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13.06.2025

Medienregeln für Schulkinder

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
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Mit Medien können Kinder lernen, kreativ sein, sich entspannen und Spaß haben. Für Kinder ab dem Grundschulalter ist es wichtig, dass sie einen bewussten und zunehmend selbstständigeren Umgang mit Medien entwickeln. Als Eltern sind Sie dafür verantwortlich, dass der Medienkonsum nicht ausufert. Hilfreich sind gemeinsame Regeln für eine Mediennutzung in der Familie.

Feste Medienregeln einführen

Kinder im Grundschulalter brauchen klare Regeln. Sie geben Sicherheit und helfen, Medien bewusst zu nutzen. Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind:

  • Feste Medienzeiten: Bei jüngeren Kindern können feste Zeitpunkte für die Nutzung von Medien festgelegt werden. Zum Beispiel Computerspielzeit erst nach den Hausaufgaben oder keine Videozeit kurz vor dem Schlafengehen. Vielleicht gibt es bei Ihnen zuhause auch bestimmte Familienzeiten ohne digitale Geräte.
  • Begrenzte Nutzungsdauer: Eine konkrete Empfehlung, wie viel Zeit ein Kind in einem bestimmten Alter mit Medien verbringen darf, ist schwierig. Erstens, weil jedes Kind anders ist und mit Medien unterschiedlich gut umgehen kann. Zweitens, weil Medien für ganz verschiedene Zwecke genutzt werden – zum Beispiel zum Lernen, zur gemeinsamen Unterhaltung oder zur Ablenkung. Für jüngere Kinder ist Orientierung in Form einer täglichen Medienzeit sinnvoll. Ältere Kinder können lernen, mit einem Wochenkontingent umzugehen.
  • Ort der Nutzung: Vereinbaren Sie smartphonefreie Zonen – zum Beispiel Schlafzimmer oder Essbereich.
  • Altersgerechte Medieninhalte: Legen Sie mit Ihrem Kind fest, dass es nur altersgemäße Inhalte nutzen darf. Orientieren Sie sich dabei an den Altersfreigaben und achten Sie auf altersgerechte Angebote, die zum Entwicklungsstand Ihres Kindes passen.

Kinder akzeptieren Regeln besser, wenn sie mitentscheiden dürfen. Überlegen Sie gemeinsam, was sinnvoll ist – und was passiert, wenn eine Regel gebrochen wird. Ein Mediennutzungsvertrag kann helfen, alles festzuhalten. Achten Sie darauf, Medienverbote nicht als Druckmittel einzusetzen.

Passen Sie die Medienregeln dem Entwicklungsstand Ihres Kindes an. Ab dem Jugendalter können zum Beispiel feste Medienzeiten langsam abgeschafft werden. Dennoch sollte es Regeln geben, welche Medien zu welchen Zwecken genutzt werden dürfen, zum Beispiel mit dem ersten eigenen Smartphone. Eine Begleitung durch die Eltern ist auch im Jugendalter noch wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung. Fragen Sie nach, wie und warum es was nutzt und wie es damit klarkommt. Seien Sie auch bei Problemen immer ansprechbar.

Regeln für Computerspiele

Spiele sind für viele Kinder besonders faszinierend – bergen aber auch Herausforderungen. Stellen Sie gemeinsam klare Regeln für Computerspiele auf:

  • Spielzeiten: Vereinbaren Sie feste Spielzeiten und behalten Sie Ihr Kind im Auge, wenn es zu viel Zeit mit Games verbringt.
  • Inhalte: Der Wunsch, Games zu zocken, die eigentlich erst für ältere Jugendliche gedacht sind, führt oft zu Spannungen in der Familie. Nutzen Sie nur Spiele mit passender Altersfreigabe – und probieren Sie sie im besten Fall einmal selbst aus oder spielen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind.
  • Spielumfeld: Bei jüngeren Kindern sollte der Spielort nicht das Kinderzimmer sein, sondern ein gemeinsamer Raum, in dem Sie leicht im Blick behalten können, was gespielt wird.

Technische Unterstützung nutzen

Regeln zur Medienzeit sind oft schwer durchzusetzen – technische Hilfsmittel können dabei unterstützen. Jugendschutzfunktionen in Betriebssystemen, Einstellungen in Geräten, Apps und Spielen sowie Kinderschutz-Apps helfen, Zeitlimits und Pausenzeiten einzuhalten und Inhalte zu filtern. Allerdings sollte Ihr Kind nach und nach lernen, das Smartphone oder Tablet nach Ablauf der Bildschirmzeit von sich aus zur Seite zu legen. So übt und verinnerlicht es einen bewussten Umgang mit Medien.

Jüngere Kinder sollten neue Apps und Computerspiele nur gemeinsam mit den Eltern installieren. Mit zunehmendem Alter können Sie Ihrem Kind dann Schritt für Schritt mehr Verantwortung übertragen und die technischen Einstellungen altersgemäß anpassen.

„Die anderen dürfen aber …!“

Früher oder später hören viele Eltern: „Alle anderen haben schon ein Smartphone/spielen Konsole/dürfen TikTok nutzen!“ Lassen Sie sich davon nicht unter Druck setzen. Kinder vergleichen sich, doch jedes Kind ist anders. Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Entscheidungen und beziehen Sie es altersgerecht mit ein. Ihr Kind wird im Schulalter zunehmend durch Freund*innen beeinflusst. Es kann helfen, sich mit anderen Eltern auszutauschen und ggf. gemeinsame Grundregeln im Klassen- oder Freundeskreis abzusprechen.

Vorbild sein und Medien gemeinsam genießen

Als Eltern sind Sie eine wichtige Orientierung für Ihr Kind. Nehmen Sie Ihre Vorbildfunktion deshalb bewusst wahr – auch bezogen auf den Umgang mit Medien. Bestimmte Regeln sollten für alle gelten. Sie können beispielsweise vereinbaren, dass Smartphones nichts beim Essen zu suchen haben oder smartphonefreie Familientage einrichten.

Statt Mediennutzung nur zu reglementieren, lohnt es sich, bewusst gemeinsame Medienerlebnisse zu schaffen. Ein wöchentlicher Filmabend mit der Familie oder gemeinsames Musikhören am Wochenende stärken den Familienzusammenhalt und bieten gleichzeitig Gelegenheiten, über Inhalte zu sprechen, Medienvorlieben zu entdecken und Werte zu vermitteln.

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