Der Blick in die aktuellen Storys zeigt: schon wieder hat Jasmins Mama Fotos von ihrer kleinen Tochter auf Instagram geteilt. Gestern waren es lustige Nahaufnahmen vom Eis essen, heute eine lange Fotoserie vom Baden am Strand. Muss das sein? Wenn andere Eltern anders mit Medien umgehen, ist das manchmal schwer auszuhalten. Vielleicht haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Sie andere Eltern darauf ansprechen sollen.
Es lohnt sich, mit anderen Eltern über ihren Medienumgang ins Gespräch zu kommen. Oft lernen beim Austausch beide Seiten dazu! Bleiben Sie dabei ganz bei sich und verwenden Sie Ich-Botschaften. „Mir ist aufgefallen, dass du gerne Kinderfotos online teilst. Ich persönlich zeige meine Kinder im Netz nur von hinten. Wie denkst du darüber?“. Aus einer offenen Frage kann sich ein gutes Gespräch entwickeln.
Bleiben Sie dabei stets höflich und respektvoll, kommen Sie gleich auf den Punkt und machen Sie konkrete Vorschläge. „Ich habe spannende Tipps zu kreativen Kinderfotos im Netz gefunden, die könnten dich interessieren.“. Über weiterführende Links geben Sie anderen Eltern Zugang zu Informationen, wie z. B. zu elternguide.online. Zeigt Ihr Gegenüber Interesse, führen Sie auf dieser Grundlage einen Austausch auf Augenhöhe.
Dass es problematisch sein kann sensible Kinderfotos im Internet zu teilen, ist nicht allen Eltern bewusst. Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre und sollten entsprechend ihrem Alter mit einbezogen werden, welche Bilder von ihnen im Internet zu sehen sind. Wenn Sie fotofreudige Eltern feinfühlig darauf ansprechen, helfen Sie mit, die Rechte von Kindern zu schützen.
Das gilt auch für andere Themen. „Welche Computerspiele eignen sich für welches Alter? Was passiert mit den Daten meines Kindes im Netz? Wie stelle ich Geräte und Apps kindersicher ein? Welche Meldungen sind echt und wie erkenne ich Fake News?“. Die Welt der Medien ist groß, unübersichtlich und ändert sich ständig. Eltern haben viele Fragen und können nicht alles wissen. Gerade beim Medienumgang in der Familie kann Feedback von anderen Eltern wichtig und der Austausch von Erfahrungen hilfreich sein.
Ob beim Zocken mit der Freundin oder beim Filmabend mit den Kumpels – nutzen Kinder aus verschiedenen Familien gemeinsam Medien, sollten sich die Eltern darüber absprechen. Sie können Ideen zur Medienerziehung austauschen und zusammen überlegen, welche Abmachungen Sie für das gemeinsame Medienerlebnis treffen möchten. So etwas auszuhandeln kann zwar nervig sein. Doch Konflikte über andere Regeln in anderen Familien lassen sich so gut vermeiden. Beziehen Sie dabei gerne die Kinder mit ein und machen Sie Ihre Entscheidungen transparent.
Andere Familien, andere Sitten. Wer wann welche Medien wozu einsetzt, wird in jeder Familie individuell geregelt. Die meisten Eltern handeln in der Medienerziehung nach bestem Wissen und Gewissen. Geht es darum, auf den Schutz von Kindern aufmerksam zu machen, ist hilfreiche Kritik angebracht. Handelt es sich eher um unterschiedliche Erziehungsmethoden oder Vorlieben, sollten Sie Toleranz zeigen. Denn alle nutzen Medien auf ihre persönliche Weise.