Twitter heißt seit Juli 2023 X. Nicht nur das Logo mit dem blauen Vogel ist passé, auch das Plattform-Konzept möchte der amerikanische Unternehmer und Neu-Besitzer Elon Musk umbauen. Aus dem beliebten Social-Media-Angebot soll eine Multifunktions-App werden. Nach mehr als 15 Jahren endet damit die Marke Twitter.
X funktioniert ähnlich wie z. B Facebook oder Instagram: Es wird ein Profil mit persönlichen Informationen erstellt, dem andere folgen können. Viele Nutzende folgen aber einfach nur den Postings anderer. Berühmte Persönlichkeiten wie Fußballspieler, Influencerinnen, Politiker oder auch Journalistinnen haben die größte Anhängerschaft. Auch Unternehmen und Marken sind bei X vertreten. In der Timeline „Folge ich“ erscheinen die Posts abonnierter Kanäle chronologisch. Der „Für Dich“-Feed zeigt von einem Algorithmus empfohlene Inhalte. Nicht registrierte Leserinnen und Leser können Posts sehen, aber niemandem direkt folgen.
Posts bestehen oft nur aus Text und sind mit Hashtags versehen. In einem Post können maximal 280 Zeichen, d. h. Buchstaben, Zahlen, Satzzeichen und Symbole, genutzt werden. Aber auch Bilder, Videos usw. können versendet und geteilt werden. Wer das Premium-Abo X Blue abschließt, erhält erweiterte Funktionen wie zum Beispiel die nachträgliche Bearbeitung von Posts, längere Nachrichten mit mehr Zeichen und weniger Werbung.
Die Besonderheit von X ist, dass die kurzen Aussagen von meist bekannten Personen zu Diskussionen außerhalb von X führen. Die Posts von US-Präsident Trump sind dafür ein gutes Beispiel. Dabei spielt auch die Repost-Funktion eine Rolle. Posts werden geteilt oder es wird in einem eigenen Post darauf verwiesen. Diskussionen entspinnen sich auch oft in den Kommentaren unter den Posts. Außerdem können Direktnachrichten über einen Chat geschrieben werden.
X wird im Vergleich zu anderen Social-Media-Plattformen relativ wenig von Jugendlichen genutzt. Wenn, dann sind es häufig politisch interessierte und engagierte junge Menschen. Aber auch beliebte Stars und Musiker sind bei X und posten Informationen über sich.
Die Faszination um X machen einerseits die Diskussionen aus, in denen es manchmal heftig hin und her geht. Andererseits werden manche Posts schnell und spontan rausgeschickt. Wer den Posts bei großen Events wie Fußballspielen oder Wahlen folgt, bekommt die Reaktion der Zuschauenden live mitbekommt.
Persönliche Informationen und Aussagen sind für alle frei zugänglich. Durch Hashtags können Posts, die eigentlich für einen kleinen Kreis bestimmt waren, plötzlich von sehr vielen Nutzenden gesehen werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass einige Userinnen und User mit schlechten Absichten versuchen, Kontakt mit Ihrem Kind aufzunehmen.
Manche Diskussion bei X gehen unter die Gürtellinie und es werden rassistische oder sexistische Posts oder Kommentare veröffentlicht. Neben Hasskommentaren kann auch die Verbreitung von Falschnachrichten ein Problem sein.
Der Milliardär Elon Musk kaufte Twitter Ende 2022 und möchte den Microblogging-Dienst hin zu einer multifunktionalen App inklusive Bezahl-Dienstleistungen und Online-Handel umbauen. An den Nutzungsbedingungen hat sich seitdem nichts geändert. X darf laut Anbieter ab 13 Jahren genutzt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Nutzende zu blockieren, damit sie keinen Kontakt mehr aufnehmen können. Personen, die problematische Inhalte posten, also z. B. Hasskommentare oder Beleidigungen, können gemeldet und blockiert werden. Die Moderation von Inhalten wurde seit der Übernahme durch Elon Musk reduziert.
Wenn Ihr Kind unter 18 Jahren ist, müssen Sie einer Registrierung bei X zustimmen. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, wie es bei Bedarf problematische Inhalte oder Personen bei X melden oder blockieren kann. Mit der Möglichkeit, eigene Posts zu schützen, können diese nur von einem ausgewählten Kreis gesehen werden. Erklären Sie Ihrem Kind, wer unter Umständen persönliche Daten und Aussagen sehen kann und welche Konsequenzen das haben kann. Helfen Sie Ihrem Kind, Inhalte auf X zu verstehen und einzuordnen, indem Sie mit ihm darüber sprechen, dass es bei Diskussionen heiß hergehen kann und welche Risiken es sonst noch gibt. Wenn sich Ihr Kind für X oder ähnliche Dienste interessiert, schauen Sie sich gemeinsam Alternativen an, zum Beispiel die dezentrale Microblogging-Plattform Mastodon.