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Sexting

Besonders Jugendliche in der Pubertät wollen ihre eigene Sexualität entdecken, sich ausprobieren und testen, wie sie auf andere Menschen wirken. Dies geschieht auch im digitalen Raum via Messenger oder Sozialem Netzwerk. Wir erklären, was Sexting ist und worauf man achten sollte. 

Worum geht’s?  

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https://www.youtube.com/watch?v=yNi-mnvg6ZY_%_

Sexting meint also das Versenden von erotischen Nachrichten, freizügigen Bildern oder Videos, wie Bilder in Shorts, Badeanzug oder ganz oben ohne sein. Dabei will man sich möglichst sexy in Szene setzen, um auf das Gegenüber attraktiv zu wirken. Übrigens ist Sexting kein Phänomen, das nur unter Jugendlichen vorkommt. Ganz im Gegenteil: Viel häufiger versenden Erwachsene solche Bilder. 

Was kann problematisch sein?

Grundsätzlich ist Sexting nichts Schlechtes: Es kann ein Liebesbeweis sein, der Versuch, den Schwarm zu beeindrucken oder einfach das Ausprobieren der eigenen Wirkung. Jedoch stellt sich ein grundsätzliches Problem: Beziehungen zwischen Menschen verändern sich. Vertrauen ist nicht immer gegeben. Man kann nicht wissen, was mit den eigenen Bildern geschieht. Zum Beispiel können Bilder, die einvernehmlich und im Vertrauen zugeschickt wurden, dann ungefragt oder ohne Einverständnis an andere weitergesendet werden. 
Sexting an sich ist also nicht schlecht, sondern der Missbrauch der Bilder durch andere Personen ist das Problem – und kann auch strafbar sein. Jugendliche, deren Bilder genutzt werden, sind in diesem Fall die Opfer. Sie sind überhaupt nicht zu verurteilen. 

Wie können Eltern damit umgehen?

Klären Sie Ihr Kind in Bezug auf Sexting auf. Sprechen Sie ganz offen und achten Sie selbst die Privatsphäre Ihres Kindes. So können Sie Ihr Kind unterstützen, sicher und verantwortungsbewusst mit digitalen Medien umzugehen. Unterstützen Sie Ihr Kind, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und ermutigen Sie es, sich einer erwachsenen Person anzuvertrauen, wenn es belästigt, bedroht oder Opfer von Missbrauch von Sexting geworden ist. Sollte das jemals vorkommen: Helfen Sie Ihrem Kind, den Missbrauch zur Anzeige zu bringen und das entsprechende Material löschen zu lassen, Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nichts falsch gemacht hat. Auf www.safer-sexting.de können Sie und Ihr Kind sich umfangreich informieren, was beim Sexting erlaubt ist, worauf man achten sollte, was dringend zu unterlassen ist und wo es Unterstützung gibt. 

Cybermobbing

Fast jeder kennt den Begriff. Gemeint ist damit das Beleidigen, Bloßstellen oder Bedrohen von Personen über das Internet und Smartphone, z. B. über Apps wie Snapchat, WhatsApp oder Instagram. Aber nicht jede Nachricht oder jeder Post auf einem Social-Media-Profil mit dem Inhalt „Martin ist doof!“ gefährdet die Entwicklung Ihres Kindes.

Mobbing findet überall statt

Mobbing gibt es nicht erst seit es Social Media gibt. Da heute fast jeder ein Smartphone hat, hört es aber für die Betroffenen nicht auf, wenn sie nachmittags aus der Schule kommen. Kinder und Jugendliche stehen quasi ständig in Kontakt miteinander, z. B. über den Klassenchat bei WhatsApp

Mobbing ist meistens gleichzeitig Cybermobbing, weil sich manche Personen über das Handy eher trauen, gemeine Sache über andere zu verbreiten und sie zu beleidigen. Manchmal fangen Streitigkeiten oder Schikanen im Unterricht oder auf dem Schulhof an und verschlimmern sich über die Kommunikation im Netz. 

Was ist Cybermobbing?

  • Mobbing findet über digitale Medien und Social-Media-Plattformen statt.
  • Meistens soll einer Person bewusst Schaden zugefügt werden. Bei Cybermobbing kann es sein, dass die „Mobber“ gar nicht merken, dass sie zu weit gegangen sind. Was als Spaß gemeint war, kann negative Folgen haben.
  • Da Inhalte unbemerkt gespeichert und geteilt werden können, reicht eine einzige Veröffentlichung aus, um langfristig Schaden anzurichten.
  • Es ist nicht immer klar, wer dahinter steckt, weil man auch anonym Beleidigungen posten kann.
  • Es ist viel einfacher jemanden mit einer Smartphone-Nachricht zu beleidigen, als ihm eine Beleidigung direkt ins Gesicht zu sagen und die Reaktion mitzubekommen.

Was man gegen Mobbing tun kann?

Es gibt Menschen, die sich im Internet weniger sozial verhalten als sonst. Wenn Sie Ihrem Kind vorleben, dass Regeln eines freundlichen Umgangs auch im Netz gelten, verhalten sich hoffentlich auch die anderen so. Sie können mit anderen Eltern darüber sprechen, dass bestimmte Regeln für alle gelten.

Wenn Kinder und Jugendliche miteinander kommunizieren, kommt es immer auch mal zu Beleidigungen. Das muss nicht gleich Mobbing sein, sondern ist oft nur ein Spaß. Sie testen damit aus, wie weit sie gehen können. Allerdings ist diese Grenze bei jeden Kind woanders. 

Fragen Sie regelmäßig nach, was Ihr Kind im Netz macht, sprechen Sie mit ihm über mögliche Risiken. Seien Sie ansprechbar, wenn es auf Probleme stößt. Zeigen Sie ihm Möglichkeiten, in den Apps einzelne Nutzer zu blockieren. Auf Portalen wie juuuport kann Ihr Kind mit Gleichaltrigen Kontakt aufnehmen, wenn es sich nicht traut, Ihnen von Problemen im Netz zu erzählen.

Wenn Sie merken, dass sich Ihr Kind zurückzieht und keine Freunde mehr trifft, sollten Sie vorsichtig nachfragen, was dahinter steckt. Falls Sie Sorge haben, dass es gemobbt wird, können Sie sich an die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer wenden. Falls es wirklich Mobbing ist, sollten Sie die Beweise auf dem Handy Ihres Kindes sichern, z. B. durch Screenshots. Bestimmte Verhaltensweisen in Verbindung mit Mobbing – wie etwa Bedrohung, Verleumdung und die Verbreitung von Fotos anderer – sind sogar strafbar

Bei massiver Bedrohung sollten Sie unbedingt zur Polizei gehen. Außerdem sollten Sie die Mobbingvorfälle auf den Plattformen melden, wo sie stattgefunden haben.

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https://www.youtube.com/watch?v=idDgeMkJqH4_%_

Nacktbilder auf dem Smartphone meines Kindes (16) – was soll ich tun?

Wenn das eigene Kind erwachsen wird und Beziehung lebt, kommt es auch zu Sexting. Was das ist und was Ihr Kind dabei unbedingt beachten sollte, erklärt Medienpädagoge Björn Schreiber

 

 

 

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