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25.04.2023

Jugendliche im digitalen Stress

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
Information
Kommunikation
Apps
Social Media
Artikel
© photothek.net

Das Smartphone vibriert in Ihrer Tasche. Wenn Sie draufschauen, warten 15 neue Nachrichten in der Familiengruppe und eine Sprachnachricht der besten Freundin auf Ihre Antwort. Das kann schon mal nerven oder sogar Druck machen. Ständig vernetzt und erreichbar zu sein kann digitalen Stress auslösen – auch bei Jugendlichen. Aber wie kommt das?

Was steckt hinter digitalem Stress?

Digitaler Stress hängt vor allem mit ständiger Erreichbarkeit, Ablenkung und Kontrolle zusammen. Die meisten Jugendlichen – aber auch viele Erwachsene – gehen davon aus, dass sie auf Nachrichten bei WhatsApp, Instagram und Co innerhalb weniger Minuten eine Antwort bekommen oder reagieren müssen. Diese Erwartung, immer erreichbar sein zu müssen, kann auf beiden Seiten zu Stress führen, z.B. wenn dabei andere wichtige Aufgaben wie Hausaufgaben vernachlässigt werden.

Viele Jugendliche nehmen das Smartphone mit ins Bett. Schon morgens nach dem Aufwachen geht bei vielen Jugendlichen als Erstes die Hand automatisch zum Smartphone. Das passiert auch zu anderen Tageszeiten – oft ganz unbewusst zur Ablenkung oder aus Langeweile. Vielen dient z.B. der Social-Media-Feed vor dem Einschlafen als Gute-Nacht-Geschichte, aber je höher die Bildschirmzeit tagsüber ist, desto größere Probleme kann man beim Ein- oder Durchschalfen bekommen.

Für Kinder und Jugendliche gehört es dazu, sich ständig mit ihren Freundinnen und Freunden via Messenger-Apps, über Social Media oder Online-Games auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Damit ist aber auch ein sozialer Druck verbunden. Social-Media-Apps sind so gemacht, dass sie möglichst viel Aufmerksamkeit der Nutzenden erhalten und nicht alle Inhalte tun Jugendlichen gut. Die eigene Selbstdarstellung, der Vergleich mit Idolen oder Freundinnen und Freunden können anstrengend sein. Auch Online-Games möchten mit Belohnungssystemen und Leistungsprinzipien Spielende bei der Stange halten.

Wer sich z. B. in Gruppenchats nicht beteiligt, fürchtet, auch auf dem Schulhof ausgeschlossen zu werden. Deshalb fällt es besonders jüngeren Jugendlichen schwer, sich der Nachrichtenflut zu entziehen. Dieses Phänomen hat einen Namen: FOMO steht für „Fear of missing out“ und beschreibt die Angst davor, etwas zu verpassen oder nicht mitzubekommen.

Der Einfluss der Peergroup

Gleichzeitig sind viele Jugendliche genervt, dass ihre Freundinnen und Freunde ständig auf das Handy schauen, wenn sie gemeinsam unterwegs sind. Andersherum können sie selbst nur schwer den Blick vom Handy lösen und checken das Smartphone ständig auf eingegangene Nachrichten. Wenn eine rote Zahl am App-Symbol auf dem Display erscheint, macht das aufgeregt und neugierig. Es ist ein kleines Glücksgefühl, das so oft wie möglich wiederholt werden will.

Ältere Jugendliche sind sich dem Problem oft schon bewusst und versuchen, eigene Lösungen dafür zu finden. Sie können sich schon eher vom eigenen Freundeskreis abgrenzen und den eigenen Bedürfnissen selbstbewusst nachgehen. Ob im Urlaub, beim Lernen oder dauerhaft – unter JOMO („Joy of missing out“) teilen etwa Social-Media-Nutzende ihre Freude darüber, auch mal zwischendrin abzuschalten und digitale Medien zur Seite zu legen.

Strategien gegen digitalen Stress

Im Zeitalter von Smartphones, mobilem Internet und Messengern kann wohl fast jeder Mensch etwas mit dem Begriff digitaler Stress anfangen. Viele Kinder und Jugendliche stört es, dass auch ihre Eltern zu oft auf das Smartphone gucken. Sie sind für Ihr Kind Vorbild für eine bewusste Mediennutzung. Wenn Sie sich selbst von Ihrem Smartphone gestresst fühlen, sprechen Sie offen mit Ihrem Kind darüber. So fühlt es sich verstanden, wenn es das Smartphone nicht aus der Hand legen kann.

Finden Sie zusammen mit der ganzen Familie Strategien, um den Stress zu verringern. Stellen Sie gemeinsam Regeln auf, um die Zeit am Handy zu reduzieren. Das kann zum Beispiel ein Handyverbot während der gemeinsamen Mahlzeiten oder im Schlafzimmer sein. An diese Regeln müssen sich dann natürlich auch die Erwachsenen halten!

Oder Sie verabreden eine “digitale Diät”, bei der alle Familienmitglieder einige Zeit komplett auf digitale Medien und Internet verzichten. Wenn Sie stattdessen als Familie etwas Schönes zusammen unternehmen, fällt der Verzicht vielleicht nicht ganz so schwer!

Apps zur Regulierung der Medienzeit oder Einstellungsmöglichkeiten wie die Bildschirmzeit können dabei unterstützen, Medien bewusster zu nutzen . Eine umfangreiche Liste zur Vermeidung von digitalem Stress stellt die Seite saferinternet.at zur Verfügung.

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