Es gibt Kinder und Jugendliche, die viel Zeit auf TikTok verbringen. Sie schauen sich Kurzvideos von anderen an oder produzieren eigene TikToks. Was genau sie sich dort anschauen und selbst veröffentlichen, wissen viele Eltern nicht und machen sich Sorgen – auch darum, dass ihr Kind mit Fremden in Kontakt kommen kann.
Als Reaktion auf Kritik hat TikTok bereits 2020 den “Begleiteten Modus” für die elterliche Kontrolle eingeführt, der 2023 noch einmal überarbeitet wurde. Damit können Sie als Erziehungsberechtigte steuern, wie lange die Anwendung genutzt werden kann, ob private Nachrichten verschickt und empfangen werden können und welche Inhalte auf der „Für dich“-Seite angezeigt werden. Hier kommen Sie zur ausführlichen Vorstellung der App.
Es ist nachvollziehbar, dass Sie sich als Eltern Sorgen machen, wenn Ihr Kind auf Social Media-Plattformen unterwegs ist. Deshalb sollten Sie vor der Nutzung solcher Apps in Ruhe mit Ihrem Kind darüber sprechen, was es daran interessiert. Erklären Sie ihm Ihre Sorgen und machen Sie verständlich, welche Risiken es bei der Nutzung gibt. Wenn es für Sie in Ordnung ist, dass Ihr Kind TikTok nutzt, fragen Sie regelmäßig nach und bleiben Sie interessiert. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind dort macht.
Die App ist für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet – so steht es auch in den Nutzungsbedingungen von TikTok. Bis 16 Jahre müssen Eltern der Nutzung außerdem zustimmen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind wirklich sein richtiges Geburtsdatum angibt. Denn dies hat Auswirkungen auf die Standard-Einstellungen der App und auf den begleiteten Modus. TikTok selbst ist dort automatisch auf „privat“ gestellt und hat eine maximale Nutzungsdauer von 60 Minuten am Tag für die jüngsten Nutzerinnen und Nutzer.
Häufig sind Kinder schon vorher an der App interessiert. Wenn Ihr Kind TikTok nutzen möchte, überlegen Sie, ob es vielleicht auch erst mal ohne eigenen Account TikTok-Videos anschaut. Denn das ist über einen Browser möglich!
Wenn Ihr Kind mit Ihrer Erlaubnis einen TikTok-Account anlegen darf und Sie sich für die Nutzung des Begleiteten Modus‘ entscheiden, richten Sie diesen wie folgt ein:
TikTok muss auf dem Smartphone Ihres Kindes und auf Ihrem eigenen Gerät installiert sein. Sie finden den Begleiteten Modus in den „Digital Wellbeing“-Einstellungen unter „Privatsphäre und Einstellungen“. Auf dem Gerät des Elternteils öffnet sich mit Klick darauf ein QR-Code, der mit dem Smartphone Ihres Kindes gescannt wird. Damit willigt Ihr Kind ein, dass Sie als Eltern die Nutzung steuern dürfen. WICHTIG: Sprechen Sie vorher mit Ihrem Kind über die Funktionen im Begleiteten Modus und überlegen Sie gemeinsam, was in welchem Umfang eingeschaltet werden soll:
TikTok möchte im Laufe des Jahres 2023 einen „TikTok Jugendbeirat“ einrichten, um sich mit der Community selbst darüber auszutauschen, wie die App weiterentwickelt werden soll.
Beachten Sie, dass es weitere Einstellungsmöglichkeiten bei TikTok außerhalb des Begleiteten Modus’ gibt, die unbedingt aktiviert werden sollten. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass das Konto auf privat eingestellt ist, so dass die Videos Ihres Kindes nicht von Fremden gesehen werden können. Bei Nutzerinnen und Nutzern zwischen 13 und 15 Jahren macht TikTok diese Einstellung zwar automatisch – Sie sollten aber unbedingt mit Ihrem Kind darüber sprechen, was der Vorteil ist und warum es das auch dabei belassen bzw. ab 16 selbst so einstellen sollte.
Als Eltern können Sie nicht nachverfolgen, welche Inhalte angesehen werden. Sie können auch keine Nachrichten oder Kommentare lesen, so dass die Privatsphäre Ihres Kindes weitestgehend gewahrt bleibt. Wenn Sie Ihrem Kind vertrauen und es Medien bereits bewusst und sicher nutzen kann, ist es sicherlich schöner, auf diese Kontrollmöglichkeit verzichten zu können. Besprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind, ob die Einstellungen so noch passen, oder Sie bestimmte Einstellungen verändern können.