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31.01.2020

Beliebte Spiele: Call of Duty

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3 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Information
Sicherheit
Unterhaltung
Spiele
Toolbeschreibung
Foto: https://press.activision.com/

Call of Duty ist eines der weltweit erfolgreichsten Ego-Shooter-Spiele, das es auch als kostenlose Mobilversion für das Handy gibt. In rasanter Geschwindigkeit kämpft man darin als Soldat gegen andere oder in einem virtuellen Krieg gegen Aliens. Ziel ist es, die Feinde durch Waffengewalt zu vernichten, also zu erschießen (engl. = shoot).

Kurz gefasst:

  • kostenlose Spiele-App für Android und iOS
  • kostenpflichtiges Spiel für Computer und Konsolen – in verschiedenen Versionen
  • Altersbeschränkung: ab 18 Jahren/keine Jugendfreigabe
  • Einzel- oder Mehrspielermodus möglich
  • für Minderjährige problematisch ist die starke Darstellung von Krieg und Gewalt

Worum geht es in Call of Duty?

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Soldaten und  befindet sich an unterschiedlichen, historischen oder ausgedachten Kriegsschauplätzen. Dort liefert er sich ständige Schusswechsel mit Gegnern, von denen möglichst viele getötet werden müssen. Im Mehrspieler-Modus wird im Netzwerk gegen und mit anderen Menschen gespielt.
Seit 2003 gibt es fast jedes Jahr einen neuen Teil der Spielereihe. Es gibt mit der Zeit immer mehr Funktionen oder andere Welten. Die Spiele bauen allerdings nicht aufeinander auf. Zu den beliebtesten Games der Reihe zählen “Black Ops”, “Ghosts” und “Modern Warfare”.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Die Faszination – egal ob jugendlicher oder erwachsener Gamer – ist vergleichbar mit dem Anschauen eines Actionfilms, nur dass die Spielenden selbst in die Rolle eines Soldaten schlüpfen und gegen andere kämpfen. Dabei wirkt das Spiel sehr realitätsnah und gleichzeitig ist es eine Simulation. Diese Art zu kämpfen ist für die meisten Gamer in der Realität nicht vorstellbar.

Besonders spannend sind die Herausforderungen im Kampf gegen andere.

Auf Jugendliche – besonders auf Jungen – üben Spiele, die noch nicht für ihr Alter gedacht sind, einen besonderen Reiz aus. Sie wollen sich austesten und ausprobieren oder sich gegenüber Gleichaltrigen beweisen, indem sie solche Spiele spielen oder vorgeben, das zu tun. Nicht immer entspricht das der Wahrheit!

Was ist problematisch an dem Spiel?

Waffengewalt, Giftgas- und Drohnenangriffe, deutlich sichtbares Töten und Blutbäder sind Teil des Spiels. Aufgrund seiner gewalthaltigen Handlung und Atmosphäre ist das Spiel nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Gespielt wird es trotzdem auch von unter 18-Jährigen. Immer wieder werden die Auswirkungen von Computerspielen wie Call of Duty diskutiert. Problematisch ist die Ego-Shooter-Perspektive, wodurch die Ereignisse aus der Sicht der Spielfigur gezeigt werden. Ob dies zu einem höheren Maß an Aggressionen aufgrund einer stärkeren Identifikation mit der Figur auslöst, konnte wissenschaftlich bisher nicht bestätigt werden.

Die Opferperspektive oder die Folgen für die Gesellschaft eines Krieges werden im Spiel an keiner Stelle thematisiert. Es handelt sich dennoch um keine realistische Kriegssimulation.

Was meint der Anbieter?

Das Spiel richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren. Herausgeber ist Activision, einer der weltweit größten Spielehersteller mit Hauptsitz in den USA. Laut seinen Nutzungsbedingungen können Erziehungsberechtigte einem Activision-Konto zustimmen, wenn ihr Kind über 13 Jahre und unter 18 Jahre alt ist. Dabei findet die in Deutschland geltende Alterseinordnung der USK allerdings keine Berücksichtigung.

Was sollten Eltern beachten?

Als Eltern können Sie zwar entscheiden, ob Sie Ihr Kind Spiele spielen lassen, die für ihr Alter laut USK nicht angemessen sind. Sie können am ehesten einschätzen, ob es virtuelle Gewalt von realer Gewalt unterscheiden kann und ob die Kriegsdarstellungen beängstigend auf Ihr Kind wirken können. Dennoch sollten Sie bedenken, dass die Alterseinschränkungen nicht ohne Grund erfolgen. Ein Spiel, das für Minderjährige nicht geeignet ist, sollte nicht von deutlich jüngeren Kindern gespielt werden. Auf Seiten wie spielbar.de oder NRW-Spieleratgeber können Sie auch pädagogische Beurteilungen zu unterschiedlichen Spielen auf deutsch lesen.
Bleiben Sie immer im Gespräch mit Ihrem Kind, so dass Sie wissen, was es spielt und wie es mit Spielen umgeht. Fragen Sie auch nach, was sich Ihr Kind auf YouTube anschaut. Möglicherweise sind Videos über Computerspiele – sogenannte Let’s Plays – dabei, die keine USK-Jugendfreigabe haben.

Nicht immer stimmt es, wenn Kinder von Freunden erzählen, denen es angeblich erlaubt ist, Ego-Shooter wie Call of Duty zu spielen. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern aus. Sie müssen für sich und Ihre Familie entscheiden, was das Beste für sie ist.

Sie können Call of Duty übrigens auch über die Familienfreigabe-Funktion oder direkt in den Einstellungen auf dem Smartphones Ihres Kindes sperren, z. B. über die Bildschirmzeit auf Apple-Geräten.

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