvideos meist von Laien selbst produziert. Sie richten sich an eine bestimmte Zielgruppe. Typisch ist eine klare und einfache, manchmal auch sehr persönliche Sprache in solchen Videos. Durch selbst gezeichnete Bilder, Fotos und Animationen werden schwierige Themen anschaulich und unterhaltsam dargestellt. Sie werden nicht wie in Lehrvideos sachlich erklärt, sondern es wird eine kurze Geschichte erzählt. Zusammen mit Musik wird das Publikum besonders angesprochen. Man nimmt an, dass man dadurch das Gezeigte besser versteht und sich merken kann. Außerdem kann man die Videos jederzeit, ortsunabhängig und beliebig oft online anschauen und zwischendurch anhalten. Erklärvideos sind meistens nur wenige Minuten lang.

Erklärvideos in der Schule

Inzwischen werden auch solche Erklärfilme im Unterricht eingesetzt. Manche Lehrer drehen sie sogar selbst und stellen sie der Klasse zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler können sich das Video dann zu Hause im eigenen Tempo und so oft wie nötig anschauen. Sie lernen so den Stoff selbst mit Hilfe des Erklärvideos. Im Unterricht bleibt mehr Zeit, Fragen dazu zu stellen und den neuen Stoff zu üben.

Wenn es darum geht, (fremde) Erklärvideos aus dem Internet für die Hausaufgaben zu nutzen, muss man einiges beachten. Wie bei anderen Inhalten im Netz auch sind nicht alle Videos gut und richtig. Viele Filme behandeln das Thema nur sehr oberflächlich. Es ist also sinnvoll, noch vertiefende Texte dazu zu lesen. Um vorab einzuschätzen, wie gut ein Video ist, kann man im Kanal stöbern, ob die Person noch weitere Erklärvideos gemacht und deshalb Erfahrung hat. Außerdem ist es immer gut, noch ein oder zwei andere Videos zu einem Thema anzuschauen.

Am meisten lernt man, wenn man selbst ein Erklärvideo produziert. Das wird inzwischen auch in der Schule gemacht. Man muss überlegen, wie man ein Thema kurz fassen und für das Publikum interessant gestalten kann. Für Kinder und Jugendliche ist es sehr motivierend, sich am Ende das eigene Video mit der ganzen Klasse anzuschauen. Bei der Produktion lernen sie außerdem im Team und organisiert zu arbeiten und trainieren ihr technisches Know-How. Eine gute Anleitung für Kinder gibt es hier.

Was sollten Eltern beachten?

Die einfachste Variante, um an Erklärvideos zu gelangen, ist der Klick auf YouTube — doch die Plattform ist insbesondere für (jüngere) Kinder noch ungeeignet. YouTube bietet Inhalte für jedes Alter und somit wäre es nicht ungewöhnlich, dass Ihr Kind aus Versehen auf etwas stößt, das zunächst geeignet aussah, für sein Alter jedoch bedenklich ist. Erklären Sie das Ihrem Kind und suchen Sie z. B. mithilfe von Kindersuchmaschinen nach Webseiten mit Videoinhalten speziell für Kinder. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, schauen Sie doch die Erklärvideos zusammen mit Ihrem Kind — so lernen Sie vielleicht auch noch etwas dazu!

Fotoveröffentlichungen in der Schule

Erster Schultag nach den Ferien: Gleich zu Beginn werden Klassenfotos gemacht, die am Tag danach auf der Webseite und der Facebook-Seite der Schule zu sehen sind. Ist das erlaubt? Das hängt davon ab, ob Sie mit der Anmeldung Ihres Kindes an der Schule eine sogenannte Fotofreigabe oder Einwilligungserklärung unterschrieben haben.

Grundsätzlich haben alle Menschen in Deutschland das „Recht am eigenen Bild“. Das ist ein Persönlichkeitsrecht, das vom Grundgesetz geschützt ist. Es bedeutet, dass niemand Fotos oder Videos von Ihnen oder Ihrem Kind machen und diese einfach – z. B. im Internet – veröffentlichen darf – außer Sie wurden vorher um Erlaubnis gefragt. Die Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO) hat dieses Recht sogar verstärkt.

Wie muss eine Einwilligungserklärung für Fotos und Videos aussehen?

Gerade für Kinder und Jugendliche gelten spezielle Regeln, die durch die DSGVO geschützt sind. Ist Ihr Kind jünger als 12 Jahre, entscheiden Sie als Sorgeberechtigte/r mit Ihrer Unterschrift, ob Bilder von Ihrem Kind veröffentlicht werden dürfen. Ist Ihre Tochter oder Ihr Sohn mindestens 12 Jahre alt, sollte Ihr Kind auch selbst gefragt werden, ob es mit einer Veröffentlichung einverstanden ist und ebenfalls unterschreiben. Man geht davon aus, dass Kinder etwa ab diesem Alter dazu in der Lage sind, einzuschätzen, was es bedeutet, wenn ein Foto von ihnen im Internet steht. Trotzdem sollten Sie Ihr Kind auch schon früher mit einbeziehen und ihm erklären, welche Konsequenzen die Veröffentlichung von Fotos oder Videos haben kann.

Gerade wenn es um Bilder von Kindern und Jugendlichen im Internet geht, sollten Einverständniserklärungen so transparent und verständlich wie möglich sein. Man muss wissen, wo genau die Fotos oder Daten veröffentlicht und für welchen Zweck sie genutzt werden. Es sollte auch klar aus der Einwilligung hervorgehen, welche Daten genau oder welches Motiv benutzt wird, also was genau fotografiert wird. Es ist meistens nicht notwendig, dass auch der vollständige Name Ihres Kindes mit dem Foto veröffentlicht wird.

Solche Einwilligungen sind immer freiwillig und Sie dürfen sie jederzeit zurückziehen. Eine Ausnahme von Einverständniserklärungen bilden Fotos, auf denen man selbst zwar zu sehen ist, jedoch nicht im Fokus steht, sondern nur zufällig auf z. B. einem Schulfest mitfotografiert wurde.

Was ist mit privaten Fotos in der Schule?

Wenn Sie als Elternteil z. B. auf einer Schulveranstaltung Fotos oder Videos von Ihrem Kind und seinen Freunden für rein private Zwecke machen, ist das in Ordnung. Wenn es aber darum geht, diese Bilder oder Videos z. B. über WhatsApp oder Facebook zu teilen, brauchen auch Sie die Einwilligung der Person, die auf dem Bild zu sehen ist und solange sie noch nicht 18 Jahre alt ist auch die der Eltern. Es reicht in diesem Fall allerdings, wenn Sie mündlich nachfragen.

WhatsApp-Gruppen sind bei Jugendlichen und ihren Eltern beliebt. Schülerinnen und Schüler richten Klassenchats ein. Eltern tauschen sich in Gruppen über organisatorische Fragen zur Schule aus. Es werden nicht nur Textnachrichten geschrieben, sondern auch Fotos und Videos verschickt. Sie sollten untereinander verabreden, dass Fotos nicht ohne das Einverständnis der abgebildeten Personen in die Gruppe gestellt werden und diese nicht an Personen außerhalb der Gruppe weitergeleitet werden dürfen. Damit wird das Persönlichkeitsrecht geschützt und das Risiko, dass Fremde Zugriff auf Fotos Ihres Kindes haben, wird reduziert.

Was ist eigentlich… Open Source?

Kinder sind wissbegierig und möchten Dinge verstehen. Vielleicht hat Sie auch Ihr Kind schon einmal gefragt, wie das Internet eigentlich funktioniert, welche Strukturen und Prozesse dahinterstecken. Erwachsene und Kinder kommen tagtäglich mit dem Internet in Berührung und sind im Netz unterwegs. Für einen aufgeklärten Umgang damit steht immer öfter auch in Schulen Informatikunterricht auf dem Programm. Kinder lernen z. B. anhand kleiner Mini-Computer namens CALLIOPE, wie man eigene Programme, sogenannte Software, konstruiert und damit Roboter baut oder Nachrichten übertragen kann.

Calliope-mini|Quelle: https://pixabay.com/de/calliope-mini-calliope-computer-2755554/

Aber was ist Software überhaupt? Um am Computer oder Tablet arbeiten zu können, ist die Installation von verschiedenen Programmen bzw. Software notwendig. Auf mobilen Geräten heißen diese Apps. Es gibt z. B. Schreibprogramme wie Microsoft Word oder Internetbrowser wie Google Chrome. Viele von uns benutzen sogenannte „Freie Software“ wie etwa Firefox, Chrome, OpenOffice oder den VLC-Media Player. Auch auf vielen Schulrechnern sind solche Programme installiert, da freie Software zumeist kostenlos verfügbar ist und ein hohes Maß an Qualität aufweist. „Frei“ bedeutet, dass das Programm meistens kostenlos verwendbar ist und man beliebig viele Kopien weitergeben kann. Jeder kann also diese Software nutzen. Die Software des Mini-Computers CALLIOPE zählt auch dazu, so dass alle Schüler*innen Zugriff darauf haben können.
Oft spricht man in diesem Zusammenhang auch von „Open Source“. Dies meint dasselbe wie Freie Software, stellt jedoch einen anderen Aspekt in den Vordergrund. Übersetzt bedeutet Open Source „freie Quelle“. Das heißt, dass offen gelegt wird, wie die Software programmiert oder auch die Hardware (also die Bauteile eines Computers) zusammengesetzt ist.  Jede*r kann auf die Quelle zugreifen und sie weiterentwickeln, verändern oder auf Fehler in der Software oder Hardware aufmerksam machen. Schüler*innen können u. a. mit  Computern wie dem CALLIOPE erfahren, wie bekannte Open Source-Programme wie Firefox funktionieren. Sehr viele Menschen arbeiten am selben Programm, wodurch es sich immerzu weiterentwickeln und verbessern kann. Trotz der zumeist kostenlosen Nutzung gibt es verschiedene Lizenzbedingungen, die zu beachten sind (oft bezogen auf die Bearbeitung des Quellcodes). Ein Gegenmodell zu Open Source stellt „Proprietäre Software“ dar, wie z. B. Microsoft Office. Bei diesen Bezahlprogrammen weiß man nicht, welche Programmierung dahinter steckt. Außerdem kann man sie oft nur auf einem Rechner installieren – je nachdem welche Lizenz man gekauft hat.

 

 

Projektpartner
Unterstützer