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RTL+

Das Streamingportal RTL+ bietet die Möglichkeit, Sendungen der Mediengruppe RTL nach ihrer Ausstrahlung sieben Tage lang kostenlos anzusehen – einige auch länger darüber hinaus. Premium-Mitgliedern stehen zudem eigens produzierte Inhalte und weitere Funktionen zur Verfügung. Finanziert werden die kostenfreien Inhalte über Werbeeinblendungen. Eltern haben die Möglichkeit, ein Profil für ihr Kind anzulegen, sodass es altersgerechte Serien, Filme und Shows werbefrei streamen kann.  

Kurz gefasst:

  • Streaming-Angebot der Mediengruppe RTL Deutschland
  • Inhalte aus dem TV-Programm und Eigenproduktionen
  • mit oder ohne Premium-Mitgliedschaft nutzbar
  • Premium ab 4,99 € / Monat, Premium Duo ab 7,99€ / Monat
  • Anlegen von Profilen mit Altersbeschränkung möglich
  • geeignet für Kinder ab 3 Jahren

Was bietet RTL+?

RTL+ ist das Video-on-Demand-Angebot der Mediengruppe RTL. Nach Anlegen eines Accounts können mit dem Paket RTL+ Free Sendungen bestimmter Kanäle live gestreamt oder sieben Tage nachträglich angeschaut werden. Premium-Mitgliedern stehen außerdem Sendungen und weitere Formate dauerhaft im Archiv zur Verfügung. Seit 2019 bietet die Plattform eigens produzierte Filme und Serien an, die RTL+ Originals. Die kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft eröffnet Zugang zur mobilen App, zu den Eigenproduktionen und die Möglichkeit, Inhalte vor der TV-Ausstrahlung anzusehen. Das Paket Premium Duo bietet zusätzlich Werbefreiheit, parallele Streams und einige Inhalte in englischer Originalversion. 

Alle registrierten User können bis zu drei Profile anlegen. Diese lassen sich in Erwachsenen- und Kinderprofile unterscheiden. Kinder haben über ihr eigenes Profil nur Zugang zu dem Bereich Family und Kids. So können Sie sicher gehen, dass Ihr Kind nur Zugriff auf altersgerechte Inhalte hat. Die Formate im Family und Kids-Bereich können außerdem werbefrei gestreamt werden. 

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Das Angebot von RTL+vereint das Fernsehprogramm mehrerer Sender miteinander und bietet somit gleichermaßen etwas für kleinere Kinder und Jugendliche. Beim jüngeren Publikum sind vor allem die Kinderkanäle Super RTL und Toggo beliebt. Neben neuen Produktionen werden dort auch Klassiker wieJanoschs TraumstundeFünf Freunde oder Benjamin Blümchen ausgestrahlt. Verpasste Sendungen können durch RTL+ von den Kindern problemlos nachgeschaut werden. Sie haben außerdem mit RTL+ Kids ihren eigenen Bereich, in dem die Formate in verschiedene Kategorien und Genres sortiert sind. So ist es für Kinder leicht sich zurecht zu finden und selbstständig auszuwählen. 

Was müssen Eltern wissen?

Wenn Sie sich kostenfrei bei RTL+ registrieren, haben Sie die Möglichkeit Ihrem Kind ein eigenes Profil anzulegen, über das es nur altersgerechte Formate anschauen kann. Premium-Mitglieder können zudem eine Jugendschutz-PIN einrichten, die für alle Profile gültig ist. Ab welcher Altersbeschränkung die PIN wirksam werden soll, können Sie selbst festlegen.

Registrierte Personen ohne Mitgliedschaft können keine PIN anlegen, haben aber die Möglichkeit, das unabhängige und kostenlose Jugendschutzprogramm JusProg zu installieren. Ob Sendungen und Filme für das Alter Ihres Kindes geeignet sind und wie es die gezeigten Inhalte verarbeitet, können Sie über den Programmratgeber Flimmo erfahren. 

Neben den angeschauten Inhalten sollten Sie im Blick haben, wie viel Zeit Ihr Kind vor dem Bildschirm und mit Medien insgesamt verbringt. Vereinbaren Sie deshalb feste Zeiten oder bestimmte Sendungen, die Ihr Kind anschauen darf. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Zeit angemessen ist, können Sie in unserem Beitrag zu Medienzeit weitere Informationen und Anregungen finden.

Squid Game

Seit ein paar Wochen macht die Netflix-Serie „Squid Game“ Schlagzeilen. Das liegt zum einen daran, dass sie so erfolgreich ist. Zum anderen wird aber auch berichtet, dass viele Kinder die Serie schauen und Szenen daraus mit anderen Kindern nachspielen. Die Serie enthält allerdings sehr brutale Szenen und ist daher mit der Altersstufe 16 gekennzeichnet. Für Kinder problematische und überfordernde Themen sind zum Beispiel der Handel mit Organen und Darstellungen von Sadismus. 

Serie ab 16 – was muss ich tun?

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Serie nicht Zuhause schauen kann, wenn es noch nicht 16 Jahre alt ist. Dazu können Sie bei Netflix Jugendschutz-Einstellungen vornehmen. Hat Ihr Kind ein Kinderprofil, dann kann es Inhalte, die nicht altersgerecht sind, nicht anschauen. Sie können ein Konto auch mit einer PIN schützen. Weitere Informationen dazu gibt es hier

Es kann sein, dass Ihr Kind die Serie trotzdem schaut oder mit ihr z. B. in der Schule, über Freundinnen und Freunde oder in Apps und Onlien-Spielen in Kontakt kommt. Auch Jugendliche, die bereits 16 Jahre alt oder älter sind, können die Gewalt in der Serie manchmal nicht selbst verarbeiten. Sollte Ihr Kind unangenehme Erfahrungen mit der Serie gemacht haben, sprechen Sie unbedingt darüber mit Ihrem Kind und vermitteln Sie ihm, dass die Geschichte in der Serie wenig mit der Realität zu tun hat. 

Mehr Unterstützung und Informationen

Weitere Informationen für Eltern und Anregungen zum Umgang mit der Serie gibt es auf den folgenden Webseiten: 

  • Auf klicksafe wird die Faszination der Serie für Kinder und Jugendliche beleuchtet und erklärt wie Eltern Kinder schützen können. 
  • Im Medienpädagogik Praxisblog greifen Björn Friedrich und Felix Höß das Thema in einem längeren Beitrag auf und sprechen Empfehlungen für Eltern aus. 
  • Auf dem Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe ist eine Einschätzung der Landesmedienanstalt Saarland zur Serie zu finden. 
  • Im FLIMMO Elternratgeber für TV, Streaming und YouTube wird die Serie kurz beschrieben und es werden Tipps für Eltern aufgelistet. 
  • Das Kindermedienland Baden-Württemberg thematisiert „Squid Game“ sehr ausführlich und zeigt wie Kinder trotz Verboten an die Serie kommen. 
  • In einem Statement weist die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW auf die problematischen Inhalte hin und gibt Tipps für Eltern und Erziehende. 
  • Mediencoach Dr. Iren Schulz erklärt bei SCHAU HIN was an der Serie faszinierend und was problematisch ist. 

Englisch lernen nebenbei – dank Netflix und Co.

Englisch gelernt hat Amelie, heute 28 Jahre alt, nach eigener Aussage mit den Songtexten des Rappers Eminem. So wie ihr geht es vermutlich vielen Erwachsenen. Durch das “Fernsehen” über Streaming-Plattformen ist ein ähnliches Phänomen entstanden: Englisch oder andere Sprachen werden quasi nebenbei gelernt, indem man sich die Serien im Original anschaut. Funktioniert das wirklich und geht das auch bei Kindern?

Peppa Wutz auf Englisch

Die Grundlagen für das Sprachenlernen werden in der frühen Kindheit gelegt. Wenn Ihr Kind schon früh fremde Sprachen hört, kann ihm das Sprachenlernen später in der Schule leichter fallen. Das Anschauen von Lieblingsfilmen oder -serien wie Harry Potter für ältere Kinder oder Peppa Wutz für die Jüngeren kann eine Möglichkeit sein und Lernen und Spaß verbinden.

Die meisten Kinder können bereits ganze Sätze aus dem Kontext heraus verstehen. Bilder und Geräusche helfen dabei. Das Übersetzen von einzelnen Wörtern ist nicht nötig. Das macht es ihnen leichter, Filme in anderen Sprachen zu schauen. Läuft die Lieblingsserie auf Englisch, nehmen Kinder oft gar nicht wahr, dass sie nicht ihre Muttersprache hören. Sie gucken Episoden und Filme auch gern unendlich oft an. Dadurch, dass sie schon wissen, was passiert, verstehen sie den Inhalt auf einer anderen Sprache besser und lernen quasi nebenbei englische Wörter.

Spracheinstellungen bei Streaming-Angeboten

Bei den meisten Plattformen wie z. B. Netflix, Amazon Prime Video oder auch YouTube ist es möglich, sich Filme und Serien in der Originalsprache – häufig Englisch – anzusehen. Man kann die Audiosprache meistens in der Leiste unter dem Video ändern, dort, wo sich das Video auch pausieren lässt. Die Sprache lässt sich vor oder sogar während des Films wechseln.

Oft kann man sich zusätzlich Untertitel, z. B. auf Deutsch oder Englisch, anzeigen lassen. Das kann Jugendlichen oder Erwachsenen beim Verständnis helfen, wenn man nicht jedes gesprochene Wort versteht. Auf den ersten Blick mag es komplizierter erscheinen, aber das Gehirn gewöhnt sich schnell an das Mitlesen nebenbei. Wenn auch die Untertitel auf Englisch sind, nimmt man die “fremde” Sprache mit verschiedenen Sinnen (Hören, Sehen) wahr, wodurch sie sich noch besser einprägt.

Worauf Sie achten sollten

Manche Kinder tun sich leichter mit Fremdsprachen als andere. Sobald Ihr Kind in der Schule einige Grundlagen gelernt hat, kann das Anschauen von Filmen und Serien auf Englisch helfen, die neue Sprache zu vertiefen. Es kann auch ein Anreiz und Motivation gerade für Jugendliche sein, das eigene Vokabular zu vergrößern, um noch “entspannter” englische Filme in der Originalsprache zu schauen. Für viele ist es sogar “cooler”, sich die angesagte Serie im Original anzusehen.

Natürlich sollte Ihr Kind nur Serien und Filme gucken, die für das jeweilige Alter geeignet sind. Infos darüber, wie Sie das garantieren können, finden Sie beim Elternguide hier.

Filme auf Englisch zu schauen, sollte vor allem als Hilfsmittel gesehen werden und ersetzt (leider) nicht das Vokabeln büffeln. Achten Sie auch darauf, dass es Ihrem Kind Spaß macht und daraus keine Pflichtaufgabe entsteht, die ungern erledigt wird.

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