Für Sie und Ihre dreijährige Tochter gehört es dazu, dass Sie ihr jeden Tag vor dem Einschlafen eine Geschichte vorlesen? Ihre Kinder freuen sich schon die ganze Woche auf die “Sendung mit der Maus” am Sonntagvormittag? Solche Rituale sind oft unausgesprochene, feste Termine, die sich mit der Zeit einbürgern. Es gibt typische Medienrituale, aber sie können auch in jeder Familie anders aussehen.
Zusammen mit der Familie Medien zu nutzen ist eine schöne Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen. Auf den gemeinsamen Filmabend am Wochenende freut sich die ganze Familie gleichermaßen. Kinder fiebern regelrecht darauf hin, auch weil das Event oft mit Ausnahmen verbunden ist, wie z. B. leckerem Essen auf dem Sofa. Man kuschelt sich aneinander und tauscht sich hinterher über den Film aus.
Auch das regelmäßige Skypen mit den Großeltern ist für alle ein Highlight. Trotz der oft weiten Entfernung fühlt man sich einander nah.
Rituale müssen nicht immer mit einem festen Termin verbunden sein: Auch das gemeinsame Musikhören von Vater und Tochter kann ein regelmäßiges Medienereignis sein, das auf besondere Weise verbindet.
Medienrituale können den Alltag einer Familie strukturieren: Wenn jeden Abend das Sandmännchen auf dem Tablet läuft oder aus einem Buch vorgelesen wird, weiß Ihr Kind, dass es gleich Zeit zum Schlafen ist. Kindern und auch noch Jugendlichen wird so ein Rahmen des Tagesablaufs geboten, der ihnen Sicherheit gibt. Medienrituale können außerdem als Anreiz dienen: Werden die Zähne abends schon vor der Lieblingsserie oder dem Lieblingshörbuch geputzt und der Schlafanzug angezogen, bleibt noch Zeit für zwei Folgen!
Gemeinsame Familienzeit ist immer wertvoll. Es spricht nichts dagegen, wenn Sie gemeinsame Momente mit Medien wie Fernseher, Tablet oder Spielekonsole schaffen. Oft spielt das Medium dann sowieso nur eine Nebenrolle. Wichtig ist, sich füreinander Zeit zu nehmen und gemeinsam Dinge zu erleben. Medienrituale schaffen Ihnen als Eltern auch Freiräume: Sie arbeiten Nachrichten ab oder entspannen nach einem anstrengenden Arbeitstag, während Ihr Kind Sandmännchen schaut oder Benjamin Blümchen hört.
Achten Sie aber darauf, dass Tablet und Co. nicht den Babysitter bzw. Sie als Elternteil ersetzen. Gemeinsame Familienzeiten, in denen Medien keine Rolle spielen, sind mindestens genauso wichtig wie Zeiten mit Medien. Gemeinsame Erlebnisse wie ein Ausflug ins Schwimmbad oder den Zoo tut Ihnen bestimmt genauso gut wie Ihrem Kind!