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Character.ai – Chatten mit „Promis“

Hat Ihr Kind auch schon mal mit Napoleon oder Harry Potter gechattet? Mit character.ai ist das nun möglich. Der Dienst ermöglicht es Nutzer*innen, Chat-Bots zu erstellen und zu nutzen. Diese Bots werden mithilfe von Künstlicher Intelligenz trainiert und können in Live-Chats bekannte Persönlichkeiten oder fiktive Figuren authentisch nachahmen. Was zunächst harmlos klingt, kann aber auch Risiken bergen.

Kurz gefasst:

  • Erstellung und Nutzung von Chat-Bots basierend auf Künstlicher Intelligenz
  • Kann im Browser und als App für iOS und Android genutzt werden
  • Vom Entwickler Character Technologies Inc. ab 16 Jahren freigegeben
  • Anmeldung mit E-Mail-Adresse notwendig
  • Kostenlos nutzbar

Was kann das?

Chat-Bots bedienen sich einer Technologie, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Sie sind so programmiert, dass sie ein Gespräch mit einer realen Person nachahmen können. Durch das Chatten mit den Nutzer*innen lernen die Bots stetig dazu. Das Besondere an charakter.ai ist, dass Nutzer*innen solche Chat-Bots selbst erstellen und deren Persönlichkeit individuell gestalten können. Nutzer*innen können ihre Bots öffentlich zugänglich machen, sodass alle in der Community mit ihnen chatten können. Die Grundsprache der Webseite, der App und der Chat-Bots ist aktuell Englisch. Viele Bots verstehen darüber hinaus auch andere Sprachen und können sogar auf Deutsch kommunizieren.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Der Reiz liegt erst einmal darin, mit den bereits erstellten und geteilten Bots der Community zu chatten. Auf der Startseite finden Kinder und Jugendliche eine ganze Menge an beliebten Chat-Bots, mit denen sie sich sofort unterhalten können. Die meisten sind an bekannte Personen wie Promis, Politiker*innen, historische Persönlichkeiten oder fiktive Charaktere aus Büchern, Filmen oder Anime angelehnt. Das erweckt für Kinder und Jugendlichen den Anschein, direkt mit ihren Held*innen und Vorbildern in Kontakt zu treten. Darüber hinaus kommen Chat-Bots auch für praktische Zwecke zum Einsatz. Zum Sprachenlernen können Nutzer*innen mit einem Bot in einer Fremdsprache chatten. Wer eine Geschichte schreiben möchte, kann sich fiktive Charaktere als Bot erstellen und gemeinsam eine Story entwickeln.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Neben den vielfältigen Möglichkeiten, die character.ai bietet, bestehen auch Risiken für Kinder und Jugendliche, die Sie als Eltern im Blick haben sollten.

Zum einen werden die Antworten der Chat-Bots von der KI-Technologie generiert und weder eingeordnet noch auf ihre faktische Richtigkeit überprüft. Besonders bei Chat-Bots, die reale Personen imitieren, kann das problematisch sein. Denn Nutzer*innen muss immer klar sein, dass es sich hier nicht um echte Informationen über die imitierten Personen handelt.

Zum anderen ist es möglich, die Chat-Bots auf problematische Verhaltensweisen wie Sexting oder das Verbreiten radikaler politischer Botschaften hinzutrainieren. Da es nicht einsehbar ist wie genau ein Bot trainiert wurde, sollten Nutzer*innen hier besonders wachsam sein. character.ai versucht zwar mit Filtern zu verhindern, dass problematische Inhalte erzeugt werden. Doch im Internet gibt es zahlreiche leicht zugängliche Anleitungen, wie diese Filter umgangen werden können.

Was meint der Anbieter?

Character.ai selbst hat eine Altersbeschränkung von 16 Jahren angegeben. Diese wird jedoch nur durch die Eingabe des Geburtsdatums bei der Anmeldung überprüft und kann somit leicht umgangen werden. Auch gibt es innerhalb der Chatfunktion Warnhinweise, dass man die Antworten des Chat-Bots nicht ernst nehmen solle, da die Antworten möglicherweise nicht der Realität entsprechen.

Was sollten Eltern beachten?

Character.ai ist vom Anbieter ab 16 Jahren freigegeben. Wägen Sie ab, ob Sie Ihrem Kind einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Dienst zutrauen. Sollten Sie Ihrem Kind die Nutzung von character.ai erlauben, bleiben Sie mit Ihrem Kind über die Gespräche, die es mit Chat-Bots führt im Austausch und seien Sie wachsam. Klären Sie Ihr Kind über die Funktionsweisen sowie die Chancen und Risiken von KI-gestützten Technologien auf:

  • Das Chat-Format von character.ai birgt das Risiko, dass Ihr Kind das Gefühl bekommt, mit einer realen Person zu kommunizieren und somit ein Vertrauen gegenüber den Charakteren aufbaut. Das kann dann riskant werden, wenn Ihr Kind character.ai um Rat bittet oder sensible Informationen teilt. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema Privatsphäre im Netz und machen Sie ihm deutlich, dass persönliche Angaben nichts im Gespräch mit Chat-Bots zu suchen haben.
  • Chat-Bots sind keine Suchmaschinen und den Informationen liegen keine Quellen zugrunde. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Unzuverlässigkeit von Aussagen und mögliche Manipulation, die beim Chatten mit KI-Tools bestehen kann.
  • Unterhaltsames Chatten kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Achten Sie auf die Bildschirmzeit Ihres Kindes und sprechen Sie, wenn nötig, offen darüber.

Erkunden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Möglichkeiten, die character.ai bietet, um Ihr Kind optimal für den Umgang mit KI-basierten Chat-Tools vorzubereiten. Vielleicht erstellen Sie sogar selbst einen Chat-Bot und teilen ihn mit der Community.

Beliebte Spiele: Genshin Impact 

Genshin Impact hat sich seit der Veröffentlichung im Herbst 2020 zu einem der umsatzstärksten Online-Spiele in Deutschland entwickelt. In einer geheimnisvollen Spielwelt im Anime-Stil schlüpfen Spielende in die Rolle eines Zwillings, der sein verschwundenes Geschwister suchen muss.  

Kurz gefasst: 

  • kostenfreies Open-World Action-Rollenspiel 
  • verfügbar für PC, Android, iOS, Playstation 4 und 5 
  • erfordert die Erstellung eines Accounts 
  • beinhaltet In-App-Käufe 
  • Altersangaben: vom Hersteller miHoYo ab 13 Jahren, von der USK und PEGI ab 12 Jahren freigegeben, empfohlen ab 12 Jahren (Spieleratgeber NRW) 

Was ist Genshin Impact? 

Bei dem Action-Rollenspiel erkunden Spielende die offene Fantasie-Welt Teyvat, sammeln Objekte und kämpfen gegen Monster und andere Spielerinnen und Spieler. Im Laufe der Story (engl. für “Geschichte”), der man ab Beginn als Single-Player (engl. für “Einzelspieler bzw. Einzelspielerin”) folgt, schalten sich verschiedene Charaktere frei.  

Wer in die Rolle eines anderen Charakters schlüpft, hat dementsprechende Stärken. Mithilfe dieser Fähigkeiten lassen sich die Aufgaben der Story meistern und Level um Level aufsteigen. Im weiteren Spielverlauf wird der Multiplayer-Modus (engl. für “Mehrspieler-Modus”) freigeschaltet. In diesem Modus können Gamerinnen und Gamer mit bis zu drei befreundeten oder fremden Spielerinnen und Spielern in Kämpfen antreten oder tägliche Missionen erfüllen.  

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran? 

Genshin Impact ist für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich, da es ein kostenfreies Game ist. Zu Beginn wählen Spielende zwischen zwei Hauptcharakteren, einer Schwester oder einem Bruder. Die Handlung, in der die Hauptfigur das von einer fremden Gottheit entführte Zwillings-Geschwisterkind sucht, spricht Kinder und Jugendliche an. Daneben lädt die Spielwelt in Anime-Optik zum Erkunden und Entdecken von Gebäuden und Geheimnissen ein. Hier kommen laufend neue Regionen und Aktualisierungen dazu. Im Kampfmodus oder in kleinen Mini-Spielen ist die erforderliche Geschicklichkeit eine spannende Herausforderung. 

Was kann problematisch sein an dem Angebot? 

Das Bezahlsystem und die verschiedenen Währungen innerhalb des Spiels sind kompliziert gestaltet, was besonders für jüngere Kinder schwer zu durchschauen ist. Eine Möglichkeit, an Charaktere und Objekte zu gelangen, ist das sogenannte “Beten“. Beim “Beten” kaufen sich Spielende virtuelle Tickets. Damit erhalten sie zufällig ausgewählte Gegenstände oder Spielfiguren nach der „Gacha-Mechanik“. Diese Mechanik simuliert die Funktionsweise von „echten“ japanische Spielautomaten, den sogenannten „Gachas“. Zwar erhalten Gamerinnen und Gamer die dafür erforderlichen Währungen auch im Spielverlauf, sodass Genshin Impact grundsätzlich kostenlos spielbar ist. Allerdings wird der Fortschritt im Spiel immer schwieriger, was vor allem jüngere oder unerfahrene Kinder dazu verleiten kann, echtes Geld ausgeben zu wollen.  

In Genshin Impact kann man mit anderen Spielerinnen und Spielern ein Team bilden, gegen sie kämpfen und über einen Chat kommunizieren. Spielende können so in Kontakt mit fremden Personen kommen, die manchmal nicht die Personen sind, für die sie sich ausgeben. Hier besteht die Gefahr von Cybermobbing und Cybergrooming

Die Anime-Optik des Spiels ist zwar bunt und fantasievoll, aber enthält auch stereotype und überspitzte Geschlechterdarstellungen – vor allem von weiblichen Charakteren. Das kann Sexismus und die Erwartungen an bestimmte Geschlechterrollen verstärken. Im Spiel geht es ums Kämpfen und Gewinnen, Gewaltdarstellungen bleiben durch den Zeichentrickstil auf einer eher abstrakten Ebene. 

Was meint der Anbieter? 

Der chinesische Anbieter miHoYo erlaubt die Erstellung des erforderlichen Spiel-Kontos erst ab 13 Jahren. Bei Minderjährigen setzt miHoYo die Erlaubnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten voraus.  

Das Unternehmen speichert personenbezogene Daten, die auf Anfrage gelöscht werden können. Bei Spielbeginn kann der Standort des Servers ausgewählt werden, zum Beispiel auch die EU. 

Die Windows-Version von Genshin Impact enthält Software, die das Cheaten (engl. für “betrügen”) im Spiel verhindern soll, aber einen Angriffspunkt für Cyberangriffe bietet. Das Entwicklungsteam von Genshin Impact sieht diese potenzielle Sicherheitslücke nicht als dringendes Problem an. 

Was sollten Eltern beachten? 

Genshin Impact ist für jüngere Kinder nicht geeignet. Ist Ihr Kind 12 Jahre alt oder älter, entdecken Sie das Spiel zu Beginn gemeinsam. Beobachten Sie, wie es auf die Gewaltdarstellungen reagiert und sprechen Sie mit Ihm über das Erlebte. Besprechen Sie, ob Ihr Kind In-App-Käufe tätigen darf und wenn ja, in welcher Höhe. Wenn Sie nicht wollen, dass ihr Kind Geld für das Spiel ausgibt, sollten Sie im Spiel keine Zahlungsmethode einstellen.  

Das Spiel bietet Möglichkeiten zu bestimmen, mit wem Ihr Kind Kontakt hat. Freundinnen und Freunde können über ihre jeweilige Account-ID gesucht werden. Klären Sie Ihr Kind über Kommunikationsrisiken im Netz aus und zeigen Sie Ihrem Kind, wie es über die schwarze Liste unerwünschte Kontakte blockieren kann. 

Da das Spiel dazu verleitet, immer weiterzuspielen, vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Regeln zum Umgang mit Games: Wie lange darf am Tag oder in der Woche gespielt werden? 

Die Charaktere im Anime-Stil transportieren stereotype Geschlechterbilder. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Geschlechterrollen in Games und fragen Sie nach, wie es die unterschiedlichen Charaktere wahrnimmt. 

Online-Games – fünf beliebte Genre

Computer haben unsere Welt revolutioniert. Mit ihnen bieten sich ungeahnte Möglichkeiten, auch für die Welt der Spiele. Schon 1961 entwickelte der Student Steve Russel das erste Computerspiel weltweit: Spacewar!. 1972 folgte das wohl bekannteste Videospiel überhaupt: Pong, von Nolan Bushnell. Seitdem ist viel passiert: die Technik entwickelte sich weiter, das Internet hat das Spielen in Online-Räumen möglich gemacht.

Welche Online-Games spielen Kinder und Jugendliche heute? Die Spieleplattform Steam zeigt, dass Shooter, MMORPG, Survival Games, Battle Royal und Sportspiele im Jahr 2022 besonders häufig gespielt wurden. Auch bei jungen Menschen liegen diese Art von Spielen im Trend. Wir stellen Ihnen diese fünf beliebten Genres von Online-Games vor.

Shooter

Das Wort Shooter kommt aus dem Englischen (to shoot = schießen) und bezeichnet Spiele, bei denen das Hauptziel das Ausschalten von gegnerischen Parteien mittels Schusswaffen ist. Bei allen Shootern steht der Schutz der eigenen, bedrohten Figur im Mittelpunkt. Teamplay, Reaktionsschnelle und Taktik sind gefragt. Shooter sind oft mit einer spannenden Spielhandlung verknüpft und es gibt sie in unzähligen Variationen. Von hochtaktisch wie bei Counter-Strike oder Valorant bis hin zu schneller Action wie bei Call of Duty gibt es vielfältige Spiele mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Bei Ego-Shootern steuern die Spielenden ihre Spielfigur aus der Ich-Perspektive. Ob Ego-Shooter gewalttätiges Verhalten fördern, haben wir hier beschrieben.

MMORPG

MMORPG steht für „Massively Multiplayer Online Role-Playing Game“ (auf Deutsch: Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel) und verbindet Elemente von Rollenspielen mit Online-Welten. Die bekanntesten Vertreter des Genres sind Lost Ark, World of Warcraft, Guild Wars 2, Final Fantasy XIV und Black Desert Online. Die Spielenden schlüpfen in die Rolle eines selbst erschaffenen Charakters. Sie spielen mit anderen zusammen und erledigen Aufgaben (in diesen Spielen häufig „Quests“ genannt). Der Fokus der einzelnen Spiele ist dabei sehr unterschiedlich. Während sich die Spielenden in World of Warcraft häufig mit anderen zusammentun, um gefährliche Gegner zu besiegen, bekämpfen sich in Guild Wars 2 die Spielenden häufig in epischen Massenschlachten gegenseitig, um Festungen einzunehmen und auszubauen.

Neben den Aufgaben bieten MMORPG-Spiele noch eine Vielzahl an anderen Möglichkeiten. Die Charaktere können einen Beruf erlernen und sich Gold oder eine andere Währung damit verdienen. Vom fähigen Koch über die Schmiedin und dem Gerber bis hin zur Juwelierin ist alles dabei. Auch das „in Character“-Rollenspiel, in dem Spielende sich gegenseitig in ihren Charakteren begegnen und miteinander interagieren, ist häufig vertreten und bietet ähnliche Anreize wie Improvisationstheater.

Survival Games

Survival Games (Engl. „survive“ = überleben), wie zum Beispiel ARK: Survival Evolved, The Forest, Rust oder Minecraft locken mit einem sehr spannendem Gameplay, in dem Spielende mit einem Minimum an Ausrüstung starten und sich durch das Sammeln von Ressourcen wie Holz, Erzen und Co neue Gegenstände und sogar Häuser bauen können.
Die Spielenden können, je nach Spiel, Technologien erforschen, eine spannende, aber häufig gefährliche Welt bereisen und Gegenstände herstellen. Die meisten Spiele lassen sich mit anderen gemeinsam online spielen. Andere Spielende werden entweder zu Verbündeten oder zu Gegnerinnen und Gegnern, mit denen entweder kooperiert oder um Ressourcen gekämpft wird.

Battle Royale

Battle Royale ist der Titel des ersten Buchs des japanischen Autors Koushun Takami aus dem Jahr 1999. Im Buch wird eine Schulklasse auf einer Insel ausgesetzt und muss dort überleben. Es darf jedoch nur eine Person übrigbleiben. Auch die erfolgreiche Buchreihe Die Tribute von Panem arbeitet mit einem ähnlichen Konzept.

Als im März 2017 das Spiel PUBG: Battlegrounds veröffentlicht wurde, raste dieses sofort an die Spitze der Steam-Charts. Bald folgten andere Entwickler und versuchten das Genre neu zu erfinden. Fortnite, Paladins und Minecraft-Mods schrieben Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.

Das Spielprinzip folgt dabei den Romanvorlagen: 100 Spielende werden in eine Welt losgelassen und kämpfen darum, als letzte übrig zu bleiben. Sie starten ohne Ausrüstung und müssen wichtige Ressourcen in der Spielwelt finden, um erfolgreich zu sein und sich durchzusetzen. Das Spielfeld wird dabei stetig kleiner, was dazu führt, dass Spielende sich zwangsläufig begegnen und besiegen müssen. Dabei geht es oft hitzig zu, wie wir in diesem Artikel bereits beschrieben haben.

Sportspiele

Ein weiteres Genre, das nicht mehr wegzudenken ist, sind Sportspiele. Fifa begeistert seit mittlerweile fast 30 Jahren Spielende aller Altersklassen.

Auch Rennspiele wie Formel 1, Dirt und Forza begeistern mit rasantem Spielerlebnis und realitätsnaher Grafik. Wie in anderen Sportarten ist der vorrangige Reiz hierbei, sich mit anderen zu messen. Traditionelle Sportvereine haben mittlerweile eSport-Teams gegründet, welche sich auch in Sportspielen messen und Turniere bestreiten.

Was Eltern beachten sollten

Die populären Spielgenres durchleben einen steten Wandel., Einen guten Überblick über aktuelle Genres bietet das Lexikon der USK.

Egal welches Genre gespielt wird, es steht immer der Spaß im Vordergrund. Ihr Kind braucht den Ausgleich zum stressigen Schul- oder Ausbildungsalltag und nutzt das Zocken zum Entspannen und zur Unterhaltung. Computerspiele bieten eine gute Möglichkeit, etwas mit Freundinnen und Freunden zu unternehmen, auch wenn sie weiter entfernt wohnen.

Bleiben Sie interessiert und informieren Sie sich über Altersfreigaben und geeignete Games für Ihr Kind. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind spielt zu viel, sprechen Sie offen darüber und versuchen Sie, gemeinsam Regeln zu vereinbaren.

Playbrush Kids – Gamification beim Zähneputzen

Playbrush Kids ist eine smarte Schallzahnbürste mit interaktiver Spiele-App, die speziell für Kinder entwickelt wurde, um das Zähneputzen zu einem unterhaltsamen Erlebnis zu machen. Die App nutzt den Gamification-Ansatz, um das Zähneputzen zu einem Spiel zu machen, das Kinder gerne spielen. Wir erklären, was dahintersteckt.

Kurz gefasst:

  • smarte Schallzahnbürste mit interaktiver Spiele-App
  • Spielerische Aktivitäten, um zum Zähneputzen zu motivieren
  • Für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren
  • Coach lehrt richtige Putzroutine
  • Putzauswertungen mit Belohnungssystem

Was kann Playbrush Kids?

Mit dieser App kann man Spiele spielen, Putzaktivitäten nachverfolgen und lernen, wie man richtig Zähne putzt. Dazu nutzt die App die Gamification-Technologie, ein Trend in der Technologiebranche, insbesondere im Gesundheitswesen. Die Idee ist, mit spielerischen Elementen wie Punkten, Belohnungen oder Wettbewerben Menschen dazu zu motivieren, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Playbrush Kids möchte gesunde Zahnputzgewohnheiten bei Kindern fördern, für eine gute Mundhygiene und langfristig eine bessere Zahngesundheit.

Die Zahnbürste der Kinder fungiert dabei als Game-Controller – entweder mit einem speziellen Zahnbürsten-Aufsatz (Playbrush Smart), der auf eine herkömmliche Handzahnbürste aufgesetzt wird, oder als elektrische Schallzahnbürste (Playbrush Smart Sonic). Diese sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungen der Zahnbürste erfassen und drahtlos an die App übertragen.

Die Kinder müssen beim Zähneputzen dann verschiedene Aufgaben erledigen, zum Beispiel gegen kleine Monster kämpfen oder Gegenstände einsammeln. Die App verfolgt den Fortschritt des Kindes und bietet Belohnungen für gute Leistungen. Sie erinnert auch daran, wie lange und wie oft Kinder ihre Zähne putzen sollten. Entwickelt wurde Playbrush Kids von Zahnärztinnen und Zahnärzten.

Was fasziniert Kinder daran?

Für Kinder kann Playbrush Kids sehr ansprechend sein, da es ihnen ermöglicht, das Zähneputzen als interaktives und unterhaltsames Spiel zu erleben. Sie können verschiedene Spiele spielen und Charaktere freischalten, was das Erlebnis noch interessanter macht. Die Kinder können beim Putzen selbst ihre Fortschritte verfolgen und sich stolz fühlen, wenn sie ihre Ziele erreichen. Die Gamification-Elemente wie Punkte und Belohnungen sorgen bei den meisten Kinder für zusätzliche Motivation.

Was kann problematisch sein?

  • Anreiz und Ablenkung: Kinder können zu sehr auf das Spielen fixiert sein und das eigentliche Zähneputzen vernachlässigen. Wenn sie nur darauf aus sind, die nächste Stufe im Spiel zu erreichen, könnte es sein, dass sie ihre Zähne nicht gründlich genug putzen oder wichtige Stellen auslassen.
  • Zähne überputzen: Wenn Kinder zu lange spielen, können Sie ihre Zähne überputzen. Während es wichtig ist, dass die Zähne gründlich geputzt werden, kann übermäßiges Putzen zu Schäden an den Zähnen führen, wie zum Abrieb des Zahnschmelzes.
  • Falschmeldungen: Die App hat hin und wieder technische Probleme. So meldet dann beispielsweise der Zahnputz-Coach dem Kind, dass es zu fest putzt, obwohl dies nicht der Fall ist.
  • Belohnungssystem: Das Belohnungssystem kann helfen, Kinder für eine bessere Zahngesundheit zu motivieren und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Allerdings besteht das Risiko, dass sie nur für Belohnungen putzen und sich anders verhalten, wenn diese wegfallen.
  • In-App-Käufe: Die App funktioniert zwar ohne jegliche Einkäufe, bietet aber Kostenfallen mit In-App-Käufen wie zusätzlichen Spielfiguren oder Accessoires, die Kinder auch unabsichtlich tätigen.
  • Privatsphäre: Die App sammelt persönliche Informationen über Ihr Kind, wie den Putzfortschritt oder für personalisierte Empfehlungen. Auch werden Daten übermittelt, wenn Eltern sich zum Beispiel Berichte über die Anzahl der Zahnputzminuten per E-Mail senden lassen. Auch der Gerätestandort und die IP-Adresse werden anonymisiert gesammelt.

Was meint der Anbieter?

Playbrush Ltd ist das Unternehmen hinter der App. Sie beschreiben diese als eine innovative Lösung, um Kindern zu helfen, ihre Zahngesundheit zu verbessern, indem sie das Zähneputzen als lustiges und unterhaltsames Erlebnis gestalten. Sie betonen, dass die App sicher und datenschutzkonform sei.

Was sollten Eltern beachten?

Spielen macht Spaß – und das soll es auch. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, dass es das Zähneputzen nicht vernachlässigt oder übertreibt. Ein gemeinsam festgelegtes Zeitlimit kann dabei helfen. Sollten Sie Bedenken haben, sprechen Sie bitte mit Ihrer Zahnärztin.

Das Belohnungssystem der App ist eher als Unterstützung zu betrachten. Ermutigen Sie Ihr Kind auch dazu, sich aus eigenem Antrieb um die Zahngesundheit zu kümmern. So kann es eine dauerhaft gesunde Gewohnheit entwickeln.

Die App sammelt Daten, allein schon, um Ihnen Berichte zur Verfügung stellen zu können. Machen Sie sich mit den Datenschutzrichtlinien vertraut, um informiert eine Entscheidung zu treffen bzw. konkrete Einstellungen zu tätigen. Behalten Sie dabei auch die möglichen In-App-Käufe im Blick. Dazu können Sie sich – je nach Alter – mit Ihrem Kind besprechen oder die Kaufoptionen in den Smartphone-Einstellungen einschränken.

Interagieren Sie mit Ihrem Kind – gemeinsam machen Mund-Musik, Putztechnik-Training und Mundgesundheitsquiz gleich noch mehr Spaß.

Zocken und Bewegung – Wie passt das zusammen?

Gerade wenn Kinder in die Pubertät kommen, haben sie immer weniger Lust, Sachen mit der Familie zu unternehmen. Einige Kinder sitzen lieber vor dem Smartphone oder Rechner, spielen und kommunizieren virtuell mit ihren Freundinnen und Freunden. Es gibt Eltern, die besorgt sind, dass sich ihr Kind zu wenig bewegt. Dabei ist ein Ausgleich zur Bildschirmzeit wichtig – vor allem, wenn damit keine Bewegung verbunden ist. Allerdings lässt sich auch beides zusammenbringen! Bestimmte Konsolenspiele funktionieren sogar nur mit Bewegung. Und es gibt Spiele, die gemeinsam draußen mit der Familie erlebt werden können.

Sportspiele mit der Konsole

Wer eine Spielekonsole wie Playstation, Xbox oder Nintendo Switch zu Hause hat, kennt wahrscheinlich auch Sport- und Tanzspiele. Die Auswahl ist riesig. Viele der Spiele machen nicht nur Kindern und Jugendlichen Spaß, sondern können gut bei einem gemeinsamen Spieleabend in der Familie gezockt werden. Es kann getanzt, in einem digitalen Brettspiel können sportliche Minispiele absolviert werden oder vieles mehr. Zubehör, wie z. B Nintendo Ring Fit, soll den Fitnesseffekt mit den Spielen noch steigern. Diese müssen jedoch zusätzlich gekauft werden. Einen Überblick finden Sie z. B. auf der Seite von GamePro. Auch mit VR-Brillen lassen sich Spiel und Bewegung verbinden. Schauen Sie doch mal bei der Bibliothek in Ihrem Ort oder dem Jugendzentrum vorbei. Diese Einrichtungen bieten manchmal Workshops zum Thema an oder verleihen Geräte – übrigens auch Spielekonsolen und die passenden Spiele.
Wenn Sie Sorge haben, dass sich Ihr Kind zu wenig bewegt, machen Sie doch eine Challenge daraus. Bei einigen Sportspielen können Sie Ihren Trainingserfolg festhalten. Wenn Sie unterschiedliche Nutzer anlegen und regelmäßig gegeneinander spielen, können Sie sich gegenseitig motivieren.

Digitale Schnitzeljagden

Spazierengehen am Wochenende ist für viele Kinder langweilig. Aber wenn daraus ein spielerisches Abenteuer wird, sieht das anders aus. Formate wie Geocaching und digitale Schnitzeljagden verbinden Bewegung an der frischen Luft mit digitalen Geräten. Wie die Schatzsuche beim sogenannten Geocaching funktioniert, können Sie in unserem Beitrag dazu nachlesen. Eine Alternative sind digitale Schnitzeljagden mit Actionbound, die sie entweder selbst erstellen können oder eine aus vorhandenen Rallyes aussuchen können.

Selbst kreativ werden

Wenn Ihre ganze Familie gerne spielt, ob mit dem Brettspiel oder digital, können Sie auch selbst kreativ werden. Welche Spiele lassen sich auch draußen umsetzen? Versuchen Sie es doch mal mit dem alten Handyklassiker Snake. Viele Jugendliche lieben Fortnite. Elemente daraus, wie Springen, Ausweichen und Deckungsuchen, lassen sich in die analoge Welt, z. B. mit dem Aufbauen eines Hindernisparcours, übertragen. So animieren Sie Ihr Kind nicht nur dazu, sich zu bewegen, sondern haben auch ein gemeinsames Erlebnis und einen Anlass, sich mit Ihrem Kind über seine Begeisterung für Games zu unterhalten. Es gibt auch viele Jugendprojekte, die Games und Bewegung zusammenführen, z. B. mit einem FIFA-Hallenfußball-Turnier – vielleicht ist das etwas für den nächsten Geburtstag oder das nächste Klassenfest.

MagentaGaming

Das Cloud Gaming Angebot der Telekom bietet über 100 Spiele verschiedener Genres, die über eine App online gespielt werden. Sie können bis zu fünf Profile anlegen und die Nutzung auf das Alter Ihres Kindes anpassen. 

Kurz gefasst:

  • über 100 Spiele verschiedener Genres
  • bis zu fünf Profile 
  • erster Monat kostenlos, dann mtl. 6,95 € 
  • USK-Altersklassen der einzelnen Profile einstellbar
  • geeignet für Kinder von 6 – 17 Jahren

Was kann MagentaGaming?

Wenn Sie sich dazu entscheiden ein kostenpflichtiges Abonnement bei MagentaGaming abzuschließen, stehen Ihnen über 100 Spiele verschiedener Genres zur Verfügung, z. B. Sport, Action, Abenteuer und Strategie. Mit einem Abonnement lassen sich insgesamt fünf Profile anlegen. Relevant für Eltern ist hierbei die Möglichkeit die einzelnen Profile mit einem PIN zu schützen und sie mit einer Altersbeschränkung zu versehen. Dafür geben Sie im Profil Ihres Kindes  lediglich das Alter an. Ihrem Kind  werden dann nur noch Spiele zur Verfügung gestellt, die für diese Altersklasse freigegeben sind. 

Durch das cloudbasierte System können die Spiele über eine App von verschiedenen Geräten aus genutzt werden. Die Spielstände werden in der Cloud gespeichert und sind so unabhängig von dem jeweiligen Gerät. Sie benötigen keine Konsole oder einen leistungsstarken Gaming-PC, sondern können über das Smartphone, den PC oder das Tablet spielen. Es kann immer nur eine Person auf einmal innerhalb der App spielen, eine gleichzeitige Nutzung ist nicht möglich.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

In den letzten Jahren sind digitale Spiele immer präsenter in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen geworden. Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets erleichtern den Zugriff darauf erheblich, da man um online zu spielen oftmals nicht von einer Konsole abhängig ist. Digitale Spiele bieten Kindern und Jugendlichen unzählige Möglichkeiten: Sie können gegen Freunde Autorennen fahren, ihre eigene Stadt bauen oder Rätsel lösen. In einem bestimmten Maße ist dagegen nichts einzuwenden. Ihr Kind wächst mit Medien auf und digitale Spiele sind ein Teil davon. Sie bieten Raum für Kreativität, fördern bestimmte Fähigkeiten und können auch zur Wertevermittlung beitragen  – nicht zuletzt machen sie Spaß. 

Was sollten Eltern beachten?

Es gibt digitale Spiele, die nicht für Kinder geeignet sind. Es ist deshalb ratsam Ihrem Kind ein eigenes Profil anzulegen und dieses entsprechend einzustellen. MagentaGaming orientiert sich bei den Altersbeschränkungen an den USK – Alterskennzeichen entsprechend der gesetzlichen Regeln des deutschen Jugendschutzes. Sie sollten sich mit diesen Altersklassen auseinandersetzen und für sich entscheiden, ob diese Ihren Vorstellungen als Elternteil entsprechen. Hilfreiche Informationen dazu finden Sie auch in unserem Beitrag zu Altersbeschränkungen bei Games.

(Medien-) Challenges in der Familie

Challenges sind ein Lieblingsformat von Kindern und Jugendlichen – online und offline. Wenn man viel Zeit zu Hause verbringt, kann man sogenannte Medien-Challenges mit der ganzen Familie spielen.

Was genau hinter dem Internetphänomen Challenges steckt, können Sie in unserem Beitrag dazu nachlesen. Challenges müssen nicht unbedingt nur online stattfinden. Es macht auch Spaß, sie zu Hause zu spielen. Gerade, wenn durch Corona die ganze Familie viel daheim ist, können Challenges eine schöne Möglichkeit sein, zusammen Zeit zu verbringen.

Ideen für (Medien-)Challenges

Bei der Top-Foto-Challenge machen alle Familienmitglieder den ganzen Tag über mit ihren Smartphones und/oder Kameras Fotos. Am Abend sucht sich jeder seine Lieblingsbilder des Tages aus und alle schauen sie gemeinsam an. Die besten Bilder können dann z. B. in einer Fotocollage festgehalten werden. So bleibt neben schönen Fotos eine tolle Erinnerung an die gemeinsame Zeit.

Eine Challenge für alle Generationen ist die Nachstellen-Challenge. Hierbei werden Fotos nachgestellt, die z. B. die Eltern und Opa noch aus ihrer Kindheit haben. Die Kinder versuchen, die Fotos mit ihren Smartphones nachzuahmen. Dazu gehört es auch, passende Gegenstände und Kleidungsstücke zu finden. Umgekehrt können die Älteren Fotos der Jüngeren nachstellen. Wer schafft es ein Foto am besten nachzumachen?

Bei der Game-Challenge geht es um Video- oder Computerspiele: Jedes Familienmitglied sucht sich ein Spiel aus, das für sie oder ihn eine besondere Bedeutung hat. Sie oder erklärt den anderen Familienmitgliedern, warum das Spiel so toll ist. Anschließend können es alle gemeinsam ausprobieren. Diese Challenge kann sich über mehrere Tage oder Wochen ziehen, wenn jedes Mal ein anderes Spiel vorgestellt und gespielt wird. Natürlich kann man auch Brett- und Kartenspiele vorstellen.

In der Quiz-Challenge geht es um die Frage “Wer wird der neue Quizmaster in der Familie?“. Mit Hilfe von Apps wie Kahoot! oder Actionbound lässt sich auf dem Smartphone oder Tablet ganz einfach ein eigenes Quiz erstellen. Jeder kann eigene Quizfragen entwickeln. Man auch zusätzlich Aufgaben stellen. Da wird es garantiert nicht langweilig!

In der Clip-Challenge muss unter Zeitdruck ein Video gedreht werden. Jedes Familienmitglied hat eine Stunde Zeit, um einen spannenden 30-Sekunden-Clip zu erstellen. Im Clip kann es um ein bestimmtes Thema oder eine Nachricht gehen. Man kann damit auch Momente zu Hause einfangen, z. B. „Auf Spurensuche: Wer hat den Joghurt gegessen?“. Wie in einem Online-Bericht sollte der Clip schnell und aufregend geschnitten sein. Das geht z. B. mit iMovie für Apple- oder Power Director für Android-Geräte.

Natürlich haben nicht alle in der Familie ein eigenes Smartphone, Tablet oder Laptop.  Challenges machen aber auch ohne viel Technik Spaß und sind auch mit nur einem Gerät durchführbar. So kann sich z. B. mit einem Smartphone abgewechselt werden. Oder jedes Familienmitglied darf das Gerät an einem Tag nutzen und am Ende der Woche werden die Ergebnisse zusammengetragen. Viel Spaß beim Spielen!

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