Ob in Social-Media-Feeds, Messengern oder Podcasts – täglich überfluten uns unzählige Nachrichten, Meldungen und Geschichten im Netz. Dabei ist es manchmal gar nicht so leicht, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden. Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie falsche Informationen im Internet erkennen können, ist eine echte Herausforderung. Dieser Artikel bietet praktische Ratschläge dazu und erklärt, wie Sie mit Ihrem Kind darüber ins Gespräch kommen können.
In unsicheren Zeiten verbreiten sich „Fake News“ besonders schnell. Wir Menschen sind dann ohnehin verunsichert und selbst Expert*innen oder Politiker*innen haben keine Antworten auf alle Fragen – wie z. B. während der Coronakrise oder bei Kriegen. „Fake News“ verbreiten bewusst Gerüchte oder sogar hasserfüllte Meldungen, die Ängste schüren und uns vorsätzlich täuschen sollen. Sie bieten oft einfache Erklärungen und können das Gefühl vermitteln, Sicherheit zu geben. Sie sind aber nicht wahr.
Häufig sind diese gefälschten Nachrichten so geschickt gemacht, dass sie auf den ersten Blick wie seriöse Nachrichten wirken. Menschen, die „Fake News“ glauben, teilen sie weiter, sodass immer mehr Leute darauf hereinfallen. Das Problem daran ist: Je häufiger solche Inhalte angeklickt werden, desto häufiger werden sie angezeigt – und von Menschen für wahr gehalten. Das kann problematisch sein, insbesondere wenn es sich um politische Beiträge mit extremistischem oder populistischem Hintergrund handelt oder Verschwörungsmythen verbreitet werden.
Auch Inhalte, die vor allem jüngere Kinder verunsichern oder ängstigen können, sind problematisch. Besonders Deep-Fake-Videos wirken täuschend echt. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jede Information im Internet wahr ist sowie die Unterschiede zwischen Desinformationen, Falschmeldungen und Satire zu kennen.
Zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Desinformation oder Falschmeldungen handelt, kann eine knifflige Aufgabe sein. Daher ist es hilfreich, klare Schritte zu befolgen, um die Verbreitung von Desinformation einzudämmen:
Quellenüberprüfung
Überprüfen Sie, woher die Nachricht stammt und wer sie verfasst hat. Sind die Autor*innen bekannt und Expert*innen für das Thema? Handelt es sich um eine seriöse Internetseite?
Faktencheck
Versuchen Sie, die Nachricht bei verschiedenen Quellen zu überprüfen. Fragen Sie sich, wie aktuell die Informationen sind, und prüfen Sie, woher die genannten Zahlen und Daten stammen sowie in welchem Kontext sie erhoben wurden.
Prüfen der Nachrichtenform
Achten Sie auf die Art und Weise, wie die Nachricht präsentiert wird. Ist die Sprache seriös und sachlich, oder wird emotionale Sprache und übermäßige Großschreibung verwendet? Enthält der Artikel Schlagworte wie „Lügenpresse“ oder ähnliche provokante Begriffe? Könnte der Artikel satirisch gemeint sein?
Beweise überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Fotos und Videos zur Nachricht passen und aktuell sind. Achten Sie auf Bildunterschriften und darauf, ob sie das Beschriebene tatsächlich darstellen oder aus einem anderen Zusammenhang stammen.
Gemeinsamer Fakten-Check
Diskutieren Sie Nachrichten und Meldungen als Familie gemeinsam. Ihr Kind sollte verstehen, dass nicht alles, was im Internet steht, per WhatsApp verschickt wird oder von einem KI-Chatbot stammt der Wahrheit entsprechen muss. Wenn Sie gemeinsam Nachrichten überprüfen, kann es nach und nach lernen, wahr und falsch zu unterscheiden. Fragen Sie nach der Meinung Ihres Kindes und teilen Sie Ihre eigenen Gedanken. So können Sie und Ihr Kind sicherer und besser vorbereitet sein, um falsche Informationen im Internet zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Hier sind einige Tipps, wo Sie Nachrichten überprüfen können und wie Sie und Ihr Kind den Umgang damit spielerisch lernen können: