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YouTube Kids

YouTube Kids ist die kindgerechte kleine Schwester von YouTube. Die Plattform bietet eine große Sammlung altersgerechter Videos für Kinder. Sie wurde speziell für Familien entwickelt.

Kurz gefasst:

  • kostenlose App für Android und iOS
  • geschlossene YouTube-App und Website mit speziellen Kinderinhalten für das Vorschul- und Grundschulalter
  • Sicherheits- und Kontrollfunktionen durch die Eltern
  • erfordert Anmeldung mit einem Google-Konto
  • Werbung im Angebot

Was ist YouTube Kids?

YouTube Kids ist ein spezielles Angebot für Kinder. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die durch einen speziellen Algorithmus kindgerechte Inhalte herausfiltert und in die App oder Webseite einspielt. Zu Beginn der Nutzung können Eltern zwischen drei Altersstufen wählen: Vorschulalter (bis vier Jahre), jünger (von 5-8 Jahre) und älter (von 9-12 Jahre).

Die Inhalte sind in vier Kategorien unterteilt: Serien, Musik, Lernen und Erkunden. Es finden sich weitere spannende Inhalte rund um Themen wie Musik, Gaming, Wissenschaft oder Basteln. Auch die beliebten Heldinnen und Helden der Kleinen sind auf YouTube Kids vorhanden: Der kleine Drache Kokosnuss, Bibi und Tina, das Sandmännchen usw.

YouTube Kids ist so gestaltet, dass Kinder die Plattform einfach bedienen können. Mit großen Abbildungen und einer Sprachsuche können auch Kinder, die noch nicht lesen können, die Webseite nutzen. Die Inhalte von YouTube Kids lassen sich über Systeme wie Chromecast, Apple TV und Spielekonsole auch auf einen Smart-TV streamen. Das Hochladen eigener Videos wie beim „richtigen“ YouTube ist nicht möglich.

Was begeistert Kinder an dem Angebot?

Kinder mögen – wie Erwachsene auch – Unterhaltungsangebote. Sie können in der App ihre Lieblingsfiguren und -geschichten quasi zu jeder Zeit abrufen. Somit ermöglicht YouTube Kids eine gewisse Form der Eigenständigkeit – sofern Eltern es erlauben. So können Inhalte z. B. eigenständig gesucht und angesehen werden.

Auch ist es möglich Videos und Kanäle vom YouTube-Account der Eltern auf dem ihres Kindes zu teilen. Das sind Videos, die normalerweise nicht auf YouTube Kids zu finden sind.

Was ist problematisch an YouTube Kids?

Das Angebot basiert auf einem Algorithmus. Das heißt, dass Inhalte nicht durch Menschen ausgewählt und nicht alle auf ihre Qualität überprüft werden, sondern dass es sich um einen technischen Auswahlprozess handelt. Dabei können Fehler auftreten. Seit Start des Angebots sind z. B. zahlreiche Angebote aufgetaucht, die anfangs kindgerecht erschienen, sich aber später als ungeeignet herausstellten.

Zusätzlich spielt der Algorithmus Videos mit großer Reichweite und großen Abrufzahlen zuerst aus. So sind z. B. neben den bekannten und beliebten Trickfilmfiguren besonders auch Kinder-Influencer oder Familien-YouTube-Kanäle beliebt, die oftmals auch Produktplatzierungen o. Ä. enthalten. Nicht zuletzt enthält das kostenlose Angebot offensichtlich Werbung, die der Zielgruppe angepasst ist. Nur mit einem Abonnement von YouTube Premium ist auch der YouTube-Kids-Kanal ohne Werbung anzusehen. Positiv ist jedoch, dass sich aus dem Angebot heraus keine anderen Websites öffnen lassen.

Was sagt der Anbieter?

Es kann zu Fehlern bei der Auswahl der Videos kommen. Kein System ist perfekt. Daher wird der Algorithmus stetig verbessert und es finden manuelle Überprüfungen statt. Eltern werden explizit dazu aufgefordert, Videos zu melden, wenn diese problematisch erscheinen. Um als Eltern eine noch bessere Kontrolle zu erhalten, können alle Such- und Vorschlagsfunktionen ausgeschaltet werden, so dass nur die Angebote auf der Startoberfläche zugänglich sind. Weitere Tipps für Eltern zu den Jugendschutzeinstellungen gibt YouTube Kids auf seiner Webseite.

Der Anbieter Google weist explizit darauf hin, dass YouTube Kids die elterliche Kontrolle und Begleitung ihrer Kinder nicht ersetzt. Eltern sollten gemeinsam Videos auswählen und in der Nähe bleiben.

Was sollten Eltern beachten?

Sie sollten möglichst gemeinsam mit Ihrem Kind Videos anschauen, so dass Sie erkennen können, mit welchen Inhalten es gut zurechtkommt und welche nicht für Ihr Kind geeignet sind.

Da Funktionen wie das Hochladen, Teilen oder Bewerten von Videos nicht zur Verfügung stehen, ist YouTube Kids sicherer als seine große Schwester YouTube. Eltern haben die Möglichkeit, ihr eigenes Passwort zu erstellen, um in der App auf die Einstellungen zugreifen zu können.

Für mehr Kontrolle wurden spezielle Einstellungen eingefügt, die per Passwort geschützt sind:

  • Sucheinstellungen: Ist die Suchfunktion aktiviert, kann auf Millionen von Videos für die ganze Familie zugegriffen werden. Ist sie deaktiviert, wird die Nutzung der App eingeschränkt. Dann sehen Kinder nur Videos auf der Startseite der App. Sie werden entsprechend der bisher gesehenen Videos und der Alterseinstellung vom System ausgewählt. Der Verlauf kann jeweils gelöscht werden.
  • Mit dem eingebauten Timer kann die Dauer, die Ihr Kind vor dem Bildschirm verbringt, beschränkt werden. Wenn die eingestellte Zeit vorbei ist, weist die App Kinder darauf hin und sperrt sich von selbst.

Probieren Sie die App erst einmal ohne Ihr Kind aus und entscheiden Sie dann, ob sie für Sie und Ihre Familie geeignet ist!

Bei Medien kindersicher gibt es eine ausführliche Anleitung zur Einrichtung von YouTube Kids.

Kinder auf YouTube

YouTube ist das größte Videoportal weltweit. Obwohl die Plattform offiziell erst ab 16 Jahren genutzt werden darf, ist sie besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Für Sie als Eltern gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihr Kind auf YouTube zu schützen. 

Kurz gefasst:

  • Mindestalter 16 Jahre, mit Erlaubnis der Eltern ab 13 Jahre
  • YouTube Kids für jüngere User
  • kostenfreies Videoportal mit Videos von Privatpersonen und kommerziellen Kanälen
  • personalisierte Werbung
  • nicht ausschließlich kindgerechte Inhalte 

Was ist YouTube und was bietet es?

YouTube ist die weltweit größte Plattform für das Hochladen und Ansehen von Videos. Es bietet die Möglichkeit zahlreiche Videos über verschiedene Themen anzusehen, diese zu kommentieren und zu bewerten. Neben kommerziellen Kanälen haben auch Privatpersonen die Möglichkeit schnell und einfach Videos auf YouTube zu posten und öffentlich zu teilen. 

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an YouTube?

Das Angebot an Inhalten ist riesig und reicht von Makeup-Tutorials über Musikvideos bis hin zu Let’s Play-Videos. Es ist für alle Interessen und jedes Alter etwas dabei. Besonders beliebt bei Jugendlichen sind Videos von bekannten YouTube-Stars, deren Kanälen häufig mehrere Millionen Menschen folgen. Während es bei einigen um Beauty- und Modetipps geht, machen andere Comedy oder dokumentieren ihr Spielerlebnis eines bekannten Online-Games. Kindern und Jugendlichen macht es Spaß, bestimmte Videos zu schauen, am Leben ihrer Idole teilzuhaben und sich darüber auszutauschen. 

Einige Formate, wie beispielsweise Challenges, animieren Nutzer und Nutzerinnen zum Mitmachen. Wenn Kinder und Jugendliche sehen, wie schnell man durch YouTube vermeintlich zu Ruhm und Anerkennung kommt, kann das bei ihnen den Wunsch wecken, selbst aktiv zu werden und Videos auf YouTube hochzuladen. Kinder und Jugendliche können sich auf diese Weise kreativ austesten und ihre Medienkompetenz stärken. Für Sie als Eltern gibt es einiges zu beachten, wenn Ihr Kind auf Youtube aktiv ist oder es werden möchte. 

Jugendschutz auf YouTube 

Videos für Kinder müssen als solche gekennzeichnet werden. Vor diesen Videos wird dann keine personalisierte Werbung angezeigt. Außerdem sind andere Funktionen wie der Livechat oder die Kommentarfunktion eingeschränkt. Die Community-Richtlinien geben einen Umgang auf der Plattform vor, um Kinder zu schützen. Es dürfen keine Inhalte geteilt werden, die Kinder bei sexuellen oder gefährlichen Handlungen zeigen oder das körperliche oder emotionale Wohlbefinden von jungen Nutzenden gefährden könnten. YouTube fordert seine Mitglieder dazu auf, Videos und Kanäle umgehend zu melden, die gegen die Community-Richtlinien verstoßen.

Werbung auf YouTube

Vor, während und nach Videoclips zeigt YouTube immer mehr Werbung, da sie nicht unbedingt altersgerecht ist (falls die Videos beim Einstellen nicht als „Für Kinder“ gekennzeichnet“ wurden). Werbung von Influencerinnen und Influencern, die in Videos wie ganz zufällig eingeflochten wird, ist für Kinder nur schwer zu durchschauen.

Wenn Sie oder Ihr Kind selbst YouTube-Videos veröffentlichen, kann es sein, dass vorher auch Werbung geschaltet wird. Sie können kaum beeinflussen, welche Werbung läuft. Achten Sie aber darauf, Videos als „Für Kinder“ kennzeichnen, damit keine jugendgefährdenden Inhalte in der Werbung zu sehen sind.

Wie Sie Ihr Kind auf YouTube schützen können 

Sie haben die Möglichkeit, im YouTube-Profil Ihres Kindes den eingeschränkten Modus einzustellen. Ihm werden dann nur Videos angezeigt, die als altersgerecht und ungefährlich eingestuft wurden – wenn sie beim Einstellen entsprechend gekennzeichnet und durch den YouTube-Algorithmus (also eine Programmierung, die im Hintergrund läuft) so eingeordnet wurden. Ungeeignete Inhalte werden gesperrt und sind im eingeschränkten Modus nicht verfügbar.

Mit der sogenannten Elternaufsicht sollen Sie entscheiden können, was Ihr Kind auf YouTube sieht bzw. es nachvollziehen können. Sie funktioniert über das Google-Konto eines Erwachsenen. Wägen Sie ab, ob das notwendig ist, oder ob nicht auch die Vereinbarung von Regeln und der regelmäßige Austausch zur YouTube-Nutzung ein besserer Weg für Sie und Ihr Kind wäre.

Problematisch ist, dass Algorithmen nicht fehlerfrei arbeiten und ein Video leicht “durchrutschen” kann. Sie sollten deshalb zusätzlich ein Auge darauf haben, welche Videos Ihr Kind ansieht und ob Sie diese als geeignet empfinden. Der eingeschränkte Modus lässt sich zudem leicht umgehen. Wird z. B. ein anderer Browser benutzt oder die Browserdaten gelöscht, ist die Kindersicherung aufgehoben. Eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sind unabhängige Jugendschutzprogramme, die sich einfach und kostenlos auf dem PC installieren lassen. Hierbei ist zu beachten, dass einige Programme die ganze Website von YouTube sperren. 

Wenn Ihr Kind selbst Videos hochladen möchte, machen Sie gemeinsam aus, was und wie viel gezeigt werden darf, um die Privatsphäre Ihres Kindes zu schützen. Sprechen Sie außerdem über die Gefahren von Cybergrooming und Hate Speech und machen Sie deutlich, dass Ihr Kind mit Ihnen über solche Dinge reden kann und soll. Beim Hochladen können Videos auf “ungelistet” oder “privat” gestellt werden. Überlegen Sie mit Ihrem Kind, wer Zugang zu den Inhalten erhalten soll. Die Gefahr, dass Videos auf anderen Social-Media-Kanälen gepostet und weitergeleitet werden, können Sie jedoch nicht völlig ausschließen.

Sprechen Sie außerdem über das Recht am eigenen Bild, den Schutz der Intim- und Privatsphäre, sowie das Urheberrecht. Denn es kann leicht passieren, dass Ihr Kind unbewusst gegen solche Richtlinien verstößt – z. B. wenn Personen zu sehen sind, die nicht ihr Einverständnis gegeben haben oder Musik verwendet wird, die urheberrechtlich geschützt ist. 
YouTube ist schon lange im Alltag der Kinder angekommen und ein wichtiger Kanal. Bleiben Sie offen für den Wunsch Ihres Kindes, Videos anzusehen oder selbst aktiv zu werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Risiken und Gefahrenquellen und machen Sie gemeinsam Regeln für die Nutzung von YouTube aus.

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