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Melden, Bewerten, Löschen!

Bilder von Ihrem Kind auf YouTube, diskriminierende Äußerungen in Kommentaren, gemeine Sticheleien in der Messenger-Gruppe oder verbotene Symbole: Inhalte im Netz können aus sehr vielen Gründen für Ärger sorgen. Sie tauchen aber nicht irgendwo im Netz auf, sondern konkret auf Plattformen, Apps und Webseiten. Und dort können Sie dies auch melden.

Die Anbieter versuchen, Regeln aufzustellen und diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu überwachen. Dafür gibt es sogar Gesetze wie z. B. das Jugendschutzgesetz. Wenn ein Inhalt gemeldet wird, muss die Plattform innerhalb einer kurzen Zeit prüfen, ob es sich um einen strafbaren Inhalt handelt und diesen löschen. Dafür sind die Plattformen auf das Mitmachen und die Hilfe der Nutzer angewiesen. Ob auf YouTube. WhatsApp, Instagram oder TikTok: Überall können Sie oder Ihr Kind Inhalte melden, die eventuell gegen die Richtlinien der Plattform oder gegen ein Gesetz verstoßen. Beispielsweise hat das Melden von rassistischen Inhalten laut YouTube und Facebook in den letzten Jahren stark zugenommen.

Auch Bewertungen und Kommentare anderer Nutzer oder Eltern können bei Apps oder Spielen hilfreich sein, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sie geeignet sind. In den App-Stores wird zum Beispiel oft darauf hingewiesen, wenn sehr viel Werbung oder In-App-Käufe erscheinen, oder wenn ein Spiel sehr gewalttätig ist. Wenn Sie oder Ihr Kind eigene Erfahrungen gemacht haben oder Ihnen ein Inhalt verdächtig vorkommt, lassen Sie andere daran teilhaben und nutzen Sie damit diese wertvolle Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.

Medienangebote für Jugendliche

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Im Jugendalter wird es zunehmend schwieriger, Ihr Kind auf geeignete Medieninhalte hinzuweisen. Die meisten Jugendlichen möchten sich in dieser Zeit vom Elternhaus abgrenzen und orientieren sich mehr an Gleichaltrigen und an Jugendkulturen. Diese beeinflussen auch stark das Interesse an Medienangeboten und deren Nutzung. Dennoch ist es nach wie vor wichtig, dass Sie im Gespräch mit Ihrem Kind bleiben und immer wieder sagen, dass manche Medieninhalte aus Gründen des Jugendschutzes erst ab einem Alter von 16 oder 18 Jahren zugelassen sind.

Gleichzeitig sollten Sie versuchen, gemeinsam Medien zu nutzen und sich spannende Inhalte von Ihrem Kind zeigen lassen. Je älter es wird, desto mehr bewegt es sich auch auf einem ähnlichen Level wie Sie, was das Verstehen von Inhalten, Humor oder Ähnliches angeht.

Medienlernen von Klein- und Vorschulkindern

Im Kleinkindalter zeigt sich deutlich besseres symbolisches Verstehen. Kleinkinder spielen eigene Geschichten nach – allein oder mit Gleichaltrigen. Typisch dafür ist das “Vater-Mutter-Kind”-Spiel. Solche Spiele sind wichtig für die kindliche Entwicklung: Es erhöht die soziale Kompetenz und stärkt z. B. die Aufmerksamkeit, das Sprechen, die Vorstellungskraft, später auch die Schreib- und Lesefähigkeit. Viele kindgerechte Filme und Fernsehinhalte machen sich das zunutze: Sie zeigen fiktionale Welten, die die Kinder nachher oft auch selbst nachspielen.

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Medienkompetenz nutzt Kindern auch später, im Schulalter! Wenn Kinder mediale Symbole gut verstehen, können sie im Vorschulalter auch sprachliche und mathematische Inhalte leichter lernen und Lernmedien besser nutzen.

Das Internet, also Webseiten, spielen für Vorschulkinder im Vergleich zu anderen Medienaktivitäten noch keine so große Rolle. Die Kinder nutzen Medien für Informationen über die Lebensumwelt und zur Orientierung für eigene Position in Freundschaften und Familie. Pädagogisch wertvolle Medienprogramme können dabei Hilfestellung geben. Sie sollten darauf achten, dass die Programme, die die Kinder benutzen, auch altersgerecht sind und keine Verhaltensweisen vermitteln, die schädlich sind.

Wollen Sie Ihr Kind beim Medienumgang unterstützen, damit es sich digitale Medien sinnvoll aneignen kann, sollten Sie sich überlegen, wann dies sinnvoll ist und wie die Unterstützung aussehen könnte. Der Schritt über das tägliche Vorlesebuch hin zu filmischen Sequenzen oder Bildergeschichten kann ein Anfang sein.

Apps für Kinder

Nachhilfe im Net | Copyright: photothek.net

Apps, die ausdrücklich für Kinder programmiert wurden, sind als Einstieg in Onlinewelten besonders geeignet: Als kleines, in sich geschlossenes Programm bieten sie einen übersichtlichen Inhalt. Das Navigieren funktioniert hier zudem durch Fingerbewegung oder Spracheingabe. Gleichzeitig wird dabei die kindliche Vorliebe für Wiederholungen praktiziert. Achten Sie darauf, schon frühzeitig Regeln zur Nutzungsdauer und -häufigkeit aufzustellen. Idealerweise sollten Sie die App vorher testen und eventuell durchspielen. Informieren Sie sich genau über die Apps, die Sie für Ihr Kind installieren. Wichtige Aspekte sind dabei u. a. Werbung und mögliche In-App-Käufe. Sie können sich dabei auch an Testberichten orientieren.

Gute Kinder-Apps zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Inhalte orientieren sich am Alter und der Lebenswelt der Kinder
  • Die App ist audiovisuell aufbereitet (Bilder, Töne, Musik, Geräusche)
  • Die Navigation ist einfach, intuitiv und eventuell sprachgesteuert
  • Texte, Bilder und Animationen sind kindgerecht und verständlich
  • Verwendete Symbole und Icons sind einheitlich und aussagekräftig
  • Die Apps enthalten altersentsprechende Interaktionsmöglichkeiten

Ein Überblick über empfehlenswerte Apps für Kinder ist aufgrund des rasanten Wandels im Netz nur schwer möglich. Hilfestellung finden Sie aber unter anderem beim Deutschen Jugendinstitut (DJI), bei klicktipps oder bei SIN – Studio im Netz.

Suchen Sie gezielt nach geeigneten Medienangeboten

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Medien können informieren und unterhalten. Sie sollen Freude bereiten und keine Angst machen. Egal ob Video, Audio, Bild, Text oder Spiele – Medien gibt es in vielen unterschiedlichen Formen. Kinder können durch unterschiedliche Angebote lernen, sinnvoll mit Medien umzugehen. Auch mit Computerspielen ist das möglich. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien ist wichtig, um vor Gefahren im Netz mehr geschützt zu sein. Dies kann Ihr Kind nur mit Ihrer Hilfe lernen.

Es liegt auch an Ihnen, welche Medien Ihr Kind nutzt und wie es sie nutzt. Helfen Sie ihm dabei! Trauen Sie sich, auch für Sie neue Medien auszuprobieren. Wenn Ihr Kind besonderes Interesse an einem Angebot hat, ist es das Beste, wenn Sie dieses Angebot mit Ihrem Kind gemeinsam entdecken und verstehen lernen.

Für fast jedes Anliegen gibt es das passende Medienangebot. Bei der Suche nach kindgerechten Medieninhalten hilft Ihnen unser Beitrag Woran erkenne ich eine gute Kinderseite?. Oder schauen Sie sich an, welche Angebote in den letzten Jahren den Pädagogischen Medienpreis erhalten haben.

(Mobile) Medien in Kinderhand

Nach Bilderbuch und Fernseher gehören mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zu den ersten Medien, die Kinder kennenlernen. Sie sind schließlich von Anfang an präsent in ihrem Leben, weil Mama, Papa, große Schwester, Opa und Papas Freundin sie ständig in der Hand haben. Die Bedeutung dieser Geräte geht an den Kleinen nicht vorbei. Außerdem leuchten sie so schön und machen Geräusche. Auch das fasziniert kleine Kinder. Schließlich sind sie schnell eingeschaltet und einfach zu bedienen. Man muss nicht lesen können, sondern kann über die Symbole ganz fix ein kleines Programm starten. Und dann kann man so ein Gerät auch noch leicht mit in die Kuschelecke oder ins Auto nehmen.

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Die Feinmotorik von jungen Kindern ist noch nicht voll ausgebildet. Hände und Finger sind unbeholfen und die Koordination von Hand und Augen entwickelt sich gerade erst. Die Bedienung eines Tablets fällt ihnen viel leichter als der Umgang mit Tastatur und Maus. Doch bevor sie etwa 18 Monate alt sind, können die Kleinen damit aktiv noch nichts anfangen. Tablets können allerdings schon als digitales Vorlesebuch dienen, aus dem Sie vorlesen.
Die Verknüpfung verschiedener Sinne wird innerhalb geeigneter Kinderangebote gefördert. Ab einem Alter von etwa fünf Jahren können sich Kinder z. B. in Onlinespielen wichtige motorische und geistige Fähigkeiten aneignen. Speziell für kleine Kinder gibt es viele Angebote im Netz, die den Zugang zu den Inhalten im Internet begrenzen und damit in der Regel kein ungeschütztes Surfen erlauben. Achten Sie darauf, dass die Inhalte solcher Angebote für den Entwicklungsstand und das Alter Ihres Kindes geeignet sind.

Kindersuchmaschinen

Kinder sind fasziniert vom Internet und der unendlichen Information. Egal, was man sucht, es gibt eine Seite dazu. Häufig werden aber die Suchmaschinen der Erwachsenen benutzt. Nicht zuletzt durch noch unzureichende Recherchekenntnisse werden Kinder dort jedoch mit einer unübersichtlichen Fülle an Ergebnissen konfrontiert, die sie nur schwer filtern können. Es kann auch passieren, dass sie auf Ergebnisse stoßen, die mitunter nichts mit ihrer Suche zu tun haben oder ungeeignet sind.

Zum Schutz der Kinder gibt es Suchmaschinen, die speziell für sie konzipiert sind und mit denen sie ihre ersten Rechercheausflüge auch ohne Begleitung Erwachsener unternehmen können. Suchmaschinen für Kinder, wie www.fragfinn.de oder www.blinde-kuh.de, unterscheiden sich dabei in wesentlichen Merkmalen von den üblichen Suchmaschinen. Das gilt besonders für die Gestaltung, die Aufbereitung und den Umgang bei Problemen. Texte, Bilder und Videos werden anhand bestimmter Kriterien vorab geprüft und dann freigegeben. So sind sie für Kinder gleichzeitig unbedenklich und interessant.

Diese Angebote richten sich an Kindern von etwa 6 bis 12 Jahren. Etwa ab der fünften Klasse sollten Kinder nach und nach an Suchmaschinen für Erwachsene herangeführt werden.

Vielfältiges Internetangebot für Kinder

Copyright: Photothek.net

Auch Kinder wollen im Internet surfen. Da sie andere Interessen und Bedürfnisse haben als Erwachsene, gibt es Internetseiten für Kinder. Es ist ganz wichtig, Kindern schon frühzeitig Möglichkeiten an die Hand zu geben, mit denen sie schnell und einfach Inhalte im Netz finden. Diese Möglichkeiten sollten sowohl interessant als auch altersgemäß sein. Deutschland verfügt dabei über eine bemerkenswerte und einzigartige Kinderseitenlandschaft. Die Internetseiten werden regelmäßig betreut und sind auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten. Hier können sich Kinder über das Weltgeschehen oder über ihre Hobbys informieren und über viele weitere Themen recherchieren. Sie können Spiele spielen, Freunde treffen, sich austauschen oder selbst Bilder, Videos und sogar Webseiten produzieren. So lernen sie das Internet in seiner Vielfalt an Möglichkeiten kennen – in einer altersgerechten Internetwelt. Mit dem Eintritt in die weiterführende Schule werden Internetangebote für Erwachsene immer interessanter. Ihr Kind sollte langsam an diese herangeführt werden und lernen, diese sicher zu nutzen.

Gute Kinderseiten finden Sie bei seitenstark.de. Woran Sie eine gute Internetseite für Kinder erkennen, erfahren Sie hier.

Was Vorschulkinder brauchen und mögen

Vorschulkinder lieben Bilder, Geräusche und sie berühren gern Dinge. Außerdem brauchen sie Wiederholungen – das gilt für das Spielen im Kinderzimmer genauso wie für die Mediennutzung. Wiederholungen geben ihnen Sicherheit, Stabilität und Orientierung.

Copyright: Janine Schmitz/photothek.net

Am besten eignen sich deshalb Angebote, die mit einfacher Benutzerführung und vielen Tönen und Bildern alle Sinne ansprechen und gleichzeitig auf spielerische Weise Lernelemente verknüpfen. Diese können auf dem Tablet genauso wie über den Familiencomputer erreichbar sein. Die ersten Erfahrungen in der Onlinewelt sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind machen. Vermeiden Sie dabei unübersichtliche Webseiten und Apps. Weil sie noch nicht lesen können, noch nicht alles verstehen und bedienen können, ist es für die Kleinen schwierig, komplexe Spielgeschehen zu erfassen. Wenn sich Ihr Kind langweilt oder etwas Neues kennenlernen möchte, kann man ab und zu mehr Angebote entdecken. Kinder können sich aber Dinge immer wieder anschauen und neu erleben. Sie langweilen sich dabei nicht. Tipps für gute Kinderseiten gibt es bei seitenstark.de. Mehr zu geeigneten Apps erfahren Sie hier. Sehen Sie sich die Angebote zuerst alleine an, bevor sie diese gemeinsam mit Ihrem Kind erkunden.

Medien im Alltag von Babies

Die ersten beiden Jahre im Leben eines Kindes sind durch die Entwicklung der Wahrnehmung und Entdeckung der Umwelt geprägt. Teil dieser Umwelt sind selbstverständlich auch Medien. Babies nehmen diese erstmal so wahr wie andere Gegenstände auch. Nach und nach erkennen sie das Mediale in diesen Dingen, z. B. indem Mama oder Papa mit ihnen gemeinsam ein Bilderbuch anschauen.

© photothek.net

Bilderbuch – das erste Medium

Kleine Kinder lernen am besten, wenn sie einen Reiz auf mehr als einem Sinnesorgan gleichzeitig erfahren können. Wenn sie zum Beispiel ein Bilderbuch erkunden, hilft es Ihrem Kind sehr, wenn es das Buch mit Ihnen zusammen anschaut und Sie mit ihm darüber sprechen. Wenn Sie Gegenstände benennen, lernen Kinder diese schneller.

Schon früh möchten Kinder kommunizieren und sich über Sprache ausdrücken. Bereits sehr kleine Kinder bevorzugen komplexe Laute, die Sprache ähneln. Kindgerechte Musik, Hörbücher oder das Singen zusammen mit den Eltern helfen bei der Sprachentwicklung.

Wenn Babies fernsehen

Kleine Kinder können schon früh Filmaufnahmen erkennen. Allerdings ist ihre Aufmerksamkeitsspanne noch sehr kurz. Mit etwa 4 bis 5 Monaten können sie sich auf Bewegtbilder von maximal 10 Sekunden konzentrieren. Auch wenn sich diese Fähigkeit schnell verbessert, bedeutet das nicht, dass sie Filmaufnahmen verstehen und diese ihnen beim Lernen helfen.

Noch im zweiten Lebensjahr lernen Kinder besser, wenn sie eine Handlung real sehen. Eine gute Faustregel ist, dass Kinder zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr nicht länger als 20 Minuten pro Tag fernsehen sollten. Die genaue Zeit kommt aber immer auf die jeweilige Familie und vor allem das jeweilige Kind an.

Smartphones und Kleinkinder

Säugling mit Smartphone | Copyright: Ute Grabowsky/photothek.net

Je älter die Kinder werden, desto interessanter werden auch digitale Medien wie Smartphone oder Tablet. Ab einem ganz individuellen Zeitpunkt schauen sich Kleinkinder die Nutzung von Smartphone, Laptop und Fernseher von Eltern und Geschwistern ab.

Sie erkennen Mama oder Papa auf Handybildern und wollen sich diese immer wieder ansehen. Die Ausgabe von Tönen, Musik oder Bildern auf dem Smartphone wird interessanter. So kommen Kleinkinder immer wieder in Kontakt mit digitalen Inhalten. Der Umgang sollte von Ihnen und gegebenenfalls den Geschwistern dann nicht generell verboten, aber auf ein akzeptables Niveau reduziert werden.

Ganz besonders wichtig ist, dass der erste Kontakt mit Medien wohl dosiert, beaufsichtigt und unter steter Betreuung erfolgt. Dann können Medien auch kleinen Kindern sehr viel nützen.

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