Die Kurzvideo-App TikTok erreicht Millionen von Menschen und hat besonders viele junge Nutzerinnen und Nutzer. Bei TikTok geht es um Spaß, Austausch und Kreativität. Für einige TikToker geht es vor allem darum, mit der App Geld zu verdienen.
TikToker möchten mit ihren Videos auf die „Für Dich“-Seite (For You Page) kommen, damit möglichst viele Personen ihre Clips sehen. Dadurch können sie jede Menge neue Follower, also eine größere Reichweite bekommen. Viele TikTok-Stars sind so über Nacht berühmt geworden. Das macht sie für Unternehmen attraktiv, die sie als Influencerinnen oder Influencer für Werbung einsetzen.
Unternehmen bezahlen TikToker mit hoher Reichweite dafür, dass sie eine Marke oder ein Produkt bewerben. Diese Kooperationen müssen deutlich als Werbung gekennzeichnet werden. Dabei setzen Unternehmen immer mehr auf sogenannte Mikro-Influencer und so kann es passieren, dass auch Nutzer mit lediglich ein paar Hundert Followern Kooperationsanfragen bekommen.
In Livestreams können die Zuschauenden Influencern Geschenke machen. Diese virtuellen Gegenstände, wie z. B. ein Panda-Emoji, müssen vorher gekauft werden: Nutzer kaufen mit realem Geld Coins, die gegen Geschenke eingetauscht werden können. Die Influencer wiederum können die erhaltenen Geschenke zurück in Geld tauschen und sich auszahlen lassen. Ein Teil bleibt immer auch bei TikTok hängen und sie verdienen mit.
Warum die Unterstützung des Lieblingsinfluencers für die Fans richtig teuer werden kann und wie Sie Ihr Kind davor schützen, lesen Sie in unserem Artikel Social-Media-Influencer und das liebe Geld.
Das ist eine Vereinbarung zwischen einem TikToker oder einer TikTokerin und einem Unternehmen. Er oder sie verlinkt einen Online-Shop auf dem eigenen Profil und bekommt eine Provision für jeden Artikel, der über den Link verkauft wird. Das muss als Werbung erkennbar gemacht werden.
Viele Influencer verkaufen Artikel, die mit eigenem Design oder kreativen Sprüchen verziert sind. Dafür arbeiten sie mit Dienstleistern zusammen, die sich um Druck und Verkauf kümmern. Die Influencerin oder der Influencer bekommt einen vereinbarten Betrag pro verkauftem Artikel.
Möglichkeiten auf TikTok Geld zu verdienen, gibt es viele und der Einstieg ist oft unkompliziert. Gerade Kinder und Jugendliche sehen in den TikTok-Stars Vorbilder und wollen so sein wie sie.
Um für das Publikum und Unternehmen relevant zu bleiben, müssen TikTokerinnen und TikToker regelmäßig – möglichst mehrmals am Tag – interessante Bilder und Videos posten. Die Konkurrenz ist groß und die Trends auf TikTok sind schnelllebig. Das kann Leistungsdruck und Stress erzeugen, mit dem gerade Kinder und Jugendliche noch nicht gut umgehen können. Auch das Familienleben und die schulischen Leistungen können darunter leiden.
Besonders viel Aufmerksamkeit möchten TikToker mit Videos von gefährlichen Challenges erreichen oder indem sie sich auf provokante oder sexualisierte Weise darstellen. Um während eines Livestreams mehr Geschenke zu erhalten, die sich in Geld umwandeln lassen, werden oft Gegenleistungen angeboten. Das können namentliche Grüße aber auch die Handynummer oder ein privates Bild an Personen sein, die fremd sind. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie Ihr Kind vor Cybergrooming schützen. Besprechen Sie diese Risiken in Ruhe mit Ihrem Kind. Wenn es gern eigene Videos einstellen möchte und den Wunsch äußert, als TikToker Geld zu verdienen, überlegen Sie gemeinsam, ob und wie sich das mit Schule und anderen Hobbies verträgt und unter welchen Bedingungen es Ihre Erlaubnis bekommt. Außerdem ist Ihr Kind bis zur Volljährigkeit nur eingeschränkt geschäftsfähig und braucht auch für einen Account auf TikTok Ihr Einverständnis.
In unserem Beitrag Kinder-Influencer und Familien-Kanäle können Sie weitere Tipps dazu nachlesen.