Für viele ist der Online-Versandhändler Amazon aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sein Videostreaming-Portal Prime Video verzeichnet nach Netflix die zweitgrößte Zahl an Abonnements. Umgangssprachlich wird der Dienst auch Amazon Prime genannt, wobei hierunter mehrere Angebote fallen.
Wie bei anderen Videostreaming-Diensten bietet Prime Video die Möglichkeit, eine Vielzahl an Filmen und Serien zeitlich und örtlich ungebunden anzuschauen. Dafür meldet man sich kostenpflichtig bei amazon.de mit einem eigenen Prime-Benutzerkonto an.
Die Filme und Serien lassen sich über einen Webbrowser, der Prime-Video-App oder internetfähige Geräte ansehen, wie z. B. ein Smart-TV Gerät, Spielekonsole oder Smartphone. Im Abonnement sind zahlreiche Filme und Serien zur freien Verfügbarkeit enthalten, darunter auch eigens von Amazon produzierte Formate. Darüber hinaus können Titel kostenpflichtig ausgeliehen werden, zum Beispiel ganz neue Serienstaffeln. Über Amazon Channels besteht das Angebot, themenspezifische Bezahl-Sender wie Eurosport Player dazu zu buchen. Das Teilen einer Mitgliedschaft ist bei Prime Video nicht möglich.
Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) gekennzeichnet. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinderinhalte. Die dort zu findenden Serien und Filme sind neben anderen Kategorisierungen in die Altersgruppen 2 – 5 Jahre, 6 – 8 Jahre und 9 – 11 Jahre unterteilt. Um Videoinhalte mit FSK18-Einstufungen anschauen zu können, muss die eigene Volljährigkeit mithilfe des Ausweises oder Reisepasses und einer Bankverbindung nachgewiesen werden.
Prime Video bietet einige Sicherheitseinstellungen für Kinder:
Ganz egal für welches Alter – bei Prime Video finden sich angesagte Serien und Filme für alle. Ohne Kindersicherung haben Minderjährige unbegrenzten Zugriff auf Inhalte, die nicht für ihr Alter geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Viele Serien und Filme haben ein FSK-Alterskennzeichen, aber nicht alle. Diese können Kinder und Jugendliche ungehindert ansehen, da die Kindersicherung hier nicht greift.
Wie bei vielen Streaming-Angeboten ist der Reiz des ständigen Weiterschauens auch bei Prime Video sehr hoch. Darauf sollten Sie Ihr Kind aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen.
Nach eigenen Angaben verwendet Prime Video die Einstufungen der FSK als Grundlage für die Kindersicherungseinstellungen. Liegen für z. B. sehr neue Filme oder Serienfolgen keine FSK-Einschätzungen vor, so gibt es auf der Webseite keine Angaben darüber, ob und nach welchen Kriterien die Alterseinstufungen selbst oder von Drittanbietern vorgenommen werden.
Sie möchten Prime Video in Ihren Familienalltag integrieren? Dann sollten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien achten, ein Kinderprofil einrichten, die Kinder- bzw. Jugendschutzoptionen entsprechend einstellen und PIN-Codes verwenden. Schützen Sie Ihr Benutzerprofil durch eine sichere PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234). Denn sonst kann es passieren, dass Ihr Kind zwischen den Profilen wechselt und so vom Kinderprofil in den Erwachsenenbereich gelangt.
Um sicher zu gehen, dass die Inhalte wirklich für Ihr Kind geeignet sind, schauen Sie die Filme oder Serien, die Ihr Kind sehen möchte, vorab an. Sich zusammen einen Film anzusehen kann ein schönes Familienerlebnis sein. Gerade bei jüngeren Kindern (mind. bis zehn Jahren) ist das grundsätzlich zu empfehlen, sodass sich Ihr Kind bei gruseligen oder bedenklichen Inhalten nicht allein gelassen fühlt.
Achten Sie außerdem darauf, dass Prime Video und die Mediennutzung überhaupt nur eine Aktivität von vielen anderen Freizeitbeschäftigungen für Ihr Kind sein sollte.
In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:
Mehr Videos finden Sie hier.
Auf der Bühne oder von der Konserve, auf Vinyl gepresst oder digital abrufbar – Musik begleitet uns unser ganzes Leben lang in unterschiedlichsten Formen. Aktuell im Trend: Musik als Livestream, bei YouTube oder auf anderen Plattformen. Für junge Menschen ist das eine beliebte Möglichkeit, ihre Lieblingsmusik zu hören und gleichzeitig mit anderen in Kontakt zu bleiben.
Auf den ersten Blick sieht es ein bisschen aus wie eine Rückkehr zum linearen Fernsehen: Musik wird live gesendet – und die Nutzenden haben die Möglichkeit, sich einzuklicken und mitzuhören, wenn sie möchten. Sie wählen die Lieder nicht selbst einzeln aus, sondern rufen eine Playlist ab, die jemand für sie zusammengestellt hat.
Tatsächlich gibt es auch viele Ähnlichkeiten – aber auch Unterschiede zu VIVA, MTV und Co. oder 1990er Jahre:
Bei den Nutzenden sind Livestreams tatsächlich sehr beliebt: 30 Prozent der YouTube-Nutzerinnen und -Nutzern einer weltweiten Studie von Datareport gab 2022 an, mindestens einen Livestream pro Woche zu sehen.
Für Kinder und Jugendliche bedient der Livestream gleich zwei wichtige Bedürfnisse. Zum einen können sie sich hier mit ihrer Lieblingsmusik versorgen und inspirieren lassen. Je nach Geschmack und Situation finden sie immer das passende Angebot – etwa die Hits des Jahres für die Silvesterparty oder LoFi-Kanäle. (LoFi steht für „Low Fidelity“ und bezeichnet Musik, die mit einfachen technischen Geräten aufgenommen wurde und eine beliebte akustische Begleitung beim Lernen sind). Gleichzeitig bietet der Live-Chat ihnen die Möglichkeit, sich parallel mit dem Freundeskreis, mit anderen Zuhörenden oder den Urheberinnen und Urhebern des Streams auszutauschen. So finden sie Verbindung und Gemeinschaft – und Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack.
Kinder und Jugendliche mit eigenem Profil können auch selbst Livestreams anbieten. So werden sie selbst kreativ, teilen sich mit und verleihen sich Ausdruck.
Im Großen und Ganzen scheinen Livestreams also ein gutes Angebot für Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber aller Art zu sein. Grundsätzlich dürfen Minderjährige YouTube nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern nutzen. Die Nutzung von YouTube ist in Deutschland ab einem Mindestalter von 16 Jahren gestattet. Ab 13 Jahren können Eltern ihren Kindern die Nutzung über den Family Link freigeben.
Einige Dinge gibt es in Sachen Musik-Livestreams zu beachten – und die sollten Eltern unbedingt ansprechen, bevor sie ihre Kinder in die Weiten von YouTube entlassen:
Bücher und TikTok – wie passt das zusammen? Junge Menschen zeigen, dass es geht. TikTok ist längst mehr als eine Plattform für bunte Tanzvideos: Junge Menschen nutzen sie auch, um sich zu aktuellen Themen zu informieren – unter anderem über angesagte Bücher. Auch auf YouTube und Instagram gibt es Menschen, die sich über das Lesen und ihre neuesten Lektüren austauschen.
Das Lesen von Büchern scheint in Zeiten von Social Media an Bedeutung zu verlieren. Der Trend von Booktok beweist jedoch, dass sich digitale und analoge Medien nicht ausschließen müssen. Auch das Lesen hat noch seinen Platz in der Welt junger Menschen.
Der Begriff Booktok setzt sich zusammen aus dem englischen Wort für Buch (book) und dem zweiten Namensteil der beliebten App TikTok. Dort teilen vor allem Leserinnen unter dem Hashtag #booktok Buchtipps – fernab von bebrillten älteren Herren, die hochgestochen über Literatur sprechen. Die Videos sind kurzweilig und sprechen die jungen Nutzenden an. Besonders gern lesen die sogenannten Booktoker Bücher aus den Bereichen Romance, Fantasy, Krimi/Thriller und Young Adult.
Auch Verlage und Buchläden sind mittlerweile bei TikTok vertreten und kurbeln ihre Verkäufe in den beliebten Genres nach oben. Bestimmte Bücher werden über Booktok zum Trend und dadurch zu Bestsellern. In manchen Buchläden gibt es eigene Büchertische, auf denen die beliebtesten Veröffentlichungen präsentiert werden.
Auch Challenges rund ums Lesen werden gestartet. Dabei stellen TikToker Bücher zu einem bestimmten Thema, Cover usw. vor.
Bei Instagram gibt es ebenfalls eine große Buchcommunity: Bookstagram. Die Nutzenden tauschen sich hier stärker zu Büchern aus als bei TikTok. In den Kommentaren wird gemeinsam über aktuelle Lektüren gesprochen, Lesekreise ins Leben gerufen und sogenannte Buddyreads (gemeinsame Leserunden) gestartet.
Angefangen hat wahrscheinlich alles bei YouTube, wo sich unter dem Hashtag #booktube ebenfalls Leseempfehlungen finden lassen.
Spezielle Apps können dazu beitragen, dass das Bücherlesen selbst zur Challenge wird. Wie viele Seiten habe ich diese Woche gelesen? Wie viele Bücher schaffe ich in einem Monat? Sie heißen GoodReads, Read-O, Bookstats oder Booksup – Apps, mit denen das eigene Leseverhalten getrackt werden kann. Statistiken können zum Teil direkt bei Social Media geteilt werden.
Solche Apps können motivieren, mehr zu lesen. Über einige vernetzen sich Nutzende untereinander und schreiben eigene Rezensionen. Sie können in einem Buddyread gleichzeitig ein bestimmtes Buch lesen und sich darüber austauschen. Bei der Installation sollte darauf geachtet werden, was andere Nutzende sehen und welche Daten die App sammelt und gegebenenfalls an Dritte weitergibt.
Verlage nutzen Social Media und Influencer ebenso für Werbung wie andere Unternehmen. Auch wenn Bücher und Lesen in der Regel als positiv gesehen werden, sollten Sie und Ihr Kind genau schauen, welches Buch gerade beworben wird. Nicht immer ist die Meinung der Booktokerin und des Bookstagramers ehrlich und unvoreingenommen, Werbung ist nicht immer gekennzeichnet. Und schließlich können auch Buchkäufe ins Geld gehen. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind darüber reden, welche und wie viele Bücher wirklich gekauft werden müssen. Geht es Ihrem Kind nur darum, das Buch in einem Video zu präsentieren oder interessiert es sich wirklich fürs Lesen?
Nutzen Sie Ihre örtliche Bibliothek und leihen Sie einige Bücher dort aus. Viele Büchereien haben digitale Zugänge, über die auch E-Books geliehen werden können. Einen E-Reader erhält man ebenfalls zur Ausleihe in der Bibliothek.
Nach dem viel beachteten Start der Spiele-App Pokémon GO im Jahr 2016 gibt es weiterhin weltweit begeisterte Spielerinnen und Spieler und immer neue dieser kleinen Monster, genannt Pokémon. Vielleicht kennen Sie Pikachu, Glumanda und Shiggi aus Ihrer eigenen Kindheit – von Sammelkarten oder dem Videospiel.
Bei Pokémon GO wird der Spieler zum Trainer. Er oder sie sammelt Pokémon überall in der Umgebung. Diese werden weiterentwickelt, trainiert und können im Kampf gegeneinander antreten.
Pokemon GO ist eine sogenannte ortsbasierte Spiele-App, die nur mit einer Internetverbindung, eingeschaltetem GPS und Kamerazugriff funktioniert. Auf dem Handydisplay wird die Umgebung als virtuelle Karte angezeigt. Auf dieser erscheinen die kleinen Monster, wenn man sich mit dem Smartphone (im Freien) bewegt. Außerdem gibt es an manchen Orten sogenannte Pokéstopps, wo man die zum Fangen der Pokémons wichtigen Pokébälle und anderes Zubehör einsammeln kann oder Arenen, in denen Pokémons verschiedener Spielerinnen und Spieler gegeneinander antreten.
Um bestimmte Pokémons zu finden, muss der Spieler oder die Spielerin an bestimmte Orte gehen. Denn die zahlreichen und unterschiedlichen Monster sind je nach Stärke und Eigenschaften an verschiedenen Orten anzutreffen.
Die Verschmelzung von Realität und Spiel begeistert sicherlich nicht nur Kinder und Jugendliche. Online spielen ist mit Pokémon GO ganz einfach per Smartphone auch draußen und gemeinsam möglich. Man kann das Smartphone jederzeit aus der Tasche holen und nach neuen Monstern in der unmittelbaren Umgebung suchen. Es ist wie eine spannende Schatzsuche oder vertreibt die Langeweile z. B. beim Warten auf den Bus.
Auch die verschiedenen Ebenen des Spiels machen es kurzweilig und für junge Menschen attraktiv: das Sammeln und Weiterentwickeln von Monstern, das Gegeneinander-Kämpfen, das Miteinander-Messen durch Levelaufstieg und die ständige Weiterentwicklung des Spiels mit neuen Gadgets und neuen Pokémons. In den letzten Jahren werden immer mehr Events und Aktionen angeboten, für die sich Spielende Tickets kaufen und online oder offline in Echtzeit vernetzen können.
Da unterwegs theoretisch überall Pokémon auftauchen könnten, neigen Nutzerinnen und Nutzer der App dazu, den Blick immer auf das Handydisplay gerichtet zu haben, sodass Vorsicht im Straßenverkehr geboten ist. Als Erweiterung bietet der Hersteller den Pokéball Plus an: ein Plastikball, der über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist und beim Auftauchen eines Pokémons vibriert.
Die App kann auch dazu verleiten, unbekannte Orte allein aufzusuchen, an unerreichbare Stellen wie Baustellen zu betreten oder bei Nacht loszulaufen, um bestimmte Pokémon zu fangen. Machen Sie hier feste Spielregeln aus. Ihr Kind sollte immer in Begleitung eines befreundeten Spielers oder Spielerin auf die Suche gehen und ein Erziehungsberechtigter sollte stets über die besuchten Orte Bescheid wissen.
Da es immer neue Pokémon gibt, endet das Spiel quasi nie. Je mehr und stärkere Pokémon man hat, desto höher ist das eigene Spiel-Level. Viele Kinder und Jugendliche vergleichen sich gerne miteinander und wollen besser sein als die anderen. Deshalb verleitet die App, immer weiterspielen zu wollen. In den Regeln zur Game-Nutzung sollten Sie deshalb gemeinsam mit Ihrem Kind festlegen, wie lange und wie oft es die App aufrufen darf.
In Bezug auf den Datenschutz ist Pokémon GO einiger Kritik ausgesetzt. Damit Ihr Kind die App nutzen und auf Pokémon-Suche gehen kann, muss der GPS-Empfang auf dem Smartphone ständig aktiviert sein. Man muss der App viele weitere Berechtigungen erteilen, u. a. den Zugriff auf die SD-Karte und die Kamera. Es ist nicht klar, inwiefern der Hersteller Niantic all diese Daten nutzt oder in Zukunft nutzen könnte.
Das Spiel finanziert sich über In-App-Käufe. Man erwirbt virtuelle Poké-Münzen durch den Spielfortschritt oder gegen echtes Geld und kann dafür mehr oder weniger wichtige Gegenstände erhalten. Zubehör wird auch in Wunderboxen angeboten, zum Beispiel Eier, aus denen Pokémon schlüpfen. Diese Boxen werden auch Lootboxen genannt, weil der tatsächliche Wert des Inhalts Glückssache ist. Um Ihr Kind nicht in Versuchung zu bringen, lassen sich In-App-Käufe durch Sie als Erziehungsberechtigte bei iOS deaktivieren oder bei Android per Passwort schützen. Denn auch ohne diese In-App-Käufe macht das Spiel Spaß!
Das Spiel wurde 2019 von Stiftung Warentest unter die Lupe genommen und als einziges der getesteten Spiele mit der zweitbesten Kategorie „Bedenklich“ bewertet, wohingegen alle anderen ein „Inakzeptabel“ erhielten. Das einzige Problem ist der Datenschutz: Der Name des Mobilfunkanbieters sowie Nutzungsstatistiken werden an Dritte weitergegeben und die Datenschutzerklärung ist für Kinder nicht verständlich.
Auf der offiziellen Webseite des U.S.-amerikanischen Spiele-Herstellers Niantic und beim Starten der App wird u. a. auf die oben genannten Problematiken hingewiesen und es werden Tipps zur Sicherheit gegeben. Außerdem wird Erziehungsberechtigten empfohlen, die Kindersicherung in den Einstellungen von Handys zu nutzen. Hiermit lassen sich Spielzeit und In-App-Käufe einschränken. Über das Niantic-Kids-Elternportal können Eltern vor dem ersten Spielen die Spiele-Accounts ihres Kindes einrichten, es verwalten und anpassen. Mehr Informationen bietet das In-App-Käufe
Ihr Kind möchte unbedingt auf die Jagd nach Pokémon gehen? Hier stehen Sie vor der Aufgabe, einzuschätzen, ob Ihr Kind sich der angesprochenen Risiken bewusst ist. Neben Datenschutzfragen (insbesondere die ständige Standortbestimmung) gehört dazu, ob Ihr Kind das Prinzip der “Erweiterten Realität” (Augmented Reality) – also die Verschmelzung von Realität und Spiel – bereits versteht.
Laden Sie immer nur die Original-App (von Niantic) herunter. Apps von Drittanbietern sind oft mit Schadsoftware infiziert.
Sie als Erziehungsberechtigte müssen für Kinder unter 13 Jahren ein eigenes Kinder-Konto einrichten. Es ist empfehlenswert, einen neuen Account anzulegen und kein vorhandenes Google-Konto zu nutzen. Nutzen Sie das Niantic-Kids-Elternportal, um den Spiele-Account Ihres Kindes zu verwalten.
Entdecken Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind das Spiel und vereinbaren Sie Regeln für die Spieldauer, den erlaubten Spielradius und In-App-Käufe. Tun Sie sich mit befreundeten Familien zusammen und lassen Sie Ihr Kind nicht allein losziehen. Vielleicht ist das Spiel eine gute Gelegenheit für einen gemeinsamen Pokémon-Spaziergang an der frischen Luftt!
Wer nach guten Filmen oder Podcasts für Kinder sucht, landet ganz schnell bei Kixi. Die Plattform ist ein Streamingdienst mit einer ganz speziellen Mission: Denn auf Kixi gibt es ausschließlich Angebote für Kinder.
Kixi preist auf seiner Webseite „pädagogisch wertvolle Kinderfilme“ an. Diese werden von einer Redaktion ausgewählt. Bei Kixi gibt es eine gute Auswahl an Angeboten für Kinder. Das sind beispielsweise Klassiker wie „Die Schneekönigin“ oder Geschichten von Astrid Lindgren ebenso wie neue Bildschirmhelden, z. B. der „Drache Kokosnuss“. Nutzende können aus vier Kategorien wählen:
Unter „Audio“ gibt es eine Auswahl an Hörspielen und Hörbüchern. Bildungsangebote sind beispielsweise Lehrfilme aus dem schulischen Bereich, Was-ist-Was-Angebote oder Sachfilme wie „Der kleine Medicus“, aber auch Lernserien, die mit spielerischem Charakter Wissensinhalte vermitteln. Die Angebote sind nach Alter (hier gilt die FSK-Angabe) oder Genre sortiert, so dass man schnell fündig wird.
Kixi lässt sich direkt in einem Browser über kixi.de ansehen, es funktioniert aber auch als App, über Magenta TV oder über andere Smart-TV-Apps. Für die Nutzung von Kixi ist die Registrierung mit einer E-Mail-Adresse erforderlich.
Tatsächlich ist die Auswahl bei Kixi beachtlich und gut sortiert. Kinder können dort weitgehend bedenkenlos schauen, hören und lernen. Da die App werbefrei ist, besteht kein Risiko, dass die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer kommerzielle Links anklicken oder auf Inhalte stoßen, die eigentlich nur für Erwachsene gedacht sind.
Durch die Sortierung nach Alter wird schnell klar, welche Angebote auch für die Jüngsten geeignet sind. Da das Angebot insgesamt sehr übersichtlich gestaltet ist, finden sich Kinder auch leicht alleine zurecht. Für unterwegs kann die Offline-Funktion genutzt werden, um das Programm auch ohne Internetzugang abzurufen.
Auch wenn das Angebot für Kinder sicher ist, brauchen sie selbst beim besten Programm Begleitung.
Wählen Sie Filme, Audios usw. gemeinsam mit Ihrem Kind aus, um sicherzugehen, dass das Vorschulkind nicht aus Versehen in der Kategorie „ab 12“ stöbert. Darüber hinaus ist es wichtig, gemeinsam Nutzungsregeln festzulegen und die gesehenen Inhalte miteinander zu besprechen. Kinder haben auch nach unbedenklichen Filmen viel Gesprächsbedarf und müssen dafür einen geeigneten Ansprechpartner haben.
Falls Sie zuerst das kostenlose Angebot nutzen, sollten Sie daran denken, In-App-Käufe zu deaktivieren. Ihr Kind landet sonst sehr schnell auf kostenpflichtigen Inhalten und schließt vielleicht aus Versehen ein Abo ab.
Nach der Schule aufs Sofa, Fernseher an und durch das Programm gezappt, oder gezielt am Sonntagvormittag zur „Sendung mit der Maus“ eingeschaltet – so sah fernsehen für viele Erwachsene in ihrer Kindheit aus. Heute gibt es in vielen Familien Fernseher, die auf diverse Streamingdienste und andere Online-Inhalte zugreifen können. Damit sind nicht nur quasi unendliche Möglichkeiten, sondern auch einige Risiken verbunden.
„Smart“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „schlau“. Damit werden verschiedene Geräte oder Umgebungen bezeichnet, um zu beschreiben, dass diese mit dem Internet verbunden bzw. untereinander vernetzt sind und dadurch mehr können als herkömmliche Geräte. Statt Handys nutzen wir inzwischen fast ausschließlich Smartphones mit vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten. Wenn Fernseher als Smart-TV daherkommen, können sie an das heimische Internet angeschlossen werden. Ein Smart-TV verfügt wie ein Smartphone über Apps, um Online-Angebote nutzen zu können. Apps von Streaming-Anbietern wie Netflix, Prime oder Disney+ sind bei vielen Geräten vorinstalliert. Außerdem lassen sich darüber die Mediatheken verschiedener Fernsehsender, YouTube und andere Online-Angebote aufrufen. Außerdem können Inhalte vom Smartphone auf den großen Bildschirm übertragen werden. So können z. B. Fotos und Videos, die mit dem Handy gemacht wurden, gemeinsam am Smart-TV angeschaut werden.
Mit einem Smart-TV stehen Kindern und Jugendlichen zusätzlich zum klassischen Fernsehprogramm theoretisch jederzeit eine Fülle von Filmen, Serien und anderen Inhalten zur Verfügung. Mit drei oder vier Jahren kann es Kindern schon gelingen, das Gerät einzuschalten, per Fernbedienung die jeweilige App zu öffnen und Inhalte anzuschauen. Wenn der Zugriff nicht geschützt ist, können Kinder so auch Sendungen sehen, die nicht für ihr jeweiliges Alter geeignet sind.
Wer mit einem Smart-TV fernsieht, kennt die Einblendungen zum Datenschutz – ähnlich wie auf Internetseiten. Denn, wenn der Fernseher permanent mit dem Internet verbunden ist, verhält es sich wie bei einem Computer oder Smartphone: Anwendungen sammeln Daten zum Nutzungsverhalten. Deshalb gibt es auch hin und wieder Werbeeinblendungen oder Hinweise auf andere Angebote des jeweiligen Senders. Viele Smart-TVs verfügen außerdem über eine Bluetooth-Schnittstelle, Sprachdienste, Mikrofone und Kameras. Diese Funktionen könnten gehackt und von fremden Personen missbraucht werden.
Wie bei anderen Geräten auch, können Einstellungen am Fernseher und in Apps helfen, einen sicheren Umgang damit zu ermöglichen. Für Smart-TVs sollten Sie sich deshalb auf zwei Ebenen mit technischen Schutzmaßnahmen auseinandersetzen:
Bei vielen Geräten lässt sich ein Passwortschutz einrichten, so dass Ihr Kind den Fernseher erst gar nicht selbstständig anschalten kann oder bestimmte Funktionen, wie der Zugriff auf Streamingdienste, ohne PIN nicht möglich sind. Einige Fernseher haben zusätzlich eine Funktion für die Altersfreigabe. Damit können Sendungen mit bestimmten Altersfreigaben einzeln gesperrt werden, ohne dass ein Passwortschutz für das ganze Gerät erforderlich ist. In der Regel können Sie außerdem die Senderliste Ihres Fernsehers im Menü anpassen. Darüber lassen sich einzelne Sender gezielt sperren, wenn Ihr Kind darauf kein Zugriff haben soll.
Jedes Gerät funktioniert ein wenig anders, schauen Sie sich deshalb genau das Menü und die Einstellungsmöglichkeiten Ihres Smart-TVs an. Sie können auch Online-Anleitungen nutzen, wenn Sie die genaue Bezeichnung Ihres Geräts kennen und in der Suchmaschine nach „Gerätename und Kindersicherung“ suchen.
Teilweise verfügen Smart-TVs über eigene App-Stores, für die es ebenfalls Einstellungsmöglichkeiten gibt, beispielsweise einen Passwortschutz für Käufe und Installation von Apps. Wenn Sie die Internetverbindung Ihres Fernsehers nicht ständig benötigen, deaktivieren Sie diese nach jeder Nutzung von Online-Inhalten. Den WLAN-Schlüssel sollten nur Sie kennen. Außerdem sollte der Zugriff auf Bluetooth, Kamera, Mikro usw. nur aktiviert werden, wenn Anwendungen diesen unbedingt brauchen, um zu funktionieren.
Wenn Sie Streamingdienste nutzen, sollten Sie ein eigenes Kinderprofil einrichten. Nicht selten ist ein solches bereits vorinstalliert. Dort finden sich dann nur Inhalte, die auch für Kinder freigegeben sind. Sobald die App auf dem Smart-TV gestartet wird, kann das Profil für die oder den Nutzenden angewählt werden. Profile, die nicht von Kindern genutzt werden sollen, können mit einer PIN geschützt werden.
Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten bei den größten Streaminganbietern finden Sie bei Schau hin!
Bei den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender ist der Jugendschutz wie beim linearen Fernsehen geregelt. Der Zugriff auf Inhalte, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind, lassen sich erst am Abend (nach 20 oder 22 Uhr) abrufen. Außerdem gibt es einen Hinweis, wenn Nutzende andere Inhalte aufrufen möchten als die, die im Kinderbereich hinterlegt sind.
Lassen Sie Ihr Kind, vor allem, wenn es noch jünger ist, nicht unkontrolliert fernsehen. Schauen Sie möglichst gemeinsam, so dass Sie aufkommende Fragen beantworten können und mitbekommen, wenn Ihr Kind vor bestimmten Inhalten Angst bekommt. Wenn Sie darauf vertrauen können, dass Ihr Kind nur die abgesprochenen Videos anschaut, können Sie es auch mal alleine schauen lassen. Achten Sie jedoch auf ein gesundes Maß an Bildschirmzeit – das kann bei jedem Kind etwas anders ausfallen.
Bunte Avatare versuchen so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen und müssen dabei in einer bunten und verspielt gestalteten Spielwelt zahlreiche kniffelige Hindernisse überwinden. Unfaires Verhalten ist nicht verboten und so werden Gegner schon mal zur Seite geschubst, um selbst schneller voranzukommen. Fall Guys ist beliebt bei Kindern und Jugendlichen, deshalb stellen wir das Game vor.
In Fall Guys geht es darum, einen Charakter durch einen Hindernisparcours zu steuern und dabei schneller zu sein als die Mitspieler und Mitspielerinnen.
Eine Runde startet mit 60 Teilnehmenden und dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Nach jedem Minispiel scheiden Spielende aus, bis eine Gewinnerin oder ein Gewinner feststeht.
Zusätzlich zu den in der Welt vorkommenden Hindernissen können sich Spielende gegenseitig am Gewinnen hindern, etwa durch Schubsen und Festhalten.
Regelmäßig gibt es neue Minispiele in Fall Guys, die als sogenannte Seasons veröffentlicht werden.
Das Spiel ist im Vergleich zu anderen Vertretern des Battle-Royale-Genres sehr farbenfroh gestaltet und kommt ohne vulgäre Sprache und Gewaltdarstellungen aus. Aufgrund des leicht verständlichen Spielprinzips und die einfach zu erlernende Steuerung ist das Spiel für alle Altersklassen (ab 8 Jahren) geeignet.
Das Spielprinzip erinnert an die bei Jugendlichen beliebte Fernsehshow „Ninja Warrior“. Kinder und Jugendliche können Fall Guys mit ihren Freunden spielen, gegeneinander antreten und dabei über den Sprachchat unterhalten. Durch die kurzen Rundenzeiten können Spielende ihre Gaming-Zeit gut einteilen.
Es gibt mittlerweile auch eine Spiele-App, die das Prinzip von Fall Guys aufgreift. Erfahren Sie mehr über Stumble Guys bei Handysektor.
Fall Guys ist zwar kostenlos erhältlich, finanziert sich aber über In-Game-Käufe. Diese bringen keine Vorteile, sondern beziehen sich nur auf die Ausstattung und das Aussehen der Spielfigur. Mehr dazu in unserem Beitrag Vorsicht In-App-Käufe!
In Spielen mit hohem Wettbewerbscharakter kann es immer auch zu Frustmomenten, im Extremfall sogar zu Aggressionen, kommen.
Das Spiel verfügt über keinen Textchat innerhalb des Spiels, allerdings gibt es einen Sprachchat. Dieser ist standardmäßig deaktiviert und muss in den Einstellungen selbst aktiviert werden. Falls er aktiviert ist, kann es über diesen zu Beleidigungen und Ähnlichem kommen.
Für Kinder und Jugendliche steht bei Fall Guys der Spaß am gemeinsamen Wettkampf im Vordergrund. Sich mit Freunden zu messen und in einem Hindernisparcours gegeneinander anzutreten, kann aber auch Konflikte verursachen. Spielen Sie deshalb das Spiel zu Beginn am besten gemeinsam mit Ihrem Kind. Dadurch können Sie die Faszination am Spiel besser nachempfinden. Ihr Kind sollte nicht jünger als sechs Jahre sein, wenn es das Spiel zum ersten Mal spielt, da die grellen Farben und das schnelle Spiel es sonst leicht überfordern kann. Achten Sie auf die Alterseinordnung der USK der jeweiligen Version (Season) und pädagogische Altersempfehlungen.
Besonders aufmerksam sollten Sie als Eltern bei In-App-Käufen sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, inwiefern diese notwendig und sinnvoll sind und finden Sie eine Regelung dazu.
Nutzen Sie Einstellungsmöglichkeiten an der Spielekonsole oder im Account des Spieleanbieters, um beispielsweise die Bezahlfunktionen mit einem PIN zu sichern oder die Spielzeit zu limitieren. Der Anbieter von Epic Games hat eine Kindersicherung, mehr dazu finden Sie hier.
Vereinbaren Sie grundsätzlich Regeln für die Mediennutzung und sprechen Sie mit Ihrem Kinder über Risiken in Spielen.
Fünf bis zehn junge Menschen auf einer Bühne, bunte Outfits und noch buntere Frisuren. Dazu eingängige Melodien, Texte über die Liebe und das Leben. Und vor allem eine makellos durchchoreografierte Show. Wenn es so aussieht, ist es wahrscheinlich K-Pop. Popmusik aus Korea, die seit einiger Zeit auf der ganzen Welt riesige Erfolge feiert.
Seit den 1990er Jahren wurde die Welle koreanischer Popkultur in Gang gesetzt und wächst seitdem immer weiter. Nach Fernsehproduktionen (K-Dramas) wurde verstärkt auch koreanische Musik (K-Pop) exportiert. Zunächst im asiatischen Raum, später in die ganze Welt. Das Lied ‚Gangnam Style‘ des Sängers ‚Psy‘ etwa war eines der ersten koreanischen Lieder, das die internationalen Hitlisten anführte, Bands wie BTS bekamen mehr und mehr Präsenz im internationalen Musikmarkt. Es wurden Fangruppen gegründet, Festivals veranstaltet, und internationale Medien berichteten. Vor allem in sozialen Netzwerken sind die koreanischen Stars bekannt und finden viele, besonders junge Fans.
Innerhalb kürzester Zeit entstand ein regelrechter Korea-Hype und eine Begeisterung für die koreanische Kultur. Comics, Computerspiele, Essen oder Mode aus Südkorea bekamen so viel Aufmerksamkeit wie nie.
Die Stars aus Musik und Film bieten ihren Fans eine scheinbar perfekte Welt mit hohem Wohlfühlfaktor. Die Melodien und Themen sind eingängig und unstrittig, es werden die klassischen Themen des Erwachsenwerdens verhandelt, Emotionen, Liebe, Freundschaft. Dabei bleiben die Stars stets politisch korrekt und machen um Themen mit Skandalpotenzial einen weiten Bogen.
Auch die Künstlerinnen und Künstler selbst scheinen stets alles richtig zu machen. Sie sehen aus wie fleischgewordene Kunstwerke, liefern bei Auftritten oder Interviews makellose Performances ab und bedienen dadurch hervorragend die Bedürfnisse der Fans. Bands wie BTS bringen mehrere Alben pro Jahr auf den Markt, dazu Merchandise-Artikel aller Art. Aber auch der Kontakt mit den Fans wird gepflegt, es gibt Meet-and-Greets und digitale Mittagessen mit dem Publikum, Behind-the-scenes-Videos und zahlreiche Angebote, die einen persönlichen Kontakt ermöglichen oder zumindest vortäuschen. Dazu kommt die in Europa wahrgenommene Exotik der Stars, ihrer Sprache und Kultur – fertig ist das perfekte Entertainment-Paket.
Hinter den koreanischen Kultur-Produkten steht eine große und finanzstarke Industrie. Die Stars werden häufig schon als Kinder oder Jugendliche gecastet und jahrelang zu „perfekten“ Entertainern trainiert. Hinter der glänzenden Fassade steht nicht nur harte Arbeit, sondern häufig auch Druck, Knebelverträge oder Ausbeutung. Auch diese Seite der makellosen K-Popkultur sollte Eltern und Kindern bewusst sein. So können unrealistische Vorstellungen vom Leben als Künstlerin oder Künstler, aber beispielsweise auch unerreichbare Schönheitsideale hinterfragt und beleuchtet werden.
Zudem sind nicht alle K-Produktionen so harmlos, wie sie manchmal scheinen. Die Serie Squid Game etwa machte in erster Linie durch Brutalität von sich reden – und hatte das Potenzial, Kinder und Jugendliche nachhaltig zu verstören.
Es gilt also auch hier: Begeisterung für die Angebote mit dem ‚K‘ gerne, aber immer mit dem nötigen kritischen Blick.
Wo liegt eigentlich Zypern? Wie sieht es in Argentinien aus? Und welche Flagge ist gelb-grün-rot gestreift?* Unsere Erde ist vielfältig und es lohnt sich, sie zu erkunden. Online-Spiele laden dazu ein, virtuell auf Reisen zu gehen und mehr über Länder, Städte, Meere, Vulkane und Co zu lernen. Wir stellen ausgewählte Geografie-Games für verschiedene Altersklassen vor.
Stellen Sie sich vor, Sie werden an einem Ort irgendwo auf der Welt ausgesetzt und müssen anhand von Hinweisen herausfinden, wo Sie sich befinden. Darum geht es beim schwedischen Geografie-Game Geoguessr, das aktuell unter Streamerinnen und Streamern sehr beliebt ist. Spielerinnen und Spieler finden sich zu Beginn per Zufall auf einer Google-Street-View-Aufnahme einer Straße oder eines Weges wieder. Mit Pfeiltasten bewegen sie sich durch Landschaften, Dörfer und Städte. Sie schauen sich um, zoomen an Verkehrsschilder, Kennzeichen oder Pflanzen heran und suchen nach Anhaltspunkten für den virtuellen Aufenthaltsort. Anhand dessen versuchen sie, ihren Pin so genau wie möglich auf die Weltkarte zu setzen. Daraufhin wird der wahre Ort angezeigt und je nach Abstand zum eigenen Tipp eine Punktzahl vergeben. In der kostenfreien Version ist die Spielzeit begrenzt. Der kostenpflichtige Pro-Account macht zeitlich unbegrenztes Spielen und das Zusammenspiel im Battle-Royal-Modus mit bis zu 20 Freundinnen und Freunden möglich. Altersempfehlung: ab 10 Jahren (Spieleratgeber NRW).
Für Kinder ab dem Grundschulalter sind die Lernspiele auf Toporopa gedacht. Hier dreht sich alles um den europäischen Kontinent. Egal ob Flaggen zuordnen, Flüsse bestimmen oder Hauptstädte erraten – dort finden Kinder und Jugendliche Lernanregungen und Spielspaß in einem. Vor jedem Spiel kann in der Bibliothek oder auf der Karte das eigene Wissen erweitert werden. Danach geht es per Quiz an die Lernerfolgskontrolle. Wer seine Kenntnisse weltweit testen möchte, ist auf Welt-Quiz Geografie richtig. Die beiden niederländischen Webseiten können in mehreren Sprachen verwendet werden und kommen mit wenig Werbung aus. Altersempfehlung: ab 8 Jahren (Internet-ABC).
Allein, mit Freundinnen und Freunden oder gegen den Computer antreten – das geht in den Lernspielen auf LearningApps. Kinder ab dem Vorschulalter können hier in Spielen wie dem Deutschland Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen. Wer auf LearningApps ein Konto anlegt, kann eigene interaktive Lernspiele, sogenannte Apps, erstellen und mit anderen teilen. Das sind zum Beispiel Zuordnungsübungen, Multiple-Choice-Fragen oder Lückentexte. Hinter LearningApps steht ein Schweizer Verein, die Webseite ist werbefrei. Altersempfehlung: je nach Spiel von der Vorschule bis zum Abitur.
Ob bei Fernweh oder Wissensdurst – Geografie-Spiele bieten gute Unterhaltung, erweitern Kenntnisse und stillen so manche Sehnsucht. Spielen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verschiedene Erdkunde-Games und bereisen Sie ganz ohne Gepäck virtuell unsere Welt. Beachten Sie dabei:
1. Zypern liegt im südöstlichen Mittelmeer zwischen dem Libanon und der Türkei.
2. Vom Regenwald über die Pampa bis zur Küste Patagoniens ist Argentiniens Landschaft vielfältig und vor allem weitläufig.
3. Litauens Flagge hat drei horizontale Streifen in gelb, grün und rot.
Die Kamera zittert, der Wind streift durch den Wald, dann ein Schatten…eindeutig: Da versteckt sich ein unnatürliches Wesen in den Bäumen. Oder?
Fernsehsendungen, die unter dem Schlagwort „paranormal“ laufen, beschäftigen sich mit allem, was übernatürlich und unerklärbar scheint. Für Kinder sind solche Formate oft schwer zu verstehen und einzuordnen.
Sie heißen Ancient Aliens, Paranormal Challenge oder Ghost Hunters. Sie beschäftigen sich mit unerklärlichen Phänomenen, übernatürlichen Wesen oder sagenhaften Geschichten. Und sie versprechen ihrem Publikum nicht nur gute Unterhaltung, sondern auch eine Portion Nervenkitzel und die aufregende Frage: „Kann das wahr sein?“
In Sendungen über paranormale Themen verwischen die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion. In früheren Fernsehangeboten wurde klar unterschieden zwischen Filmen, die eindeutig erfunden waren und Formaten wie Dokumentationen, die sich der Wahrheit verpflichteten. Aktuelle Angebote aus dem Trash TV bewegen sich oft in einer Grauzone. Es sind Reality-Dokus oder auch Scripted-Reality-Formate. Das heißt, dass sie in ihrer Aufmachung stark an Dokumentationen erinnern: Szenen werden möglichst ‚nah‘ und ‚authentisch‘ gezeigt, es werden Handyaufnahmen oder unscharfe Bilder präsentiert, die aussehen, als wurden sie zufällig aufgenommen. Die beteiligten Personen treten als Augenzeugen oder Expertinnen auf. Und auch die Inhalte werden so beschrieben, dass nie ganz klar ist, was Fakt und was Fantasie ist.
Dieses Spiel mit der Halbwahrheit erhöht die Faszination, weil es eine große Nähe zur Lebenswelt des Publikums herstellt. Gerade für jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer erhöht es aber auch die Unsicherheit.
Die fehlende Klarheit über den Realitätsgehalt der Inhalte birgt gleich mehrere Gefahren.
Zum einen führen halbreale Formate dazu, dass Zuschauende zunehmend unsicher darüber sind, was sie glauben können. Da nicht eindeutig gekennzeichnet ist, wo die Fakten aufhören, macht sich das Publikum gezwungenermaßen einen eigenen Reim. Wir glauben manche Dinge, zweifeln andere an – ohne je zu wissen, was stimmt. So entstehen nicht nur Gerüchte und Verschwörungstheorien, auch das Vertrauen in Fernsehsendungen allgemein sinkt. Selbst seriöse Dokumentationen oder Nachrichten werden plötzlich skeptischer betrachtet.
Kinder tun sich außerdem schwer damit, sich von gruseligen Darstellungen abzugrenzen. Sie können beispielsweise Ängste vor Geistern oder Monstern entwickeln. Je jünger Kinder sind, desto mehr leben sie ohnehin noch in einer Fantasiewelt und müssen erst lernen, diese von der Wirklichkeit abzugrenzen. Etwa ab dem Grundschulalter entwickeln Kinder ein Gespür für die Unterscheidung von Realität und Fiktion. Dafür brauchen sie aber klare Merkmale wie zum Beispiel Trickfilm-Figuren oder fliegende Gegenstände. Wenn in Sendungen Übersinnliches als real dargestellt wird, ist dies für Kinder schwierig zu durchschauen und dient eher der Verunsicherung.
Eltern sollten im Umgang mit paranormalen Sendungen besonders aufmerksam sein. Kinder, die Fakt und Fiktion noch nicht unterscheiden können, sollten solche Sendungen am besten noch gar nicht anschauen. Pädagogische Einschätzungen zu Angeboten aus TV, Streamingdiensten, YouTube und Kino bietet der Elternratgeber FLIMMO. Wenn ältere Kinder sich für paranormale Sendungen interessieren, ist es wichtig, sie dabei zu begleiten. Schauen Sie sich eine Sendung gemeinsam an, bieten Sie Ihrem Kind das Gespräch an und sprechen Sie mit ihm darüber, wie solche Sendungen gemacht werden. Machen Sie Ihrem Kind verständlich, wie paranormale Geschichten und Sagen entstehen und dass diese keinen Realitätsgehalt haben.
Jeden Monat werden automatisch ein paar Euro für den Netflix-Account vom Konto abgebucht. Das Kind bekommt gelegentlich ein neues Computerspiel oder Geld für die In-Game-Käufe in der Spiele-App. Aber wie sieht es mit anderen Inhalten im Netz aus? Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie kreative Menschen im Netz ihr Geld verdienen, außer mit Werbung. Wie reagieren Sie, wenn Ihr Kind nach Ihrem PayPal-Account fragt, weil es gern seiner Lieblingsmusikerin bei Spotify Geld spenden möchte?
Creatorinnen und Creator sind Menschen, die im Netz Inhalte veröffentlichen – also Influencer, Musikerinnen, Autoren usw. Viele von ihnen verdienen ihr Geld über Einnahmen aus Werbeverträgen bzw. geschaltete Werbung und dadurch, dass ihre Inhalte, wie Songs oder Podcasts, über Streamingdienste angehört werden. Allerdings können nicht alle kreativen Menschen allein davon leben. Creatorinnen und Creator können darüber hinaus von ihren Fans über Spendenaktionen und bestimmte Plattformen finanziell unterstützt werden. Damit zeigen ihnen ihre Fans, dass ihnen die Inhalte wichtig und für sie wertvoll sind. Durch die Unterstützung können sich Künstlerinnen und Künstler unabhängiger von kommerziellen Plattformen machen und ihren Fans zusätzlich exklusive Inhalte anbieten.
Bezahlinhalte im Internet werden immer selbstverständlicher. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag „Alles kostenlos im Netz?“.
Abgesehen von kostenpflichtigen Abos, Accounts und Apps gibt es Unterstützungsmöglichkeiten über spezielle Plattformen und Streamingdienste.
Wer bestimmten Creatorinnen und Creator auf Spotify folgt, kennt vielleicht den Spendenbutton auf ihrer Personenseite. Darüber können Fans via PayPal Podcasterinnen, Musiker und Bands Geld spenden. Nicht bei allen Künstlerinnen und Künstlern gibt es diesen Button. Da es sich um eine Spende handelt, ist der Betrag nicht festgelegt. Außerdem haben Fans keine Vorteile dadurch, aber sie unterstützen die Person, so dass sie auch zukünftig Content produzieren kann.
Steady ist eine Art Crowdfunding-Plattform aus Deutschland. Crowdfunding bedeutet, dass viele Menschen (Crowd = Menge) die Arbeit weniger Personen finanzieren. Das Besondere an Steady ist, das Interessierte und Fans Medienmachende regelmäßig unterstützen, indem sie monatlich einen bestimmten Betrag für eine Mitgliedschaft zahlen. Als Gegenleistung erhalten sie über die Steady-Seite oder Social-Media-Plattformen der Künstlerin oder des Creators exklusive Inhalte. Das können beispielsweise Instagram-Stories sein, die nur Steady-Nutzende sehen oder Podcastfolgen, die nur für Abonnenten zu hören sind. Steady erfordert eine kostenlose Registrierung. Einige Betreiberinnen und Betreiber von Steady-Projekten bieten auch kostenlose Inhalte, z. B. den Newsletter „Schreibers Naturariums“
Patreon funktioniert ähnlich wie Steady, aber kommt aus den USA. Auch hier können Kreative von ihren Fans regelmäßig einen selbstbestimmten Geldbetrag erhalten. Die Fans heißen „Patrons“, im Deutschen bedeutet das „Förderer“. Interessierte finden hier weltweit tätige Kreative aus den Bereichen Podcast, Musik, Video/Film, Spiele, Bildung usw. Patrons können die Creators unterstützen, indem sie einen monatlichen Beitrag leisten oder die Nutzung einzelner Inhalte bezahlen.
Hat Ihr Kind bereits Interesse für exklusive Inhalte eines Creators oder einer Creatorin geäußert? Überlegen Sie gemeinsam, ob es sinnvoll ist, Taschengeld zu investieren. Die Werbefreiheit ist ein Vorteil auf Seiten wie Steady und Patreon. Dennoch sollten Sie sich informieren, welche Inhalte die Person veröffentlicht, bevor Sie Ihrem Kind erlauben, Geld dafür auszugeben.
Überlegen Sie gemeinsam, wie viele Creatorinnen oder Creators unterstützt werden können und wie lange. Wenn Sie beispielsweise mit Ihrem Kind vereinbaren, dass ein oder zwei Unterstützungen zu einem bestimmten Preis okay sind, muss es bei einem neuen Unterstützungswunsch erst wieder einen anderen canceln. Andernfalls wird möglicherweise mehr Taschengeld dafür ausgegeben als vorhanden.
Kopfhörer auf die Ohren und Podcast im Smartphone angemacht – schon kann der Hörgenuss losgehen! Doch über welche Plattformen und Apps kann man Podcasts hören? Welche Angebote eignen sich am besten? Was gibt es dabei zu beachten?
Podcasts lassen sich auf verschiedenen Wegen hören: direkt über die Internetseite eines Anbieters oder über verschiedene Apps. Die Apps selbst lassen sich unterscheiden in Streaming-Plattformen, wie z. B. Spotify und Amazon Music, und sogenannte Podcatcher.
Über die gängigen Plattformen für Audioinhalte können Nutzerinnen und Nutzer auch auf Podcasts zugreifen. Über die Such- bzw. Filterfunktion kann nach Podcasts gesucht werden. Zum Teil handelt es sich um exklusive Podcasts, die es nur auf der jeweiligen Plattform gibt. Die Apps sind in der Regel kostenlos, aber erfordern eine Registrierung. Wer zwischendurch keine Werbung hören möchte, muss ein kostenpflichtiges Abo abschließen.
Bei Family-Abos können Sie ein eigenes Konto für Ihr Kind einrichten. Darin können Sie eine Playlist mit altersgemäßen Podcasts anlegen.
Podcatcher sind Apps, mit denen Podcasts abonniert, Episoden heruntergeladen und direkt angehört werden können. Über eine Suchfunktion lassen sich neue Podcasts hinzufügen. Solche Apps eignen sich für alle, die gern und regelmäßig Podcasts hören. Podcatcher können auf sehr viele Podcasts zugreifen, beispielsweise auf Inhalte aus der ARD-Audiothek. Da das Podcatcher-Angebot in den App-Stores sehr groß, haben wir folgende Auswahl zusammengestellt, die bei der Entscheidung für eine solche Podcast-App helfen kann:
Die kostenlose App gibt es nur für Android. Der Funktionsumfang ist reduziert, dafür aber übersichtlich. Absoluter Pluspunkt ist der gute Datenschutz. Die App lässt sich auch ohne Google-Konto (über den alternativen App-Store F-Droid) herunterladen und nutzen. Sie ist Open Source und dahinter steht kein Unternehmen, das mit der App Geld verdienen möchte.
Die App läuft nur auf iOS. Sie ist auf den Geräten bereits vorinstalliert. Wer mehrere Apple-Geräte nutzt, kann die Podcast-Inhalte synchronisieren, d. h. von mehreren Geräten darauf zugreifen. Leider müssen bestimmte Einstellungen in der App für jeden Podcast einzeln vorgenommen werden, z. B. automatischer Download beim Erscheinen einer neuen Folge aktivieren oder deaktivieren. Der Aufbau der App ist verständlich und übersichtlich.
Die kostenlose App ist auf den meisten Android-Geräten vorinstalliert und erfordert ein Google-Konto. Dann lassen sich Inhalte über Geräte hinweg synchronisieren. Podcast-Folgen können auch heruntergeladen und offline angehört werden.
Die kostenlose App gibt es nur für iOS. Sie bietet einen größeren Funktionsumfang als Apple Podcasts und kommt mit ungewöhnlichen Features, z. B. Voice Boost, so dass Podcasts angenehm und einheitlich laut klingen. Hinter der App steht kein großes Unternehmen, sondern ein einzelner Entwickler, der selbst Podcaster ist.
Die App gibt es für Android und iOS kostenlos und sie ist auch als Web-App verfügbar. Die App hat einen großen Funktionsumfang, u. a. das Erstellen eigener Playlisten. Zusatzfunktionen müssen über In-App-Käufe bezahlt werden, sind aber für die meisten Nutzenden nicht erforderlich. Die App kann für Neulinge etwas unübersichtlich sein.
Die App selbst ist kostenlos, aber nach einem Probezeitraum muss die Nutzung per Abo bezahlt werden. Sie ist für Android und iOS erhältlich. Darin gibt es nicht nur Podcasts, sondern auch Hörspiele und Hörbücher.
Die kostenlose App eines deutschen Entwicklers ist für Android und iOS erhältlich. Das Besondere: die App sammelt keine Daten ihrer Nutzenden. Außerdem wurden viele der teilweise innovativen Features gemeinsam mit Podcast-Fans entwickelt. Die App eignet sich für Podcast-Neulinge ebenso wie für Vielhörerinnen und Vielhörer.
Nicht für alle eignen sich Podcatcher. Wenn Sie oder Ihr Kind nur gelegentlich Podcasts hören und sowieso Plattformen wie beispielsweise Spotify nutzen, reicht die entsprechende App sicherlich aus.
Lesen Sie sich vor Installation einer neuen App aufmerksam die Beschreibungen in den App-Stores durch. Beachten Sie insbesondere, auf welche Smartphone-Funktionen die Podcast-App zugreifen möchte und ob das für Sie sinnvoll erscheint. Sie können Apps auch installieren und ausprobieren, bevor Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind für die Nutzung entscheiden. Denken Sie daran, die nicht genutzten Apps zu deinstallieren und den Account zu löschen. So schonen den Smartphone-Speicher und sorgen dafür, dass ungenutzte Apps keine Daten tracken können.
„Ich kann jetzt nicht – ich muss ein BeReal machen!“ So oder ähnlich klingt es vielleicht bei Ihnen zu Hause seit einiger Zeit. Die Social-Media-App BeReal will anders sein und begeistert mit ihrem ungewöhnlichen Konzept: spontane Schnappschüsse aus dem Alltag statt inszenierte Bilder und Videos. BeReal zählt 2022 zu den am häufigsten heruntergeladenen Apps.
BeReal bedeutet übersetzt „Sei echt!“. Nutzende erhalten einmal am Tag von der App die Aufforderung, ein Foto von sich in ihrer aktuellen Situation zu machen. Der genaue Zeitpunkt ist unbekannt, variiert von Tag zu Tag und geht an alle Nutzenden gleichzeitig raus.
Innerhalb von zwei Minuten muss dann gleichzeitig ein Foto mit der Front- und der Rückkamera gemacht und veröffentlicht werden. Die beiden Fotos werden als Bild-im-Bild angezeigt. Andere Bilder aus der Fotogalerie können nicht hochgeladen werden. Innerhalb der vorgegeben zwei Minuten muss außerdem entschieden werden, ob das Bild nur mit den befreundeten Kontakten oder öffentlich im Discovery-Feed geteilt wird. Sobald das Foto hochgeladen wurde, sind auch die Fotos von befreundeten Kontakten einsehbar. Wird ein Bild zu einem späteren Zeitpunkt hochgeladen, wird es mit „Late“ (= verspätet) gekennzeichnet. Die geposteten Aufnahmen löschen sich automatisch nach 24 Stunden aus dem Feed. An bestimmten Tagen ruft BeReal besondere Challenges aus.
In der App gibt es keine Filter oder Bildbearbeitung und es können keine Videos aufgenommen werden. Auch Likes können nicht vergeben werden und die eigene Followerzahl ist nicht öffentlich sichtbar. Stattdessen ist gibt es ein weiteres ungewöhnliches Feature: Auf Beiträge anderer wird mit Emojis oder sogenannten RealMojis reagiert. Damit können personalisierte Grimassen und Grüße verschickt werden.
Öffentliche Fotos können jederzeit gesehen werden. Freunde lassen sich über die Synchronisation mit den eigenen Kontakten oder über die Suche nach Usernamen finden und hinzufügen. Auch Profile aus dem öffentlichen Feed können hinzugefügt werden.
Neue Apps sind dann interessant für junge Nutzerinnen und Nutzer, wenn sie anders sind. Deshalb ist BeReal mit seinen neuen und ungewöhnlichen Funktionen faszinierend für Jugendliche. Es ist spannend und aufregend, weil die Push-Nachricht jederzeit kommen kann. Dann muss spontan und unter Zeitdruck, ein Foto gemacht werden – ohne viele Versuche und ohne Filter. So lange die App neu und für viele Erwachsene noch ungewohnt ist, ist sie für Jugendliche besonders attraktiv, weil sie sich damit von ihnen abgrenzen können.
Aus Sicht der Jugendlichen wird es nicht immer leicht sein, der Aufforderung der App nachzukommen, weil sie in der Schule nicht jederzeit ihr Handy rausholen können. Für einige kann der Druck, der durch die Push-Nachricht ausgeübt wird, unangenehm sein oder dazu führen, dass unüberlegt Fotos in Privatsituationen gemacht und veröffentlicht werden. Es kann auch sozialer Druck entstehen, Fotos zu machen, die ohne Filter und Bildbearbeitung aufregend sind und dann entsprechend positive Kommentare und Reaktionen erhalten.
Bei der Registrierung auf BeReal werden personenbezogene Daten wie Name oder Telefonnummer erhoben. Zudem wird die IP-Adresse gespeichert und Daten werden unverschlüsselt übertragen. Wenn der Zugriff auf das eigene Adressbuch erlaubt wird, gelangen die Anbieter der App auch ungefragt an die Daten von Nicht-BeReal-Nutzenden. In der Android-App gibt es (Stand: September 2022) eine Blockierfunktion für fremde Kontakte – allerdings bisher nicht für iOS.
Auch auf den geposteten Fotos können andere Personen zu sehen sein, die in der unerwarteten Foto-Situation nicht schnell genug die Konsequenzen überblicken konnten und dann im öffentlichen Feed der App landen. Fotos können zudem unbemerkt per Screenshot von anderen gesichert und weiterverbreitet werden.
Hinter der App steckt ein französisches Unternehmen mit dem gleichen Namen: BeReal. BeReal klärt auf seiner Website über die Nutzungsbedingungen und den Umgang mit Daten (Privacy Policy) auf, allerdings nur auf Englisch und Französisch.
Wenn Ihr Kind Interesse an der App hat, sollten auch Sie sich BeReal genauer anschauen – am besten tun Sie das gemeinsam. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Kommunikationsrisiken, die mit der Nutzung der App verbunden sind. Vereinbaren Sie vorher, welche Fotos dort veröffentlicht werden dürfen, so dass Ihr Kind in der Drucksituation bewusst reagieren kann.
Die App greift auf viele Funktionen des Smartphones zu, die teilweise unbegründet sind, z. B. Mikrofon und Standort. Prüfen Sie die App-Berechtigungen direkt nach der Registrierung und überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Zugriffe notwendig und sinnvoll sind. Am besten stellen Sie den Account auf privat, so dass nur Personen in der Freundesliste die geposteten Bilder sehen können. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es nur Personen als Freunde hinzufügen sollte, die es auch tatsächlich kennt.
Fragen Sie regelmäßig nach den Nutzungserfahrungen Ihres Kindes und seien Sie bei Problemen immer ansprechbar.
Geheimnisvolle Geschichten, zauberhafte Luftschlösser, magische Wesen und epische Kämpfe – wer in einer fiktiven Fantasy-Welt gerne eine Heldin oder ein Held sein und sie vor dämonischen Angriffen retten möchte, ist bei Lost Ark genau richtig. Das Online-Spiel von Amazon Games ist bei Jugendlichen sehr beliebt. Hier erfahren Sie, um was es geht!
Das Spiel Lost Ark ist ein sogenanntes MMORPG. Diese Abkürzung steht für “Massively Multiplayer Online Role-Playing Game” und bedeutet, dass Spielerinnen und Spieler online in verschiedene Rollen schlüpfen, eine Welt teilen und mit Fremden oder Freunden zusammenspielen können. In Lost Ark wird aus der Perspektive eines Helden oder einer Heldin gespielt. Der Hauptauftrag (auch Quest genannt) ist, die Fantasy-Welt vor Dämonen zu beschützen. Das gelingt, indem der Held oder die Heldin die verlorenen Archen (“Lost Arks”) einsammelt. Es gibt fünf Arten von Charakteren: Krieger, Kampfkünstlerin, Kanonier, Magier oder Assassinen. Spielende können bis zu zwölf Charaktere frei erstellen, abwechselnd spielen und nach und nach erweitern. Wer keine Lust auf die Hauptquests hat, kann zu den Nebenquests wechseln und in Arenen gegen andere Spielende kämpfen, in Freundesgruppen Monster jagen oder seine Charaktere und deren Ausrüstung verbessern.
Lost Ark handelt von Heldinnen und Helden, Dämonen und Eroberungen – viele Jugendliche begeistern sich für solche Geschichten. Das fantasievolle Design mit ihrer vielfältigen und detailreichen Spielwelt bietet den Jugendlichen viel Raum für Entdeckungen. Durch die frei erstellbaren Charaktere können Jugendliche ihrer Fantasie freien Lauf lassen, unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände sammeln und ihre Charaktere mit verschieden Skins individuell gestalten.
Lost Ark bietet Jugendlichen eine Fülle an Spielmöglichkeiten. Wer keine Lust auf Quests hat, kann Verliese erkunden, auf Abenteuerreisen gehen oder andere Spielerinnen und Spieler in der Arena bekämpfen.
Das Spiel enthält Darstellungen von Gewalt, die Personen unter 16 Jahren überfordern können.
Lost Ark ist ein kostenloses Spiel und damit komplett ohne Einsatz von Echtgeld spielbar. Im Spiel wird mit Kristallen gehandelt. Wer Quests erfolgreich abschließt, erhält dafür Kristalle. Darüber hinaus gibt es verschiedene kostenpflichtige Starterpakete, die Zugriff auf mehr Kristalle, bessere Ausrüstung und temporäre Boni gewähren. Diese gekauften Vorteile führen dazu, dass Spielende schneller vorankommen. Lost Ark wird deshalb vorgeworfen, ein sogenanntes PTW-Spiel (Pay-to-Win = „bezahlen, um zu gewinnen“) zu sein. Erst mit dem Spielen der Hauptquests ab Level 50 geht der Kampf gegen die stärksten, die sogenannten Bossgegner, richtig los. Das kann Jugendliche insbesondere in der Anfangsphase dazu verleiten, In-Game-Käufe zu tätigen, um schneller höhere Level zu erreichen.
Über den In-Game-Chat können sich Gamerinnen und Gamer in Lost Ark während des Spielens austauschen. Hier kann es zur Kontaktaufnahme durch Fremde kommen, was mit Risiken wie etwa Cybergrooming verbunden ist.
Anbieter des Spiels ist Amazon Games. Durch das Spielen von Lost Ark und die Nutzung der Lost Ark-Website gelten die Amazon-Datenschutzhinweise.
Amazon Gaming bietet die Möglichkeit, Spielende, die betrügen, belästigen oder in anderer Weise gegen die Verhaltensrichtlinien verstoßen, zu melden.
Amazon Games und die Betreiber von Lost Ark sind auf X und ihrer Website aktiv, wo Informationen wie z. B. über Serverprobleme und neue Updates geteilt werden.
Lost Ark ist aufgrund der Gewaltdarstellungen und der Alterskennzeichnung von USK und PEGI nicht für Kinder und jüngere Jugendliche geeignet ist. Grundsätzlich sollten Sie als Eltern die offiziellen Altersbeschränkungen des Jugendmedienschutzes ernstnehmen. Wählen Sie Medieninhalte immer nach Alter und Entwicklungsstand Ihres Kindes aus. Die USK hat das Spiel ab 16 Jahren freigegeben, da Kämpfe und gewalttätige Auseinandersetzungen innerhalb der Storyline stattfinden. Das europaweite Alterseinstufungssystem PEGI hat das Spiel sogar erst ab 18 Jahren freigegeben, da das Spiel Gewalt, wie z. B. das grundlose Töten unschuldiger Charaktere, beinhaltet.
Lost Ark verleitet zu In-Game-Käufen mit dem Einsatz von echtem Geld. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, ob und wann es sich Artikel kaufen darf. Wenn Ihr Kind Lost Ark über Steam heruntergeladen hat, können Sie bei der Familienansicht bestimmte Funktionen von Lost Ark, wie etwa die In-Game-Käufe, einschränken. Damit können Sie Ihr Kind Lost Ark spielen lassen, ohne Angst vor versehentlichen Kosten zu haben.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die verantwortungsbewusste Verwendung von Online-Chats und welche Risiken damit verbunden sind. Wenn Fremde Kontakt zu Ihrem Kind aufnehmen wollen, sollte es vorsichtig sein und keine persönlichen Daten weitergeben. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, wenn es mit unangenehmen oder beängstigenden Inhalten konfrontiert wird.
Durch die fesselnde Spielwelt kann Ihr Kind schnell die Zeit vergessen. Als Eltern sollten Sie darauf achten, dass sich Ihr Kind beim Spielen nicht überanstrengt. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, wann und wie lange es spielen darf. Vereinbaren Sie gemeinsam, wann und ob Sie die Medienzeit kontrollieren (müssen).
Junge Menschen nutzen Streamingdienste für Musik und Podcasts. Auch Hörbücher sind sehr beliebt. Wer keine Lust hat, selbst zu lesen oder unterwegs Geschichten hören möchte, nutzt sie über Apps und Audiotheken. Das Angebot für unterschiedliche Altersgruppen wächst stetig.
Hörbücher sind im Unterschied zu Hörspielen eingelesene Bücher. Sprecherinnen und Sprecher lesen die Bücher vor. Die Aufzeichnungen können dann über Hörbuch-Apps, Streaming-Dienste, Audiodateien oder CD angehört werden. Hörspiele unterscheiden sich von Hörbüchern darin, dass die Geschichten wie bei einem Film oder einer Serie gespielt werden – mit verteilten Rollen, Musik und Geräuschen.
Kinder mögen Geschichten – sie sind spannend, bieten Vorbilder, und vertreiben die Langeweile. Das Besondere an Audiogeschichten: Sie regen die Fantasie an und fördern die Kreativität der jungen Hörerinnen und Hörer. Ganze Welten entstehen im Kopf. Hörbücher sind eine schöne Gelegenheit, in Geschichten und andere Welten abzutauchen. Genauso können sie herausfordernde Themen aufgreifen und Kindern erklären, Werte vermitteln, Trost spenden, das Zuhören schulen und zur Sprachentwicklung beitragen.
Viele Kinder bekommen in jungen Jahren Bücher vorgelesen und verbinden diese Situationen mit positiven Gefühlen. Eltern haben nicht immer Zeit vorzulesen. Dann bieten Hörbücher und Hörspiele eine gute Ergänzung. Irgendwann fühlen sich Kinder zu alt, vorgelesen zu bekommen. Manche Kinder und Jugendliche tun sich schwer, ganze Bücher zu lesen. Andere können Bücher am besten „mit den Ohren lesen“, weil sie blind oder sehbehindert sind. Hörbücher können für Kinder, die nicht gern lesen, auch ein Anreiz sein, Bücher zu entdecken und dann selbst zum Buch zu greifen. Ein weiterer Vorteil von Hörbüchern und Hörspielen: Kinder können immer wieder in Geschichten oder Szenen reinhören, die sie inhaltlich bewegen.
Achten Sie auf kindgerechte und altersgemäße Audioinhalte. Es gibt Hörbücher (und Hörspiele), die Kinder emotional überfordern, verängstigen oder erschrecken können. Die Auswahl ist riesig. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl folgende Kriterien:
Nutzen Sie bei der Auswahl Themenfilter und achten Sie auf die Beschreibung und Altersempfehlung. Hörgeschichten, die mit dem Auditorix-Hörbuchsiegel ausgezeichnet sind, sind besonders zu empfehlen. Einen Überblick nach Alter inkl. Hörprobe zu den einzelnen Hörbüchern erhalten Sie in der Online-Datenbank von Auditorix.
An Hörbücher und Hörspiele kommen Sie und Ihr Kind auf verschiedenen Wegen. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Angebote.
Die meisten (öffentlichen) Bibliotheken haben ein digitales Angebot. Über die sogenannte Onleihe, die es als App gibt, können u. a. elektronische Audiodateien ausgeliehen werden. Dafür wird nur ein Büchereiausweis benötigt, den Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren in der Regel kostenlos bei ihrer örtlichen Bibliothek bekommen. Auch vor Ort werden Hörbücher verliehen z. B. auf CDs oder als Tonie-Figur für die Hörbox.
Die Audiotheken des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben ebenfalls ein großes Angebot. Die Audiotheken sind als Webversion oder App verfügbar. In der ARD-Audiothek und der Dlf Audiothek gibt es viele Audioinhalte für Kinder.
Im Internet können Sie bei vorlesen.net (auch als App verfügbar) kostenlos selbst produzierte Hörbücher und Hörspiele downloaden. Meistens handelt es sich um klassische Geschichten wie die Märchen der Gebrüder Grimm, Geschichten von Karl May usw. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinder & Jugendliche. Ein ähnliches Angebot macht LibriVox – allerdings ist die Seite auf Englisch. Über die Filterung können auch deutsche Audioinhalte angezeigt werden.
Bekannte Musik-Streamingdienste – wie Spotify und Amazon Music – bieten auch Hörspiele und Hörbücher. Da die kostenlosen Accounts häufig nur Basisfunktionen haben, sind diese dafür nicht uneingeschränkt nutzbar. Spotify Kids ist nur mit Premium-Account nutzbar und bietet Zugriff auf kindgerechte Hörinhalte ohne Werbung.
Darüber hinaus gibt es Apps und Plattformen nur für Hörbücher. Am bekanntesten sind wahrscheinlich Audible, das Angebot von Amazon, und BookBeat.
Besonders jüngere Kinder können Geschichten über eine Hörbox anhören. Neue Inhalte können heruntergeladen und aufgespielt oder neue Figuren für die Toniebox angeschafft werden.
Wenn Ihr Kind selbständig Hörbuch-Apps oder Streamingdienste nutzt, sollte der Kindermodus aktiviert sein – soweit vorhanden. Auch das Hören von Hörbüchern ist Mediennutzung, die Teil der familiären Medienregeln sein sollte. Schaffen Sie einen Ausgleich dazu, sodass sich Ihr Kind ausreichend bewegt und Abwechslung hat.