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Signal – Sicherer Messenger

Vielleicht haben Sie auch schon von den Bedenken gegenüber WhatsApp und anderen Messenger-Diensten gehört. Signal möchte eine sichere Alternative sein und bietet nahezu die gleichen Funktionen.

Kurz gefasst:

  • kostenlose und werbefreie App für Android und iOS (sowie für Desktop-PC)
  • Registrierung via Handynummer
  • Chats, Gruppenchats, sowie verschlüsselte Sprachanrufe und Videotelefonie möglich
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
  • Altersfreigabe ab 13 Jahren
  • von der gemeinnützigen Signal-Stiftung

Was ist Signal?

Über Signal können Sie und Ihre Kinder mit einem Kontakt oder einer ganzen Gruppe chatten. Sie können Bilder, Audiofiles, Videos, Textnachrichten und Emojis versenden, Sprachanrufe oder Videoanrufe tätigen und Storys veröffentlichen.

Signal wirbt damit, ein sicherer Messenger zu sein. Gegenüber anderen Messengerdiensten sind auch Gruppenunterhaltungen Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Über individuelle Datenschutz-Einstellungen in der App können u. a. Lesebenachrichtigungen und „verschwindende Nachrichten“ ein- oder ausgestellt werden. In regelmäßigen Abständen werden Nutzende aufgefordert, ihre PIN einzugeben, um die sichere Verwendung zu gewährleisten. Signal erfragt den Zugriff auf das Adressbuch, damit andere Nutzerinnen und Nutzer als Signal-Kontakte hinzugefügt werden. Kontakte können allerdings auch ohne Zugriff auf das Adressbuch des Smartphones manuell eingegeben werden. Da der Messenger quelloffen ist, kann jede Person die Verschlüsselungsverfahren einsehen. Viele Expertinnen und Experten haben diese bereits überprüft.

Was fasziniert Jugendliche besonders an dem Angebot?

Immer mehr Jugendlichen ist bewusst, dass WhatsApp und der Messenger von Facebook wenig Datensicherheit bieten und suchen sich Alternativen. Signal wird teilweise als zusätzlicher Messenger neben den häufiger verwendeten Apps genutzt.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Einige Gefahren beziehen sich nicht auf die Nutzung eines bestimmten Messengers, sondern hängen mit der Kommunikation über Messenger allgemein zusammen: Cybermobbing und Sexting sind auch via Signal nicht auszuschließen. Allerdings bietet Signal eine erhöhte Sicherheit der privaten Daten.

Was meint der Anbieter?

Nach Angaben des Anbieters werden Kontaktdaten von Signal anonymisiert, auf Signal-Servern abgeglichen und anschließend wieder gelöscht.

Das Mindestalter für die Nutzung beträgt laut Anbieter 13 Jahre. Die USK gibt eine Empfehlung ab 0 Jahren, doch auch in den App-Stores wird ein Mindestalter von 12 Jahren angegeben.

Was sollten Eltern beachten?

Wie auch bei anderen Messenger-Diensten sollten Sie als Eltern vor allem für eine verantwortungsbewusste Nutzung sensibilisieren. Machen Sie auf mögliche Gefahren der Kommunikation über Messenger-Dienste aufmerksam und thematisieren Sie die Vorteile von Signal und anderen, sicheren Messengern (z. B. auch Threema). Wenn Sie die App für den Austausch in der Familie nutzen, setzen Sie ein wichtiges Zeichen. Hilfreich ist es, sich mit anderen Eltern auszutauschen und gemeinsam zu entscheiden, ob Signal von den Kindern und Jugendlichen genutzt werden sollte.

Die Smartwatch als Einstieg in die digitale Welt?

Steht auf dem Wunschzettel Ihres Kindes für den Geburtstag oder Weihnachten eine Smartwatch? Vielleicht ist der Wunsch schon in Erfüllung gegangen, denn in immer mehr Familien gibt es die schlauen Armbanduhren. Das Angebot an Smartwatches wächst und ihr Funktionsumfang auch.

Was ist eine Smartwatch?

Sie sieht aus wie eine digitale Armbanduhr, hat jedoch sehr viel mehr zu bieten. Die Uhr ist eigentlich ein kleiner Computer, der mit dem eigenen Smartphone verbunden wird. Es gibt aber auch Smartwatches, die ohne Smartphone funktionieren. Man kann darauf Textnachrichten lesen, ohne erst nach dem Smartphone in der Tasche kramen zu müssen. Man lässt sich damit zum nächsten Kino navigieren, kann mit der Uhr seine Schritte zählen lassen und vieles mehr. Außerdem verfügt die Uhr über einen Lautsprecher und ein Mikrofon, sodass man auch ohne Smartphone über das Handgelenk telefonieren kann.

Für Kinder gibt es spezielle Smartwatches mit eingeschränktem Funktionsumfang (Textnachrichten senden und empfangen, GPS-Tracking, Lernspiele, Fotofunktion usw.) – mit oder ohne Verbindung zum Internet (über eine integrierte SIM-Karte). Hersteller bewerben diese Uhren als Einstieg in das digitale Leben und als gutes Kommunikationsmittel zwischen Eltern und Kind.

Was macht den Reiz der Smartwatch aus?

Gerade für jüngere Kinder können sie eine praktische Alternative zum Smartphone sein. Die schlauen Uhren sind in der Regel einfach zu bedienen und bieten die wichtigsten Funktionen. Für Kinder steht der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund: sie können mit der Uhr spielen oder mit Freunden chatten (sofern es eine SIM-Karte hat und die Eltern die Telefonnummern der Freunde vorab dafür freigegeben haben).

Nicht zu missachten, ist jedoch die mögliche Kontrolle durch die Eltern. Durch die Ortungsfunktion wissen Mama und Papa, wo sich ihr Kind gerade aufhält, es ist jederzeit erreichbar und sie können kontrollieren, mit welchen Personen das Kind kommuniziert. Im Internet surfen ist nicht mit allen Kinder-Smartwatches möglich, da sie nicht zwingend über eine Internetverbindung verfügen. Dies gibt Eltern die Sicherheit, dass ihr Kind auf keine bedenklichen Inhalte stoßen kann.

Was sollte man bei Smartwatches beachten?

Einerseits können die Uhren einen guten Einstieg in die Welt der digitalen Geräte bieten, da sie nicht unbedingt eine Verbindung zum Internet haben müssen, aber für Kinder viele attraktive Funktionen wie Spiele und Kamera mitbringen. Ihr Kind lernt mit einem eigenen Gerät umzugehen, ohne dass es schon ein teures Smartphone sein muss.

Andererseits gibt es Funktionen, die in die Privatsphäre des Kindes eindringen. Die Funktion des GPS-Trackings erscheint auf den ersten Blick sinnvoll. Denn so wissen Sie jederzeit, wo sich Ihr Kind gerade aufhält. Aber Sie sollten sich klarmachen, dass auch Ihr Kind ein Recht auf freie Entfaltung hat – wenn auch in einem geschützten Rahmen. Sich mit dem Älterwerden zunehmend frei zu bewegen und eigene Erfahrungen zu machen, ist wichtig für Ihr Kind. Das Aktivieren der Ortungsfunktion kann einen Übergriff in die Freiheit Ihres Kindes darstellen und zu einem Vertrauensbruch führen. Denken Sie an Ihre eigene Kindheit zurück und schenken Sie Ihrem Kind Vertrauen.

Sollten Sie sich zusammen für die Anschaffung einer Kinder-Smartwatch entscheiden, dann lernen Sie die Uhr gemeinsam mit Ihrem Kind kennen und nehmen Sie die Einstellungen zusammen vor. Die Kontrollfunktionen sollten nur in Notfällen und mit Wissen Ihres Kindes aktiviert werden. Machen Sie sich außerdem zur Datenschutzerklärung, den AGB und den Nutzungsbedingungen schlau! Smartwatches gelten immer mehr als Datenräuber. Hacker können möglicherweise auf einfache Weise Zugriff auf die Uhren erlangen.

Trash TV – Unterhaltung ohne Limit?

Diese Formate kennen Sie bestimmt: „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“, “Der Bachelor” oder “Germanys next Topmodel”. Sogenannte Trash TV-Sendungen sind nach wie vor beliebt und feiern jedes Jahr den Beginn einer neuen Staffel. Ob im Fernsehen oder über Online-Plattformen – die Angebote sind zahlreich und werden immer skurriler, um den gewünschten Unterhaltungsfaktor zu liefern. Offene Begeisterung, heimliches Vergnügen oder niveaulose Zeitverschwendung? Beim Thema Trash TV sind die Meinungen gespalten.

Was ist Trash TV? 

Das Wort Trash TV kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt so viel wie “geschmackloses Fernsehen”. Trash TV in Deutschland hat seinen Ursprung mit dem Aufkommen privater Fernsehsender wie SAT.1 oder RTL in den 1980er-Jahren. In einer Zeit immer größerer Medienkonkurrenz sorgten leichte Unterhaltungssendungen dafür, das Publikum für sich zu gewinnen und die Einschaltquoten zu erhöhen. Die Produktion von Trash-TV-Formaten bedient sich bewährten Mustern und ist günstig.

Vor allem das Format Scripted Reality (zu Deutsch: “als Drehbuch geschriebene Realität”) boomt. Die inszenierten Geschichten und Figuren wirken wie aus dem Leben gegriffen und sollen den Zuschauenden das Gefühl vermitteln, dass die Geschehnisse echt sind. Streit, Liebeskummer, Betrug und Verrat sind nur einige Beispiele für beliebte Themen. In Wirklichkeit wird die Handlung vorher festgelegt und von Schauspielerinnen und Schauspielern umgesetzt. 

Hier ein paar Beispiele für Trash-TV-Formate:

  • Doku Soaps (Berlin – Tag & Nacht, Goodbye Deutschland! Die Auswanderer)
  • Castingshows (Germanys Next Topmodel, Deutschland sucht den Superstar)
  • Spielshows (Ich bin ein Star – holt mich hier raus, Das Sommerhaus der Stars)
  • Kennenlernshows (Der Bachelor & Die Bachelorette, Love Island)
  • Gerichtsverfahren (Richterin Barbara Salesch, Das Jugendgericht)
  • Fiktive Reportagen (Auf Streife, Die Trovatos – Detektive decken auf)

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Trash TV?

Die 16. Staffel von Germany’s Next Topmodel im Jahr 2021 wurde durchschnittlich von rund 2,46 Millionen Menschen angeschaut, wobei die meisten von ihnen zwischen 3 und 14 Jahre alt sind. Was macht Trash-TV für junge Menschen so attraktiv? 

Als Abwechslung zum gewöhnlichen Alltag bieten Trash-TV-Serien eine Welt voller aufregender Gefühle, Dramen und Zumutungen. Viele Jugendliche finden diese Art von Unterhaltung faszinierend und spannend – also perfekt gegen Langeweile.

Ein weiteres Phänomen bezeichnet die Wissenschaft als Eskapismus. Der Begriff kommt vom englischen Wort escape und heißt übersetzt “flüchten”. Beim Eskapismus nutzen Menschen Medienkonsum als Flucht vor der Realität. Einschalten um abzuschalten lautet hier das Motto, denn beim Konsumieren muss nicht viel nachgedacht werden. Nach einem anstrengenden Schul- oder Arbeitstag bietet Trash TV dem rauchenden Kopf eine wohlverdiente Pause, Sorgen und Probleme geraten in den Hintergrund.

Trash TV bietet immer ein aktuelles Gesprächsthema, ob auf dem Schulhof oder über Messenger. Auch in den sozialen Medien wie Instagram sind Trash-TV-Formate mit ihren Kanälen präsent. In den Kommentaren ist ordentlich was los und Fans haben hier die Möglichkeit ihren Gedanken, Theorien oder dem Unmut zur Sendung freien Lauf zu lassen. Der Austausch und das Gemeinschaftsgefühl machen den Konsum von Trash-Sendungen für Kinder und Jugendliche interessant.  

Was ist problematisch an diesem Angebot?

Trash-TV-Formate überschreiten häufig Grenzen zum Zwecke der Unterhaltung. Die Sendungen zeigen mitunter problematische Verhaltensweisen wie Mobbing, Gewalt oder Homophobie. Auch Menschen- und Tierrechte werden in einigen Shows ignoriert oder bewusst verletzt. Die Figuren gehen mitunter ruppig miteinander um und steigern sich zuweilen übertrieben in Gefühle und Konflikte hinein. 

Viele Shows und Sendungen vermitteln Kindern und Jugendlichen ein einseitiges Weltbild, stereotype Rollenbilder oder überhöhte Körperideale. Besonders wenn Kinder und Jugendliche sich mit den Hauptfiguren identifizieren und mit ihnen mitfiebern, können falsche Vorbilder entstehen. 

Trash-TV-Formaten fehlt es meist an eindeutigen Kennzeichnungen, dass die Personen frei erfunden sind. Jungen Zuschauenden kann es dadurch schwerfallen, Fiktion und Realität auseinanderzuhalten. Auch wenn die Studie schon etwas zurückliegt, so gaben im Jahr 2011 nur 22% der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren an, sich der Fiktion in Trash-TV-Sendungen bewusst zu sein. 

Was sollten Eltern beachten?

Besonders Kinder können Trash-TV-Formate noch nicht richtig einschätzen. Sie brauchen die Unterstützung der Eltern, um ein Bewusstsein zu entwickeln, welche Inhalte der Wahrheit entsprechen und welche nicht. Das Anschauen von Trash-TV-Sendungen zu verbieten macht nur wenig Sinn, denn damit werden Neugier und Interesse erst recht geweckt. Wichtiger ist es, mit Ihrem Kind im Gespräch zu bleiben. Fragen Sie nach, was es an den gesehenen Sendungen spannend findet. Klären Sie Ihr Kind darüber auf, dass es sich dabei um ein vorgeschriebenes Drehbuch mit absichtlich hergestellten Konflikten handelt. Auch Behind the scenes-Videos über die Hintergründe von Sendungen helfen dabei, die Machart der Formate zu verstehen. Ein gemeinsamer Fernsehabend mit den Lieblingsformaten Ihres Kindes kann helfen, um sowohl über die Faszination Trash TV als auch über Problematiken zu sprechen und sie zu reflektieren. 

YouTube

Fernsehen ist tot – zumindest, wenn man die junge Generation fragt. Kinder und Jugendliche schauen heute YouTube auf dem Handy oder Tablet. Aber was genau ist das eigentlich?

Kurz gefasst:

  • weltweit größtes kostenfreies Videoportal
  • Videos von professionellen Kanälen, YouTubern, Medien und privaten Nutzern
  • Mindestalter laut Anbieter ab 16 Jahren (13 mit Erlaubnis der Eltern), jüngere Kinder: YouTube Kids
  • Vorsicht: Vielzahl an Inhalten und damit auch das Risiko nicht altersgerechter Videos oder Kommentare

Was ist YouTube?

YouTube ist aktuell das größte und beliebteste Videoportal der Welt. Kinder und Jugendliche können unzählige Videos zu vielfältigen Themen und von verschiedenen Produzenten anschauen. Sie können aber auch eigene Videos hochladen, die Videos anderer bewerten und kommentieren sowie sich mit anderen Nutzern in der Community austauschen.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche besonders an dem Angebot?

YouTube bietet für jeden Geschmack etwas: Kinder und Jugendliche finden unzählige Videos, Themen und Kanäle für alle Altersgruppen und Interessen. Die Inhalte stammen aus der ganzen Welt, es gibt Videos von professionellen Kanälen (Musikvideos, Shows, Kinderserien, Prominente, erfolgreiche YouTuber). Aber auch private Nutzer laden Videos rund um Computerspiele (z. B. Let’s Play Videos), Tutorials zum Nachmachen, witzige Challenges und Einblicke in ihren Alltag hoch.

Viele Kinder und Jugendliche identifizieren sich mit YouTube-Stars und abonnieren Kanäle, die ihnen gefallen. Dort schauen sie 60-sekündige Smartphone-Videos bei YouTube Shorts, die gängigen 10-Minuten-Videos oder ganze Filme und Serien mit einem YouTube-Premium-Abo. Über die Funktion YouTube Live finden professionelle Livestreams von Veranstaltungen statt, aber auch Privatpersonen können schon mit einfacher Technik live streamen.

“YouTuber” sehen manche Kinder und Jugendliche als einen Berufswunsch an und möchten gerne einen eigenen Videokanal starten. Grundsätzlich ist das eine tolle Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Jedoch gibt es auch einige Dinge, die beachtet werden müssen. Deshalb haben wir für Sie in diesem Beitrag das Wichtigste dazu zusammengefasst:Mein Kind will YouTuber werden

Was ist problematisch an dem Angebot?

Es handelt sich um eine weltweite Nutzercommunity, mit einer riesigen Bandbreite an Inhalten, sekündlich neu hochgeladenen Videos und unzählige Kommentare. Daher besteht das potenzielle Risiko, dass Jugendliche Inhalten begegnen, die nicht für sie geeignet oder sogar entwicklungsbeeinträchtigend sein können. Videos können bspw. gewalthaltige, anstößige, verstörende Inhalte zeigen, zu riskantem Verhalten anregen, versteckte Werbung enthalten oder einfach nicht altersentsprechend für junge Nutzerinnen und Nutzer sein. Auch die Kommentare unter den Videos können Gewalt, Hass, Beleidigungen oder Belästigungen enthalten.

Wenn Heranwachsende ihre eigenen Videos produzieren, besteht das Risiko, dass sie persönliche Informationen von sich oder auch von Freunden und Familienmitgliedern preisgeben. Wenn andere ungefragt im Video zu sehen sind, kann eine Verletzung des Rechts am eigenen Bild vorliegen. Kinder und Jugendliche können bei der Verwendung von Musik oder anderen Videoausschnitten gegen das Urheberrecht verstoßen.

Das Portal ist kostenfrei und enthält Werbung und kommerzielle Inhalte, bspw. vor oder zwischen Videos geschaltete Werbespots. Gesponserte Inhalte oder Produktplatzierungen können für Heranwachsende unter Umständen schwer zu erkennen und durchschauen sein. Auch bei Gewinnspielen auf YouTube ist Vorsicht geboten.

Was meint der Anbieter?

YouTube ist eine Tochterfirma des Google-Konzerns. Wer Videos hochladen, abonnieren oder kommentieren möchte, benötigt einen Google-Account. Das Mindestalter für die Nutzung liegt in Deutschland bei 16 Jahren. Eine Ausnahmeregelung gilt, wenn ein Elternteil seinem mindestens 13-jährigen Kind die Nutzung des Dienstes über Family Link erlaubt hat. Grundsätzlich benötigen alle Minderjährigen die Erlaubnis der Eltern.

YouTube klärt die Nutzer mit den Community-Richtlinien über angemessene Inhalte und ein respektvolles Miteinander auf. Der Anbieter ist grundsätzlich nicht verantwortlich für die Inhalte der hochgeladenen Videos, löscht jedoch Videos, die den Richtlinien widersprechen. Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ist Pornografie auf YouTube verboten. Dasselbe gilt für Inhalte, die selbstverletzendes Verhalten fördern oder die das emotionale und körperliche Wohlbefinden Minderjähriger gefährden. Bestimmte Videos sind daher nur für angemeldete Nutzer sichtbar, die 18 Jahre oder älter sind. Auch wenn YouTube selbst verschiedene Tools verwendet, um unangemessene Inhalte herauszufiltern, ist auch das Feedback der Nutzenden wichtig. Sie haben die Möglichkeit, Inhalte zu melden, sodass diese möglicherweise gelöscht oder sogar strafrechtlich verfolgt werden können.

YouTube setzt Upload-Filter ein, die beim Hochladen prüfen, ob Bilder, Musik oder Videos darin urheberrechtlich geschützt sind. Damit handelt YouTube nach der EU-Urheberrechtsreform von 2019. Die Videoplattform informiert: Nur wer die Genehmigung des Rechteinhabers hat, darf urheberrechtlich geschütztes Material nutzen.

Was sollten Eltern beachten?

Da YouTube eine unübersichtliche Vielfalt an Videos bietet, sollten Sie Ihr Kind nicht alleine damit lassen. Begleiten Sie es bei den ersten Schritten und besprechen Sie die Möglichkeit, Inhalte zu melden. Lassen Sie Ihr Kind erste Erfahrungen auf YouTube Kids sammeln, wo es einen sicheren Rahmen gibt.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, dass Ihr Kind reif genug für das “richtige” YouTube ist, machen Sie zunächst Gebrauch vom eingeschränkten Modus, der bestimmte Inhalte ausblendet, z. B. Gewalt oder Nacktheit. Eltern können den eingeschränkten Modus aktivieren, damit ihre Kinder derartige Inhalte möglichst nicht sehen können.

Seien Sie offen, wenn Ihr Kind selbst Videos produzieren möchte. Es ist zunächst eine tolle Möglichkeit, kreativ zu werden. Besprechen Sie dennoch, welche Themen und Inhalte in den Videos vorkommen werden. Das betrifft auch, ob und wie viele persönliche Informationen andere Nutzer dadurch von ihnen erfahren könnten. Diskutieren Sie unbedingt die Möglichkeit, Videos auf privat oder nicht gelistet zu stellen. Damit können andere diese Videos entweder gar nicht sehen (“privat”), oder die Videos kann nur sehen, wer den Link zu ihnen hat (“nicht gelistet”) – sie werden dann in der Suche nicht angezeigt.

Gaming 2022 – Was ist los bei Fortnite?

Fortnite gehört seit seiner Veröffentlichung 2017 zu den beliebtesten Onlinespielen unter Kindern und Jugendlichen. Das Spiel ist ab 12 Jahren freigegeben, wird aber häufig schon von weitaus jüngeren Spielerinnen und Spielern genutzt.

Kurz gefasst:

  • Videospiel von EPIC Games
  • Mindestalter laut Anbieter und nach USK: 12 Jahre
  • kostenlose App für Android, für iOS seit 2022 über GeForce Now
  • kostenpflichtige Spielversion für Computer und Konsolen
  • enthält In-App-Käufe

Was ist Fortnite?

Fortnite ist ein sogenanntes Battle-Royale-Spiel, in dem gegeneinander gekämpft wird. Es gibt aktuell drei Spielvarianten: Im kostenpflichtigen Modus „Save The World“ muss man mit anderen Spielern eine Festung aufbauen, um die letzten menschlichen Überlebenden vor Zombies zu schützen. Weitaus bekannter und beliebter ist die kostenlose Variante „Fortnite Battle Royale“, in der es darum geht, alle Mitspieler zu töten, um selbst zu überleben. Es gibt auch einen Kreativmodus, der in unserem Beitrag Kreativ mit Fortnite und Minecraft vorgestellt wird.

Was ist neu?

Das Spiel gab es bis zum Sommer 2020 kostenlos als App für alle mobilen Geräte. Apple hatte in diesem Jahr aufgrund eines Rechtsstreits den Spiele-Hit aus seinem App Store verbannt. Über den Streamingdienst GeForce Now kann Fortnite seit Januar 2022 wieder auf Apple-Geräte heruntergeladen werden. Dort gibt es aktuell zwei kostenlose Abos, bei denen entweder eine oder sechs Stunden am Stück gespielt werden kann. Wer länger zocken möchte, muss zu einem Premium-Abo wechseln. Kostenpunkt: 49,99 € für 6 Monate.

Seit Ende März 2022 wurde zur Veröffentlichung der zweiten Season der No Build Modus (zu Deutsch: Null-Bau-Modus) eingeführt. Weil der neue Modus den Bau von Schutzmauern verhindert, müssen Spielende neue Taktiken ausknobeln. Die Änderung gefällt den meisten Fans, da das lästige Bauen entfällt. Deswegen sind viele bekannte Twitch-Streamer wieder zum Spiel zurückgekehrt. Trotzdem verändert der neue Modus nicht den Original-Charakter des Games, sondern bietet lediglich einen zusätzlichen Spielspaß.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an diesem Angebot?

Selten hat ein Spiel einen so großen Hype ausgelöst. Sicherlich auch, weil Teile des Spiels kostenlos und über verschiedene Plattformen spielbar sind. Zudem ist es leicht, ohne Vorkenntnisse in das Spiel einzusteigen.

Der Spielverlauf ist sehr spannend und sorgt für reichlich Adrenalin. So müssen Spielende ständig auf der Hut sein, sich schnell vor Angreifenden verstecken und gute Strategien entwickeln, um zu überleben. Das Rundenprinzip bietet den Anreiz, es in der nächsten Runde besser zu machen als in der vorherigen. Witzige Details wie die weltweit bekannten Freuden- und Siegestänze der Spielfiguren erweitern den Spielspaß.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Wegen der Altersfreigabe ab 12 Jahren ist Fortnite stark in der Kritik. Waffengewalt ist die einzige, aber notwendige Handlungsoption, um das Spiel zu gewinnen. Fortnite enthält zwar keine detaillierten Gewaltdarstellungen, es fließt kein Blut, es gibt keine Leichen zu sehen und auch die Cartoon-Optik verharmlost das gewaltsame Spielgeschehen. Das Ziel ist es dennoch, sich gegenseitig umzubringen. Besonders Kinder könnten das Bewusstsein dafür sehr schnell verlieren.

Fortnite ist sehr nervenaufreibend, da man seine Umgebung ständig nach Bedrohungen abscannen muss. Dieser Druck kann bei Kindern Stress und Überforderung auslösen. Bei den Spielrunden werden viele Spielfiguren schnell eliminiert. Dadurch kann schon in kurzer Zeit Frust entstehen, wenn es den eigenen Avatar trifft.

Um Fortnite spielen zu können, muss man einen Account bei EPIC Games anlegen. Dafür ist die Angabe einer E-Mail-Adresse oder die eines bereits existierenden Kontos, wie zum Beispiel Apple, Google, Facebook, Nintendo, Playstation oder Xbox notwendig.

Das Spiel ermöglicht den Kauf von virtueller Währung, sogenannten V-Bucks. Damit können virtuelle Gegenstände wie Outfits, Siegestänze oder auch ein Zugang zu wöchentlichen Herausforderungen mit echtem Geld gekauft werden. Diese Gegenstände und Funktionen sind für das Spiel zwar nicht notwendig, aber gerade für Kinder und Jugendliche spannend. In den letzten Jahren ist die Zusammenarbeit mit bekannten Franchisefirmen wie Marvel oder Star Wars enorm ausgebaut worden, was die freiwilligen In-App-Käufe ankurbeln soll. Derzeit sind allein 46 Marvel-Skins verfügbar und das kann bei einem Preis zwischen 10 und 20 € pro Spielfigur richtig teuer werden.

Was sollten Eltern beachten?

Kinder unter 12 Jahren sollten das Spiel auf keinen Fall spielen. Wenn Ihr Kind älter ist und den Wunsch hat Fortnite zu spielen, sehen Sie sich das Spiel selbst vorher an und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, warum es Fortnite interessant findet. Spielen Sie gemeinsam und lassen Sie sich von Ihrem Kind erklären, worum es geht und vereinbaren Sie gemeinsame Regeln.

Versuchen Sie auch Ihrem Kind bewusst zu machen, dass es in Fortnite um Gewalt geht und diese nicht unterschätzt werden darf. Das heißt aber nicht, dass Computerspiele unbedingt gewalttätig machen.

Seien Sie als Ansprechperson da, wenn Ihr Kind auf unangemessene Inhalte oder unangenehme Mitspielendestößt. Spielende, die sich unangebracht verhalten, können über das Spielmenü gemeldet werden. Zudem verfügt Fortnite über eine Kindersicherung, die Sie für oder gemeinsam mit Ihrem Kind einrichten können.

Steam – Die Spieleplattform

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https://www.youtube.com/watch?v=eRObmWWsGq8_%_

Kurz gefasst:

  • internationale Plattform und soziales Netzwerk für Onlinespiele, Softwareprodukte und Filme
  • über den PC oder als App nutzbar
  • freigegeben ab 13 Jahren
  • Zugang zu nicht-kindgerechten Inhalten möglich und Kommunikationsrisiken

Was ist Steam?

Steam ist das größte internationale Portal für Onlinespiele, Softwareprodukte und Filme. Auf der Plattform kann man Spiele spielen und kaufen. Gamer können mit anderen weltweit in Kontakt treten und gemeinsam spielen. Dafür muss man Steam installieren und sich kostenlos anmelden. Das geht mit PC, Mac und Linux. Steam ist außerdem als App erhältlich. Die Webseite dient als Forum zum Austausch über Gaming und zum Teilen von Fan-Inhalten wie Bildern und Videos. Spieler können zudem direkt innerhalb der Spiele miteinander chatten. Im Shop kann man Spiele kaufen, aber auch innerhalb der Spiele gibt es Kaufmöglichkeiten.

Was fasziniert Jugendliche besonders an dem Angebot?

Sie finden hier unzählige Spiele, die kostenfrei oder kostenpflichtig sein können. Die Plattform bietet eine große Vielfalt an Spielen und Genres. Jugendlichen macht es besonders Spaß, mit anderen Spielern gemeinsam im Team zu spielen. Außerdem gefällt es ihnen, sich mit anderen über ihre Lieblingsspiele auszutauschen.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Durch die große Vielfalt auf der Plattform gibt es auch Spiele, die nicht für Kinder geeignet sind oder sogar problematisch sein können. Bei manchen Spielen wird das Alter vorab abgefragt, es wird jedoch nicht überprüft. In der Community finden sich Spieler und Inhalte aus der ganzen Welt, Jugendliche können also leicht mit Fremden in Kontakt kommen. Dabei können vor allem sogenannte Trolle ein Risiko sein, weil sie andere gezielt provozieren, beleidigen und Falschmeldungen verbreiten. Auch die Beiträge, Bilder oder Videos im Forum oder Chat können unter Umständen nicht für Kinder geeignet sein.

Was meint der Anbieter?

Laut Anbieter können Kinder die Plattform ab 13 Jahren nutzen. Es findet jedoch keine Überprüfung des Alters statt. Spam, Werbung und problematische Inhalte können gemeldet werden. Für Familien wird eine Familienansicht angeboten, in der Eltern genaue Einstellungen und Einschränkungen vornehmen können. Kürzlich gab es eine Änderung zugunsten der Privatsphäre der Nutzenden: Standardmäßig sehen nur die Online-Freunde, welche Spiele man besitzt, wie lange man spielt und welche Spiele auf der Kaufwunschliste stehen. Vorher waren die Daten vieler Nutzenden öffentlich abrufbar, weil nur wenige ihr Profil selbst auf privat gestellt hatten.

Was sollten Eltern beachten?

Aufgrund der Vielzahl an Spielen und Social-Media-Inhalten ist die Nutzung erst für ältere Jugendliche zu empfehlen. Wenn schon Jüngere Steam nutzen möchten, sollte das gut begleitet und gemeinsame Regeln vereinbart werden. Eltern empfehlen wir die Nutzung der Familienansicht. Diese wird mit einer PIN gesichert. In einer Bibliothek lassen sich einzelne Spiele für die Kinder festlegen und freigeben. Auch weitere Features wie die Community oder der Shop müssen bewusst von den Eltern erlaubt werden. Der Spieleratgeber erklärt in diesem Tutorial, wie Sie dabei vorgehen sollten.

Faszination Social Media 

Nach dem Wachwerden greifen viele Jugendliche morgens erst einmal zum Handy. Wer hat mein letztes Bild geliked? Welche lustigen Videos haben meine Freunde geschickt? Wo findet die nächste coole Party statt? Warum Social Media gerade für Jugendliche so wichtig ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Was sind soziale Medien?  

Soziale Medien (englisch: Social Media) oder soziale Netzwerke sind Plattformen, die dazu dienen, sich über das Internet mit anderen zu vernetzen und auszutauschen. Aktuell sind Instagram, TikTok, Snapchat und YouTube bei Jugendlichen besonders angesagt.  
Über diese Kanäle können sie Bilder und Videos hochladen, die von ihren Followern und Followerinnen geliked, geteilt und kommentiert werden. Nutzerinnen und Nutzer informieren sich über die neuesten Informationen zu diversen Themen, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Trends werden via Social Media gemacht oder verbreitet. Die Plattformen können in der Regel kostenlos via Browser und/oder App genutzt werden.  

Inspiration und Kommunikation über Social Media 

Dazu gehören, mitreden können, auf dem neuesten Stand sein, sich ausprobieren und präsentieren, Menschen mit gleichen Interessen kennenlernen, neue Dinge ausprobieren – das alles sind Gründe für Jugendliche Social Media zu nutzen. Sie nutzen die Plattformen, um Einblicke aus ihrem privaten Leben mit Freunden oder teils sogar fremden Menschen zu teilen. 

Junge Menschen in der Pubertät sind gerade dabei, eine Persönlichkeit auszubilden. Über Rückmeldungen zu Beiträgen in sozialen Netzwerken erhalten sie Anerkennung, fühlen sich zugehörig und steigern ihr Selbstwertgefühl. Auch Influencerinnen und Influencer helfen bei der Identitätsfindung, indem sie Inspiration bieten und Vorbilder sind.  
Social-Media-Kanäle sind Orte, an denen Jugendliche sich treffen und austauschen und in die Eltern nicht unbedingt einen Einblick haben.  

Social Media kann Jugendliche unter Druck setzen 

Auf Social Media unterwegs zu sein, heißt, online für andere sichtbar zu sein. Das ist nicht allen Jugendlichen bewusst. Sie geben auf Instagram und Co. Dinge von sich preis, die andere – auch fremde – Personen mitverfolgen können. Außerdem stehen Jugendliche häufig unter Druck, permanent online zu sein, um nichts zu verpassen. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag „Das Phänomen FOMO – Fear of missing out“. Dabei spielt auch die mediale Selbstdarstellung eine große Rolle. Wer bekommt die meisten Likes, Kommentare oder Klicks und ist besonders beliebt? Jugendliche vergleichen sich untereinander und wollen so sein wie andere, um nicht negativ aufzufallen. Das gehört in der Pubertät dazu. 
Neben dem Austausch mit Gleichaltrigen können Jugendliche über Social Media mit Fremden in Kontakt kommen. Ihre Fotos werden kommentiert oder sie erhalten Aboanfragen von unbekannten Personen mit unklaren Absichten. Mehr darüber erfahren Sie im Beitrag „Kommunikationsrisiken im Netz“. 

Was sollten Eltern beachten? 

Da Social Media ein wichtiger Ort für Jugendliche ist, um sich auszutauschen und auszuprobieren, kann es schwierig für sie sein, davon ausgeschlossen zu sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, wenn Sie Bedenken haben, dass es sich bei einer Plattform anmeldet. Gehen Sie gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen durch, sodass eine sichere Nutzung möglich ist. Auch Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Privatsphäre, deshalb sollten Sie nicht heimlich das Smartphone Ihres Kindes checken. Wichtig ist, dass Sie im Austausch bleiben und nachfragen, was es auf Social Media macht. Erklären Sie Ihrem Kind, welche Risiken es gibt und wie ein bewusster Umgang mit privaten Fotos, Videos oder anderen Informationen in der Onlinewelt aussehen sollte. Wenn Sie offen Ihre Sorgen teilen und interessiert bleiben, wendet sich Ihr Kind bei Ängsten oder Problemen eher an Sie, als wenn Sie nur Verbote oder unbegründete Vermutungen aussprechen.  

Andere Eltern – andere Regeln

Der Blick in die aktuellen Storys zeigt: schon wieder hat Jasmins Mama Fotos von ihrer kleinen Tochter auf Instagram geteilt. Gestern waren es lustige Nahaufnahmen vom Eis essen, heute eine lange Fotoserie vom Baden am Strand. Muss das sein? Wenn andere Eltern anders mit Medien umgehen, ist das manchmal schwer auszuhalten. Vielleicht haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Sie andere Eltern darauf ansprechen sollen.

Gespräch auf Augenhöhe

Es lohnt sich, mit anderen Eltern über ihren Medienumgang ins Gespräch zu kommen. Oft lernen beim Austausch beide Seiten dazu! Bleiben Sie dabei ganz bei sich und verwenden Sie Ich-Botschaften. „Mir ist aufgefallen, dass du gerne Kinderfotos online teilst. Ich persönlich zeige meine Kinder im Netz nur von hinten. Wie denkst du darüber?“. Aus einer offenen Frage kann sich ein gutes Gespräch entwickeln. 

Bleiben Sie dabei stets höflich und respektvoll, kommen Sie gleich auf den Punkt und machen Sie konkrete Vorschläge. „Ich habe spannende Tipps zu kreativen Kinderfotos im Netz gefunden, die könnten dich interessieren.“. Über weiterführende Links geben Sie anderen Eltern Zugang zu Informationen, wie z. B. zu elternguide.online. Zeigt Ihr Gegenüber Interesse, führen Sie auf dieser Grundlage einen Austausch auf Augenhöhe.

Warum Austausch wichtig ist

Dass es problematisch sein kann sensible Kinderfotos im Internet zu teilen, ist nicht allen Eltern bewusst. Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre und sollten entsprechend ihrem Alter mit einbezogen werden, welche Bilder von ihnen im Internet zu sehen sind. Wenn Sie fotofreudige Eltern feinfühlig darauf ansprechen, helfen Sie mit, die Rechte von Kindern zu schützen. 

Das gilt auch für andere Themen. „Welche Computerspiele eignen sich für welches Alter? Was passiert mit den Daten meines Kindes im Netz? Wie stelle ich Geräte und Apps kindersicher ein? Welche Meldungen sind echt und wie erkenne ich Fake News?“. Die Welt der Medien ist groß, unübersichtlich und ändert sich ständig. Eltern haben viele Fragen und können nicht alles wissen. Gerade beim Medienumgang in der Familie kann Feedback von anderen Eltern wichtig und der Austausch von Erfahrungen hilfreich sein. 

Regeln für gemeinsame Mediennutzung

Ob beim Zocken mit der Freundin oder beim Filmabend mit den Kumpels – nutzen Kinder aus verschiedenen Familien gemeinsam Medien, sollten sich die Eltern darüber absprechen. Sie können Ideen zur Medienerziehung austauschen und zusammen überlegen, welche Abmachungen Sie für das gemeinsame Medienerlebnis treffen möchten. So etwas auszuhandeln kann zwar nervig sein. Doch Konflikte über andere Regeln in anderen Familien lassen sich so gut vermeiden. Beziehen Sie dabei gerne die Kinder mit ein und machen Sie Ihre Entscheidungen transparent.

Andere Erziehungsstile respektieren

Andere Familien, andere Sitten. Wer wann welche Medien wozu einsetzt, wird in jeder Familie individuell geregelt. Die meisten Eltern handeln in der Medienerziehung nach bestem Wissen und Gewissen. Geht es darum, auf den Schutz von Kindern aufmerksam zu machen, ist hilfreiche Kritik angebracht. Handelt es sich eher um unterschiedliche Erziehungsmethoden oder Vorlieben, sollten Sie Toleranz zeigen. Denn alle nutzen Medien auf ihre persönliche Weise.

QR-Codes – Das digitale Tor zu Informationen

Kleine schwarz-weiße Muster schmücken schon lange Plakatwände, Flyer, Verpackungen oder Zeitschriften. Durch die Corona-Pandemie haben die QR-Codes einen großen Aufschwung erfahren. Doch was steckt hinter den Bildern und wie können sie genutzt werden?

Was ist ein QR-Code und wie benutzt man sie?

Der Quick Response (kurz: QR, zu deutsch: „schnelle Antwort“) Code ist im Grunde ein kleiner Datenspeicher. Dieser fasst die unterschiedlichsten Informationen verkürzt zusammen, um diese dann wiederum schnell und unkompliziert abzurufen. Die verschlüsselten Inhalte werden durch schwarz-weiße Punkte zu einem Muster umgewandelt. Die Informationen hinter dem Muster bleiben ohne ein Smartphone erst einmal verborgen. Moderne Smartphone-Modelle verfügen meist über eine Kamera, die QR-Codes automatisch lesen können, sobald Sie mit Ihrer Kamera den Code einfangen. Für ältere Smartphones bieten die App-Stores eine Fülle an alternativen Optionen, um die QR-Codes zu scannen und das Muster zu entschlüsseln. Die Informationen, welche nach dem Scannen sichtbar werden, können für Sie nützlich, spannend oder hilfreich sein. So verbirgt sich hinter dem Muster beispielsweise die Speisekarte Ihres Lieblingsrestaurants oder der Link zu einer interessanten Website. 

QR-Codes kreativ mit Kindern nutzen

Für Kinder und Jugendliche sind QR-Codes nichts Unbekanntes mehr. Auch sie nehmen diese im Alltag wahr. Vor allem das Entschlüsseln der Codes mit den Smartphones, löst bei ihnen großes Interesse aus. 

Mit Hilfe von QR-Codes lassen sich schnell kleine, einfache und auch interessante Spiele entwickeln. Die Codes können mit einem Code Generator im Internet erstellt und heruntergeladen oder ausgedruckt werden. Hinter den Codes können sich dann Fotos, Videos, Quizfragen, Audios oder Links zu Webseiten verstecken, die ein Puzzleteil des Spieles darstellen. Diese können dann beispielsweise bei einer digitale Schnitzeljagd für den nächsten Kindergeburtstag oder für eine Rallye durch die Wohnung oder im Freien genutzt werden. Eine auditive Schatzsuche ist eine weitere Idee, wie Kinder die Codes im Alltag nutzen können.

Wie sicher sind QR-Codes wirklich?

Das Unbekannte hinter den Codes hat im Alltag auch seine Tücken. Wohin führt uns der Code? Ist die aufgerufene Information wirklich sicher? 

Sollten Sie aufgefordert werden, Ihre persönlichen Daten weiterzugeben, dann stellen Sie sicher, dass Sie der Quelle und dem Anbieter trauen können. Sollte ein Link oder Code verdächtig oder anders als erwartet aussehen, dann schließen Sie die Anwendung. Es ist wichtig, dass Sie gemeinsam mit Ihren Kindern über die Gefahren sprechen. Lesen Sie in unserem Beitrag Betrug im Netz mehr über die damit verbundenen Risiken. 

Satire im Netz – Können Kinder damit umgehen? 

Etwa 2 Millionen Menschen folgen der heute-show auf Instagram, beim Postillon sind es 1,3 Millionen Follower. Beide Formate machen Satire und erreichen damit eine riesige Zielgruppe – auch Kinder. Aber verstehen Kinder diese Satire überhaupt? Können sie die scherzhaften Nachrichten von „echten“ unterscheiden? 

Was ist eigentlich Satire? 

Satirische Darstellungen zeigen Personen, Zustände, Situationen und Missstände in überspitzter Form. Mittel der Satire sind: Übertreibung, Verzerrung, Verfremdung und Ironie (eine offensichtlich falsche Aussage, die eine tatsächliche Aussage ins Lächerliche ziehen soll). Durch die Verwendung von satirischen Mitteln soll zum Beispiel Fehlverhalten verspottet und kritisiert werden. So ist es häufig das Verhalten von mächtigen und berühmten Personen, – zum Beispiel aus der Politik – das in satirischen Formen dargestellt wird. Eben weil Satire oft genutzt wird, um Kritik auszuüben, ist sie von unserer Verfassung, dem Grundgesetz, geschützt. Satire fällt unter die Kunst- und Meinungsfreiheit.  Aber Vorsicht: Andere Menschen dürfen auch im Rahmen von Satire nicht beleidigt werden.  

Wo begegnet uns Satire? 

Satire begegnet uns hauptsächlich in den Medien. Satirische Darstellungen werden in Gedichten, Romanen, Cartoons, Karikaturen und Filmen verbreitet. Auch künstlerische Aufführungen oder Sendungen im Fernsehen können Satire zeigen. Diese Inhalte werden auch in Online-Medien und in sozialen Plattformen geteilt. Immer berühmter wird die Darstellung als Hoax:  Das sind falsche Nachrichten, also ausgedachte Meldungen. Der Postillon ist hierfür in Deutschland bekannt. Die „Nachrichten“ aus Politik und Gesellschaft, die hier gemeldet werden, sind alle ausgedacht.  

Können Kinder Satire überhaupt verstehen? 

Nimmt man die Meldungen (besonders Hoax) für wahr an, kann das problematisch sein. Immerhin handelt es sich um Falschmeldungen oder Übertreibungen. Kinder entwickeln zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr Humor. Ironie, Übertreibungen oder Verfremdungen sind schwieriger zu verstehen – hier brauchen Kinder häufig noch Hinweise, dass es sich nicht um die Wahrheit handelt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Kinder Ironie verstehen und darüber lachen, wenn sie Informationen über den Kontext haben, verstehen, was die Aussage eigentlich meint und erkennen, dass Ironie nicht der Wahrheit entspricht. Um Satire zu erkennen, müssen Kinder also schon ziemlich viel Vorwissen haben.  

Ab wann ein Kind mit Satire umgehen kann, hängt daher von den sozialen, kognitiven und sprachlichen Kenntnissen ab. Jedes Kind ist anders und bringt andere Fähigkeiten sowie Vorwissen mit. Einige Studien haben ergeben, dass Kinder ab einem Alter von sechs Jahren einfache ironische Bemerkungen verstehen. Ab neun bis zehn Jahren kann auch schon erkannt werden, dass derartige Aussagen lustig sein sollen. 

Was sollten Eltern beachten? 

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Ironie-Verständnis von Kindern sind noch sehr ungenau, daher lässt es sich nicht richtig sagen, ab welchem Alter Kinder Satire verstehen. Eltern müssen also ein Auge darauf haben, ob ihr Kind im Fernsehen oder Internet Satire begegnet und wie es diese versteht. Schauen Sie die Serien oder Cartoons mit Ihrem Kind gemeinsam und besprechen das Gesehene. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, was die eigentliche Aussage ist und was diese bedeutet – die satirische Darstellung sollte nicht ohne Kontext stehen bleiben.  

Besondere Vorsicht gilt bei bewussten Falschmeldungen (Hoax). Hier gilt es Kinder darüber aufzuklären, dass die Meldung nicht der Wahrheit entspricht und lustig sein soll bzw. auf Missstände aufmerksam macht. Gerade älteren Kindern können Sie außerdem erklären, wie sie Falschmeldungen erkennen und Fakten checken können.  

Satire soll Missstände in unserer Gesellschaft aufdecken und uns zum Lachen bringen – lassen Sie Ihr Kind damit nicht alleine und lachen Sie gemeinsam.  

Skins – individuelle Spielfiguren in Games

Neue Klamotten, Tanzbewegungen oder ein neuer Avatar? All das gehört zur virtuellen Ausstattung in einem Computerspiel. Um die eigene Spielfigur besonders zu machen, können Spielende verschiedene Dinge in In-Game-Shops erwerben.

Was sind Skins?

Mit Skin, dem englischen Wort für Haut, wird in Videospielen das benutzerdefinierte Aussehen von Spielcharakteren durch bestimmte Gegenstände verstanden. Skins führen nicht dazu, dass Spielfiguren stärker oder besser werden. Wie im echten Leben bedeuten neue Klamotten nur eine optische Veränderung. Skins werden durch das Weiterkommen im Spiel freigeschaltet oder können mit Spiel- oder Echtgeld gekauft werden. Sie funktionieren also wie In-App-Käufe bei anderen Apps. Skins gibt es häufig in Free-to-play-Spielen. Die Anbieter locken mit kostenlosen Spielen, aber möchten über In-App-Käufe Geld verdienen.

Was Kinder und Jugendliche daran fasziniert

Bei beliebten Spielen, wie z. B. Minecraft, Roblox oder Fortnite, haben viele Spielende besondere Skins und es wird leicht gemacht, diese zu erwerben. Wenn Ihr Kind ein Spiel schon länger spielt, möchte vielleicht seinen Spielcharakter besser aussehen lassen, um sich von anderen Avataren zu unterscheiden. Das ist hauptsächlich in Games, die gemeinsam mit anderen gespielt werden, attraktiv für Jugendliche. So wie sie auf dem Schulhof gern die neuen Sneakers oder das neue T-Shirt präsentieren, können sie es auch im Computerspiel tun. So bekommen sie Aufmerksamkeit und Anerkennung. Ihr Kind möchte sich mit seiner Spielfigur von anderen unterscheiden.

Es gibt Spielende, die Skins sammeln. Sie sehen schön aus, manche Skins sind nur für eine bestimmte Zeit zu haben und werden so zu begehrten Sammlerstücken. In verschiedenen Spielen können Skins gekauft werden, die anderen beliebten Medienhelden ähneln. Sobald ein neuer Kinofilm startet, gibt es neue Skins der Figuren.

Was Eltern beachten sollten

Wie bei Kleidung auf dem Schulhof kann es auch im Computerspiel sein, dass manche Jugendliche unter Druck stehen, Skins zu kaufen. Denn wenn mit einem „No-Skin“, also einer Figur-Grundausstattung, gespielt wird, werden manche Gamer beleidigt, weil sie sich offenbar „keine Skins leisten können“. In der Pubertät sind Jugendliche sehr sensibel und abhängig von der Meinung Gleichaltriger. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Kind über alle Aspekte von Computerspielen sprechen. Dazu zählen die Kommunikation mit anderen, Inhalte in den Spielen und auch In-Game-Käufe.

Erklären Sie Ihrem Kind, welche Interessen der Anbieter hat und vereinbaren Sie Regeln zum Umgang damit. Vielleicht können Sie sich auf einen bestimmten Betrag des Taschengelds einigen, der für Skins und ähnliche Dinge ausgegeben werden darf. Ihr Kind sollte sich genau überlegen, wie wichtig eine bestimmte Ausstattung ist, bevor es diese kauft. Achten Sie darauf, dass Ihre Kreditkarte oder Ihr Bankkonto nicht automatisch belastet wird, falls Ihr Kind aus Versehen einen Kauf tätigt.

Manche Skins sind teurer als andere. Das kommt daher, dass manche seltener sind als andere. Die Seltenheit bestimmter Skins kann dazu führen, dass Skins auch von Dritten weiterverkauft werden und Wetten und Glücksspiel mit diesen stattfinden. Das ist in den meisten Fällen illegal und Sie sollten darauf achten, dass ihr Kind nur im In-Game-Shop einkauft.

Facebook – Die Mutter aller Sozialen Netzwerke

Das bekannteste und erste weltweit bedeutsame Netzwerk hat für Kinder und Jugendliche nicht mehr die gleiche Bedeutung wie wahrscheinlich für Sie als Eltern. Trotzdem sollten Sie die wichtigsten Dinge rund um Facebook kennen. 

Kurz gefasst:

  • größtes Soziales Netzwerk weltweit 
  • gebührenfrei nach Registrierung nutzbar 
  • per Browser oder als App – auch als Lite-Version mit geringerem Datenverbrauch 
  • Altersfreigabe: 13 Jahre  
  • problematisch: umfassende Datenerfassung und verschiedene Kommunikationsrisiken (wie Hate Speech und Cybergrooming

Was ist Facebook? 

Über 2 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt nutzen jeden Monat Facebook (Stand 2022). Jeder User ist mit einem eigenen Profil angemeldet und kann sich so mit anderen vernetzen, z. B. durch Facebook-Freundschaften. Es ist möglich, mit anderen Usern über die eigene Timeline oder in Gruppen persönliche Nachrichten, Stories, Fotos, Videos und Live-Videos, Links und Statusmeldungen zu teilen und darauf zu reagieren. Nutzende können sich gegenseitig in Beiträgen verlinken, z. B. auf Fotos oder in Kommentaren. Eine weitere beliebte Funktion ist das „Liken“ von Seiten und Personen, die einem gefallen, z. B. Stars, prominente Persönlichkeiten oder Nachrichtenportale. Über den Newsfeed erhält man dann die neuesten Beiträge von Facebook-Freunden und gelikten Seiten. Eine weitere Funktion ist das Erstellen von Videos, die direkt live gezeigt werden. Über den mit dem eigenen Profil verknüpften Facebook Messenger können persönliche Nachrichten geschrieben oder Gruppenchats eingerichtet werden. 

Was fasziniert Jugendliche an dem Angebot?

Kinder und Jugendliche nutzen Facebook als Plattform kaum noch, da sich hier auch ihre Eltern und andere Erwachsene tummeln. Facebook ist eher für ältere Jugendliche interessant, um sich miteinander zu bestimmten Themen und Interessen zu vernetzen und zu informieren, was “alte” Freunde machen. Die Einrichtung von Gruppen ist dafür besonders hilfreich. Ansonsten werden eher andere Angebote von Meta (dem Konzern hinter Facebook) genutzt, wie  WhatsApp oder Instagram

Was ist problematisch an dem Angebot? 

Gerade weil Facebook sehr viele Möglichkeiten bietet, können auch zahlreiche Probleme auftreten. Nicht nur Jugendliche können mit Gewaltdarstellungen oder “Fake News“ in Kontakt kommen. In der Kommunikation mit Freunden oder Fremden besteht die Gefahr von Cybermobbing, die unerwünschte Kontaktaufnahme durch Fremde, Hate Speech, die Preisgabe zu vieler persönlicher Daten und vieles mehr. 

Was meint der Anbieter? 

Facebook gehört zum Konzern Meta, genauso wie WhatsApp, Instagram und der Facebook Messenger. Über diese beliebten Angebote hat Meta schon über 2,8 Milliarden Menschen auf der Welt an sich gebunden. In den Community-Standards von Facebook werden die Nutzenden über gewünschte Verhaltensweisen, bestehende Regeln und unerwünschte Inhalte informiert. Für viele der oben beschriebenen Herausforderungen gibt es Melde- oder Blockierfunktionen sowie Privatsphäre-Einstellungen. Der umfangreiche Hilfebereich von Facebook unterstützt dabei, das eigene Profil sicherer zu machen. Facebook arbeitet auch an seinen Algorithmen, so dass in Zukunft mehr verschiedene Inhalte mit unterschiedlichen Meinungen angezeigt werden sollen. 

Was sollten Eltern beachten? 

Bei der Registrierung kann das Alter nicht sicher überprüft werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Kind immer im Austausch sind, was dessen Mediennutzung angeht. Überlegen Sie gemeinsam, ob und ab wann Sie eine Anmeldung bei Facebook erlauben möchten. Fragen Sie nach, was es daran interessiert und schauen Sie sich am besten gemeinsam mit Ihrem Kind die Datenschutzbestimmungen und entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten an, bevor Sie die Anmeldung abschließen. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich auf einem öffentlichen sozialen Netzwerk bewegt. Das heißt, dass es neben den vielleicht vielen positiven Ereignissen, lustigen Postings und der Möglichkeit, Freunden zu begegnen, auch problematischen Inhalte gibt. Ihr Kind sollte wissen, dass es diese Inhalte und auch andere Nutzer ausblenden, melden und blockieren kann. Mehr Hinweise für Eltern zur Facebook-Nutzung ihrer Kinder gibt es hier

Wie erkenne ich ein gutes Computerspiel?

Vor über 50 Jahren wurde das erste Computerspiel entwickelt. Heute ist „Zocken“ für viele Kinder und Jugendliche ein wichtiger Teil ihrer Freizeitbeschäftigung. Jedes Jahr erscheinen neue Computerspiele – da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Wir haben Tipps, wie Sie ein gutes und für Ihr Kind geeignetes Computerspiel erkennen können.

Altersbeschränkungen

In Deutschland gibt es gesetzliche Vorgaben zur Freigabe von Computerspielen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) prüft, welche Spiele für welches Alter geeignet sind und achtet dabei zum Beispiel auf gewalthaltige Inhalte. Diese Altersangaben – im App-Store, auf Spieleplattformen wie Steam oder auf DVDs – sind eine gute Orientierung. Eltern sollten aber noch weitere Kriterien zur Auswahl eines guten Computerspiels berücksichtigen, da die Alterseinordnungen der USK keine pädagogische Empfehlung sind.

Positive Effekte

Ein gutes Computerspiel kann die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten von Kindern fördern. Geeignete Spiele fördern durch Rätsel oder andere Aufgaben strategisches Denken, die Merkfähigkeit und ähnliche Gedächtnisleistungen. Viele Spiele werden mit anderen zusammen gespielt. Dabei sind soziale Kompetenzen wie Toleranz, Empathie und Teamfähigkeit gefordert. Actionspiele unterstützen die Entwicklung von Geschicklichkeit, Orientierung und Wahrnehmung. Außerdem kann Ihr Kind beim Computerspielen lernen, mit Erfolg und Niederlagen umzugehen und seiner Fantasie Raum geben. Durch das gemeinsame Spielen können Kinder Freundschaften pflegen oder sogar neue aufbauen.  Kindern und Jugendlichen können außerdem verschiedene Rollen ausprobieren. Allein vom Titel des Spiels wissen Sie nicht, ob ein Spiel solche Fähigkeiten fördert. Sprechen Sie deswegen mit Ihrem Kind über das Spiel. Die Beschreibungen und pädagogische Einschätzungen von spielbar.de, dem Spieleratgeber NRW oder in der App-Datenbank vom Deutschen Jugendinstitut können außerdem hilfreich sein..

Datenschutz und Kosten

Prüfen Sie, wie das Computerspiel mit persönlichen Daten umgeht. Wenn die Angabe von persönlichen Daten nicht gefordert wird oder diese nicht gespeichert, nicht an Dritte weitergeben und nicht für Werbezwecke genutzt werden, wird Datenschutz ernst genommen. Außerdem sollten immer AGBs oder Informationen zum Datenschutz zur Verfügung stehen.

Kostenfreie oder kostenpflichtige Spiele, die online erhältlich sind, können In-Game- bzw. In-App-Käufe beinhalten. Spielende werden beispielsweise verleitet, neue Spielfunktionen freizuschalten oder bessere Kostüme für ihre Avatare zu bekommen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind vorab über solche möglichen Kostenund vereinbaren Sie Regeln, ob und wie viel Geld ausgegeben werden darf. Vermeiden Sie, die eigenen Kreditkarten- oder PayPal-Daten auf dem gemeinsam benutzten Gerät zu hinterlegen. Auf Smartphones und Tablets können Sie außerdem Passwortsperren für In-App-Käufe einstellen.

Überforderung im Spiel

Viele Eltern haben Sorge, dass ihre Kinder mit zu viel Gewaltdarstellungen in Computerspielen in Kontakt kommen. Dabei ist die Wirkung stark vom Alter und individuellen Faktoren eines Kindes abhängig. Hier helfen Ihnen auch die Einordnungen der USK. Gewalt oder andere nicht altersgemäße Inhalte können für Kinder reizvoll sein, weil sie die eigenen Grenzen austesten möchten. Neben Gewalt kann auch der Austausch mit anderen während des Spiels überfordern, wenn etwa zu viel gleichzeitig abläuft. Über den Spielechat kann Ihr Kind zudem in Kontakt mit unbekannten Mitspielenden kommen.

Um einzuschätzen, was Ihr Kind spielt, wie es damit umgeht und ob es Kontakt zu Fremden hat, sollten Sie regelmäßig und ohne Wertung über seine Spielerlebnisse sprechen. Lassen Sie sich von Ihrem Kind seine Computerspielewelt zeigen und erklären. Vereinbaren Sie gemeinsame Regeln und seien Sie konsequent in der Einhaltung. Informieren Sie sich über Altersempfehlungen und bleiben Sie aufmerksam gegenüber Veränderungen im Verhalten Ihres Kindes, um mögliche negative Effekte abschätzen zu können.

Wie spreche ich mit meinem Kind über unangenehme Medieninhalte?

Eine komische Werbung vor einem YouTube-Video, ein Kriegsspiel auf einer Spieleseite, eine schlimme Nachricht auf einer Informationsplattform: Kinder und Jugendliche kommen manchmal ungewollt mit Inhalten in Kontakt, die sie ängstigen oder verstören. Wie können Sie als Eltern damit umgehen, wenn Ihr Kind etwas gesehen hat, das es nicht einordnen kann? 

Kinder brauchen Unterstützung 

Manche Medienerlebnisse von Kindern bekommen Eltern sehr schnell mit: Über die neueste Geschichte ihres Superhelden, interessante Legobauten oder schöne Tiere erzählen Kinder viel und laut. Bei anderen Eindrücken halten sie sich eher zurück. Das sind meistens Inhalte, die ein Kind aus Versehen angeklickt hat. Schnell kann es passieren, dass Kinder nebenbei in den Fernsehnachrichten oder auf YouTube etwas sehen, das nicht für sie geeignet ist. Kinder merken oft selbst, wenn diese Inhalte nicht für ihre Augen und Ohren bestimmt sind. Sie können sie allerdings noch nicht allein verarbeiten. Wenn Kinder in die Pubertät kommen, setzen sich auch oft freiwillig solchen Inhalten aus. Es ist eine Art Mutprobe, die sie vor sich oder Gleichaltrigen bestehen möchten.  

Offen über Medien reden  

Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es nichts falsch gemacht hat. Bieten Sie ihm an, darüber zu sprechen. Für viele Kinder ist ein Gespräch die wichtigste Unterstützung und hilft ihnen, mit Medienerlebnissen besser fertig zu werden. Bleiben Sie offen und bewerten Sie nicht. Ermutigen Sie Ihr Kind, frei zu erzählen. Fragen Sie nach, was genau es an dem Gesehenen komisch fand oder was ihm Angst gemacht hat. In diesem Gespräch können Sie und Ihr Kind gemeinsam versuchen, die unangenehmen Medieninhalte einzuordnen und dadurch zu verarbeiten.  

Es kann vorteilhaft sein, über manche Themen in der Freundesgruppe oder der Schulklasse zu reden. Im Austausch mit anderen Kindern kommt Ihr Kind oft leichter über das Gesehene hinweg. Besprechen Sie sich mit anderen Eltern, der Lehrerin oder dem Lehrer, wenn Sie das Gefühl haben, es gibt Themen, die auch andere Kinder beschäftigen könnten. 

Was können Eltern noch tun? 

Bei jüngeren Kindern können Sie gemeinsam spezielle Kinderseiten anschauen, um ein Thema zu vertiefen. Die Texte sind kindgerecht geschrieben und es gibt keine Werbung oder andere ablenkende Inhalte. Beliebte Plattformen wie YouTubeNetflix usw. bieten kindgerechte Einstellungen und eigene Bereiche, so dass dort nur Inhalte geschaut werden können, die altersgemäß sind.  

Installieren Sie im Internetbrowser einen Werbeblocker. Dieser verhindert das Aufploppen von Werbung und blockert bestimmte Werbeinhalte. Achten Sie bei allen Ihren elektronischen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, auf die Einrichtung eines angemessenen Kinderschutzes.  

Der ständige Streit um Medienzeiten: Ab wann ist es zu viel?

„Jetzt leg doch mal das Handy weg!“ 
„Ich finde, du hast jetzt lang genug gespielt!“ 
Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor? Vielleicht machen Sie sich Sorgen, dass Ihr Kind zu viel Zeit mit Medien verbringt und dies seiner Gesundheit schadet oder die gemeinsamen Familienzeiten stört. Doch wie viel Medienzeit ist tatsächlich problematisch?

Digitale Medien sind Teil unseres Lebens 

Digitale Medien gehen nicht mehr weg. Sie bieten uns viele Möglichkeiten kreativ zu sein, zu lernen und in schwierigen Zeiten oder über Stadt- und Ländergrenzen hinweg in Kontakt zu bleiben. In diesem Jahr haben Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren durchschnittlich vier Stunden am Tag mit Medien verbracht. Das ist fast doppelt so lange wie vor zehn Jahren. Mit verantwortlich ist die Corona-Pandemie. Vor zwei Jahren waren es noch etwas mehr als drei Stunden täglich. 
Kinder orientieren sich zudem an ihren Eltern. Wir können uns einen Alltag ohne Medien heute kaum vorstellen: Wir nutzen den Laptop für Online-Einkäufe, die Fahrkarten-App für die Busfahrt, das Fernsehgerät am Feierabend.  

Wenn es zu viel wird: Risiken der Mediennutzung 

Smartphone, Fernsehen & Co sind für Kinder alltäglich und üben eine starke Anziehungskraft aus. Schwierig wird es für Eltern, wenn ihre Kinder kein Ende finden können. Das Gehirn von Heranwachsenden befindet sich noch in der Entwicklung. Deshalb fällt es ihnen schwerer aufzuhören, auch wenn sie eigentlich genug haben. Ein Medium in einer besonderen Lebensphase, zum Beispiel in der Pubertät, zeitweise intensiv zu nutzen, kann unproblematisch sein. Manchmal kann es sogar helfen, diese Phase zu überstehen Doch eine übermäßige Nutzung kann zu Stress oder Schlafstörungen führen. In selteneren Fällen kann es zur Vernachlässigung von Freunden und Schule und zu einem Kontrollverlust kommen. Wenn Sie so ein exzessives Verhalten über eine längeren Zeitraum beobachten, ist es wichtig, mit Ihrem Kind zu sprechen und möglicherweise Beratung zu suchen. Um Ihre Kinder davor zu schützen, ist es deshalb wichtig, sie im Umgang mit Medien zu begleiten. 

Wie viel Medienzeit ist ok? Hinweise und Empfehlungen 

Die Frage, wie viel Medienzeit gut für Ihr Kind ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Verschiedene Ratgeber geben Empfehlungen zu Medienzeiten. Dabei handelt es sich allerdings um grobe Richtwerte. Viel wichtiger als die Nutzungsdauer ist neben Alter und Entwicklungsstand Ihres Kindes die Begleitung durch die Eltern:  

  • Vereinbaren Sie gemeinsame Regeln zur Mediennutzung in der Familie. Beachten Sie dabei, dass diese Regeln zu den Bedürfnissen Ihres Kindes passen.   
  • Für das Festlegen von Nutzungszeiten ist es sinnvoll, über Medieninhalte und die Ziele von Mediennutzung zu sprechen. Die Internetrecherche für die Schule etwa ist eine notwendige Aufgabe mit einem klaren Ziel.  Online-Spiele sind eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die zusammen mit anderen Spiel- und Freizeitaktivitäten wichtig für die Entwicklung und Erholung von Kindern sind. Gleichzeitig kann es hier schwierig sein, ein Ende zu finden. Hier helfen klar vereinbarte Regeln. 
  • Praktisch für Vereinbarungen ist z. B. ein Mediennutzungsvertrag
  • Setzen Sie die gemeinsam vereinbarten Regeln konsequent um. Ein wichtiges Vorbild sind Sie selbst. 
  • Erklären Sie Ihrem Kind, warum diese Regeln wichtig sind und dass sie sich mit steigendem Alter bzw. Entwicklung des Kindes ändern. Je vertrauter Ihr Kind mit bestimmten Plattformen, Chancen und Risiken ist, desto besser kann es sich selbst schützen. Bei jüngeren Kindern können technische Einstellungen oder Jugendschutzprogramme zur Zeitbegrenzung helfen. Achten Sie außerdem darauf, dass ihr Kind Medien konsumiert, die für das jeweilige Alter geeignet sind. 
  • Achten Sie auf die Wirkung bei Ihrem Kind. Welchen Einfluss hat die Mediennutzung? Ist es schnell gereizt oder unruhig? Helfen Sie ihm, seine Grenzen selbst zu erkennen. 
  • Bieten Sie Ihrem Kind „Offline“- Alternativen. Jüngere Kinder brauchen Bewegung und frische Luft. Jugendliche können sich mit Freunden treffen oder Hobbys nachgehen.  
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