Spielen auf dem Tablet, ein Chat mit Freunden oder Videos anschauen – Kinder sind schon früh in der digitalen Welt unterwegs. Im Netz können Kinder auf Inhalte stoßen, die nicht für sie geeignet sind. Es ist also wichtig, gemeinsam mit dem Kind eine sichere Mediennutzung einzuüben. Dabei können verschiedene Apps helfen, Kinder im Netz zu schützen.
Kinderschutz-Apps gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie können bestimmte Websites mit für Kinder ungeeigneten Inhalten blockieren, die Bildschirmzeit begrenzen oder per GPS den Standort des Geräts und somit des Kindes nachverfolgen. Dabei sollte der Fokus nicht auf Überwachung und Kontrolle liegen, sondern auf dem Schutz Ihres Kindes. Im Folgenden werden die dafür am häufigsten empfohlenen Apps vorgestellt.
Besprechen Sie vor der Auswahl mit Ihrem Kind, welche Funktionen es am Handy nutzen möchte und darf: Für was nutzt es das Handy am liebsten? Welche Apps wünscht sich das Kind? Ebenso sollten Sie sich fragen, was Sie durch die Kinderschutz-App erreichen möchten: Möchten Sie bestimmte Apps, Websites oder Funktionen sperren? Möchten Sie die Aktivität Ihres Kindes beobachten oder beschränken? Nach diesen Kriterien können Sie aus verschiedenen Apps auswählen.
Die von der Stiftung Warentest am besten bewertete App kostet jährlich etwa 20,- Euro. Sie läuft nur auf Android-Smartphones und Windows-PCs.
Eltern können Zeitlimits und Einschränkungen für jede App und Website individuell einstellen. Außerdem kann eine Liste mit unerwünschten Websites erstellt werden, auf die Ihr Kind keinen Zugriff haben soll. Auch die Aktivität des Kindes kann überprüft werden.
Nutzungsdaten Ihres Kindes werden anonymisiert weitergeleitet. Es besteht die Möglichkeit, dass durch Datenlecks Dritte Zugriff auf diese Daten erhalten.
Weitere Informationen zu der App gibt es in unserem Beitrag hier.
Diese App beschränkt bestimmte Gerätefunktionen, die vorab eingestellt werden. Sie können damit eine kinderfreundlichen Benutzeroberfläche auf dem Gerät des Kindes einrichten. Die App ist für iOS- und Android-Geräten verfügbar.
Die App kontrolliert das Herunterladen von Anwendungen, In-App- und Online-Käufen sowie das Versenden von Nachrichten und Anrufen. Mit der App kann ein Zeitlimit gesetzt werden. Ein Vorteil für Eltern mehrerer Kinder: Sie können verschiedene Benutzerprofile einrichten, sodass Kinder unterschiedlichen Alters ein passendes Profil nutzen können.
Die App kann kostenlos heruntergeladen werden, kostet aber eine monatliche Nutzungsgebühr. Einstellungen können nur auf dem Gerät des Kindes verändert werden. Weitere Informationen zu der App gibt es hier.
Diese kostenlose App kann auf Android- und iOS-Smartphones, Tablets und PCs genutzt werden. Die App wird auf das Eltern-Smartphone heruntergeladen und mit dem Google-Konto des Kindes verknüpft.
Downloads von Apps und App-Zugriffe können vom Eltern-Smartphone aus geprüft und eingestellt werden. Außerdem lasse sich bestimmte Inhalte bei Google-Suchen sperren. Auch Sperrzeiten und Zeitbeschränkungen können eingestellt werden. Über die Reporting-Funktion können Eltern die Aktivitäten des Kindes im Netz einsehen.
Zur Nutzung ist ein Google-Konto erforderlich. Außerdem werden die Daten des Kindes und der Eltern auf dem Google-Server gespeichert. Ältere Kinder können ggf. Sicherheitseinstellungen mit Anleitungen aus dem Internet umgehen.
Weitere Informationen zur App gibt es in unserem Beitrag hier.
Es gibt auch Apps, die ganz einfach ein sicheres Surfen im Netz ermöglichen. Dazu zählen zum Beispiel die fragFINN-App oder die Jusprog-App. Sie funktionieren mithilfe von Listen mit Webseiten, die für Kinder unbedenklich sind. Andere Webseiten sind automatisch gesperrt. Im Gegensatz zu anderen Apps müssen dabei einzelne Beschränkungen nicht extra eingestellt werden.
Weitere Informationen zu der fragFinn-App gibt es in unserem Beitrag hier und zur JusProg-App hier.
Auch mit Einsatz der Kinderschutz-Apps können Kinder nicht vollends geschützt werden. Cybermobbing oder Hassrede im Netz können Ihrem Kind weiterhin begegnen. Kinderschutz-Apps bieten ausschließlich eine digitale Kontrolle der Mediennutzung. Sprechen Sie immer wieder offen über Gefahren im Netz mit Ihrem Kind und vereinbaren Sie Regeln zur Mediennutzung in der Familie.