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20.04.2021

Homeschooling – wenn das Lernen zu Hause schwerfällt

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
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Foto: photothek.de

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Lernen auf Distanz und über das Internet für einige Kinder schwieriger ist als für andere. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Manche Schülerinnen und Schüler lassen sich zu Hause schneller ablenken oder ihnen fehlt die Anleitung durch den Lehrer oder die Lehrerin. In einigen Familien gibt es keinen ruhigen Platz zum Lernen oder es fehlt an der nötigen technischen Ausstattung. Lesen Sie dazu mehr in unserem Beitrag “Homeschooling – wenn die Technik fehlt”. 

Probleme beim Lernen zu Hause

Manche Eltern arbeiten von zu Hause, andere müssen zur Arbeit gehen. Nicht überall hat jedes Kind ein eigenes Zimmer. Jüngere Geschwister können nicht in die Kita gehen und stören beim Lernen. Die Lehrerinnen und Lehrer sind nicht immer erreichbar, so dass Ihr Kind auf sich, die Eltern oder Geschwister angewiesen ist.… Es gibt viele verschiedene Situationen, in denen Kinder während der Pandemie von zu Hause lernen müssen.

Viele Schulen und Lehrende haben sich inzwischen darauf eingestellt, so dass das Distanzlernen besser funktioniert. Trotzdem gibt es Schülerinnen und Schüler, die sich zu Hause weniger gut konzentrieren können. Das hat nicht immer nur mit Störungen durch andere zu tun. Ihnen fehlt vielleicht der Schulweg morgens und die Ortsveränderung beim Lernen. Das Zuhause war vorher eher ein Ort, wo man spielen und abschalten konnte.

Manche Eltern können nicht ausreichend unterstützen, z. B. weil 

  • sie keine Zeit haben und selbst im Homeoffice arbeiten müssen. 
  • ihnen das Fachwissen in den meisten Fächern fehlt. 
  • ihre deutschen Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um ihrem Kind bei den Aufgaben zu helfen

Denken Sie daran: Sie sind Eltern und nicht die Lehrerin oder der Lehrer Ihres Kindes. Deshalb verhält sich Ihr Sohn oder Ihre Tochter beim Lernen zu Hause auch anders als in der Schule. Es gibt aber trotzdem Möglichkeiten, wie Sie Ihr Kind unterstützen können.

Strategien für das Lernen zu Hause

  1. Es ist wichtig, dass es für das Homeschooling Regeln und feste Zeiten gibt. Manchmal sind die Zeiten durch die Schule vorgegeben. Wenn das bei Ihrem Kind nicht so ist, sollten Sie gemeinsam einen Zeitplan machen. 
  2. Selbst wenn Sie ihrem Kind nicht bei konkreten Aufgaben helfen können, seien Sie zu bestimmten Zeiten ansprechbar. So fühlt sich ihr Kind nicht allein.
  3. Helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie zu Beginn der Woche die Aufgaben durchgehen, offene Fragen klären und einen Plan aufstellen, wann was gemacht wird. Es kann z. B. einfacher sein, mit einer leichten Aufgabe oder einem beliebten Fach zu starten und sich dann eine schwere Aufgabe vorzunehmen. Das ist bei jedem Kind anders. 
  4. Stellen Sie Unterrichtszeiten auf dem (Handy-)Wecker ein, so dass Ihr Kind weiß, wann eine Lernphase vorbei ist.
  5. Es sollte zwischendurch aktive Pausen – wenn möglich sogar an der frischen Luft – geben. Unser Beitrag “Sport im Kinderzimmer” gibt einige Anregungen.
  6. Klären Sie mit der Schule ab, wie und wann Ihr Kind sich beim Lehrer oder der Lehrerin Hilfe holen kann.
  7. Ein eigener und ruhiger Arbeitsplatz ist wichtig zum Lernen. Falls Ihr Kind keinen eigenen Schreibtisch hat, kann das auch mal der Küchentisch sein – zumindest wenn in bestimmten Lernzeiten niemand anderes in der Küche Unruhe verbreitet.
  8. Überlegen Sie auch, wie Homeschooling und Homeoffice, die Betreuung jüngerer Kinder und andere Tätigkeiten nebeneinander funktionieren. Wenn Sie in einer kleinen Wohnung leben, können sich Familienmitglieder gegenseitig ablenken oder stören. Auch dabei hilft ein Plan, um Zeiten zu finden, in denen das Schulkind in Ruhe lernen kann.

Weitere Unterstützung beim Distanzlernen

Einige Schulen bieten Kindern die Möglichkeit an, sich alleine in einem leeren Klassenraum zurückzuziehen. Fragen Sie in Ihrer Schule nach, ob das möglich ist.

Es kann sein, dass es für Ihr Kind einfacher ist, wenn nicht Sie, sondern eine andere Person beim Lernen zu Hause hilft. Vielleicht haben Sie einen pensionierten Lehrer oder eine engagierte Studentin in der Nachbarschaft, der oder die unterstützen kann. Die Corona-School vermittelt online Studierende, die Kindern und Jugendlichen beim Lernen helfen.

Einige Bundesländer bieten in den Ferien spezielle Nachhilfe an, um Lernrückstände aufzuholen. Informieren Sie sich am besten auf den Internetseiten des Landes und fragen Sie in Ihrer Schule nach.

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