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20.06.2023

AGB – Kleingedrucktes im Internet

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2 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
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Foto: pexels.com/Yan Krukau

„Ich habe die AGB gelesen und stimme ihnen zu“. Kommt Ihnen der Satz bekannt vor? Zum Beispiel vom Online-Shopping? Mit einem Klick auf ein Kontrollkästchen sind die AGB bestätigt und der Einkauf abgeschlossen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff AGB? Und was sollten Sie als Eltern darüber wissen? Das erklären wir in diesem Artikel.  

Was sind AGB? 

AGB ist die Abkürzung für Allgemeine Geschäftsbedingungen. Sie sind dafür da, dass Verträge schnell abgeschlossen werden können. Die AGB enthalten die genauen Regeln eines Vertrags zwischen den Nutzenden und dem Anbieter oder der Anbieterin. Im Internet geht es dabei meistens um die Nutzungsbedingungen von Internet-Diensten wie Apps, Newsletter oder soziale Netzwerke. Wer Internetdienste nutzt, gibt meist Daten wie den Namen, die Mailadresse oder auch die Bankverbindung an. Um diese Daten nutzen zu dürfen, benötigen Firmen die Zustimmung zum Datenschutz der Nutzenden. Darüber hinaus regeln die AGB bei Internet-Käufen Details wie Rückgaberechte, Versandkosten und Zahlungsmöglichkeiten. 

Wann kommen Kinder und Jugendliche mit AGB in Kontakt? 

Kinder und Jugendliche lieben es, neue Internetdienste und Apps auszuprobieren. Sie laden Apps allein oder mit der Unterstützung ihrer Eltern auf ihr Smartphone, Tablet oder Laptop herunter. Oft ist ihnen dabei gar nicht bewusst, dass sie mit dem Download den AGB zugestimmt haben. So fehlt ihnen die Information, wie der Internetdienst mit ihren Daten umgeht und welche Nutzungsregeln für die Nutzung gelten, zum Beispiel zum Umgang miteinander. In den AGB ist häufig enthalten, ab welchem Alter die Dienste erlaubt sind und wie Minderjährige den Dienst nutzen dürfen.  

Kleingedrucktes einfach erklärt 

AGB gelten als Kleingedrucktes des Internets. Denn es verbergen sich wichtige Informationen darin, die jedoch nicht auf den ersten Blick verständlich sind. Meist sind es lange Texte in schwieriger Sprache mit vielen komplizierten Begriffen. Manchmal sind sie nicht auf Deutsch verfügbar. Für Verbraucherinnen und Verbraucher sin diese Texte oft schwer zu verstehen und es fehlt die Zeit, sich die AGB genau durchzulesen. Diese beiden Angebote können Ihnen helfen, AGB besser zu verstehen: 

  • Die Seite Terms of Services Didn’t Read bewertet die AGB von häufig genutzten Anwendungen wie Instagram, YouTube oder Amazon in den Ampelfarben rot, gelb und grün. Freiwillige analysieren die komplizierten Texte und erklären in einfacher Sprache die Hintergründe der Nutzungsbedingungen. Die Seite ist bisher nur auf Englisch verfügbar. 

Wie können Eltern ihr Kind an AGB heranführen? 

Erklären Sie Ihrem Kind, was AGB sind und welche Regeln darin enthalten sind. Schauen Sie sich gemeinsam die AGB einer der Lieblingsanwendungen Ihres Kindes an und unterstützen Sie Ihr Kind dabei, die AGB kritisch zu prüfen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was es tun kann, wenn es mit einer Regelung nicht einverstanden ist. Eine Lösung kann sein, den Dienst nicht zu nutzen und zum Beispiel eine App wieder zu deinstallieren. Eine andere Möglichkeit ist es, eine Anwendung eingeschränkt zu nutzen, zum Beispiel einer App nicht alle Berechtigungen zu erlauben oder so wenig persönliche Daten wie möglich über die App zu teilen. Weisen Sie Ihr Kind auch darauf hin, dass sich AGB ändern können und Nutzende in diesem Fall erneut zustimmen oder ablehnen müssen. 

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