Nils Holgersson, Biene Maja, und Heidi sind Zeichentrickserien, die vielen Erwachsene vertraut sind. Vielleicht schauen Sie diese Filme und Serien aktuell mit Ihren Kindern oder kennen sie noch aus Ihrer eigenen Kindheit. Aber Serien wie Naruto, One Piece, Attack on Titan oder Death Note sind weniger bekannt. Alle diese Formate stammen aus Japan und werden dort Anime genannt.
Anime sind in einem zweidimensionalen Stil gemalte japanische Serien und Filme. In Deutschland nennen wir diesen Stil Zeichentrick. Animes haben ihren Ursprung in Japan und sind schon einige Zeit Bestandteil des japanischen Kulturguts. Animes sind oft Verfilmungen von Mangas (Comics). Diese haben ihre eigene charakteristische Darstellung, von großen Köpfen mit großen emotionsreichen Augen. Serien sind meistens 12 oder 24 Folgen lang und bekommen nur eine zweite Staffel, wenn sie sehr erfolgreich waren.
Die japanischen Animes sind mit dem westlichen Zeichentrick (Cartoons) von Disney schwer zu vergleichen. Denn im Vergleich zu vielen westlichen Trickfilmen kommen Musikeinlagen, lustige Tiere und Slapstick-Humor in Animesdeutlich seltener vor. Anime werden nicht wie Disney Filme in 3D animiert und sind nicht nur Kinderserien. Denn Anime werden für alle Altersklassen produziert, viele sind nicht für Kinder geeignet und erzählen dramatischen und actionreichen Geschichten.
Animes bedienen sich einer Vielfalt an Genres, von Liebesgeschichten undSportdramen über Realityschows bis zu Horrorfilmen ist alles vertreten. Besonders Fantasy und Science-Fiction können Animes sehr gut darstellen. Es gibt Anime, die mehr für Jungen und mehr für Mädchen ausgelegt sind. Dadurch, dass sie für das japanische Publikum produziert werden findet man Bezüge zur japanischen Kultur. Oft geht es in Animes um traditionell japanische Künste, Themen aus dem Buddhismus und der japanischen Geschichte und Mythologie.
Seitdem Animes im deutschen Fernsehen gespielt werden, werden sie mit deutschen Stimmen synchronisiert. Viele Fans schauen Animes aber auch in der originalen japanischen Version mit deutschen Untertiteln. Hier lernen sie automatisch japanische Worte und Sätze dazu.
Die Anime- und Manga-Gemeinschaft ist sehr groß und es gibt viele Online-Foren und Discord–Gruppen, in denen Jugendliche ihre Lieblings-Anime besprechen, Fanart malen oder sich für Anime- und Manga-Conventions verabreden. Auf diesen verkleiden sich viele Fans als ihre Lieblings-Anime-Charaktere. Diese nennen sich Cosplayer. Manche Anime-Serien beachten Sitten und Tabus anderer Kulturen nicht In solchen Animes wird Japan teils sehr utopisch dargestellt. Hier ist es hilfreich, sich vorher über die Serien zu informieren. Wenn Sie oder Ihr Kind auf eine von diesen Serien treffen sollten, merken Sie es meist in der ersten Folge.