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05.08.2025

Alles unter Kontrolle? Wie Parental-Control-Apps für mehr Sicherheit sorgen wollen

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
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Ob auf dem Schulweg oder online: Eltern wünschen sich Sicherheit für ihre Kinder. Parental-Control-Apps versprechen Unterstützung im digitalen Alltag. Sie bieten Funktionen wie Standortüberwachung, Inhaltsfilter oder Zeitlimits. Doch wie hilfreich sind diese digitalen Werkzeuge wirklich? Und wo liegt die Grenze zwischen Schutz und Kontrolle?

Was können Parental-Control-Apps?

Parental-Control-Apps werden auf dem Smartphone oder Tablet der Eltern und des Kindes installiert. Je nach Anbieter bieten sie verschiedene Funktionen:

  • App-Steuerung: Bestimmte Apps lassen sich blockieren oder zeitlich begrenzen.
  • Bildschirmzeit: Die tägliche Nutzungsdauer kann flexibel festgelegt werden.
  • Inhaltsfilter: Websites mit ungeeigneten oder problematischen Inhalten (z. B. Gewalt, Pornografie) werden gesperrt.
  • Weitere Jugendschutz-Funktionen: Kinderkonten einrichten oder altersabhängige Jugendschutzeinstellungen vornehmen.
  • GPS-Tracking: Zeigt den Standort des Kindes in Echtzeit an, wenn Ortung und mobile Daten aktiviert sind.
  • Geofencing: Eltern definieren virtuelle Zonen wie „Zuhause“ oder „Schule“. Wird diese Zone verlassen, erhalten sie eine Nachricht.
  • Fernzugriff: Manche Apps erlauben das Sperren oder Neustarten des Geräts aus der Ferne.

Beispiele für bekannte Apps

  • Google Family Link (Android, iOS): Kostenfrei, bietet Standortfreigabe, Zeitlimits, Inhaltsfilter und App-Steuerung. Altersgerechte Jugendschutzeinstellungen für Google-Dienste (Suchmaschine, YouTube). Verwaltung über das Google-Konto.
  • Apple Bildschirmzeit und Familienfreigabe (iOS): Direkt ins System integriert. Altersfilter, Zeitlimits, App-Freigabe, Standort. Familienfreigabe ermöglicht gemeinsame Steuerung.
  • JusProg (Windows, iOS, Android): Jugendschutzprogramm, von der FSM zertifiziert und staatlich anerkannt von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Kostenfrei, ohne Registrierung, werbefrei. Altersdifferenzierte Inhaltsfilter für das Internet.
  • Kidgonet (Android, iOS): Fokus auf Zeitmanagement und Medienbalance. Keine Ortung, keine Inhaltsüberwachung – datensparsam und kindgerecht.

Tipp: Achten Sie auf datenschutzfreundliche, werbefreie Apps – und meiden Sie Tools, die ohne Wissen des Kindes auf Kamera, Mikrofon oder persönliche Inhalte zugreifen.

Was kann problematisch sein?

Datenschutz: Viele Apps übertragen Standortdaten, Nachrichten oder Fotos unverschlüsselt an ausländische Server – oft ohne Zustimmung des Kindes.

Eingriff in die Privatsphäre: Kinder haben – je älter sie werden – ein Recht auf Rückzugsräume. Zu viel Kontrolle kann das Vertrauensverhältnis gefährden und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen.

Normalisierung von Überwachung: Wenn Kinder früh lernen, dass sie beobachtet werden, kann das ihre Selbstwahrnehmung und Autonomie beeinträchtigen.

Scheinsicherheit: Technische Kontrolle kann trügerisch sein: Wenn das Gerät aus ist oder das Kind keine Verbindung hat, funktioniert auch die App nicht. Vertrauen, Gespräche und Vereinbarungen sind oft verlässlicher.

Achtung bei tiefgreifender Überwachung: Manche kommerziellen Apps bieten weitreichende Zugriffsmöglichkeiten – etwa auf Anruflisten, Textnachrichten, Fotos, Social-Media-Aktivitäten oder sogar das Mikrofon. Diese Funktionen sind datenschutzrechtlich höchst bedenklich – und nur zulässig, wenn das Kind aktiv zustimmt. Solche tiefgreifenden Eingriffe in die Privatsphäre können sogar rechtlich problematisch sein.

Eltern haben die Pflicht, ihre Kinder zu schützen (§ 1626 BGB). Aber: Mit zunehmendem Alter wächst auch das Recht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung. Eine zu weitreichende oder heimliche Überwachung kann das Vertrauen gefährden – und unter Umständen sogar rechtwidrig sein.

Zudem besteht die Gefahr, dass sensible Daten wie Standort oder Bilder auf ausländischen Servern gespeichert und weiterverarbeitet werden – oft ohne Transparenz oder effektiven Schutz.

Was Eltern beachten sollen

Parental-Control-Apps können unterstützen – aber nicht ersetzen, was wirklich zählt: Beziehung, Vertrauen und Medienkompetenz.

Tipps für den Familienalltag:

Tipp: Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen unter medien-kindersicher.de.

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