Das Soziale Netzwerk Instagram ist bei Kindern und Jugendlichen weiter sehr beliebt, jedoch immer wieder in der Kritik, weil es diese nicht ausreichend schützt. Instagram arbeitet daran, die Sicherheit auf der Plattform zu verbessern. Die aktuellen Neuerungen:
Minderjährige waren auf der Plattform oft ungeschützt, bekamen unangemessene Werbung, wurden zum ausgiebigen Nutzen verleitet und konnten von Fremden uneingeschränkt kontaktiert werden.
Die Rechtslage in Deutschland hat sich mit der Anpassung des Jugendschutzgesetzes geändert. Anbieter von Social-Media-Plattformen sind jetzt verpflichtet, Schutzmaßnahmen für Minderjährige einzurichten. Beispielsweise muss es Voreinstellungen geben, so dass Fremde nicht einfach Minderjährige kontaktieren können. Außerdem müssen Begleitungs- sowie Steuerungsmöglichkeiten für Eltern vorhanden sein.
Mittlerweile ist es schwieriger, die Altersgrenze (Nutzung ab 13 Jahre) zu umgehen. Jede Person, die Instagram nutzen möchte, muss zwingend das eigene Alter angeben, sonst kann der Account gesperrt werden. Zusätzlich ist geplant, dass Konten Minderjähriger automatisch „privat“ sind. Das bedeutet, dass Jugendliche selbst entscheiden, wer ihr Profil sehen darf. Bisher ist das eine freiwillige Option.
Schutz vor Fremden: Minderjährige können nur noch von Personen kontaktiert oder in Beiträgen markiert werden, wenn sie diesen selbst folgen. Möchte eine fremde Person Minderjährigen folgen, bekommt diese eine Warnung. Beiträge „verdächtiger” Personen unter den öffentlichen Beiträgen Minderjähriger sind ab sofort automatisch unsichtbar. Außerdem ist es leichter, eigene Beiträge, Kommentare und weitere Fußspuren zu löschen.
Seit Juni 2022 gibt es die sogenannte Elternaufsicht für Instagram. Konten eines Erwachsenen können mit Konten von Nutzenden unter 18 Jahren verknüpft werden. Beide Seiten müssen zustimmen und können die Elternaufsicht per Klick wieder beenden. Das ermöglicht:
Zusätzlich gibt es einen Leitfaden für Eltern mit Umgangstipps rund um die Instagram-Nutzung, eine Liste mit Anregungen für ein Gespräch über die Nutzung und ein Glossar mit wichtigen Begriffen.
Instagram hat nachgerüstet – ein verantwortungsvoller Umgang ist trotzdem weiter wichtig. Im Familienbereich gibt es weitere Tipps für Sie als Eltern, wie Sie mit Ihrem Kind über Sicherheit, Wohlbefinden und psychische Gesundheit in den sozialen Medien zu sprechen.
Ob im Kino, auf DVDs, beim Streamen von Serien oder Fernsehen schauen – die Alterskennzeichen der FSK begegnen Kindern, Jugendlichen und Eltern häufig in ihrem Medienalltag. Was sich hinter den FSK-Bewertungen verbirgt, wie die Einstufungen Eltern bei der Auswahl geeigneter Filme unterstützen und junge Menschen vor potentiell ungeeigneten Inhalten schützen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die FSK steht für „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft.“ Sie ist eine deutsche Institution, die sich mit der Altersfreigabe von filmischen Inhalten auf allen Vertriebswegen wie Kino, DVD/Blu-ray und Streaming beschäftigt.
Die Aufgabe der FSK besteht darin, filmische Inhalte altersgerecht einzustufen und zu kennzeichnen. Dabei prüfen sie den gesamten Inhalt und die Darstellung von problematischen Aspekten wie Gewalt und Sexualität. Die Kennzeichnung mit einer Altersfreigabe erfolgt in Form von farbigen Symbolen wie „ab 0“ oder „ab 6“. Die Symbole sind z. B. auf Verpackungen wie der DVD-Hülle zu finden.
Die FSK-Bewertungen beruhen auf dem Jugendschutzgesetz (JuSchG). Es enthält rechtliche Bestimmungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor ungeeigneten Inhalten. Die FSK ist keine staatliche Institution, sondern eine Selbstkontrolleinrichtung der Filmwirtschaft, die in Deutschland von verschiedenen Interessenverbänden unter dem Dach der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft getragen wird. Staatliche Vertreterinnen und Vertreter sind in den Prüfungen aber unmittelbar beteiligt.
Die FSK bewertet verschiedene Medien der Film- und Unterhaltungsbranche, wenn eine Prüfung beantragt wird, insbesondere
Nicht alle Medien werden von der FSK bewertet. Computerspiele prüft die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), für bestimmte Fernsehinhalte und Streaming-Angebote ist (auch) die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF e.V.) zuständig.
Die Altersbeschränkungen dienen dem Jugendschutz in Deutschland und richten sich nach der Medienkompetenz, die verschiedenen Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen zugesprochen wird. Bei der FSK arbeiten ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer aus ganz Deutschland. Sie kommen aus unterschiedlichen Berufsfeldern, z. B. aus dem Journalismus, der Medienwissenschaft, der Pädagogik und Justiz.
Die Ausschussprüfungen finden bei der FSK in Wiesbaden statt. Nach der gemeinsamen Sichtung der filmischen Inhalte wird diskutiert und über die Altersfreigabe abgestimmt. Grundlage für die Bewertung sind das Jugendschutzgesetz und die Grundsätze der FSK. Berücksichtigt werden die Handlung, die Dialoge, die Darstellung der Charaktere, die visuelle Gestaltung, bestimmte Themen wie Gewalt und Sexualität sowie die Musik.
Alternativ können Antragstellende nach einer Schulung ihre Inhalte mit dem FSK-Klassifizierungstool bewerten lassen. Die endgültige Entscheidung über das Prüfergebnis treffen dann die staatlichen Vertreter*innen bei der FSK. Mehr Informationen zu den Prüfverfahren finden sich in den Grundsätzen der FSK sowie auf der FSK-Website.
Folgende Anhaltspunkte und Problembereiche haben für die jeweiligen Freigabe eine besondere Relevanz:
Seit 2023 setzt die FSK eine neue Bestimmung im Jugendschutzgesetz um und ergänzt die bekannten Altersfreigaben um zusätzliche Hinweise. Diese sogenannten „Deskriptoren“ sollen die wesentlichen Gründe für die Freigabe erklären und Familien so mehr Orientierung bei der Auswahl von Filmen und Serien bieten. Nähere Informationen finden sich auf der Webseite der FSK.
Die Altersfreigaben der FSK dienen dem Jugendschutz, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche nicht durch für sie ungeeignete Inhalte beeinträchtigt werden. Die Freigaben sind verbindlich, das heißt zum Beispiel: Filme ab 12 Jahren dürfen von jüngeren Kindern im Kino nur in Begleitung eines Erwachsenen besucht werden.
Der Staat legt nicht fest, welche Filme Kinder zu Hause anschauen dürfen. Eltern können ihren Kindern auch Medien zugänglich machen, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Sie dürfend dabei ihre Erziehungspflicht nicht vernachlässigen:
Digitale Spiele sind eine beliebte Freizeitbeschäftigung bei Kindern und Jugendlichen. Dabei wird auch gern über das Internet gespielt. Es gibt verschiedene Spieleseiten im Netz, auf denen Kinder teils kostenlos, teils gegen Bezahlung spielen können. Beim Spiel allein oder im Team werden verschiedene Fähigkeiten gefördert, aber vor allem sogenannte Multiplayer-Spiele bergen auch Gefahren wie Mobbing.
Viele bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebte Spieleportale, wie z. B. spielaffe.de, finanzieren sich über Werbung. Nur so können sie die Spiele kostenlos anbieten. Dafür werden Kinder mit vielen Werbeanzeigen und Links zu externen Partnern konfrontiert. Nicht jedes Kind kann Werbung von den eigentlichen Inhalten der Website unterscheiden und gelangt so vielleicht unbeabsichtigt auf andere Seiten.
Spielaffe ist nicht konkret für Kinder gemacht. Nicht alle Spiele sind für jedes Kindesalter geeignet, aber trotzdem erreichbar. Ein Problem dabei ist, dass Spiele, die online angeboten werden, bisher nicht mit einer Alterskennzeichnung versehen werden müssen.
Vor allem jüngere Kinder dürften mit dem großen Angebot und den vielen bunten Bildern und Schaltflächen auf spielaffe.de überfordert sein. Der Chat mit anderen Nutzern ist erst nach vorheriger Registrierung möglich – spielen kann man aber auch ohne Anmeldung. Der Bereich mit Informationen für Eltern und Kinder zum sicheren Umgang mit der Seite ist schwer zu finden – ganz unten links.
Auch wenn Spielaffe nicht direkt Daten erhebt, werden über die eingebundenen externen Seiten, wie z. B. Facebook, Daten erhoben und weitergegeben. Ähnlich sieht es bei spielzwerg.de und spielkarussell.de aus. Bei der Registrierung wird nicht abgefragt, ob die Eltern damit einverstanden sind, dass ihre noch nicht volljährigen Kinder hier spielen.
Viele der auf solchen Portalen angebotenen Spiele arbeiten auch mit überholten Geschlechterklischees. Es gibt häufig eine Kategorie „Mädchenspiele“, in denen man Spiele zu Haushalt oder Beauty findet. Keine der drei Websites wird bei einer Suche mit der Kindersuchmaschine fragFINN direkt angezeigt. Über fragFINN lassen sich sonst für Kinder unbedenkliche Websites finden.
Trotz aller Risiken nutzen Kinder und Jugendliche diese Seiten gerne – sicherlich auch wegen der großen Auswahl an Spielen. Versuchen Sie die Faszination Ihres Kindes an diesen Seiten zu verstehen und zeigen Sie Interesse, ohne die Gefahren zu ignorieren. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Werbung zu erkennen und vereinbaren Sie Regeln für die Nutzung solcher Seiten. Installieren Sie Werbeblocker und informieren Sie sich über die Angebote und das Urteil von Pädagoginnen und Pädagogen. Online-Angebote wie die Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien oder die Seitenstark-Community bieten hier Hilfe. Pädagogisch wertvolle Angebote finden Sie u. a. über fragFINN.
Bücher und TikTok – wie passt das zusammen? Junge Menschen zeigen, dass es geht. TikTok ist längst mehr als eine Plattform für bunte Tanzvideos: Junge Menschen nutzen sie auch, um sich zu aktuellen Themen zu informieren – unter anderem über angesagte Bücher. Auch auf YouTube und Instagram gibt es Menschen, die sich über das Lesen und ihre neuesten Lektüren austauschen.
Das Lesen von Büchern scheint in Zeiten von Social Media an Bedeutung zu verlieren. Der Trend von Booktok beweist jedoch, dass sich digitale und analoge Medien nicht ausschließen müssen. Auch das Lesen hat noch seinen Platz in der Welt junger Menschen.
Der Begriff Booktok setzt sich zusammen aus dem englischen Wort für Buch (book) und dem zweiten Namensteil der beliebten App TikTok. Dort teilen vor allem Leserinnen unter dem Hashtag #booktok Buchtipps – fernab von bebrillten älteren Herren, die hochgestochen über Literatur sprechen. Die Videos sind kurzweilig und sprechen die jungen Nutzenden an. Besonders gern lesen die sogenannten Booktoker Bücher aus den Bereichen Romance, Fantasy, Krimi/Thriller und Young Adult.
Auch Verlage und Buchläden sind mittlerweile bei TikTok vertreten und kurbeln ihre Verkäufe in den beliebten Genres nach oben. Bestimmte Bücher werden über Booktok zum Trend und dadurch zu Bestsellern. In manchen Buchläden gibt es eigene Büchertische, auf denen die beliebtesten Veröffentlichungen präsentiert werden.
Auch Challenges rund ums Lesen werden gestartet. Dabei stellen TikToker Bücher zu einem bestimmten Thema, Cover usw. vor.
Bei Instagram gibt es ebenfalls eine große Buchcommunity: Bookstagram. Die Nutzenden tauschen sich hier stärker zu Büchern aus als bei TikTok. In den Kommentaren wird gemeinsam über aktuelle Lektüren gesprochen, Lesekreise ins Leben gerufen und sogenannte Buddyreads (gemeinsame Leserunden) gestartet.
Angefangen hat wahrscheinlich alles bei YouTube, wo sich unter dem Hashtag #booktube ebenfalls Leseempfehlungen finden lassen.
Spezielle Apps können dazu beitragen, dass das Bücherlesen selbst zur Challenge wird. Wie viele Seiten habe ich diese Woche gelesen? Wie viele Bücher schaffe ich in einem Monat? Sie heißen GoodReads, Read-O, Bookstats oder Booksup – Apps, mit denen das eigene Leseverhalten getrackt werden kann. Statistiken können zum Teil direkt bei Social Media geteilt werden.
Solche Apps können motivieren, mehr zu lesen. Über einige vernetzen sich Nutzende untereinander und schreiben eigene Rezensionen. Sie können in einem Buddyread gleichzeitig ein bestimmtes Buch lesen und sich darüber austauschen. Bei der Installation sollte darauf geachtet werden, was andere Nutzende sehen und welche Daten die App sammelt und gegebenenfalls an Dritte weitergibt.
Verlage nutzen Social Media und Influencer ebenso für Werbung wie andere Unternehmen. Auch wenn Bücher und Lesen in der Regel als positiv gesehen werden, sollten Sie und Ihr Kind genau schauen, welches Buch gerade beworben wird. Nicht immer ist die Meinung der Booktokerin und des Bookstagramers ehrlich und unvoreingenommen, Werbung ist nicht immer gekennzeichnet. Und schließlich können auch Buchkäufe ins Geld gehen. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind darüber reden, welche und wie viele Bücher wirklich gekauft werden müssen. Geht es Ihrem Kind nur darum, das Buch in einem Video zu präsentieren oder interessiert es sich wirklich fürs Lesen?
Nutzen Sie Ihre örtliche Bibliothek und leihen Sie einige Bücher dort aus. Viele Büchereien haben digitale Zugänge, über die auch E-Books geliehen werden können. Einen E-Reader erhält man ebenfalls zur Ausleihe in der Bibliothek.
Das Streamingportal RTL+ bietet die Möglichkeit, Sendungen der Mediengruppe RTL nach ihrer Ausstrahlung sieben Tage lang kostenlos anzusehen – einige auch länger darüber hinaus. Premium-Mitgliedern stehen zudem eigens produzierte Inhalte und weitere Funktionen zur Verfügung. Finanziert werden die kostenfreien Inhalte über Werbeeinblendungen. Eltern haben die Möglichkeit, ein Profil für ihr Kind anzulegen, sodass es altersgerechte Serien, Filme und Shows werbefrei streamen kann.
RTL+ ist das Video-on-Demand-Angebot der Mediengruppe RTL. Nach Anlegen eines Accounts können mit dem Paket RTL+ Free Sendungen bestimmter Kanäle live gestreamt oder sieben Tage nachträglich angeschaut werden. Premium-Mitgliedern stehen außerdem Sendungen und weitere Formate dauerhaft im Archiv zur Verfügung. Seit 2019 bietet die Plattform eigens produzierte Filme und Serien an, die RTL+ Originals. Die kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft eröffnet Zugang zur mobilen App, zu den Eigenproduktionen und die Möglichkeit, Inhalte vor der TV-Ausstrahlung anzusehen. Das Paket Premium Duo bietet zusätzlich Werbefreiheit, parallele Streams und einige Inhalte in englischer Originalversion.
Alle registrierten User können bis zu drei Profile anlegen. Diese lassen sich in Erwachsenen- und Kinderprofile unterscheiden. Kinder haben über ihr eigenes Profil nur Zugang zu dem Bereich Family und Kids. So können Sie sicher gehen, dass Ihr Kind nur Zugriff auf altersgerechte Inhalte hat. Die Formate im Family und Kids-Bereich können außerdem werbefrei gestreamt werden.
Das Angebot von RTL+vereint das Fernsehprogramm mehrerer Sender miteinander und bietet somit gleichermaßen etwas für kleinere Kinder und Jugendliche. Beim jüngeren Publikum sind vor allem die Kinderkanäle Super RTL und Toggo beliebt. Neben neuen Produktionen werden dort auch Klassiker wieJanoschs Traumstunde, Fünf Freunde oder Benjamin Blümchen ausgestrahlt. Verpasste Sendungen können durch RTL+ von den Kindern problemlos nachgeschaut werden. Sie haben außerdem mit RTL+ Kids ihren eigenen Bereich, in dem die Formate in verschiedene Kategorien und Genres sortiert sind. So ist es für Kinder leicht sich zurecht zu finden und selbstständig auszuwählen.
Wenn Sie sich kostenfrei bei RTL+ registrieren, haben Sie die Möglichkeit Ihrem Kind ein eigenes Profil anzulegen, über das es nur altersgerechte Formate anschauen kann. Premium-Mitglieder können zudem eine Jugendschutz-PIN einrichten, die für alle Profile gültig ist. Ab welcher Altersbeschränkung die PIN wirksam werden soll, können Sie selbst festlegen.
Registrierte Personen ohne Mitgliedschaft können keine PIN anlegen, haben aber die Möglichkeit, das unabhängige und kostenlose Jugendschutzprogramm JusProg zu installieren. Ob Sendungen und Filme für das Alter Ihres Kindes geeignet sind und wie es die gezeigten Inhalte verarbeitet, können Sie über den Programmratgeber Flimmo erfahren.
Neben den angeschauten Inhalten sollten Sie im Blick haben, wie viel Zeit Ihr Kind vor dem Bildschirm und mit Medien insgesamt verbringt. Vereinbaren Sie deshalb feste Zeiten oder bestimmte Sendungen, die Ihr Kind anschauen darf. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Zeit angemessen ist, können Sie in unserem Beitrag zu Medienzeit weitere Informationen und Anregungen finden.
Vielleicht haben Sie noch irgendwo in Ihrem Kleiderschrank ein T-Shirt von Ihrer Lieblingsband aus Ihrer Jugend. Oder Sie gehen gern zum Fußball und haben deshalb natürlich auch die ganze Fankollektion Ihres Vereins – von Schal über Trikot bis zur Bettwäsche. Doch heutzutage vermarkten nicht nur Sportvereine und Musikerinnen oder Musiker solche Produkte, sondern auch Influencerinnen und Influencer. Sogenannter Merch von den Idolen ist auch für Kinder und Jugendliche spannend.
Merch ist die Kurzform von Merchandise und der englische Begriff für Vermarktung. Die Palette der Merchandise-Produkte reicht von Sammelkarten, Spielfiguren und Schlüsselanhängern bis hin zu T-Shirts, Trikots oder sogar Kostümen. Das Trikot des liebsten Fußballvereins gibt es häufig schon in Babygröße, die Figuren von Ninjago als Sammelkarten und Prinzessin Elsa erscheint auch auf Brotdosen und Rucksäcken. Ab dem Kindesalter ist Merchandise präsent.
Auch viele YouTuberinnen und Influencer betreiben online ihren eigenen Merch-Shop. Dort gibt es regelmäßig neue Kollektionen von T-Shirts, Kapuzenpullovern und Beuteln. Dieser Merch ist selten in “normalen” Geschäften verfügbar. Influencer machen in ihren Videos, Stories usw. darauf aufmerksam. Viele Kinder und Jugendliche möchten ihre Lieblings-Influencer durch den Kauf solcher Artikel unterstützen. Durch häufige Werbung bekommen sie das Gefühl, dass jede neue Kollektion etwas Exklusives und Seltenes ist.
Dieser Merch drückt, genau wie der von Bands und Sportvereinen, Zugehörigkeit zu einer Gruppe aus. Außerdem steht der Influencer oder die Musikerin für etwas Bestimmtes, das sich mit seinem oder ihrem Merch auch auf die Person überträgt, die die entsprechenden T-Shirts und Pullis trägt.
Solcher Merch wird in der Regel bei anderen Firmen produziert. Nicht immer handelt es sich um qualitativ hochwertige Produkte. Die Preise für die Sachen sind oft recht teuer, weil man nicht nur den Pulli, sondern auch die Marke und das Design mitbezahlt. Mehr dazu erfahren Sie im Video von Pocket Money.
Bevor Sie dem Wunsch Ihres Kindes nach beworbener Kleidung eines bestimmten YouTubers nachkommen, sollten Sie gemeinsam folgende Fragen beantworten:
Sie sollten auch darauf achten, dass Sie die Bezahlung abwickeln. Geben Sie Ihrem Kind niemals Ihre Konto- oder Kreditkartendaten.
Gestehen Sie Ihrem Kind das Fansein zu. Das gehört zum Aufwachsen dazu, wie Sie wahrscheinlich aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend wissen. Wenn es um Merch geht, sollten Sie jedoch kritisch hinterfragen, ob alles gekauft werden muss. Regen Sie auch Ihr Kind an, darüber nachzudenken.
Viele Apps kosten nichts. Erst auf den zweiten Blick lässt sich erkennen, dass bezahlt werden muss, um solche Apps richtig und mit Spaß nutzen zu können. Für Kinder und Jugendliche sind solche In-App-Käufe ganz besonders bei Spiele-Apps ein Thema.
Nicht nur beim Installieren einer App können Kosten anfallen. Viele Apps kosten sogar auf den ersten Blick kein Geld. Aber um bestimmte Funktionen zu nutzen, muss extra bezahlt werden. Das passiert über sogenannte In-App-Käufe.
Durch ein paar Klicks können so Kosten entstehen, die spätestens auf der nächsten Handy- oder Kreditkartenabrechnung entdeckt werden. Meist handelt es sich dabei eher um kleine Beträge von wenigen Euro. Aber man bekommt keinen Überblick darüber, wie viel man für welche Funktionen ausgegeben hat und so wird es unbemerkt immer mehr. Ein anderer Trick der Anbieter: Auf den ersten Blick muss kein echtes Geld für die Zusatzfunktionen gezahlt werden, sondern stattdessen gibt es eine virtuelle Währung. Die muss allerdings wiederum über “echtes Geld” mit Kreditkarte oder PayPal-Konto gekauft werden.
Oft wird auch innerhalb der kostenfreien Apps Werbung für eine sogenannte “Premium Version” gemacht. Diese ist die kostenpflichtige Variante der gleichen App, mit mehr Funktionen. Die kostenfreie App wirkt hier als eine Art “Testversion”. Wenn diese gemocht wird, ist es wahrscheinlicher, ein paar Euro für die kostenpflichtige App auszugeben.
Kinder und Jugendliche kommen mit In-App-Käufen vor allem bei Spiele-Apps wie z. B. Coin Master, in Berührung. Das Herunterladen des Spiels ist kostenlos, um möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen. Kinder sind besonders anfällig für In-App-Käufe, weil sie im Spiel schnell vorankommen möchten und sich dabei vielleicht auch mit Freunden vergleichen. Oder sie finden es schön, ihre Spielfigur individuell zu gestalten, obwohl es für den Spielverlauf nicht wichtig ist. Dafür müssen sie beispielsweise Münzen, Spielfigur-Ausstattung (auch in Form sogenannter Lootboxen) oder die Freischaltung von weiteren Levels für echtes Geld erwerben.
Die virtuelle Währung erscheint für Kinder und Jugendliche sehr abstrakt und hat wenig mit dem Taschengeld (in Münzen und Scheinen) zu tun, das sie regelmäßig von ihren Eltern bekommen. Deshalb merken sie nicht unbedingt, dass sie tatsächlich Geld ausgeben – für virtuelle Dinge, die ihnen nicht viel bringen.
Manchmal lassen sich bereits getätigte Käufe innerhalb einer Frist zurückrufen, z. B. im iTunes-Account (Apple) unter der “Kaufübersicht”. Es kann sich auch lohnen, sich an die Hersteller zu wenden, sollte beispielsweise der Kauf eines Abos nicht gut gekennzeichnet worden sein. Was Sie weiterhin tun können, wenn Sie oder Ihr Kind versehentlich in eine Abo-Falle geraten sind, erfahren Sie auf mobilsicher.
YouTube ist das größte Videoportal weltweit. Obwohl die Plattform offiziell erst ab 16 Jahren genutzt werden darf, ist sie besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Für Sie als Eltern gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihr Kind auf YouTube zu schützen.
YouTube ist die weltweit größte Plattform für das Hochladen und Ansehen von Videos. Es bietet die Möglichkeit zahlreiche Videos über verschiedene Themen anzusehen, diese zu kommentieren und zu bewerten. Neben kommerziellen Kanälen haben auch Privatpersonen die Möglichkeit schnell und einfach Videos auf YouTube zu posten und öffentlich zu teilen.
Das Angebot an Inhalten ist riesig und reicht von Makeup-Tutorials über Musikvideos bis hin zu Let’s Play-Videos. Es ist für alle Interessen und jedes Alter etwas dabei. Besonders beliebt bei Jugendlichen sind Videos von bekannten YouTube-Stars, deren Kanälen häufig mehrere Millionen Menschen folgen. Während es bei einigen um Beauty- und Modetipps geht, machen andere Comedy oder dokumentieren ihr Spielerlebnis eines bekannten Online-Games. Kindern und Jugendlichen macht es Spaß, bestimmte Videos zu schauen, am Leben ihrer Idole teilzuhaben und sich darüber auszutauschen.
Einige Formate, wie beispielsweise Challenges, animieren Nutzer und Nutzerinnen zum Mitmachen. Wenn Kinder und Jugendliche sehen, wie schnell man durch YouTube vermeintlich zu Ruhm und Anerkennung kommt, kann das bei ihnen den Wunsch wecken, selbst aktiv zu werden und Videos auf YouTube hochzuladen. Kinder und Jugendliche können sich auf diese Weise kreativ austesten und ihre Medienkompetenz stärken. Für Sie als Eltern gibt es einiges zu beachten, wenn Ihr Kind auf Youtube aktiv ist oder es werden möchte.
Videos für Kinder müssen als solche gekennzeichnet werden. Vor diesen Videos wird dann keine personalisierte Werbung angezeigt. Außerdem sind andere Funktionen wie der Livechat oder die Kommentarfunktion eingeschränkt. Die Community-Richtlinien geben einen Umgang auf der Plattform vor, um Kinder zu schützen. Es dürfen keine Inhalte geteilt werden, die Kinder bei sexuellen oder gefährlichen Handlungen zeigen oder das körperliche oder emotionale Wohlbefinden von jungen Nutzenden gefährden könnten. YouTube fordert seine Mitglieder dazu auf, Videos und Kanäle umgehend zu melden, die gegen die Community-Richtlinien verstoßen.
Vor, während und nach Videoclips zeigt YouTube immer mehr Werbung, da sie nicht unbedingt altersgerecht ist (falls die Videos beim Einstellen nicht als „Für Kinder“ gekennzeichnet“ wurden). Werbung von Influencerinnen und Influencern, die in Videos wie ganz zufällig eingeflochten wird, ist für Kinder nur schwer zu durchschauen.
Wenn Sie oder Ihr Kind selbst YouTube-Videos veröffentlichen, kann es sein, dass vorher auch Werbung geschaltet wird. Sie können kaum beeinflussen, welche Werbung läuft. Achten Sie aber darauf, Videos als „Für Kinder“ kennzeichnen, damit keine jugendgefährdenden Inhalte in der Werbung zu sehen sind.
Sie haben die Möglichkeit, im YouTube-Profil Ihres Kindes den eingeschränkten Modus einzustellen. Ihm werden dann nur Videos angezeigt, die als altersgerecht und ungefährlich eingestuft wurden – wenn sie beim Einstellen entsprechend gekennzeichnet und durch den YouTube-Algorithmus (also eine Programmierung, die im Hintergrund läuft) so eingeordnet wurden. Ungeeignete Inhalte werden gesperrt und sind im eingeschränkten Modus nicht verfügbar.
Mit der sogenannten Elternaufsicht sollen Sie entscheiden können, was Ihr Kind auf YouTube sieht bzw. es nachvollziehen können. Sie funktioniert über das Google-Konto eines Erwachsenen. Wägen Sie ab, ob das notwendig ist, oder ob nicht auch die Vereinbarung von Regeln und der regelmäßige Austausch zur YouTube-Nutzung ein besserer Weg für Sie und Ihr Kind wäre.
Problematisch ist, dass Algorithmen nicht fehlerfrei arbeiten und ein Video leicht “durchrutschen” kann. Sie sollten deshalb zusätzlich ein Auge darauf haben, welche Videos Ihr Kind ansieht und ob Sie diese als geeignet empfinden. Der eingeschränkte Modus lässt sich zudem leicht umgehen. Wird z. B. ein anderer Browser benutzt oder die Browserdaten gelöscht, ist die Kindersicherung aufgehoben. Eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sind unabhängige Jugendschutzprogramme, die sich einfach und kostenlos auf dem PC installieren lassen. Hierbei ist zu beachten, dass einige Programme die ganze Website von YouTube sperren.
Wenn Ihr Kind selbst Videos hochladen möchte, machen Sie gemeinsam aus, was und wie viel gezeigt werden darf, um die Privatsphäre Ihres Kindes zu schützen. Sprechen Sie außerdem über die Gefahren von Cybergrooming und Hate Speech und machen Sie deutlich, dass Ihr Kind mit Ihnen über solche Dinge reden kann und soll. Beim Hochladen können Videos auf “ungelistet” oder “privat” gestellt werden. Überlegen Sie mit Ihrem Kind, wer Zugang zu den Inhalten erhalten soll. Die Gefahr, dass Videos auf anderen Social-Media-Kanälen gepostet und weitergeleitet werden, können Sie jedoch nicht völlig ausschließen.
Sprechen Sie außerdem über das Recht am eigenen Bild, den Schutz der Intim- und Privatsphäre, sowie das Urheberrecht. Denn es kann leicht passieren, dass Ihr Kind unbewusst gegen solche Richtlinien verstößt – z. B. wenn Personen zu sehen sind, die nicht ihr Einverständnis gegeben haben oder Musik verwendet wird, die urheberrechtlich geschützt ist.
YouTube ist schon lange im Alltag der Kinder angekommen und ein wichtiger Kanal. Bleiben Sie offen für den Wunsch Ihres Kindes, Videos anzusehen oder selbst aktiv zu werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Risiken und Gefahrenquellen und machen Sie gemeinsam Regeln für die Nutzung von YouTube aus.
Ist Ihnen das auch schon aufgefallen: Vor nahezu jedem YouTube-Video kommt ein Werbeclip und auch zwischendrin werden viele Videos von Werbung unterbrochen. Beim Scrollen durch den Instagram-Feed kann man Posts von abonnierten Kanälen kaum von Werbung unterscheiden. Für Kinder und Jugendliche ist das noch schwieriger.
Werbung gibt es im Internet schon lange und in den unterschiedlichsten Formen. Lesen Sie mehr dazu in unseren Beiträgen Klick, wisch, like, gekauft – Werbung in den Medien erkennen und hinterfragen sowie Social Media, Influencer und das liebe Geld.
Einige Social-Media-Portale schalten seit einiger Zeit besonders viel Werbung. Das macht es schwer, kommerzielle Inhalte von anderen Postings und Clips zu unterscheiden.
Ein YouTube-Video anschauen, ohne dass einem Werbung begegnet, scheint fast nicht mehr möglich. Mit YouTube verdienen immer mehr Menschen Geld. Dafür können YouTuber Werbung schalten: Es gibt Werbeanzeigen im Browserfenster, innerhalb eines Videos oder als Verlinkungen in der Videobeschreibung. Werbeclips können vor und während eines Videos laufen und teilweise nicht übersprungen werden. Werbung wird oft personenbezogen angezeigt, also abhängig von Standort, Interessen und Vorlieben.
Vor allem verdient der Betreiber Google damit. Mehr Werbung macht das Angebot gleichzeitig unattraktiver. So lockt Google immer mehr User zu seinem kostenpflichtigen, aber werbefreien Premium-Angebot, auf das permanent hingewiesen wird.
Wer also weiterhin die Videos seines Lieblings-YouTubers sehen möchte, muss eventuell Werbung in Kauf nehmen oder für YouTube zahlen.
Videos, die sich an Kinder richten, dürfen keine personalisierte und nicht-altersgerechte Werbung enthalten. Trotzdem schalten Unternehmen auch bei diesen Videos Werbung. Deshalb wird vor allem für jüngere Kinder die werbefreie App YouTube Kids empfohlen.
Wenn man YouTube auf dem Smartphone nutzt, verhindern Apps wie NewPipe, dass Werbung angezeigt wird.
In den beliebten Social-Media-Portalen gibt es nicht nur Werbung von Influencerinnen und Influencern. Bei Instagram schalten Unternehmen Anzeigen innerhalb des Feeds oder als Story. Stories von Unternehmen oder Marken werden automatisch angezeigt, wenn man sich die Stories von Freunden oder abonnierten Kanälen anschaut. Im Feed erkennt man Werbung daran, dass es sich um Postings von meistens nicht abonnierten Kanälen handelt, die mit “Gesponsert” gekennzeichnet sind. Auch bei TikTok gibt es gesponserte Clips. Außerdem werden die bei der Plattform beliebten Hashtags und Challenges auch von Firmen genutzt, um Trends rund um ihre Marken zu starten und so viele User mit Kurzvideos zu erreichen.
In den Instagram-Einstellungen lassen sich bestimmte Präferenzen für Werbeanzeigen (de)aktivieren, ganz ausschalten kann man sie nicht. Bei TikTok kann man gar keine Einstellungen zu Werbung machen.
Wenn Ihr Kind noch jung ist oder wenig Medienerfahrung hat, sollten Sie es bei der Nutzung von Videoportalen wie YouTube begleiten. Erklären Sie ihm den Unterschied zwischen Werbung und anderen Inhalten und zeigen Sie ihm, wie das zu erkennen ist.
Bestimmte Browsereinstellungen, wie das Deaktivieren von Cookies beim Besuch einer Internetseite oder das Installieren von PlugIns, können helfen, weniger Werbung angezeigt zu bekommen.
Wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter anfängt, Instagram oder TikTok zu nutzen, gehen Sie gemeinsam die Einstellungsmöglichkeiten der Apps durch. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, dass es dort auch viele kommerzielle Inhalte gibt und regeln Sie den Umgang damit.
Wenn Ihr Kind weiß, wie Medien funktionieren und dass viele mit Social Media Geld verdienen, kann es einen bewussten und sicheren Umgang damit lernen.
Die Kurzvideo-App TikTok erreicht Millionen von Menschen und hat besonders viele junge Nutzerinnen und Nutzer. Bei TikTok geht es um Spaß, Austausch und Kreativität. Für einige TikToker geht es vor allem darum, mit der App Geld zu verdienen.
TikToker möchten mit ihren Videos auf die „Für Dich“-Seite (For You Page) kommen, damit möglichst viele Personen ihre Clips sehen. Dadurch können sie jede Menge neue Follower, also eine größere Reichweite bekommen. Viele TikTok-Stars sind so über Nacht berühmt geworden. Das macht sie für Unternehmen attraktiv, die sie als Influencerinnen oder Influencer für Werbung einsetzen.
Unternehmen bezahlen TikToker mit hoher Reichweite dafür, dass sie eine Marke oder ein Produkt bewerben. Diese Kooperationen müssen deutlich als Werbung gekennzeichnet werden. Dabei setzen Unternehmen immer mehr auf sogenannte Mikro-Influencer und so kann es passieren, dass auch Nutzer mit lediglich ein paar Hundert Followern Kooperationsanfragen bekommen.
In Livestreams können die Zuschauenden Influencern Geschenke machen. Diese virtuellen Gegenstände, wie z. B. ein Panda-Emoji, müssen vorher gekauft werden: Nutzer kaufen mit realem Geld Coins, die gegen Geschenke eingetauscht werden können. Die Influencer wiederum können die erhaltenen Geschenke zurück in Geld tauschen und sich auszahlen lassen. Ein Teil bleibt immer auch bei TikTok hängen und sie verdienen mit.
Warum die Unterstützung des Lieblingsinfluencers für die Fans richtig teuer werden kann und wie Sie Ihr Kind davor schützen, lesen Sie in unserem Artikel Social-Media-Influencer und das liebe Geld.
Das ist eine Vereinbarung zwischen einem TikToker oder einer TikTokerin und einem Unternehmen. Er oder sie verlinkt einen Online-Shop auf dem eigenen Profil und bekommt eine Provision für jeden Artikel, der über den Link verkauft wird. Das muss als Werbung erkennbar gemacht werden.
Viele Influencer verkaufen Artikel, die mit eigenem Design oder kreativen Sprüchen verziert sind. Dafür arbeiten sie mit Dienstleistern zusammen, die sich um Druck und Verkauf kümmern. Die Influencerin oder der Influencer bekommt einen vereinbarten Betrag pro verkauftem Artikel.
Möglichkeiten auf TikTok Geld zu verdienen, gibt es viele und der Einstieg ist oft unkompliziert. Gerade Kinder und Jugendliche sehen in den TikTok-Stars Vorbilder und wollen so sein wie sie.
Um für das Publikum und Unternehmen relevant zu bleiben, müssen TikTokerinnen und TikToker regelmäßig – möglichst mehrmals am Tag – interessante Bilder und Videos posten. Die Konkurrenz ist groß und die Trends auf TikTok sind schnelllebig. Das kann Leistungsdruck und Stress erzeugen, mit dem gerade Kinder und Jugendliche noch nicht gut umgehen können. Auch das Familienleben und die schulischen Leistungen können darunter leiden.
Besonders viel Aufmerksamkeit möchten TikToker mit Videos von gefährlichen Challenges erreichen oder indem sie sich auf provokante oder sexualisierte Weise darstellen. Um während eines Livestreams mehr Geschenke zu erhalten, die sich in Geld umwandeln lassen, werden oft Gegenleistungen angeboten. Das können namentliche Grüße aber auch die Handynummer oder ein privates Bild an Personen sein, die fremd sind. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie Ihr Kind vor Cybergrooming schützen. Besprechen Sie diese Risiken in Ruhe mit Ihrem Kind. Wenn es gern eigene Videos einstellen möchte und den Wunsch äußert, als TikToker Geld zu verdienen, überlegen Sie gemeinsam, ob und wie sich das mit Schule und anderen Hobbies verträgt und unter welchen Bedingungen es Ihre Erlaubnis bekommt. Außerdem ist Ihr Kind bis zur Volljährigkeit nur eingeschränkt geschäftsfähig und braucht auch für einen Account auf TikTok Ihr Einverständnis.
In unserem Beitrag Kinder-Influencer und Familien-Kanäle können Sie weitere Tipps dazu nachlesen.
Ob im Fernsehen, an der Bushaltestelle oder im Internet – Werbung gehört zu unserem Alltag dazu. Schon kleine Kinder sehen Werbespots im Fernsehen oder begegnen ihr im Supermarkt, wo es viele Produkte rund um kindliche Medienhelden wie Elsa, Sandmann & Co. zu kaufen gibt. Auf Websites und Videoplattformen kommen vor allem ältere Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Formen von Werbung in Berührung: Influencer tragen in ihren Videos die neuesten Turnschuhe, stellen ein Kosmetikprodukt ihrer Lieblingsmarke vor oder packen die eben gekaufte Spielekonsole in einem Unboxing-Video vor der Kamera aus. Auch in vielen Spiele-Apps gibt es Werbung, die man wegklicken muss, um weiterspielen zu können.
Medieninhalte für Kinder müssen so gestaltet sein, dass sie Werbung erkennen können und ihre kindliche Unerfahrenheit nicht ausgenutzt wird. Dazu gehört z. B. die klare Trennung von Inhalt und Werbung. Im Fernsehen gibt es einen optischen und akustischen Hinweis zu Beginn und am Ende der Werbung. Eine Kindersendung darf nicht von Werbung unterbrochen werden. Auf Kinderseiten im Netz müssen Werbebanner gekennzeichnet sein und dürfen die Inhalte nicht überlappen oder Kinder in der Nutzung der Seiten behindern. Es darf auch nicht für alle Produkte (wie z. B. für Alkohol) geworben werden, um Kinder zu schützen.
Unterstützen Sie Ihr Kind, Werbung zu erkennen und zu durchschauen. Mit dem Alter steigt auch das Verständnis von Werbung. Ab ungefähr 8 Jahren verstehen Kinder, dass Werbung nicht neutral informiert, sondern zum Kaufen anregen soll.
Vor allem bei Onlinewerbung müssen jüngere Kinder erst lernen, dass Werbung gleichzeitig neben den eigentlichen Inhalten auf einer Internetseite angezeigt wird.
Werbung innerhalb von Spiele-Apps taucht oft überraschend auf, weshalb Kinder aus Versehen auf Werbeinhalte klicken können. Achten Sie beim Download von kostenfreien Kinderapps darauf, ob diese sogenannte In-Game-Werbung enthalten. Entscheiden Sie, ob das für Ihr Kind problematisch ist. Aufpassen sollten Sie besonders, wenn Werbeinhalte im Spiel dazu verleiten, schneller voranzukommen, wenn die Werbung nicht gekennzeichnet oder vom Spielinhalt getrennt ist oder wenn Kinder beim Spielen behindert werden.
Ältere Kinder und Jugendliche stehen vor der Herausforderung, zu erkennen, ob ihre Idole nur ein Produkt präsentieren oder ob es ihnen um echte Inhalte geht. Denn nicht immer sind Videos von Influencern als Werbung gekennzeichnet, obwohl das vorgeschrieben ist, wenn sie von Unternehmen Geld dafür bekommen. Schauen Sie sich gemeinsam Videos und Instagram-Stories an und achten Sie zusammen auf Hinweise für Werbung und Sponsoring in den geteilten Inhalten.
Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über die verschiedenen Formen von Werbung in Medien. Nur dann kann es einen bewussten und kritischen Umgang mit Werbung und den Kaufentscheidungen im Alltag lernen. Denken Sie dabei auch an Ihre Vorbildfunktion.
YouTube ist die mit Abstand beliebteste Online-Plattform für Videos. Sie ist kostenlos und wird vor allem über Werbung finanziert, die vor oder während der Clips abgespielt wird. Mit YouTube Premium kann man YouTube-Inhalte gegen Gebühr ohne Werbeunterbrechung und mit weiteren Vorteilen nutzen. Die Premium-Variante sieht ganz ähnlich aus wie das kostenlose YouTube, aber kann jedoch einiges mehr.
Um das Angebot nutzen zu können, müssen Sie sich registrieren und entscheiden, ob Sie den Dienst allein oder gemeinsam mit Ihrer Familie nutzen möchten. Inhalte können heruntergeladen und offline abgespielt werden – allerdings nur in der App. Man kann Musikinhalte auch im Hintergrund anhören, während man gleichzeitig eine andere App nutzt. Das Ausschalten von Werbeanzeigen muss in den Einstellungen aktiviert werden.
Zu YouTube Premium gehört die werbefreie Variante des Musik-Streamingdiensts YouTube Music. (Diesen gibt es auch als kostenlose App mit Werbung.) Außerdem gehören noch die YouTube Gaming App dazu und man erhält Zugriff auf YouTube Original – exklusive Inhalte, die nur auf YouTube zu sehen sind.
Kinder und Jugendliche nutzen YouTube für verschiedene Dinge im Alltag. Sie folgen YouTubern, informieren sich und lassen sich unterhalten. Für diejenigen, die viel Musik, Filme und Videos nutzen, könnte ein Premium-Account attraktiv sein. Vor allem weil man sich Videos ohne Werbeunterbrechung anschauen kann.
Wenn Sie als Familie gern YouTube nutzen, ist das Angebot im Vergleich zu anderen Streamingangeboten etwas günstiger. YouTube ist ein Allrounder mit einem sehr breiten Angebot. Wenn Sie ganz gezielt nur Serien oder nur Musik nutzen möchten, sind andere Angebote besser geeignet.
Hinter allen Angeboten von YouTube steckt Google. Das amerikanische Unternehmen verdient sein Geld unter anderem mit der Sammlung und Auswertung von Nutzerdaten. Auch wenn die vielen zusammenhängenden Dienste einige Vorteile haben, sind Bedenken bezüglich des Datenschutzes angebracht.
YouTube weist darauf hin, dass nur von ihnen eingestellte Werbung ausgeschaltet werden kann. Wenn in Videos der Nutzer Werbung auftaucht (z. B. als Produktplatzierung), sieht man diese auch in Videos über YouTube Premium.
Achten Sie darauf, welche Daten Sie von sich bei der Registrierung angeben und ob alle Angaben notwendig sind. Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen und machen Sie sich mit den Möglichkeiten der App z. B. bei mobilsicher.de vertraut.
Das große Angebot von YouTube kann dazu verführen, dass man immer weiterschaut und die Zeit vergisst. Gemeinsam vereinbarte Regeln helfen, dass das nicht so schnell passiert. Bei jüngeren Kindern empfiehlt sich außerdem die App YouTube Kids, damit Ihr Kind nur altersgerechte Inhalte angezeigt bekommt. Mit einem Familien-Account von YouTube Premium können Sie je nach Altersgruppe verschiedene Funktionen aktivieren oder ausblenden. Beachten Sie aber, dass trotzdem unangemessene Inhalte auftauchen können, da diese teilweise gut versteckt sind. Wenn Sie Ihr Kind bei der Nutzung von YouTube und anderen Medien begleiten, können Sie sich darüber austauschen und für Fragen da sein.
Besonders 12- bis 17-Jährige verbringen oft mehrere Stunden am Tag auf Social Media-Plattformen wie YouTube, Snapchat, TikTok oder Instagram. Dabei sehen sie sich Inhalte von Menschen an, die sie zwar nicht persönlich kennen, aber trotzdem eine Menge über sie wissen. Auch wenn der Begriff Influencer nach starkem Einfluss klingt, entscheidet sich Ihr Kind aus bestimmten Gründen und aktiv dafür, jemandem zu folgen und seine Videos anzuschauen. Bestimmte Influencer sind dabei unterschiedlich wichtig oder von dauerhaftem Interesse.
Influencer berichten in Bildern oder Videos von ihrem vermeintlichen Alltagsleben oder beschäftigen sich mit Themen wie Mode, Beauty oder Gaming. Influencer bieten Orientierung, wenn es z. B. um die eigene Identitätssuche geht, aber auch so etwas wie Freundschaft. Man kann zwischen verschiedenen Influencer-Typen unterscheiden:
Die einfachste Einteilung ist die nach der Anzahl der Follower, die sagt, wie groß die Reichweite eines Influencers ist. Auch Influencer mit geringer Reichweite sind für Unternehmen bedeutsam, um mit ihnen zu werben. Die gängigsten Begriffe sind folgende:
Mega-Influencer, Super-Influencer oder Hero-Influencer
Diese Influencer haben Millionen-Reichweiten und bekommen die höchste Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken. Sie sind die Stars der Szene, so z. B. Bibi oder Lisa und Lena.
Star-Influencer oder Promi-Influencer
So nennt man Influencer, die als Sportler, Film- oder Popstar prominent geworden sind und auch außerhalb von Social Media eine große Fan-Community haben.
Makro-Influencer oder Everyday-Influencer
Sie haben eine geringere, aber immer noch große Reichweite mit ca. 50.000 Follower. Sie gelten als Vorbilder in ihrer Szene und setzen oft neue Trends.
Aber auch Mikro- oder Nano-Influencer haben starken Einfluss. Sie sind bei bestimmten Themen Experten, z. B. Blogger oder Youtuber mit Kanälen zu speziellen Themen. Sie gelten auf ihrem Gebiet als sehr glaubwürdig und haben eine treue Anhängerschaft. Aufstrebende bzw. Rising-Influencer gelten als die kommenden Talente, mit einer noch geringen Reichweite.
Influencer lassen sich auch nach den Themen und der Art und Weise, wie sie auftreten, unterscheiden:
Stil-Inspiratoren
Sie zelebrieren Lifestyle im Bereich Beauty, Autos, Fashion, Essen und Reisen. Dem Nutzer ermöglichen sie Tagträumerei, bleiben aber gleichzeitig durch ihre Interaktion nahbar.
Coaches
Sie sind Mentoren, d. h. nehmen den Follower an die Hand, bieten Orientierung und konkrete Ratschläge. Themen können von Do-it-yourself über Lifehacks und Lebensberatung bis hin zu jedem Hobby und Nischeninteresse reichen.
Experten
Zwar bedienen sie oft nur eine kleine Nische als Mikro-Influencer, sind darin aber eine große Autorität. Sie bieten durch ihre große Kompetenz den Followern wertvolle Orientierung zu einem bestimmten Thema.
Erklärer
Ihnen geht es darum, Alltags-, Politik- und Wissenschaftsthemen verständlich zu machen und anderen nahe zu bringen. Außerdem haben ihre Follower die Möglichkeit, sich dank ihnen eine eigene Meinung zu bilden. Ihre Glaubwürdigkeit ziehen sie aus ihrer Überzeugung.
Selbstdarsteller und Unterhalter
Sie sind lustig und kurzweilig. Beim Anschauen ihrer Videos kann man kurz dem Alltag entfliehen. Mit Einfallsreichtum und viel Charakter bieten sie gute Unterhaltung.
Missionare
Diese Vorbilder vertreten bestimmte Ideale aus dem Alltag, der Politik oder der Lebensführung, die sie befolgen.
Fragen Sie Ihr Kind danach, was es an der einen oder anderen Person begeistert und interessiert. Vielleicht finden auch Sie Inspiration bei einem Influencer!
An Weihnachten packen wir nicht nur selbst Geschenke aus, sondern schauen auch immer wieder anderen dabei zu. Das kann richtig Spaß machen. Was befindet sich in der Geschenkverpackung und wie reagiert die Person darauf? Etwas ähnliches passiert in sogenannten Unboxing-Videos das ganze Jahr über. In den Videos zeigen Menschen, wie sie etwas auspacken. Meistens Produkte, die sie zuvor bestellt haben. Auf Videoportalen wie YouTube sind solche Videos besonders beliebt und werden von Millionen von Menschen angeschaut. Doch wer ein Unboxing-Video einmal gesehen hat, wird schnell feststellen, dass die Unterscheidung zwischen Werbung und Unterhaltung dabei nicht immer leicht fällt.
Unboxing-Videos (to unbox = Auspacken) sind Online-Videos, in denen eine Person ein Produkt aus seinem Originalkarton enthüllt. Dabei zeigt das Video hautnah, wie das bestimmte Produkt der Verpackung entnommen und anschließend bis ins kleinste Detail den Zuschauern vorgestellt, dabei kommentiert und meist ausprobiert wird.
Unboxing-Videos erscheinen häufig im sogenannten Vlogging-Stil und haben Merkmale eines Erklärvideos. Ausgepackt werden in den Videos häufig technische Geräte wie Smartphones, Konsolen oder Tablets, aber auch Spielzeuge, Lebensmittel oder Kleidungsstücke finden in ihnen einen Ort der Präsentation.
Die Gründe für die Faszination der Unboxing-Videos sind sehr unterschiedlich. Einer der Gründe dürfte sein, dass die Zuschauer von dem Gefühl etwas auspacken zu dürfen nicht genug bekommen und das sogar so sehr, dass sie anderen Menschen dabei zusehen – das spart nebenbei sogar Zeit und Geld. Es geht aber auch darum, einen ersten Eindruck von einem neuen Produkt zu erhalten, für welches die Zuschauer sich interessieren. Aber anders als Werbung des Herstellers, kommentieren und bewerten die „Unboxing-Producer“ auf scheinbar offene und ehrliche Weise. Ein weiteres Motiv ist die Möglichkeit zur Interaktion in einer Community, in der Rückfragen zum Produkt, Kommentare sowie Meinungen geteilt werden können. Dies hilft auch dabei, sich mit einem Produkt zu identifizieren oder sich klar davon abzugrenzen.
Es gibt nicht viel, worauf Sie als Elternteil bei einem Unboxing-Video achten müssen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass ihr Kind ein Original-Produkt und nicht etwa eine Fälschung präsentiert, da der Markeninhaber ein begründetes Interesse daran hat, dass ihm nicht fremde bzw. gefälschte Produkte zugeschrieben werden und somit der Marke schaden könnten. Sollte sich Ihr Kind dafür interessieren, ein Video zu erstellen, dann begleiten Sie es dabei, präsentieren Sie bspw. ein Spiel, von dem Sie überzeugt sind und erfahren Sie die Welt der Spiele mal auf eine ganz andere Weise.
Unboxing-Videos bieten viele Möglichkeiten. Von der Faszination des Auspackens, über ein reines Informieren bis hin zur Interaktion können dabei verschiedene Interessen bedient werden. Dennoch sollte stets ein wachsames Auge dabei sein, wenn Kinder sich solcher Videos bedienen oder sie selbst erstellen. Denn Unboxing-Videos sind auch Werbung und Konsumabsichten können schnell ungefiltert an ihr Kind gelangen. Besprechen Sie also das Gesehene und sensibilisieren Sie Ihr Kind für etwaige Werbeabsichten. Viele Influencerinnen und Influencer bezeichnen das Erstellen von ihren Videos auch als Beruf, da sie für das Zeigen und Ausprobieren der Produkte von Unternehmen bezahlt werden. Wie auch bei vielen weiteren Aktivitäten im Netz, sollten Sie Ihr Kind beim Schauen der Videos begleiten. Wenn Sie das beachten, steht dem Spaß beim Zuschauen nichts im Weg. Packen -äh- probieren Sie es doch auch mal aus!