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26.10.2021

V-Tuber: Die virtuellen Influencer

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2 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Kreativität
Unterhaltung
Video
Artikel
Foto von Phil Shaw (Unsplash)

Ihr Kind ist Fan eines Youtubers oder einer Streamerin, deren Gesicht er nicht kennt und sie nur anhand der Stimme und einer animierten Figur erkennt? Dann ist es Fan eines V-Tubers.  

Was sind V-Tuber?

“V-Tuber” steht für Virtuelle Youtuber und Youtuberinnen. Man findet sie aber auch auf Twitch oder anderen Streaming Plattformen. Diese Streamer oder Influencer erstellen sich virtuelle Avatare, also digital am Computer erstellte Figuren, mit denen sie in ihren Streams oder Videos auftreten. Viele zeigen sich nur mit diesen Avataren anstelle von ihrem echten Gesicht. Die Avatare sind in 3D oder 2D erstellt. Oft haben sie den Stil einer Disney– oder Anime-Figur mit großen Augen und bunten Haaren. Dabei lassen sich oft Geschlechterstereotype finden. 
Die 3D-Avatare können mit den Memoji von Apple oder den Bitmoji von Snapchat verglichen werden. Manche kennen sie auch aus Videotelefonie-Gesprächen, wie etwa via Skype. Durch ihre Kamera können V-Tuber mithilfe von sogenanntem “Motion-Capture“ Mimik und/oder Gestik aufnehmen und der erstellte Avatar macht diese dann gleichzeitig nach.   
Es gibt unterschiedliche Arten von V-Tubern. Bei einigen ist das Bild ähnlich fest, wie bei anderen Influencern, die vor ihrem Computer sitzen. Bei anderen kann sich der Youtuber oder die Youtuberin in ihrem Raum bewegen, und der Avatar imitiert die Bewegungen. Viele geben Geld aus, um die Charaktere von professionellen Animateuren erstellen zu lassen. Man kann sich aber auch mit kostenlosen Apps selbst Avatare erstellen.  
Der Virtuelle Avatar ist für viele Youtuber und Youtuberinnen auch eine Art Schutz. An schlechten Tagen müssen sie nicht immer lächeln, ihr Avatar macht es für sie. Auch können sie dadurch vermeiden, dass über sie als Person gesprochen wird. Dadurch können sie sich besser von möglichen Hasskommentaren abgrenzen.   

Was finden Kinder und Jugendliche an V-Tubern interessant?  

Einen sprechenden Avatar kennen Kinder schon von klein auf. Der Elefant und die Maus und andere animierte Kinderserien oder Spielfiguren in Games begleiten viele schon lange. Einen animierten Avatar auf Youtube zu sehen ist also für Kinder gar nicht so merkwürdig.   
Sie können die gleiche Bindung mit dem V-Tuber aufbauen wie mit anderen nicht-animierten Persönlichkeiten aus den Medien. Manche, sogenannte parasoziale Beziehungen, sind sogar vergleichbar mit dem Verhältnis zu ihren Freunden. 

Was sollten Eltern beachten?

Es kann problematisch sein, wenn V-Tuber ihre echte Identität nicht preisgeben. Sie können dann auch für eventuelles Fehlverhalten oder schlimmstenfalls Straftaten, wie z. B. Betrug, nicht belangt werden. Sie können ihren Account einfach löschen, falls sie etwas falsch gemacht haben. 
Ein animierter Avatar ist keine ehrliche Repräsentation der eigenen Person. Die schiefe Nase und der Pickel auf der Stirn sieht man auf den Avataren nicht. Sie sehen immer gut aus, und können Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass die Person dahinter ebenso perfekt ist.   
Noch gibt es in Deutschland keine großen V-Tuber. Dieser Trend ist momentan vermehrt in den USA zu beobachten. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die ersten V-Tuber auch hier ankommen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Erfahrungen mit V-Tubern und denken sie gemeinsam darüber nach, was es bedeutet, dass die V-Tuber ihre echte Erscheinung nicht zeigen. 

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