„Jetzt leg doch mal das Handy weg!“
„Ich finde, du hast jetzt lang genug gespielt!“
Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor? Vielleicht machen Sie sich Sorgen, dass Ihr Kind zu viel Zeit mit Medien verbringt und dies seiner Gesundheit schadet oder die gemeinsamen Familienzeiten stört. Doch wie viel Medienzeit ist tatsächlich problematisch?
Digitale Medien gehen nicht mehr weg. Sie bieten uns viele Möglichkeiten kreativ zu sein, zu lernen und in schwierigen Zeiten oder über Stadt- und Ländergrenzen hinweg in Kontakt zu bleiben. In diesem Jahr haben Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren durchschnittlich vier Stunden am Tag mit Medien verbracht. Das ist fast doppelt so lange wie vor zehn Jahren. Mit verantwortlich ist die Corona-Pandemie. Vor zwei Jahren waren es noch etwas mehr als drei Stunden täglich.
Kinder orientieren sich zudem an ihren Eltern. Wir können uns einen Alltag ohne Medien heute kaum vorstellen: Wir nutzen den Laptop für Online-Einkäufe, die Fahrkarten-App für die Busfahrt, das Fernsehgerät am Feierabend.
Smartphone, Fernsehen & Co sind für Kinder alltäglich und üben eine starke Anziehungskraft aus. Schwierig wird es für Eltern, wenn ihre Kinder kein Ende finden können. Das Gehirn von Heranwachsenden befindet sich noch in der Entwicklung. Deshalb fällt es ihnen schwerer aufzuhören, auch wenn sie eigentlich genug haben. Ein Medium in einer besonderen Lebensphase, zum Beispiel in der Pubertät, zeitweise intensiv zu nutzen, kann unproblematisch sein. Manchmal kann es sogar helfen, diese Phase zu überstehen Doch eine übermäßige Nutzung kann zu Stress oder Schlafstörungen führen. In selteneren Fällen kann es zur Vernachlässigung von Freunden und Schule und zu einem Kontrollverlust kommen. Wenn Sie so ein exzessives Verhalten über eine längeren Zeitraum beobachten, ist es wichtig, mit Ihrem Kind zu sprechen und möglicherweise Beratung zu suchen. Um Ihre Kinder davor zu schützen, ist es deshalb wichtig, sie im Umgang mit Medien zu begleiten.
Die Frage, wie viel Medienzeit gut für Ihr Kind ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Verschiedene Ratgeber geben Empfehlungen zu Medienzeiten. Dabei handelt es sich allerdings um grobe Richtwerte. Viel wichtiger als die Nutzungsdauer ist neben Alter und Entwicklungsstand Ihres Kindes die Begleitung durch die Eltern: