Elternguide Logo
26.07.2024

YouTube Kids

☕️
3 Minuten Lesezeit
3-13 Jahre
Information
Unterhaltung
Apps
Video
Toolbeschreibung
YouTube Kids

YouTube Kids ist die kindgerechte kleine Schwester von YouTube. Die Plattform bietet eine große Sammlung altersgerechter Videos für Kinder. Sie wurde speziell für Familien entwickelt.

Kurz gefasst:

  • kostenlose App für Android und iOS
  • geschlossene App und Website mit speziellen Kinderinhalten für das Kindergarten- und Grundschulalter
  • Sicherheits- und Kontrollfunktionen durch die Eltern
  • erfordert für Kontrollfunktionen Anmeldung mit einem Google-Konto
  • Werbung im Angebot

Was ist YouTube Kids?

YouTube Kids ist ein spezielles Angebot für Kinder. Die Video-Plattform filtert durch einen speziellen Algorithmus kindgerechte Inhalte heraus und spielt sie in die App oder Webseite ein. YouTube Kids kann anonym und ohne Anmeldung verwendet werden. Zu Beginn der Nutzung können Eltern zwischen drei Altersstufen wählen: Vorschulalter (bis vier Jahre), Jünger (von 5-8 Jahre) und Älter (von 9-12 Jahre).

Die Inhalte sind in vier Kategorien unterteilt: Serien, Musik, Lernen, Entdecken und Empfohlen. Es finden sich weitere spannende Inhalte rund um Themen wie Musik, Gaming, Wissenschaft oder Basteln. Auch die beliebten Held*innen der Kleinen sind auf YouTube Kids vorhanden: Der kleine Drache Kokosnuss, Bibi und Tina, das Sandmännchen usw.

YouTube Kids ist so gestaltet, dass Kinder die Plattform einfach bedienen können. Mit großen Abbildungen und einer Sprachsuche richtet sich die App auch an Kinder, die noch nicht lesen können. Das Hochladen eigener Videos wie beim „richtigen“ YouTube ist nicht möglich.

Nur wer sich mit einem Google-Account bei der App anmeldet, kann für jedes Kind ein eigenes Profil erstellen, individuell einrichten und mehr Kontrolle ausüben. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Altersstufe: Eltern können eine der drei Altersstufen auswählen. Die Videos werden aufgrund der bisher gesehenen Inhalte und der Alterseinstellung automatisch vom System ausgewählt. Bei dieser Einstellung ist die Suchfunktion aktiviert und Kinder können auf Millionen Videos zugreifen.
  • Inhalte selbst genehmigen: Eltern wählen bestimmte Videos, Kanäle oder vorgefertigte Sammlungen für ihr Kind selbst aus. Die Suchfunktion ist bei dieser Einstellung deaktiviert. So können Eltern ein individuelles Angebot zusammenstellen und behalten die Kontrolle über alle Inhalte.

Bei beiden Optionen lassen sich Videos und Kanäle blockieren, damit sie nicht angezeigt werden.

Was begeistert Kinder an dem Angebot?

Kinder mögen – wie Erwachsene auch – Unterhaltungsangebote. Sie können in der App ihre Lieblingsfiguren und -geschichten quasi zu jeder Zeit abrufen. Somit ermöglicht YouTube Kids eine gewisse Form der Eigenständigkeit – sofern Eltern es erlauben. So können Inhalte z. B. eigenständig gesucht und angesehen werden.

Auch ist es möglich Videos und Kanäle vom YouTube-Account der Eltern auf dem ihres Kindes zu teilen. Das sind Videos, die normalerweise nicht auf YouTube Kids zu finden sind.

Was ist problematisch an YouTube Kids?

Das Angebot basiert auf einem Algorithmus. Das heißt, dass Inhalte nicht durch Menschen ausgewählt und nicht auf ihre Qualität überprüft werden. Bei diesem technischen Auswahlprozess können Fehler auftreten. Kinder können in seltenen Fällen auf verstörende Inhalte stoßen, da manchmal fälschlicherweise Videos als kindgerecht eingestuft werden.

Der Algorithmus spielt Videos mit großer Reichweite und großen Abrufzahlen zuerst aus. So sind z. B. neben den bekannten und beliebten Trickfilmfiguren besonders auch Kinder-Influencer*innen oder Familien-YouTube-Kanäle beliebt. Diese erhalten oftmals auch Produktplatzierungen und ähnliches.

Das kostenfreie Angebot enthält Werbung, die der Zielgruppe angepasst ist. Die Werbung ist jedoch seltener als bei YouTube und unterbricht die Videos nicht. Nur mit einem Abonnement von YouTube Premium ist auch der YouTube-Kids-Kanal ohne Werbung anzusehen. Positiv ist jedoch, dass sich aus dem Angebot heraus keine anderen Websites öffnen lassen.

Was sagt der Anbieter?

Es kann zu Fehlern bei der Auswahl der Videos kommen. Kein System ist perfekt. Daher wird der Algorithmus stetig verbessert und es finden manuelle Überprüfungen statt. Eltern werden explizit dazu aufgefordert, Videos zu melden, wenn diese problematisch erscheinen.

Der Anbieter Google weist explizit darauf hin, dass YouTube Kids die elterliche Kontrolle und Begleitung ihrer Kinder nicht ersetzt. Über den Wiedergabeverlauf können Eltern nachvollziehen, welche Videos ihr Kind angesehen hat. Weitere Tipps für Eltern zu den Jugendschutzeinstellungen gibt YouTube Kids auf seiner Website.

Was sollten Eltern beachten?

Da Funktionen wie das Hochladen, Teilen oder Bewerten von Videos nicht zur Verfügung stehen, ist YouTube Kids sicherer als seine große Schwester YouTube. Dennoch können durch den Algorithmus ungeeignete Inhalte eingespielt werden. Schauen Sie sich deshalb die Videos gemeinsam mit Ihrem Kind an oder bleiben Sie zumindest in der Nähe. So können Sie erkennen, mit welchen Inhalten es gut zurechtkommt und welche nicht für Ihr Kind geeignet sind.

Eltern können ein Passwort für die Einstellungen erstellen und damit zum Beispiel die Funktion Autoplay ausschalten, den Suchverlauf löschen oder den Timer aktivieren, um die Dauer, die Ihr Kind vor dem Bildschirm verbringt, zu beschränken.

Probieren Sie die App erst einmal ohne Ihr Kind aus und entscheiden Sie dann, ob sie für Sie und Ihre Familie geeignet ist! Bei Medien kindersicher gibt es eine ausführliche Anleitung zur Einrichtung von YouTube Kids.

Verknüpfte Themen

Projektpartner
Unterstützer