Bestimmt erinnern Sie sich noch an die Lieblingsstars Ihrer Kindheit. Haben Sie noch all die Bravo-Poster der vergötterten Bands in Kinderzimmern vor Augen? Vielleicht waren Sie sogar in einem Fanclub?
Gemeinsam schwärmt es sich besser für einen Star als alleine – das hat sich bis heute nicht geändert. Die Videoplattform YouTube kreiert ganz andere Arten von Stars, als wir sie von früher kennen. Und bei Jungen und Mädchen ab etwa zehn Jahren steht YouTube hoch im Kurs: Sie gehört zu den beliebtesten Internetangeboten bei Kindern und Jugendlichen und mit ihr die Macher der dort zu findenden Videos.
Mit dem Smartphone haben sie die Videos ihrer Stars immer dabei. YouTube macht es möglich, dass sich Ihr Kind sein gewünschtes Programm nach Lust und Laune zusammenstellen kann. Die Person hinter dem Star scheint längst nicht mehr unerreichbar. YouTuber bzw. Inflluencer sind oft Vorbilder für Kinder und gelten als „cool“. Da sie teilweise kaum älter sind und ähnliche Interessen verfolgen, sind sie wie eine digitale Erweiterung des eigenen Freundeskreises. Im Gegensatz zu klassischen Vorbildern und Stars vermitteln YouTuber den Eindruck, sich in ihren Videos ganz normal und authentisch zu verhalten und sich genauso zu geben, wie sie sind. Das kommt bei vielen Kindern gut an und manchmal wünschen sie sich selbst, in die Rolle eines YouTubers oder einer YouTuberin zu schlüpfen.
Die Möglichkeit, direkt unter einem Video Kommentare zu hinterlassen, auf die der YouTuber vielleicht im nächsten Video Bezug nimmt, stellt noch mehr gefühlte Nähe zwischen Star und Fan her. Das versuchen viele YouTuber auch, indem sie in ihren Videos an das Alltagswissen der jungen Zuschauer anknüpfen. Mit verschiedenen Formaten wie Vlogs, einer Art öffentliches Tagebuch in Videoform oder „Follow me around“, bei denen die Zuschauer gefühlt einen ganzen Tag des Stars miterleben, kommt man den YouTube-Stars in ihrer Freizeit anscheinend ganz nah. In sogenannten Let’s Plays können sie ihre Stars beim Computerspielen beobachten und sich Tipps holen.
Nutzer haben oft auch die Möglichkeit, über neue Videos und Themen zu entscheiden, sie können regelmäßig etwas gewinnen und werden auf diversen Social-Media-Kanälen mit Neuigkeiten versorgt, auch wenn gerade kein neues Video veröffentlicht wird.
Auch Ihr Kind bewundert einen oder mehrere YouTube-Stars und würde am liebsten die ganze Zeit Videos schauen? Wir haben ein paar mögliche Regeln zur YouTube-Nutzung in der Familie zusammengestellt.
Es ist gar nicht so einfach zu verstehen, was Kinder und Jugendliche an YouTube und ihren Stars fasziniert. Im Projekt ACT ON! wurden die bei 10- bis 14-Jährigen beliebtesten YouTube-Stars genauer unter die Lupe genommen. Mehr zu den einzelnen YouTubern gibt es auf dem Projektblog von ACT ON! nachzulesen.