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31.10.2025

E-Sport – was hat Computerspielen mit Sport zu tun?

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3 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Unterhaltung
Spiele
Artikel
Unsplash/Sean Do

2024 fand die erste E-Sport-Clubmeisterschaft (Esports World Cup; kurz EWC) statt. Das Event wurde von über 500 Millionen Zuschauer*innen verfolgt. Aufgeteilt auf 22 Turniere lag das Preisgeld bei insgesamt 60 Mio. USD (= ca. 51,46 Mio €). Gezockt wurden zum Beispiel EA Sports FC24, League of Legends sowie Fortnite. Die Vorstellung, selbst erfolgreich mit E-Sport zu sein und damit Geld zu verdienen, fasziniert viele Jugendliche. Doch worauf sollten Sie als Elternteil achten, wenn auch Ihr Kind sich als E-Sportler*in beweisen möchte?

Was ist E-Sport?

Das E von E-Sport steht für “elektronisch”. Der Begriff bedeutet also so viel wie “elektronischer Sport”. Gespielt wird am Computer oder an einer Spielekonsole, entweder allein oder im Team gegeneinander. Dabei erhalten die Spieler*innen wichtige Liga-Punkte oder steigen einen Rang auf. Echtzeit-Strategiespiele und Ego-Shooter sind aufgrund ihrer Komplexität und ihrem Unterhaltungswert am beliebtesten. Denn E-Sport-Turniere werden vor einem Live-Publikum ausgetragen – ähnlich wie bei einem Fußballspiel im Stadion. Im Vergleich zu klassischen Sportarten, wie Fußball oder Tennis, fällt beim E-Sport jedoch die starke körperliche Anstrengung weg. Es werden dabei vor allem geistige und motorische Fähigkeiten trainiert und weiter herausgebildet. Hierzu zählen z. B. Taktik, eine schnelle Reaktionszeit, Durchhaltevermögen und vorausschauendes Denken. Auch das Organisationstalent und die Sozialkompetenz sind gefragt: Es müssen Trainingszeiten vereinbart, Absprachen im Team getroffen und sich oft selbst um die Finanzierung bemüht werden.

Was fasziniert an E-Sport so sehr?

Lange bevor E-Sport in Deutschland ein Thema war, wurden E-Sportler*innen in Asien bereits wie Popstars gefeiert. In einigen Ländern wird E-Sport sogar als eigene Sportart eingestuft. Auch in Deutschland gilt E-Sport ab dem 01.01.2026 als gemeinnützig. Dies bringt für den Sport und Gamer*innen finanzielle sowie rechtliche Vorteile und Sicherheiten mit sich. Zum Beispiel werden Vereine durch öffentliche Fördermittel unterstützt, E-Sport erfährt eine breitere gesellschaftliche Anerkennung und wird wettbewerbsfähiger. Kinder und Jugendliche profitieren von der Anerkennung des E-Sports als gemeinnützig insofern, da sie durch breitere, zugänglichere und nachhaltigere Angebote im Verein Teilhabe und Gemeinschaft erfahren. Da E-Sport vor allem online stattfindet, können Grenzen wie die Ortsabhängigkeit oder mangelnde Barrierefreiheit leichter überwunden werden. Dies ermöglicht es, auch mit Gamer*innen aus anderen Ländern in einem Team zu spielen oder in einer inklusiven Gruppe zu zocken.

Durch die neue Gesetzesänderung wird E-Sport nun offiziell als Begriff festgelegt. Dabei wird – wie bei anderen Sportarten auch – betont, dass dafür taktische, motorische und strategische Fähigkeiten wichtig sind. Wer selbst als E-Sportler*in aktiv ist und gut spielt, kann daraus sogar ein lukratives Geschäft machen. Der Traum vieler E-Sportler*innen ist es, immer besser und berühmter zu werden, um eines Tages damit den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen und somit das Hobby zum Beruf zu machen. So gibt es auch Vereine, bei denen Spieler*innen Verträge unterschreiben können.

Worauf sollten Sie als Eltern achten?

Wenn Ihr Kind E-Sportler*in ist oder gerne werden möchte, dann machen Sie sich über die Altersfreigaben der USK für die jeweiligen Spiele schlau. Sie geben Auskunft darüber, ob das Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist, also keine beeinträchtigenden Inhalte für das jeweilige Alter aufweist. E-Sport kann schnell dazu verführen, sehr lange zu spielen und Geld für Equipment auszugeben. Sie sollten daher zum einen gemeinsam mit Ihrem Kind klare Regeln wie Spielzeiten und Spieldauer festlegen und zum anderen Rahmenbedingungen, wie z. B. finanzieller Natur, deutlich machen. Informieren Sie sich zudem, mit wem Ihr Kind über das Spiel kommuniziert – meistens sind es dieselben Freund*innen, mit denen Ihr Kind auch sonst Zeit verbringt. Beobachten Sie zudem das Spielverhalten Ihres Kindes, um reagieren zu können, wenn andere Aktivitäten wie Beschäftigung mit Freund*innen abseits des Gamings oder die Schule vernachlässigt werden. Kommen Sie mit Ihrem Kind in den Austausch und reden Sie darüber, warum es gerne E-Sportler*in werden möchte. Zeigen Sie Interesse, lassen Sie sich die Lieblingsspiele zeigen und probieren Sie sie doch auch selbst einmal aus! So können Sie selbst erfahren, warum Ihrem Kind das Spiel als Wettbewerb so viel Spaß macht. Und vielleicht spielen Sie mit Ihrem Kind bald gemeinsam.

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