Kik… Kann man da nicht Klamotten kaufen? Kik ist in diesem Fall ein Messenger-Dienst, der Menschen miteinander verbinden möchte. Wer sich nach Alternativen zu WhatsApp und dem Facebook Messenger umgesehen hat, ist vielleicht auch auf dieses beliebte Angebot gestoßen.
Kik ist ein Messenger-Dienst, über den registrierte User öffentlich und privat miteinander chatten können. Wie bei anderen Angeboten dieser Art stehen verschiedene Funktionen zur Verfügung – wie das Teilen von Fotos, Bildern, Videos und GIFs und die Möglichkeit eines Videochats. Besonders an Kik ist, dass die Registrierung lediglich mit Benutzernamen möglich ist. Man muss seine Telefonnummer nicht angeben, aber es wird empfohlen. Der volle Name, eine E-Mail-Adresse sowie das Geburtsdatum werden zwar abgefragt, es findet aber keine Überprüfung statt, ob man die richtigen Daten angegeben hat. Damit kann man sehr leicht einen anonymen bzw. falschen Account erstellen. Man kann also nie sicher sein, welcher Mensch wirklich hinter einem Profil steckt.
Eine weitere Besonderheit des Messenger ist es, dass man öffentliche oder private Gruppenchats mit bis zu 50 Personen erstellen kann. Öffentliches Chatten funktioniert über die Eingabe von Hashtags. Auch dies kann problematisch sein, da es dadurch leicht ist, mit Fremden in Kontakt zu kommen.
Die Plattform macht es durch die anonyme Anmeldung und der Möglichkeit des zufälligen Suchens nach Benutzernamen sehr einfach, dass Kinder und Jugendliche in Kontakt mit fremden Usern kommen und unerwünschte Nachrichten oder Fotos erhalten mit z. B. ängstigenden und/oder sexualisierten Inhalten. Das Risiko von Cybermobbing, Sexting und Cybergrooming kann hier sehr hoch sein.
Überfliegt man die Bewertungen des Angebots in den App-Stores, erhält man den Eindruck, dass viele Nutzer mit sexuellen Anspielungen den Kontakt vor allem zu jüngeren Usern suchen.
Zudem ist unklar, wo genau die Daten, die man über den Messenger versendet, landen. Jugendliche können persönliche Informationen, Bilder und Videos mit anderen Usern teilen, die dann ohne ihr Wissen weiterverbreitet werden können.
Die Anmeldung auf der Plattform ist laut Anbieter ab 13 Jahren möglich. Durch die Angabe eines falschen Geburtsdatums kann man das leicht umgehen.
Mit einigen Sicherheitseinstellungen versucht Kik, die Nutzung des Messenger-Dienstes sicherer zu machen. Auf der Webseite von Kik findet man ein „Safety Center“, über das man Tipps erhält, wie man z. B. das eigene Profil so privat wie möglich halten kann. Man erfährt außerdem, wie andere Nutzer gelöscht, blockiert oder gemeldet werden können. Die Sicherheitshinweise gibt es allerdings nur auf Englisch.
Ihr Kind möchte unbedingt Kik verwenden, weil Freunde die App auch nutzen? Überlegen Sie, ob es für Ihr Kind und dessen Freundeskreis Alternativen gibt, die sicherer sind. Führt der Weg nicht an Kik vorbei, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Kind über mögliche Risiken und das Kommunizieren via Messenger sprechen. Recherchieren und überlegen Sie gemeinsam, wie man sich am sichersten auf Messenger-Diensten verhält. Installieren Sie mit Ihrem Kind die App und lernen sie sie zusammen kennen. Besprechen Sie außerdem, was zu tun ist, wenn Ihr Kind mit unangenehmen Nachrichten und Cybermobbing oder ähnlichem in Berührung kommt.