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01.03.2019

Das Internetphänomen Pranks: Von witzig und harmlos bis übermütig und riskant

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6-17 Jahre
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Jemandem einen Streich spielen, zum Beispiel an der Haustür klingeln und dann einfach weglaufen, das hat wahrscheinlich jeder als Kind gemacht und Spaß daran gehabt. Ähnlich wie das Phänomen Challenges, in dem es darum geht, sich dabei zu filmen, wie man eine Herausforderung meistert und den Clip ins Netz zu stellen, sind Pranks die moderne Variante des Kinderstreichs: Videos von Streichen, die anderen gespielt werden, kann man in großer Anzahl bei YouTube & Co. anschauen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Text.

Was begeistert Jugendliche an Pranks?

Wenn Kinder älter werden und sie anfangen vorausschauend zu denken, das heißt, sich vorstellen können, was als nächstes geschieht, begeistern sie sich für Streiche und Filme, in denen Menschen Missgeschicke passieren.

Prank ist der englische Begriff für Streich. Viele YouTuberinnen und YouTuber filmen ihre Streiche, die sie Freundinnen oder Freunden, anderen Stars aus sozialen Netzwerken oder auch unbeteiligten Passanten spielen. Viele davon sind meist harmlos und witzig, wie zum Beispiel Telefonstreiche oder das Erschrecken der Freundin oder des Freundes im Schlaf.

Um eine hohe Aufmerksamkeit bei der Community zu erzielen und möglichst viele Klicks zu bekommen, werden Pranks aber teilweise immer gefährlicher und riskanter. Der YouTuber ApoRed ließ bei seinem „Bomben Prank“ eine Tasche in einer Sparkasse fallen und hat gerufen „30 Sekunden habt ihr alle Zeit, lauft lieber, wenn euch euer Leben etwas wert ist!“. Einige Passanten hatten große Angst und nachträglich noch Schlafstörungen. ApoRed wurde zu einer Bewährungsstrafe und zu 200 Sozialstunden verurteilt. Der Prozess sollte deutlich machen, dass YouTube auch vom Staat zur Kenntnis genommen wird und dort begangene Straftaten nicht geduldet werden.

Bei diesem Beispiel handelt es sich natürlich um einen extremen Einzelfall, der nicht die Regel darstellt. YouTube hat mittlerweile seine Nutzungsbedingungen verschärft, da immer mehr solcher Videos schwerwiegende Folgen hatten. Es ist nun verboten, Pranks und Challenges, die „das Risiko echter Gefahren oder des Todes“ beinhalten, bei YouTube einzustellen.

Worauf man achten sollte

Tatsächlich ist es so, dass sich Jugendliche eher Prank-Videos anschauen, als sie selbst zu drehen. YouTuber und YouTuberinnen animieren aber gerne dazu, die Inhalte nachzumachen, ob mit Kamera oder nicht, ob harmlos oder nicht. Jugendliche sind sich der Konsequenzen oft gar nicht bewusst. Andere können zu Schaden kommen oder finden es vielleicht gar nicht lustig, dass sie in einem Video vorgeführt werden. Wahrscheinlich wurden sie auch nicht gefragt, ob ein Video von ihnen im Netz veröffentlicht werden darf, so dass Persönlichkeitsrechte missachtet wurden.

Wenn Ihr Kind sich gern solche Videos im Netz anschaut, lassen Sie sich zeigen und erzählen, was sie oder ihn daran begeistert. Machen Sie aber auch deutlich, dass vor allem gefährliche Pranks nicht zum Nachahmen geeignet sind und viele YouTube-Inhalte inszeniert sind, auch wenn sie authentisch wirken. Bleiben Sie offen für lustige und ganz harmlose Challenges oder Pranks der YouTuberinnen und YouTuber Ihres Kindes.

Mehr zum Phänomen Challenges erfahren Sie hier.

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