Kinder lieben es, zu spielen. Doch gerade bei Computerspielen sind sich viele Eltern unsicher, wie viel Spielzeit für ihr Kind angemessen ist und wann die Gefahr einer Abhängigkeit besteht.
In andere Welten eintauchen, in verschiedene Rollen schlüpfen, schwierige Aufgaben meistern, spannende Geschichten erleben und der Realität kurz entfliehen – all das macht Spielen für Kinder verlockend, egal ob am Computer oder draußen mit Freunden. Gerade Games bieten unzählige Möglichkeiten, Abenteuer zu erleben und sich mit anderen zu messen. Schwierig beim Spielen ist es manchmal, wieder damit aufzuhören, denn viele Spiele haben kein klares Ende.
Es gibt nur sehr wenige Menschen, die tatsächlich im medizinischen Sinne „süchtig” nach Computerspielen sind. Das Wort fällt im Alltag schnell, auch wenn es eigentlich nicht passend ist. Nur weil Ihr Kind sehr viel Zeit mit Computerspielen verbringt, ist es in der Regel noch nicht abhängig. Trotzdem helfen neben dem Gespräch mit Ihrem Kind feste Regeln, wenn Sie das Gefühl haben, es spielt zu viel und vernachlässigt Freunde oder die Schule. Denn auch “ekzessiver Konsum” kann problematisch sein. Mehr Hinweise gibt es hier.
Eine Sucht oder Abhängigkeit ist eine Krankheit. Es geht dabei nicht um das “wie lange” oder “wie oft”, sondern um das “warum”. Beobachten Sie Ihr Kind, um herauszufinden, warum es so gefesselt von einem Spiel ist. Wenn Sie Angst haben, Ihr Kind könnte süchtig sein, können Sie sich an einigen Risikofaktoren orientieren, die auf eine mögliche Abhängigkeit Ihres Kindes vom Spielen hinweisen könnten. Wenn Sie Folgendes über einen längeren Zeitraum bei Ihrem Kind beobachten, sollten Sie sich Hilfe suchen:
Das sind nur einige von vielen Merkmalen, die typisch für eine Computerspielsucht sein können. Seien Sie sich jedoch bewusst: Eine medizinische Diagnose können nur Experten stellen!
Wenn Sie eine Computerspielsucht bei Ihrem Kind vermuten, sollten Sie das als Erstes offen ansprechen. Zeigen Sie Verständnis und überlegen Sie gemeinsam, welche Regeln dafür sorgen können, dass es weniger spielt. Sollten Sie keinen Zugang mehr zu Ihrem Kind finden, bieten Suchtberatungsstellen Unterstützung und können konkrete Ansprechpartner vermitteln. Es gibt diese in größeren Städten und auch online. Recherchieren Sie online nach Stellen in Ihrer Umgebung oder wenden Sie sich z. B. an: http://www.fv-medienabhaengigkeit.de/hilfe-finden.html oder https://www.nummergegenkummer.de/. Eine Sucht hat meistens andere Ursachen als das Computerspielen selbst. Diese sollten Sie im Gespräch mit Ihrem Kind und mit Hilfe von Fachleuten herausfinden.