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29.10.2021

Medienerziehung: Wer ist eigentlich zuständig?

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2 Minuten Lesezeit
0-17 Jahre
Kommunikation
Social Media
Artikel
© photothek.net

Eltern, Geschwister, Verwandte, Freundinnen, Pädagogen: Im Alltag haben Kinder und Jugendliche mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Doch wer von all diesen Personen ist (mit)verantwortlich für die Medienerziehung? Nur Sie als Eltern? Alle Pädagogen? Oder auch die Medien selbst? 

Was ist Medienerziehung?  

Medienerziehung hat erst einmal das Ziel, Menschen zu unterstützen, mit Medien so umzugehen, dass sie ihnen nicht schaden und sie möglichst positive Erfahrungen mit Medien machen. Das unterscheidet Medienerziehung erst mal nicht von anderen Formen der Förderung von Medienkompetenz. Der Unterschied zur medienpädagogischen Förderung von Kindern, z. B. in der Schule, liegt vor allem darin, dass Medienerziehung nicht immer  auf das Lernen zielt und auch unbewusst geschieht. Ein gutes Beispiel dafür ist die Vorbildfunktion der Eltern. Wie viel Zeit Sie selbst am Smartphone verbringen oder was Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind im Fernsehen anschauen, all das hat einen Einfluss auf die Medienerziehung Ihres Kindes. Vieles davon entscheiden Sie aber unbewusst oder spontan. Zu diesen häufig eher ungeplanten Formen der Medienerziehung kommen auch gezielte und konkrete Maßnahmen hinzu, wie zum Beispiel das Vereinbaren gemeinsamer Regeln.

Akteure der Medienerziehung

Je älter Kinder werden, desto mehr unterschiedliche Menschen haben mit ihrer Erziehung zu tun. Die Eltern und andere Familienmitglieder sind zuerst in der Verantwortung. Die Medienerziehung ist aber eine viel zu große Aufgabe und Herausforderung, um sie alleine Ihnen als Eltern zu überlassen. Neben verschiedenen Unterstützungs- und Hilfeangeboten im Internet und vor Ort spezifisch für Eltern, wie zum Beispiel Elternabenden, gibt es verschiedene Wege, um die Medienerziehung gemeinsam anzugehen. 
Auch in der KiTa und in der Schule findet Medienerziehung statt. Eltern können sich dort in der Elternvertretung einbringen und zum Beispiel etwas zu einem Medienkonzept oder einem Medienentwicklungsplan beitragen. 

Erziehung durch Medien? 

Auch die Medien selbst und Menschen und Figuren, die Medien machen und in Medien zu sehen sind, können als Akteure der Medienerziehung gesehen werden. Die Anbieter von Medien sollten ihre Angebote zum Beispiel so gestalten, dass ersichtlich ist, für welches Alter sie geeignet sind. Einrichtungen des Jugendschutzes, wie zum Beispiel die USK, sind ebenfalls dafür zuständig, die Medienerziehung zu unterstützen. Auch Menschen, die in Medien zu sehen sind, wie etwa Influencer und Influencerinnen, tragen Verantwortung. Sie sind für viele Kinder und Jugendliche ein Vorbild und können zu einem gesunden Umgang mit Medien beitragen, müssen es aber nicht. 

Gemeinsame Begleitung des Medienumgangs  

Sie sind mit der Medienerziehung nicht alleine. Viele Eltern haben ähnliche Probleme und es lohnt sich, miteinander zu sprechen und gegenseitig auf Unterstützungsangebote hinzuweisen. In Ihrer Familie sollten sie gemeinsam Regeln vereinbaren, die dann für alle gelten. Zu einer guten Medienerziehung kann auch beitragen, wenn Sie sich deutlich machen, dass das, was Sie vielleicht unbewusst mit Medien tun, einen Einfluss auf den Medienumgang Ihrer Kinder hat: zum Beispiel welche Medien Zuhause zur Verfügung stehen oder wie viel Zeit Sie selbst mit Medien verbringen. Allerdings können Sie natürlich nicht mit allen Akteuren zusammenarbeiten, die Einfluss auf die Medienerziehung Ihres Kindes haben. Schauen Sie, dass Sie mit denjenigen gemeinsam die Medienerziehung gestalten, bei denen es möglich ist, wie zum Beispiel mit anderen Eltern oder in der KiTa bzw. der Schule, und die die Unterstützung bieten, die Sie brauchen. 

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