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24.01.2025

ChatGPT

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
Information
Kommunikation
Apps
Artikel
Pixabay/Alexandra Koch

„Frag doch einfach einen Chatbot!“ – so könnte es bald heißen, wenn es um das Suchen von Informationen oder das Beantworten von Fragen geht. ChatGPT, ein KI-basierter Chatbot, wird immer bekannter und auch von Kindern und Jugendlichen zunehmend genutzt. Wir geben einen Einblick in das Tool.

Kurz gefasst:

  • Künstliche Intelligenz (KI): Sprachmodell, das auf großen Textmengen trainiert wurde
  • Funktionen: Gibt Antworten, schreibt Texte, übersetzt Sprachen, hilft bei kreativen Aufgaben, unterstützt bei der Organisation und kann in Messaging-Dienste wie WhatsApp integriert werden.
  • Entwickler: OpenAI
  • Anmeldung: ohne Anmeldung eingeschränkte Nutzung, kostenfreie Basisversion mit E-Mail-Adresse und Mobilfunknummer anmelden, kostenpflichtige Version bietet Zugang zu GPT-4, schnellere Antworten und Internetzugriff.
  • Basisversion kostenfrei
  • Altersfreigabe: Laut AGB ab 13 Jahren, zwischen 13 und 18 Jahren ist die Nutzung nur mit Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten erlaubt. Keine offizielle Altersprüfung

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein Computerprogramm, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt wurde, um Fragen zu beantworten und Texte zu erstellen. Es basiert auf riesigen Datenmengen aus verschiedenen Quellen, wie Büchern, Nachrichten und Gesprächen. Nutzer*innen können direkt mit dem Programm chatten – und das in erstaunlich natürlicher Sprache. Es lässt sich zudem in Apps wie WhatsApp integrieren, was die Nutzung noch einfacher und flexibler macht.

In der kostenpflichtigen Version kann ChatGPT auch aktuelle Informationen aus dem Internet abrufen. Diese Funktion ist besonders praktisch für die Beantwortung von Fragen, die aktuelle Ereignisse oder Trends betreffen. In der Basisversion hingegen hat ChatGPT nur einen Wissensstand bis 2021, was zu veralteten Informationen führen kann.

Ein Beispielgespräch

Frage: Hey ChatGPT, ich plane einen Geburtstag für meinen Sohn. Kannst du mir helfen?

ChatGPT: Klar! Wie alt wird dein Sohn und was mag er besonders gerne? Dann können wir Ideen für Spiele, Deko oder Essen sammeln.

Frage: Er wird neun und liebt Dinosaurier. Hast du Vorschläge?

ChatGPT: Wie wäre es mit einer Dino-Schatzsuche im Garten? Ihr könnt kleine Dinosaurier-Figuren verstecken und eine Karte zeichnen. Auch Dino-förmige Kekse oder Muffins wären eine schöne Idee. Soll ich dir ein Rezept heraussuchen?

Linus: Gute Idee! Kannst du mir noch Tipps für Einladungen geben?

ChatGPT: Sicher! Du könntest Einladungen in Form von Dinosaurier-Spuren machen. Auf jede Spur schreibst du die Details der Party, und die Kinder können sie als kleines Abenteuer sehen. Soll ich dir eine Vorlage erstellen?

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

ChatGPT ist einfach zugänglich, schnell und vielseitig. Es kann kreative Texte verfassen, komplexe Fragen beantworten und in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Für viele fühlt es sich an, als würden sie mit einem echten Menschen schreiben. Die Fähigkeit, Texte kreativ zu verfassen, komplexe Fragen zu beantworten und verschiedene Sprachen zu beherrschen, begeistert viele. Zudem kann ChatGPT die Kreativität und das Sprachverständnis fördern.

Kinder und Jugendliche nutzen ChatGPT zum Beispiel für:

  • Antworten finden: Sei es für die Schule, ein Hobby oder allgemeine Neugier.
  • Texte schreiben lassen: Von Gedichten bis zu Inhaltsangaben.
  • Unterhaltung: Mit einem virtuellen Gesprächspartner schreiben.
  • Sprachen lernen: Texte übersetzen oder schwierige Begriffe erklären.
  • Kreative Projekte: Ideen für Geschichten oder Spiele entwickeln.
  • Organisation: Planungsaufgaben oder To-Do-Listen erstellen.

Was kann problematisch sein?

  • Unangemessene Inhalte: Trotz Filterung können Kinder und Jugendliche unangemessene oder problematische Inhalte erhalten.
  • Fehlerhafte Informationen: Chatbots können falsche oder ungenaue Antworten geben.
  • Datenschutz: Persönliche Daten können gefährdet sein, insbesondere bei der Nutzung in Apps wie WhatsApp.
  • Veralteter Wissensstand: In der Basisversion ist der Wissensstand auf 2021 begrenzt, was bei aktuellen Themen zu Problemen führen kann.
  • Kein Ersatz für echte Interaktion: ChatGPT kann keine emotionale Unterstützung bieten.
  • Abhängigkeit: Kinder können sich zu stark auf ChatGPT verlassen und kritisches Denken vernachlässigen.

Was meint der Anbieter?

Laut OpenAI sollen Kinder und Jugendliche wie folgt geschützt werden:

  • Filterung: ChatGPT vermeidet unangemessene, vulgäre oder beleidigende Inhalte.
  • Transparenz: Antworten enthalten oft Hinweise, wie Informationen überprüft werden können.
  • Bildung: OpenAI ermutigt zur kritischen Nutzung.

Der Anbieter weist auch darauf hin, dass Nutzer*innen darauf achten sollen, persönliche Daten nicht zu teilen. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass Funktionen wie die Integration in Apps mit Bedacht genutzt werden sollten.

Was sollten Eltern beachten?

Erklären Sie Ihrem Kind, dass nicht alles, was das Chatprogramm sagt, wahr oder korrekt ist. ChatGPT wurde mit Texten trainiert, und weiß daher nur, was es gesehen hat. Es kann Fehler machen. Fördern Sie das kritische Denken Ihres Kindes, indem Sie es ermutigen, die Antworten von ChatGPT zu hinterfragen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind die erhaltenen Informationen mit anderen Quellen überprüft. Probieren Sie das am besten mal gemeinsam aus und erklären Sie ihm, wie es mit Desinformationen umgehen kann. 

Der Chatbot kann bei schulischen Aufgaben unterstützen. Er kann zum Beispiel etwas in einfachen Worten beschreiben. ChatGPT sollte keine Hausaufgaben für Ihr Kind erledigen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass ChatGPT ein Werkzeug ist und keine perfekte Quelle. ChatGPT kann nicht denken. 

Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch und klären Sie es über gefährdende Inhalte im Netz auf. Der Chatbot wurde auch mit Texten trainiert, die für Ihr Kind unangemessen sein können. Erarbeiten Sie gemeinsam Grenzen und Regeln für die Nutzung. 

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es ein Recht auf Sicherheit und Datenschutz hat. Sie und Ihr Kind sollten keine persönlichen Daten übermitteln. Ermutigen Sie Ihr Kind, Sie im Falle eines Problems zu informieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind versteht, wie es seine Privatsphäre schützen kann.

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