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29.07.2022

Anime – Trickfilmkultur aus Japan

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2 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
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Foto: unsplash.com/Tim Mossholder

Nils HolgerssonBiene Maja, und Heidi sind Zeichentrickserien, die vielen Erwachsene vertraut sind. Vielleicht schauen Sie diese Filme und Serien aktuell mit Ihren Kindern oder kennen sie noch aus Ihrer eigenen Kindheit. Aber Serien wie NarutoOne PieceAttack on Titan oder Death Note sind weniger bekannt. Alle diese Formate stammen aus Japan und werden dort Anime genannt. 

Was sind Anime?

Anime sind in einem zweidimensionalen Stil gemalte japanische Serien und Filme. In Deutschland nennen wir diesen Stil Zeichentrick. Animes haben ihren Ursprung in Japan und sind schon einige Zeit Bestandteil des japanischen Kulturguts. Animes sind oft Verfilmungen von Mangas (Comics). Diese haben ihre eigene charakteristische Darstellung, von großen Köpfen mit großen emotionsreichen Augen. Serien sind meistens 12 oder 24 Folgen lang und bekommen nur eine zweite Staffel, wenn sie sehr erfolgreich waren.

Die japanischen Animes sind mit dem westlichen Zeichentrick (Cartoons) von Disney schwer zu vergleichen. Denn im Vergleich zu vielen westlichen Trickfilmen kommen Musikeinlagen, lustige Tiere und Slapstick-Humor in Animesdeutlich seltener vor. Anime werden nicht wie Disney Filme in 3D animiert und sind nicht nur Kinderserien. Denn Anime werden für alle Altersklassen produziert, viele sind nicht für Kinder geeignet und erzählen dramatischen und actionreichen Geschichten. 

Eintauchen in japanische Kultur

Animes bedienen sich einer Vielfalt an Genres, von Liebesgeschichten undSportdramen über Realityschows bis zu Horrorfilmen ist alles vertreten. Besonders Fantasy und Science-Fiction können Animes sehr gut darstellen. Es gibt Anime, die mehr für Jungen und mehr für Mädchen ausgelegt sind. Dadurch, dass sie für das japanische Publikum produziert werden findet man Bezüge zur japanischen Kultur. Oft geht es in Animes um traditionell japanische Künste, Themen aus dem Buddhismus und der japanischen Geschichte und Mythologie.  

Seitdem Animes im deutschen Fernsehen gespielt werden, werden sie mit deutschen Stimmen synchronisiert. Viele Fans schauen Animes aber auch in der originalen japanischen Version mit deutschen Untertiteln. Hier lernen sie automatisch japanische Worte und Sätze dazu.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Die Anime- und Manga-Gemeinschaft ist sehr groß und es gibt viele Online-Foren und DiscordGruppen, in denen Jugendliche ihre Lieblings-Anime besprechen, Fanart malen oder sich für Anime- und Manga-Conventions verabreden. Auf diesen verkleiden sich viele Fans als ihre Lieblings-Anime-Charaktere. Diese nennen sich Cosplayer. Manche Anime-Serien beachten Sitten und Tabus anderer Kulturen nicht In solchen Animes wird Japan teils sehr utopisch dargestellt. Hier ist es hilfreich, sich vorher über die Serien zu informieren. Wenn Sie oder Ihr Kind auf eine von diesen Serien treffen sollten, merken Sie es meist in der ersten Folge.  

Was kann problematisch sein und wie können Eltern mit Animes umgehen?

  • Animes sind im Großen und Ganzen genau wie andere Serien und Filme zu handhaben. Sie haben Altersfreigaben, Inhaltsangaben und es gibt sehr gute und sehr schlechte Serien. 
  • Beachten Sie, dass es Anime-Serien gibt, die sich deutlichen (Rollen-)Klischees bedienen, unrealistische Körper und Persönlichkeiten abbilden.
  • Bleiben Sie mit Ihrem Kind unvoreingenommen im Austausch über seine medialen Vorbilder und möglicher Geschlechterstereotype.
  • Viele Seiten im Netzbieten Anime übersetzt oder mit Untertiteln an. Prüfen Sie, auf welcher Webseite Ihr Kind Animes schaut, da nicht alle legal sind. Greifen Sie lieber auf vertrauenswürdige Webseiten und Plattformen zurück, wie: CrunchyrollNetflix oder Amazon Prime.
  • Animes zu schauen kann zu einem zeitintensiven Hobby werden das mit einer hohen Bildschirmzeit einhergeht. Achten Sie auf die Medienzeit Ihres Kindes und besprechen Sie gemeinsam in der Familie Regeln zum Umgang mit audiovisuellen Medien.

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