Um Fotos zu bearbeiten, Sprachanrufe zu tätigen oder Nachrichten zu verschicken benötigen Apps Zugriffsrechte auf Kamera, Bilder, Mikrofon oder Kontakte. Meistens machen diese Berechtigungen Sinn, um die Apps vollständig nutzen zu können. Manchmal ist nicht klar, zu welchem Zweck Apps auf persönliche Daten zurückgreifen möchten. Damit Sie mit Ihrem Kind die App-Berechtigungen überprüfen können, schauen wir uns in diesem Artikel ausgewählte Berechtigungsarten genauer an.
So funktioniert diese Berechtigung: Apps wird der Zugriff auf die im Smartphone oder Tablet integrierten Kameras erlaubt, um Foto- und Videoaufnahmen zu machen.
Diese Apps benötigen beispielsweise Zugriff auf die Kamera:
Hier ist diese Funktion optional:
Dieses Risiko gilt es dabei zu beachten:
Es besteht die Gefahr, dass Apps mit Zugriff auf die Kamera eingesetzt werden, um Nutzerinnen und Nutzer ungewollt aufzuzeichnen. Um dies zu verhindern, können Sie z. B. eine Abdeckung mit Schieberegler auf der Kameralinse befestigen.
So funktioniert diese Berechtigung: Apps wird der Zugriff auf das im Smartphone integrierte Mikrofon gestattet.
Diese Apps benötigen beispielsweise Zugriff auf das Mikrofon:
Hier ist diese Funktion optional:
Dieses Risiko gilt es dabei zu beachten:
Apps, die auf das Mikrofon eines Geräts zugreifen dürfen, können diese Funktion zum Abhören nutzen. Gespräche, Geräusche aus Fernsehen und Radio oder Musik – es gibt Apps, die ihre Nutzerinnen und Nutzer rund um die Uhr belauschen und auf Schlüsselwörter analysieren. Die Daten werden für personalisierte Werbung genutzt oder zu unklaren Zwecken weiterverkauft. Die Zustimmung dazu geschieht über die Zustimmungen zu den Nutzungsbedingungen beim Download der App. Für das Abhören verwenden viele Dienste eine Technologie des Herstellers Alphonso. Wer im App Store oder Play Store danach sucht, findet alle Apps, die diese Software verwenden. Wie Sie sich genau vor Lauschangriffen schützen können, erklärt der MDR in einem Beitrag von Brisant.
So funktioniert diese Berechtigung: Apps können auf gespeicherte Kontaktdaten zugreifen, sie ändern, weiterleiten und löschen sowie bestimmte Kontakte suchen. Sie erhalten Informationen darüber, welcher Kontakt wann, wie lange und über welchen Kommunikationsweg kontaktiert wird.
Diese Apps verlangen beispielsweise Zugriff auf die Kontakte:
Hier ist diese Funktion optional:
Dieses Risiko gilt es dabei zu beachten:
Apps, die auf die Kontaktliste eines Geräts zugreifen dürfen, können diese Funktion zum Sammeln von persönlichen Daten und zum Analysieren von Kontaktverknüpfungen verwenden. Das heißt: über den Zugriff auf Kontakte sammeln Apps Daten von unbeteiligten Menschen, die selbst keine Messenger oder Social-Media-Apps installiert haben. Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Umgang mit persönlichen Daten auch Dritte, nämlich Ihre Kontakte, betrifft.
Folgende Berechtigungsarten sollten Sie außerdem sorgfältig prüfen:
· den Standort, zum Beispiel zur Verwendung von Navigations-Apps
· das Telefon, zum Beispiel um Kontakte anzurufen
· die SMS, zum Beispiel zum Versand eines Codes für die Zwei-Faktor-Authentifizierung
· den Kalender, zum Beispiel um Termineinladungen zu versenden
· den Speicher, zum Beispiel um bereits erstellte Bilder und Videos zu bearbeiten
Eine ausführliche Liste über alle Berechtigungsarten von Android-Geräten bietet der AppChecker des Vereins iRights.
Erklären Sie Ihrem Kind, was App-Berechtigungen sind, wie es sie einstellen und überprüfen kann. Ermuntern Sie Ihr Kind, sparsam mit seinen Daten umzugehen und sie zu schützen. Machen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind schlau, bevor Sie eine App installieren:
Haben Sie oder Ihr Kind eine Berechtigung erteilt, die Sie nicht nutzen oder kritisch sehen, können Sie die Freigabe jederzeit rückgängig machen. Im Artikel zu App-Berechtigungen finden Sie eine Anleitung zu den Einstellungen von Android- und Apple-Geräten.