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29.11.2022

App-Berechtigungen: Die Standort-Freigabe

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
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Sicherheit
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Foto: unsplash.com/Tamas Tuzes-Katai

In verschiedenen Situationen wird die Standort-Freigabe auf Smartphones genutzt, z. B. beim Navigieren durch eine fremde Stadt mit einer Karten-App, zur schnellen Ortung in Notfällen oder dem Fangen von digitalen Monstern auf der Straße. Das ist meistens praktisch und erleichtert häufig den Alltag. Viele Apps nutzen das Sammeln ortsbezogener Daten allerdings auch für Analyse- und Werbezwecke. Deshalb sollte mit Kindern und Jugendlichen über diese Funktion gesprochen werden.

Was ist die Standort-Freigabe?

Die Standort-Freigabe ist eine Funktion des Smartphones, auf die verschiedene Apps zugreifen. Beispielsweise kann eine Karten-App wie GoogleMaps darüber erkennen, wo sich die oder der Nutzende des Smartphones gerade aufhält. Eine Person kann ihren aktuellen Standort, z. B. über einen Messenger wie WhatsApp oder Signal, aktiv einer anderen Person oder Gruppe für eine bestimmte Zeit live mitteilen.

Es gibt Apps, die greifen im Hintergrund auf den Standort zu, wenn der oder die Nutzende einmal die Berechtigung dazu erteilt hat. Die Freigabe soll in der Regel eine bestimmte Funktion der App ermöglichen wie die Navigation zur nächsten Bushaltestelle.

Die Standort-Freigabe bei Smartphones oder anderen mobilen Geräten wird hauptsächlich von zwei Faktoren ermöglicht: dem aktivierten Standort mittels GPS oder der Nutzung mobiler Daten bzw. eines bestimmten WLANs.

Vor- und Nachteile der Standort-Freigabe

Kinder und Jugendliche können sich über diese Funktion leichter verabreden oder ihre Freundinnen und Freunde an ihrem Leben teilhaben lassen. In vielen Apps gehört die Standort-Freigabe zur Grundausstattung, beispielsweise bei Snapchat. In dieser können Jugendliche auf einer Karte nachverfolgen, wo sich ihre Freunde gerade befinden oder wo das aktuelle Story-Foto erstellt wurde.

Kinder und Jugendliche unterschätzen häufig die Datenmenge, welche mit der Standort-Freigabe und anderen Berechtigungen an die dahinterstehenden Konzerne weitergegeben werden. Die Standort-Freigabe und weitere Daten werden gesammelt, kombiniert und somit ein komplexes Bewegungsprofil erstellt. Dieses wird für Werbung genutzt oder aus anderen Interessen, die nicht immer klar sind, weiterverkauft.

Wenn jemand anderes sehen kann, an welchem Ort man sich gerade aufhält, kann das ein Eingriff in die Privatsphäre bedeuten. Denn nicht immer, ist einem bewusst, dass die Standort-Freigabe aktiviert ist!

Wie kann die Standort-Freigabe eingeschränkt werden?

Nicht alle Apps benötigen den Standort, um ihre Funktionen auszuführen, möchten aber trotzdem darauf zugreifen. Deshalb sollten die Einstellungen geprüft werden.

Die Standort-Freigabe kann durch bewusstes Ein- und Ausschalten der Funktion “Standort” (Android) oder “Ortungsdienste” (iOS/Apple) gesteuert werden. Diese Funktion ist entweder in den Schnelleinstellungen (nicht bei iOS) oder im Einstellungsmenü zu finden.

In einigen Fällen ist eine automatische Standort-Freigabe – beim Öffnen und Nutzen einer App oder dauerhaft – aktiviert. Diese Einstellung sollte unbedingt in den App-Berechtigungen geändert und für jede App einzeln eingerichtet werden.

Auch das Smartphone möchte zum Einstellen mancher Funktionen auf den Standort zugreifen, beispielsweise die automatische Zeiteinstellung. Das müssen Sie nicht zwingend zulassen, wenn Sie die Zeit auf Ihrem oder dem Gerät Ihres Kindes einmal manuell einstellen.

Was noch wichtig ist!

Auch wenn Sie die Standortermittlung via GPS und die mobilen Daten deaktivieren, können viele Gerät trotzdem erkennen, wo Sie sich gerade befinden. Wenn Sie telefonieren, verbindet sich Ihr Handy mit einem Funkmast in der Nähe. Wenn Sie zu Hause sind, nutzen Sie das WLAN. So weiß Ihr Mobilfunkanbieter, in welcher Funkzelle Sie sich befinden. Die Standortbestimmung ist nicht so genau wie bei GPS, aber immer noch genau genug.

Hat Ihr Kind noch kein Smartphone, aber dafür schon eine Smartwatch? Auch bei dieser ist auf Einstellungen wie die Standort-Freigabe zu achten. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag Die Smartwatch als Einstieg in die digitale Welt?

Nicht selten sind mit der Standort-Freigabe Bequemlichkeiten und nicht unbedingt Notwendigkeiten verbunden. Überlegen Sie deshalb genau, wann Sie darauf nicht verzichten möchten und wann es wichtiger ist, die persönlichen Daten von sich und Ihrem Kind so gut wie möglich zu schützen. Für den besten Datenschutz müssten wir unsere Smartphones ganz ausschalten!

Weisen Sie Ihr Kind auf das Thema Datensicherheit hin. Sprechen Sie über Vorteile und Risiken der Standort-Freigabe und zeigen Sie, wie die Funktion auf dem Handy ein- und ausgestellt wird. Mit Outdoor-Apps und Aktivitäten wie Geocaching können Sie spielerisch deutlich machen, wie die Standortermittlung funktioniert.

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