„Hey – ich dachte das könnte dir gefallen“ steht im E-Mail-Betreff, Absenderin „Julia“. Diese E-Mail scheint harmlos, doch ein Klick genügt und schon ist der Rechner mit einem Virus infiziert oder private Daten sind unfreiwillig weitergegeben worden. Die Rede ist von Spam-Mails. Woran erkennen Sie Spam und wie können Sie Ihre Kinder am besten vor Gefahren in unerwünschten Mails schützen?
Spam-Mails sind unverlangte, massenhaft versendete Werbemails. Diese verstopfen vor allem das E-Mail-Postfach.
Auch Phishing-Mails werden ohne Aufforderung verschickt. Diese tarnen sich mit seriös wirkenden, bekannten Namen und Logos. Sie zielen darauf ab, persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern oder PINs des Empfängers oder der Empfängerin abzugreifen. Oft werden Mail-Adressen von bekannten Anbietern wie Paypal oder Amazon verwendet, die auffordern Links zu folgen, um vermeintliche Stornierungen zu verhindern oder Zahlungsaufforderungen nachzukommen.
Malware-Mails verbergen ihre Gefahr im Anhang: darin sind Viren oder Schadensoftware enthalten, die beim Öffnen Ihren Computer schädigen können.
Zu Spam-Mails gehören auch sogenannte Dialer-Programme, besser bekannt als Kettenbriefe. Diese fordern Empfänger und Empfängerinnen auf diese Kettenbriefe massenhaft weiterzuleiten, was den E-Mail-Verkehr belastet.
Inzwischen benötigen auch Kinder und Jugendliche häufig E-Mail-Adressen, um sich etwa auf Lernplattformen oder bei Online-Spielen anzumelden. Damit sind auch sie den Gefahren von Spam-Mails ausgesetzt. Oft nutzen Spam-Mails die Neugier ihrer Empfänger und Empfängerinnen aus, indem sie mit bunten Farben, besonderen Angeboten oder alarmierenden Warnungen locken.
In legalen Werbemails etwa muss immer ein Link enthalten sein, über den man sich vom E-Mail-Verteiler abmelden kann. In Spam-Mails sollte man nie darauf klicken. Damit wird nur die Gültigkeit der E-Mail-Adresse bestätigt. Ihr Kind würde noch mehr unerwünschten Spam erhalten.
Es kann hilfreich sein, mit Ihrem Kind zu thematisieren, wie sensibel und angreifbar die eigene E-Mail-Adresse ist. Sie sollten ihre E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlichen, sondern diese so selten wie möglich auf Webseiten angeben. Legen Sie unterschiedliche E-Mail-Adressen für Ihr Kind an, die offizielle Schuladresse sollte zum Beispiel nicht für Spiele genutzt werden. Aktivieren Sie den Virenschutz auf Ihrem Computer und auf allen Geräten Ihres Kindes sowie den Spamfilter im E-Mail-Postfach.
Mit diesen Maßnahmen ist jedoch kein vollständiger Schutz vor Spam-Mails gegeben, deshalb ist es wichtig, Spam-Mails erkennen zu können und richtig mit ihnen umzugehen.
Machen Sie mit Ihrem Kind den 3-Punkte-Check des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zum Umgang mit E-Mails. Damit können Sie und Ihr Kind schnell überprüfen, ob es sicher ist, eine E-Mail oder einen Anhang zu öffnen.
Auf dem Phishing Radar der Verbraucherzentrale können Sie sich informieren, wenn Sie eine merkwürdige Mail im Postfach Ihres Kindes entdecken.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass es immer aufmerksam die Mails durchgehen sollte und mögliche Spam-Mails nie öffnen sollte. Stattdessen überprüfen Sie gemeinsam, ob es sich um einen Spam handelt und löschen Sie die Mail dann sofort.